AT206924B - Abdichtung für die Abstützung von Schienenfahrzeug-Wagenkasten auf Dreh- oder Schwenkgestellen - Google Patents

Abdichtung für die Abstützung von Schienenfahrzeug-Wagenkasten auf Dreh- oder Schwenkgestellen

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AT206924B
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  Abdichtung für die Abstützung von Schienenfahrzeug-Wagenkasten auf   Dreh- oder Schwenkgestellen   
Die Erfindung betrifft eine Abdichtung für die aus seitlichen Gleitstücken bestehende AbstUtzung von
Schienenfahrzeug-Wagenkasten auf Dreh-oder Schwenkgestellen mittels eines das untere   GleitstUck   um- gebenden, an der Kastengleitplatte anliegenden Ringes. 



   Bei bekannten Abstützungen dieser Art werden die seitlichen Gleitflächen häufig mit Fett geschmiert, damit bei Ausschlägen des   Dreh- oder Schwenkgestelles   bei der Kurvenfahrt ein möglichst weiches und ruckfreies Gleiten erzielt wird. Die fettgeschmierten Gleitflächen liegen vielfach offen unter dem Wagen, weshalb sie besonders bei   Strassenbahnwagen   infolge ihrer niedrigen Lage über der Strasse, aber auch bei andern Schienenfahrzeugen einem starken   Staub-und Schmutzanfall   ausgesetzt sind. Der Staub setzt sich auf den geschmierten   Gleitflächen   ab und bildet Krusten. Hiedurch wird der Verschleiss der Reibflächen stark vergrössert.

   Es tritt bei der Kurvenfahrt ein sehr hoher Reibungswiderstand auf, der infolge der Tatsache, dass die Reibungskräfte an einem etwa gleich langen Hebelarm um die Gestell-Drehachse angreifen wie die   Führungskräfte,     u. U.   die Kurveneinstellung so stark behindert, dass Entgleisungen auftreten können. 



   Die gleichen Probleme liegen auch bei ungeschmierten Gleitflächen vor, bei denen mindestens eine der Gleitflächen aus einem selbstschmierenden Werkstoff besteht, wenn auch hier die Staubablagerung nicht ganz so stark ist wie bei fettgeschmierten Gleitflächen. 



     Die bisher beka inten   Abdichtungen und Abstützungen bestehen z. B. aus Filzringenoder aus elastischen Balganordnungen. Filzdichtungen setzen sichbereits nach kurzer Betriebszeit mit Staub, bei fettgeschmierten Gleitflächen auch mit Fett zu, wodurch sie hart werden und ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können, sondern im Gegenteil den Verschleiss und den Reibungswiderstand noch erhöhen. Balgabdichtungen sind dagegen leicht zu beschädigen und bei grösseren gegenseitigen Querbewegungen der Gleitflächen, wie sie besonders bei zum Befahren engster Kurven mit einem Radius bis herunter zu 14 m eingerichteten   Strassenbahnwagen   auftreten, überhaupt nicht verwendbar. 



   Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer wirksamen, dauerhaften und bei beliebig grossen Ausschlägen des Gestells verwendbaren Abdichtung für Kastenabstützungen von Schienenfahrzeugen. 



     Gemäss   der Erfindung ist zur Lösung dieser Aufgabe ein Abstreifring vorgesehen, der von dem unteren Gleitstück oder von der zugehörigen Gleitstückpfanne in horizontaler Richtung mitgenommen wird. Der Abstreifring umgibt das Gleitstück und ist diesem gegenüber abgedichtet ; seine obere, mit der Ringaussenfläche eine spitzwinkelige, scharfkantige Nase bildende Stirnfläche wird federnd gegen die Kastengleitplatte gedrückt. 



   Die   spitzwinkellge. scharfkintigenase desabstreifringes   streift den auf der Kastengleitplatte sich absetzenden Schmutz und Staub ab, so dass dieser nicht zwischen das Gleitstück und die Kastengleitplatte gelangen kann. Bei Verwendung von fettgeschmierten Gleitflächen bildet sich beim Hin- und Hergleiten des Abstreifringes an dessen scharfer Aussenkante ein Schmierfettrand, der den von aussen anfallenden Staub abfängt und die Gleitflächen schützt. Durch das Nachdrücken von Fett wird dieser staubhaltige Fettrand immer dicker und so schwer, dass er nach einer gewissen Zeit abfällt, worauf sich ein neuer Fettring bildet.   Der Abstteifring   bewirkt ferner eine gleichmässige dünne Verteilung des Fettes über die Gleitflächen.

