DE1692291C3 - Verfahren zur Herstellung einer flüssigen sterilen Säuglingsnahrung auf SüBmUchbasis - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer flüssigen sterilen Säuglingsnahrung auf SüBmUchbasisInfo
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- A23C11/04—Milk substitutes, e.g. coffee whitener compositions containing at least one non-milk component as source of fats or proteins containing non-milk fats but no non-milk proteins
Description
Säuglingsnahrung auf Süßmilchbasis muß einer Reihe von Forderungen genügen, die bis heute noch nicht
zufriedenstellend erfüllt werden konnten. Hierher gehören unter anderem einerseits hohe Lagerstabilität,
Homogenität, bestimmte Viskosität und sichere Sterilität sowie andererseits gute Veträglichkeit und hoher
Nährwert für den Säugling, der mit dieser Nahrung zugleich alle notwendigen Aufbaustoffe und Vitamine
erhalten soll. Unkontrollierbare Qualitätsschwankungen der Rohstoffe, insbesondere die jahreszeitlich
schwankende Zusammensetzung der Kuhmilch, erschweren jedoch die Einhaltung der oben genannten
Forderungen.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur Herstellung flüssiger, steriler Säuglingsnahrung auf Süßmilchbasis
bekannt. Die Erzeugnisse dieser Verfahren konnten jedoch die an ein derartiges Qualitätsprodukt heute zu
stellenden Bedingungen nicht erfüllen. So verändern sich teilweise diese flüssigen Nährpräparate beim
Sterilisieren in der Hitze, wobei häufig Gerinnung eintritt. Auch neigen sie bei der Lagerung zur Gelierung
■lnd Phasentrennung und erfahren dabei Färb- und
Geschmacksveränderungen.
Aus der US-PS 30 52 555 ist die Herstellung von alterungsstabilen homogenen sterilen Säuglings-Milchprodukten
in Form von Konserven bekannt, wobei es beim Abfüllen und Verschließen der Konserven nicht zu
einem Eindicken der Produkte kommen soll. Bei diesem bekannten Verfahren findet die Sterilisierung vor der
Homogenisierung statt, was aber hinsichtlich der Qualität des Milchprodukts nachteilig ist. Aus der
US-PS 16 09 617 geht hervor, daß man zur Erhöhung des Koagulationspunktes von Milchprodukten bereits
Schutzkolloide angewandt hat. Für diesen Zweck eignen
sich als Schutzkolloid nur Alkali- und Erdalkalikaseinate,
nicht jedoch die sonst üblichen Schutzkolloide wie Gelatine.
Aufgabe der Erfindung ist nun die Herstellung von flüssiger steriler konzentrierter Säuglingsnahrung auf
Süßmilchbasis, welche durch Zusatz von Fett, Kohlehydraten, Vitaminen und Stabilisatoren sämtliche vom
Säugling benötigte Substanzen beinhaltet und sich durch besondere Lagerstabilität und Einfachheit der
Anwendung auszeichnet
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
a) gereinigte Vollmilch mit bis zu 3,9% Fett und gegebenenfalls nach Zusatz von Dikaliumhydrogenphosphat
in einer Menge bis zu 300 g je 1000 kg Milch 15 bis 20 min auf 75-95° C vorgewärmt;
b) dann wird auf 20 bis 35% Trockensubstanz der Masse konzentriert;
c) ein Teil dieses Milchkonzentrats wird bei 35 bis 45° C unter einem Druck von 70 bis 250 atü mit 0 bis
7% eines leicht verdaulichen Pflanzenfetts und/ oder Öls vorhomogenisiert;
d) dieses Vorhomogenisat wird mit dem restlichen Milchkonzentrat mit 0 bis 2,5% Rahm mit ca. 30%
Fettgehalt und mit einer wäßrigen 10 bis 12%igen neutralisierten Kaseinatlösung gemischt;
e) diese Mischung wird einer wäßrigen Lösung einer bei 75 bis 80° C verkleisterten oxidativ modifizierten
Stärke in einer Menge von 2 bis 4% sowie mit Dickungsmitteln, Kohlehydraten, Vitaminen und
Calciumsalzen versetzt;
0 diese erhaltene Gesamtmischung wird auf 70 bis 85° C erwärmt und unter einem Druck von 160 bis
270 atü homogenisiert und schließlich
g) das Ganze 11 bis 14 min bei etwa 116 bis 119° C
sterilisiert. Bevorzugt wird als Stärke eine oxidativ modifizierte Kartoffelstärke angewandt.
Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung der Säuglingsnahrung wird
die Milch 20 min auf 80°C vorerwärmt und dann auf einen Trockensubstanzgehalt von 26 bis 28% konzentriert.
Vorzugsweise wird die Vorhomogenisierung bei 40°C unter einem Druck von 70 atü vorgenommen,
während die Gesamtmischung auf 80°C erwärmt und unter einem Druck von 250 atü homogenisiert und
abschließend 12 min bei 117°C sterilisiert werden soll.
Das in der ersten Stufe hergestellte Milchkonzentrat allein ist noch nicht in dem gewünschten Ausmaß stabil.
Erst durch Zusatz des gereinigten, entmineralisierten Kaseins erfolgt eine ausreichende Stabilisierung, insbesondere
durch Verringerung des Mineralgehaltes dieser Mischung. Vorzugsweise verwendet man eine Kaseinlösung,
die in folgender Weise hergestellt wird:
Das Kasein wird aus pasteurisierter Magermilch bei einer Temperatur von 38 bis 42°C bei pH 4,6 mit 3%iger
Salzsäure ausgefällt. Man filtrier· das Kasein ab und wäscht es mit Wasser bis zu einem pH-Wert von 5,2 bis
5,4. Das so hergestellte Kasein wird anschließend mit Wasser zu einem Brei mit 10 bis 12% Trockensubstanzgehalt
aufgeschlämmt und diese Kaseinaufschlämmung durch Mahlen homogenisiert. Das gebildete Homogenisat
wird dann mit der Lösung von 2 Teilen Kaliumcarbonat und 1 Teil Natriumcarbonat bis pH 6,8
bis 7,0 neutralisiert. Abschließend wird dieses Gemisch pasteurisiert und auf pH 7,1 bis 73 nachneutralisiert.
öie Kaseinatmenge soll dabei so gewählt werden, daß
es in dem Fertigprodukt in einer Menge von 0,7 bis 1,8% vorliegt Die Menge der zugesetzten Kohlenhydrate ist
kritisch, da bekanntlich reduzierende Zucker eine Braunfärbung und Destabilisierung des Milchproduktes
ergeben können.
Wie anhand zahlreicher Versuche festgestellt wurde, stellt die Verwendung oxidativ modifizierter Stärke ein
wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens dar, um zu den gewünschten Eigenschaften des
Fertigproduktes zu gelangen. Besonders geeignet ist eine mittels Hypochlorit oxidativ modifizierte Kartoffelstärke,
die als reines Produkt im Handel erhältlich ist
Der Zusatz von Pflanzenöl zur Säuglingsnahrung ist ernährungsphysiologisch wichtig, da hierdurch ein
gewisser Gehalt an Linoisäure (5% der Gesamtkalorien) eingestellt wird, was z. B. durch Verwendung von
Sojaöl erreicht werden kann.
Die Menge des Rahms richtet sich nach der Fetteinstellung beim Milchkonzentrat sowie nach der
Menge an Fremdfett Der Rahmzusatz läßt sich dabei durch entsprechende Fetieinstellung der Rohmilch gan/.
vermeiden bzw. auf eine geringe, zur Standardisierung des Fertigproduktes notwendigen Menge beschränken.
Als weitere maßgebliche Faktoren zur Herstellung der stabilen Säuglingsnahrung haben sich neben der
thermischen und chemischen Stabilisierung des Milchkonzentrates die gewissenhafte Auswaschung des
verwendeten Kaseins und die Neutralisierung auf den festgelegten pH-Wert sowie die Voremulgierung des
Pflanzenfettes oder Öles erwiesen. Ferner wird die Güte
der Produkte in starkem Maße von den Mengenverhältnissen der übrigen Kohlenhydrate, der Homogenisierung
der Gesamtmischung vor der Sterilisierung und dem abschließenden Sterilisierungsverfahren beeinflußt
Durch das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich flüssige, sterile, alle erforerlichen Nährstoffe enthaltende
konzentrierte Säuglingsnahrungen auf Süßmilchbasis herstellen, die wenigstens ein Jahr unverändert haltbar
sind. Die Nahrung ergibt beim Vermischen mit dem gleichen Volumen Wasser eine trinkfertige Lösung. Das
erfindungsgemäße Produkt soll etwa 6,6 bis 7% Gesamtfett, 4,0 bis 6,0% Eiweiß und 17,6 bis 20,0%
Kohlenhydrate enthalten, wovon wenigstens 2% oxidierte Stärke sind. Ein Teil des Butterfettes ist durch
Pflanzenfett oder -öl ersetzt, wobei dessen Menge so gewählt wird, daß hierdurch der für das Endprodukt
gewünschte Gesamtfettgehalt erreicht wird. Das Produkt kann ferner auf einen bestimmten Mineralstoffgehalt
eingestellt und gegebenenfalls vitaminiert sein.
