AT63714B - Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, farb- und geruchlosen Getränkes aus Molkereibetriebs-Rückständen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, farb- und geruchlosen Getränkes aus Molkereibetriebs-Rückständen.

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    Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, färb-und geruchtosen Getränket aus Molkereibetriebs-Rückständen.   



   Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, farbund geruchlosen   Heilgetränkes   aus den Rückständen des Molkereibetriebes. Als Ausgangsstoff kommen   hauptsächlich   die bei der Gewinnung von Topfen (Quark) sich ergebenden fettarmen Nebenerzeugnisse, die Molken, in Betracht. Sie finden im allgemeinen nur als Viehfutter Verwendung oder es werden einzelne Bestandteile,   x.   B. Milchzucker, aus ihnen abgeschieden. Wenngleich die Molke im Hinblieke auf ihren Gehalt an organischen Säuren 
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 gelbliches Aussehen als auch der ihr n mehr oder weniger hohem Grade anhaftende, an Käse erinnernde Geruch und nicht zum geringsten der Umstand hinderlich im Wege, dass die gewöhnliche Molke kein haltbares Erzeugnis darstellt. 



   Man hat zwar schon vorgeschlagen. eine Lösung für   Nahr- und Heilzwecke   aus Molken dadurch herzustellen, dass man den   8äurcgehalt   der letzteren durch tagelanges Stehenlassen bzw. durch freiwillige Säuerung sowie durch nachträgliche Einführung von Milchsaure oder Milchsaurekeimen wesentlich erhöht und die vorhandenen löslichen Eiweissstoffe durch Zusatz von Salzsäure und darauffolgendes Erwärmen in unlöslicher Form ausscheidet.

   Die so hergestellte   Lösung kann   aber nie als Ersatz für Molke in der   eigentlichen     Molkentherapie   Verwendung finden, da sie sich   iu   ihrer Zusammensetzung von der Molke selbst einerseits durch übermässigen   Milchsäuregehalt,   andererseits durch das Fehlen der wertvollen löslichen Eiweissbestandteile unterscheidet. 



   Das den Erfindungsgegenstand bildende Verfahren bezweckt nun die Überführung der Molkereibetriebs-Rückstände, insbesondere der   Molken,   in ein Heilgetränk das die gleiche Zusammensetzung besitzt, wie die Molke selbst, d. h. neben den organischen Säuren nicht unbedeutende Mengen von löslichen Eiweissstoffen, die als Nährstoffe zur Geltung kommen, sowie Milchzucker und eine Reihe anorganischer Salze enthält, dabei aber von den Nachteilen der gewöhnlichen Molken   (gdblichgrüne   Färbung, käsiger Geruch und mangelnde Haltbarkeit) frei ist. 



   Zur Erreichung dieses Zweckes werden die zu behandelnden Molken oder sonstigen   Ruckstände   dos Molkereibetriebes einer   Geruchlosm8chung   und Entfärbung durch Behandeln mit Kohle unterzogen und dann filtriert, vor oder nach dieser Behandlung aber unter Ausschluss von Erwärmung mit Salzsäure versetzt, wodurch jede weitere   Milchsäure-   bildung bzw. die Weiterentwicklung von Milchsäurekeimen und sonstigen Kleinwesen verhindert wird, ohne dass das erhaltene Erzeugnis, welches sich unverändert aufbewahren lässt, eine Einbusse an löslichen   Eiweissbestandteilen   gegenüber dem verwendeten Ausgangsstoffe aufweisen würde.

   Um die diätetische und anregende Wirkung des Erzeugnisses zu   erhöhen, können ihm gewünschtenfalls noch Kochsalz und andere zweckdienliche Salze, Arzueistoffe sowie Kohlensäure beigemengt werden.   

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   Behufs Durchführung des in Rede stehenden Verfahrens kann beispielsweise wie folgt vorgegangen werden : Die zu verarbeitende Molke wird mit entsprechenden Mengen reiner Salzsäure zum Zweclie der Ster   ; l : s : erung versetzt.   Es genügt diesbezüglich ein Zusatz von einem   Raumprozent   Salzsäure. Um dann die Molke von dem ihr anhaftenden Geruche und ihrer Färbung zu befreien, wird sie mit Kohle, vorteilhaft mit einem Gemenge von Holzkohle und Knochenkohle, etwa im Verhältnis von   500 y eines   solchen Gemenges auf 1 Al Molke behandelt, worauf man filtriert. Das klare Filtrat wird mit Soda versetzt, wobei deren Menge so zu wählen ist, dass. die Flüssigkeit noch schwach saure Reaktion zeigt.

   Bei Einhaltung dieses Arbeitsganges kann von einer etwa beabsichtigten nachträglichen Einführung von Kochsalz und Kohlensäure in das erhaltene Erzeugnis abgesehen werden, da sich schon zufolge der Einwirkung der Salzsäure auf das zugesetzte Natriumkarbonat einerseits Chlornatrium, andererseits Kohlensäure bildet. Wie sich übrigens aus dem Voranstehenden ergibt, kann die Reihenfolge der in dem angegebenen Beispiele namhaft gemachten Massnahmen auch Abänderungen erleiden, ohne dass dadurch das Wesen des vorliegenden Verfahrens berührt wird. So könnte gewünschtenfalls das Geruchlosmachen und Entfärben der zu   verarbeitenden Molkereirückstände bzw. Molken   auch vor ihrer Sterilisierung vorgenommen werden. Ebenso kann der allfällige Zusatz von anorganischen Salzen oder Arzneistoffen vor oder nach der Filtration erfolgen.

   Dagegen bildet naturgemäss die jeweilig gewünschte
Sättigung   mit Kohlensäure -stets   die letzte Massnahme, welche bei der vorstehend be- schriebenen Herstellung eines haltbaren Heilgetränks aus Molkereibetriebsrückständen vorzunehmen ist.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, farb-und gernchlosen Getränkes aus Molken oder sonstigen Rückständen des Molkereibetriebes unter Verwendung von Salz- säure. dadurch gekennzeichnet, dass man die zu verarbeitenden Rückstände, bevor oder nachdem sie einer Geru, chlosmachung und Entfärbung, z. B. durch Behandeln mit der für solche Zwecke bekannten Kohle und einer darauffolgenden'Filtration unterzogen worden sind, unter Ausschluss von Erwärmung mit Salzsäure versetzt, so dass die wesentlichen organischen und mineralischen Bestandteile des Ausgangsstoffes erhalten bleiben, worauf (nach nahezu vollständiger Neutralisation) gegebenenfalls in an sich bekannter Weise Kohlensäure oder Arzneistoffe zugesetzt werden.
AT63714D 1911-05-10 1911-05-10 Verfahren zur Herstellung eines haltbaren, farb- und geruchlosen Getränkes aus Molkereibetriebs-Rückständen. AT63714B (de)

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