   Zum Zwecke der Abdichtung des Abstreifringes gegenüber dem seine Führung übernehmenden Teil kann der Abstreifring in seinem unteren Teil mit einem Hals versehen werden, der in lotrechter Richtung 

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 verschiebbar dicht auf einem Teil des Umfanges des die Führung des Abstreifringes übernehmenden Bau- teiles geführt ist. Dadurch bleibt eine dichte Verbindung auch bei Abnutzung der Gleitflächen in jedem
Falle gewährleistet und es kann kein Staub von unten her in das Innere des Abstreifringes und damit zwi- schen die Gleitflächen gelangen. i Die federnde Anpressung des Abstreifringes gegen die Kastengleitplatte kann beispielsweise durch an dessen Unterseite befestigte Blattfedern erfolgen, die sich auf dem unteren Gleitstück oder auf der Gleit- stückpfanne abstützen.

   Diese Blattfedern sind zur Mittellinie des Abstreifringes tangential angeordnet und Über den Ringumfang gleichmässig verteilt. 



   An Stelle dessen kann auch ein elastischer Dichtungsring mit geschlossenem oder offenem Hohlprofil ) verwendet werden, gegen den die untere Stirnfläche des Abstreifringes in Einbaustellung mit Druck an- liegt und der sich seinerseits gegen das untere Gleitstück oder dessen Gleitstückpfanne abstützt. Zur Er- höhung der Elastizität dieser Dichtungsringe können deren Hohlräume beispielsweise mit Moosgummi ge- füllt werden. 



   In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, an Hand derer die Erfin- dung näher beschrieben und erläutert wird. 



   Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch die fettgeschmierte Abstützung eines Wagenkastens mit einer ersten   Ausführungsform   der erfindungsgem ässen Abdichtung. Fig. 2 und 3 zeigen in vergrösserter Darstellung den gemäss Fig. 1 verwendeten Abstreifring, und zwar Fig. 2 links im Schnitt, rechts in Seitenansicht und
Fig. 3 in der Draufsicht. Fig. 4 zeigt eine ungeschmierte Abstützung unter Verwendung eines Dichtungsrin- ges mit geschlossenem Hohlprofil. Fig. 5 zeigt in vergrösserter Darstellung die Einzelheiten des gemäss
Fig. 4 verwendeten Dichtungsringes. Fig. 6 zeigt in gleicher Darstellung wie Fig. 5 die Verwendung eines
Dichtungsringes mit offenem Hohlprofil. 



   Gemäss den Fig. 1 bis 3 ist der Wagenkasten 1 über die Kastengleitplatte 2, das Gleitstück 3, die im
Stempel 4 kugelig gelagerte Gleitpfanne 5 und die   Kastentragfeder   6 federnd auf dem Drehgestellrahmen
7 abgestützt. Die Gleitflächen zwischen der Kastengleitplatte 2 und dem Gleitstück 3 werden durch eine
Leitung 8 mit Fett geschmiert, zur Verteilung des Fetts ist in dem Gleitstück 3 eine Schmiermittelnut 9, die beispielsweise spiralförmig verlaufen kann, vorgesehen. Auf der Gleitstückpfanne 5 ist mittels eines
Halses 10 ein Abstreifring 11 dicht, jedoch in lotrechter Richtung verschiebbar geführt. Der Abstreifring
11 besitzt an seinem oberen Ende eine spitzwinklige, scharfkantige Nase 12, die an der Kastengleitplatte
2 anliegt.

   Der Abstreifring 11 wird durch eine Reihe von Blattfedern 13, die sich auf der oberen   Stirnflä-   che der Gleitstückpfanne 5 abstützen, federnd nach oben gegen die Kastengleitplatte 2 gedrückt. Die
Blattfedern 13 sind an der Unterseite des Abstreifringes 11 beispielsweise durch Nieten 14 befestigt. Sie liegen   zur Mittellinie des Abstreifringes Iltangential   und sind über den Ringumfang gleichmässig verteilt.
Bei Abnutzung der Kastengleitplatte 2 und des Gleitstücks 3 kann sich der Abstreifring 11 infolge dieser
Federn und infolge seiner   gleitendenFührung auf der Gleitstückpfanne S   entsprechend nach unten verschie- ben. 