Hi Die Daten- und Verfahrensstufen des erfindungsgemäßen
Verfahrens gehen im einzelnen aus der Zeichnung heivor.
Da sich die exakte Einhaltung bestimmter Konzentrationen der Einzelbestandteile als vorteilhaft zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Säuglingsnahrung erwiesen hat werden im folgenden einige, in tabellarischer
Form zusammengefaßte Ansätze angegeben, wobei sich die Zahlen, soweit nicht anders angegeben,
als Gew.-% verstehen.
in Die erfindungsgemäßen flüssigen Sr glingsnahrungskonzentrate
haben vor aliem gegenüber Je- bisher noch
weitverbreiteten pulverförmigen Nahrungen bedeutende
Vorzüge und Vorteile. Im einzelnen lassen sich dabei folgende anführen: Absolute Sterilität (Pulver sind nicht
.') keimfrei): keine Auflösungsschwierigkeiten,· die Mischung mit gleicher Menge abgekochten Wassers liefert
unmittelbar ein Produkt mit der trinkgerechten Temperatur; Hilfsgeräte, wie Löffel und Trichter,
entfallen; verlängerte Haltbarkeit (Pulver nehmen
so häufig schon nach etwa 6 Monaten talgigen Geschmack an); in den Kliniken und sonstigen Verbrauchsstätten
erübrigen sich spezielle Mischeinrichtungen und Anlagen für die Lagerung des hergestellten Tagesbedarfes
an trinkfertiger Nahrung; rationellere Mengenbemes-
i"> sung und daher weniger Verluste, da im Bedarfsfalle
rasch eine kleine Menge trinkfertiger Auflösung wieder hergestellt ist. Im Vergleich zu flüssigen Produkten mit
trinkfertiger Konzentration, wie sie haupträchlich in den USA verwendet werden, ist auch der Vorteil des
4(i geringeren Wassertransportes erwähnenswert.
Rahm 30% F (Fett)
Milchkonzentrat 20,75 % NFS*), 9,24 % F
a) zur Mischung
b) /ur Vorhomogenisierung
Milchkonzentrat 24,2 % N^S, 10,8 % F
a) zur Mischung
b) /ur Vorhomogenisierurg
Milchkon/entrat 23,34 % NFS, d,(>6 % I-
u) zur Mischung
b) zur Vorhmogcnisicrung
Milchkonzentrat 22,77 % NFS
Milchkonzentrat 22,77 % NFS
u) /ur Mischung
b) zur Vorhomogcnisierung
Sojaöl
Kokosfett
Sojaöl
Kokosfett
Kaseinutlösung 10 % TS
Wasser zur Aufschlämmung der Stärke
Wasser /ur Verkleisterung der Starke
und Lösung der Kohlenhydrate
Wasser zur Aufschlämmung der Stärke
Wasser /ur Verkleisterung der Starke
und Lösung der Kohlenhydrate
Snezialstärke (oxidativ vei jndertc Kartoffel-
Ansät/ I | 1.50 | - | Ansät/ Il | 1,50 | - | Ansatz III | 1,60 | Ansät/ IV |
2.42 | 8.50 | 0.60 | 18,00 | 0,90 | 1,00 | - | ||
25.30 | 6,60 | _ | 6.00 | _ | 13,50 | _ | ||
15.00 | !2,00 | - | 12,00 | - | - | - | ||
._ | 3.38 | 28,30 | 3.00 | _ | 18,00 | |||
- | 15,00 | - | 2.70 | |||||
_ | 15,50 | __ | ||||||
- | - | 25,00 | - | |||||
_ | 32,61 | |||||||
- | - | - | 10,87 | |||||
1,10 | ||||||||
4,43 | ||||||||
10,00 | ||||||||
- | ||||||||
18,00 | ||||||||
3,50 |
Fortsetzung | 1692 291 | - | Ansät/ Il | 2.2 mg | 6 | Ansät/ IV | |
5 | 16.00 | 2.70 | - | ||||
Milchzucker | 3.20 | - | Ansatz III | - | |||
Aletezucker | Ansät/ I | 390 I.F. | 4.82 | 3,10 | (1.73 | ||
Rübenzucker | 3,30 | 0.14 mg | 0.12 | - | - | ||
( alciumphosphat sek. | 2.66 | 0.07 mg | 4.76 | Hier/u I Blatt /.eicliniiii'ien | 7,00 | I 2.76 | |
Wasser | 3,34 | 16 m« | 0,055 | ||||
Vitamine pro 100 g | I mg | 11,65 | 3K) l.F. | ||||
Λ | 0.8 mg | 0,15 mg | 0,14 mg | ||||
0.8 mg | - | 0,07 mg | |||||
0.03 mg | - | 0,15 mg | 16 mg | ||||
c" | - | 2.2 mg | |||||
F | 8 m» | 0.8 mg | |||||
Niacin | 22 mg | 0.8 mg | |||||
Ca-Pantothcnal | 0.03 mg | ||||||
Folsäure | |||||||
*) NI-'S - lclirrcie Trockenmasse. | |||||||
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer Flüssigen sterilen konzentrierten Säuglingsnahrung auf SuB-milchbasis
unter Zusatz von Fett, Kohlenhydraten, Vitaminen und Stabilisatoren, dadurch gekennzeichnet,
daß man a) gereinigte Vollmilch mit bis zu 33% Fett und gegebenenfalls nach Zusatz
von Dikaliumhydrogenphosphat in einer Menge bis zu 300 g je 1000 kg Milch 15 bis 20 min auf 75-95°C
vorwärmt und dann b) auf 20 bis 35% Trockensubstanz konzentriert, c) einen Teil dieses Milchkonzentrats
bei 35 bis 45° C unter einem Druck von 70 bis 250 atü mit 0 bis 7% eines leicht verdaulichen
Pflanzenfettes und/oder Öls vorhomogenisiert, d) dieses Vorhomogenisat dann mit dem restlichen
Milchkonzentrat mit 0 bis 2^% Rahm mit ca. 30%
Fettgehalt und einer wäßrigen 10 bis 12%igen neutralisierter« (Caseinatlösung vermischt, e) diese
mischung mit einer wäßrigen Lösung einer bei 75 bis 80° C verkleisterten oxidativ modifizierten Stärke in
einer Menge von 2 bis 4% sowie mit Dickungsmitteln, Kohlenhydraten, Vitaminen und Calciumsalzen
versetzt, f) die erhaltene Gesamtmischung auf 70 bis 85° C erwärmt und unter einem Druck von 160 bis
270 atü homogenisiert und g) abschließend 11 bis 14 min bei etwa 116 bis 119°C sterilisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke eine oxidativ modifizierte w
Kartoffelstärke ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966A0054396 DE1692291C3 (de) | 1966-12-16 | 1966-12-16 | Verfahren zur Herstellung einer flüssigen sterilen Säuglingsnahrung auf SüBmUchbasis |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966A0054396 DE1692291C3 (de) | 1966-12-16 | 1966-12-16 | Verfahren zur Herstellung einer flüssigen sterilen Säuglingsnahrung auf SüBmUchbasis |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1692291A1 DE1692291A1 (de) | 1975-07-31 |
DE1692291B2 DE1692291B2 (de) | 1979-01-11 |
DE1692291C3 true DE1692291C3 (de) | 1979-09-06 |
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ID=6939454
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1966A0054396 Expired DE1692291C3 (de) | 1966-12-16 | 1966-12-16 | Verfahren zur Herstellung einer flüssigen sterilen Säuglingsnahrung auf SüBmUchbasis |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ES507187A0 (es) * | 1981-11-16 | 1983-01-01 | Union Ind Y Agro Ganader S A U | Procedimiento de obtencion de una leche humanizada adiciona-da de nucleotidos con destino a la alimentacion infantil. |
-
1966
- 1966-12-16 DE DE1966A0054396 patent/DE1692291C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE1692291B2 (de) | 1979-01-11 |
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