   In den Fig. 4 und 5 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet wie in- den Fig.   l   bis 3. 



   Es handelt sich hier um eine nicht geschmierte und nicht abgefederte Kastenabstützung, beispielsweise für einen Eisenbahnwagen mit Wiegen-Drehgestell Bei dem dargestellten Beispiel wird sowohl die Ab- 
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 11 gegen die Kastengleitplatte 2 durch einen elastischen Dichtungsring 15 mit geschlossenem Hohlprofil erzeugt, gegen den die untere Stirnseite des Halses 19 in Einbaustellung angedrückt wird. Der Dichtungring 15 liegt teilweise in einer Umfangsnut16 der die Führung   des Abstreifringes 11 ilbernehmenden Gleit-   stückpfanne 5. Der Hals 10 des Abstreifringes 11 kann bei dieser Ausführung mit etwas Spiel auf der Gleitstückpfanne 5 gelagert werden, weil der Dichtungsring 15 die gegenseitige Abdichtung dieser beiden Teile Übernimmt. 



     Das Ausfühlungsbeispiel gemäss Fig. 6   unterscheidet sich von der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform dadurch, dass an Stelle des Dichtungsringes 15, der ein geschlossenes Hohlprofil aufweist. ein Dichtungsring 17 mit nach unten offenem Hohlprofil vorgesehen ist, dessen beide Ränder 18 und 19 in einer stirnseitig in der   Gleitstuckpfanne   5 vorgesehenen Nut 20 gehalten sind. Im übrigen ist die Wirkungsweise dieses Dichtungsringes 17 die gleiche wie die des geschlossenen Dichtungsringes 15. 



   Die Hohlräume 21 der Dichtungsringe 15 und 17 können zwecks Erhöhung der Elastizität mit Moosgummi gefüllt sein.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Abdichtung für die aus seitlichen Gleitstücken bestehende Abstützung von Schienenfahrzeug-Wagenkasten auf Dreh- oder Schwenkgestellen mittels eines das untere Gleitstück umgebenden, an der Kastengleitplatte anliegenden Ringes, gekennzeichnet durch einen vom unteren Gleitstück (3) oder von dei zugehörigen Gleitstückpfanne (5) in horizontaler Richtung mitgenommenen. das Gleitstück (3) umgebenden und diesem gegenüber abgedichteten Abstreifring (11), dessen zusammen mit der Ringaussenfläche eine spitzwinklige, scharfkantige Nase (12) bildende obere Stirnfläche federnd gegen die Kastengleitplatte (2) gedrückt wird.
    2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstreifring (11) mittels eines in seinem Unterteil vorgesehenen Halses (10) in lotrechter Richtung verschiebbar dicht auf einem Teil des Umfanges des die Führung des Abstreifringes (11) übernehmenden Gleitstückes (3) oder der zugehörigen Gleitstückpfanne (5) geführt ist.
    3. Abdichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch mehrere, zur Mittellinie des Abstreifringes (11) tangentiale. über den Ringumfang gleichmässig verteilte Blattfedern (13), die an der Unterseite des Abstreifringes (11) befestigt sind und sich auf dem unteren Gleitstück (3) bzw. auf der Gleitstückpfanne (5) abstützen.
    4. Abdichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Stirnfläche des Abstreifringes (11) in Einbaustellung mit Druck an einem elastischen Dichtungsring (15) mit geschlossenem Hohlprofil anliegt, der teilweise in einer Umfangsnut (16) des unteren Gleitstückes (3) oder der zugehörigen Gleitstückpfanne (5) liegt.
    5. Abdichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Stirnfläche desAbstreifringes (l1) inEinbaustellung mitDruck an dem geschlossenen Teil eines elastischen Dichtungsringes (17) mit nach unten offenem Hohlprofil anliegt, dessen Ränder (18, 19) in einer stirnseitig in einem Absatz des unteren Gleitstückes (3) oder der zugehörigen Gleitstückpfanne (5) vorgesehenen Nut (20) gehalten sind.
    6. Abdichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (21) des Dichtungsringes (15 bzw. 17) mit Moosgummi gefüllt ist.
AT581058A 1957-12-04 1958-08-19 Abdichtung für die Abstützung von Schienenfahrzeug-Wagenkasten auf Dreh- oder Schwenkgestellen AT206924B (de)

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