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Stromabnehmerschleifstück mit Dochtschmierung Bei elektrischen Bahnen
mit Bügelbetrieb ist es von großer Wichtigkeit, für eine ausreichende Schmierung
des Schleifstückes zu sorgen, um den Verschleiß desselben sowie des Fahrdrahtes
möglichst herabzusetzen. Auf der Strecke eingebaute Schmiernester sowie Schleifstücke
mit sogenannten Schmiernuten gewährleisten keine an allen Stellen gleichmäßige Schmierung,
weshalb bereits vorgeschlagen wurde, die Schleifstücke selbst mit einer Dochtschmierung
auszurüsten.
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Zunächst wählte man hierfür Schleifstücke von der Form eines Winkeleisens,
dessen Schenkel als Schleiffläche dienten. Die offene Seite des winkelförmigen Schleifstückes
wurde durch einen Blechstreifen verschlossen und der dadurch entstehende Hohlraum
als Schmierkammer verwendet, in die der durch die Schenkel des Schleifstückes geführte
Docht ragte.
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Diese Bauart hat den Nachteil, daß das Schmiermittel ausläuft, sobald
eine Schleiffläche an irgendeiner Stelle leicht durchgeschliffen ist. Ferner hat
die allmähliche Abnutzung eine wesentliche Querschnittsschwächung zur Folge, die
die Gefahr eines Bruches während des Betriebes herbeiführt.
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Man ist deshalb dazu übergegangen, zwei räumlich voneinander getrennte
Schleifleisten zu beiden Seiten eines besonderen Schmierbehälters, und zwar in einem
verhältnismäßig großen Abstand von diesem, anzuordnen. Dieser Abstand bedingt eine
ziemlich schwere Konstruktion, was sich nachteilig auf die Betriebsweise insofern
auswirkt, als das Schleifstück infolge seines erhöhten Gewichtes den Höhenlageänderungen
nicht mehr so leicht zu folgen vermag, so daß zu Funkenbildungen Anlaß gegeben ist.
Abgesehen davon, kann an der jeweils rückwärts liegenden Seite des Schmierdochtes
während der Fahrt Öl herausgepreßt werden, das dann an dem Schmierbehälter herunterläuft
und das Wagendach verunreinigt.
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Vorliegende Erfindung macht sich nun zur Aufgabe, diese Mängel zu
beheben. Zu diesem Zwecke wird vorgeschlagen, die Schleifleisten derart anzuordnen,
daß sie an dem Schmierbehälter unmittelbar anliegen, der vorzugsweise etwa die Länge
einer Schleifleiste erhält und als prismatischer Hohlkörper von trapezförmigem,
dreieckigem, rechteckigem oder ähnlichem Querschnitt ausgebildet ist: Auch der Docht,
der einerseits an die Schleifleistenoberfläche ragt, -anderseits in das Schmiermittel
taucht, reicht über die ganze Länge des Schleifstückes. Die Einzelschleifleisten
sind derart angeordnet, daß sie den Docht leicht zusammendrücken und ihn auf diese
Weise in der gewünschten Lage halten. Sie liegen in ihrer ganzen Länge auf dem Schmierbehälter
auf, der also den Schleifleisten
zugleich als Stütze gegen die
durch den Druck auf den Fahrdraht bedingten Biegungsbeanspruchungen dient, so daß
die Schleifleisten auch nach verhältnismäßig sehr, starker Abnutzung noch betriebsfähig
sind. Als O_uerschnittsform für die Einzelschleifleisten kann man gleichschenklig-dreieckiges,
U-förmiges oder ein beliebig anderes Profil wählen. Ihre Anordnung erfolgt zweckmäßig
derart, daß sie spiegelbildlich zu der durch die Drehachse gelegten Vertikalebene
liegen, die zugleich die Symmetrieebene für den Schmiermittelbehälter bildet. Der
Schwerpunkt des Gesamtschleifstückes liegt sowohl bei gefülltem als auch ungefülltem
Schmierbehälter unter der Drehachse, wodurch eine stabile Gleichgewichtslage gewährleistet
ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i bis 3 ein Schleifstück mit Dochtschmierung, dessen Einzelschleifleisten
gleichschenklig-dreieckige Querschnitte besitzen, Abb. q. bis 6 ein Schleifstück,
dessen Schleifleisten U-förmiges Profil aufweisen. In Abb. i bis 3 stellt a den
Schmierbehälter dar, der ungefähr die Länge des Schleifstückes besitzt und dessen
Querschnitt in diesem Falle trapezförmig ausgebildet ist. Der Schmierdocht b ragt
über die ganze Länge des Schleifstückes einerseits bis an die Schleiffläche, während
er anderseits in das Schmiermittel, z. B. Öl, taucht. Zweckmäßig wird als Schmierdocht
ein gut saugender Filz verwendet. Zu beiden Seiten des Schmierbehälters a sind die
Einzelschleifleisten c spiegelbildlich, und zwar in- gleicher Höhe mit dem Schmierdocht
b, angeordnet. Letzterer wird durch die Schleifleiste c leicht zusammengedrückt
und dadurch in der gewünschten Lage gehalten. Durch den Druck der Schleifleiste
auf den Schmierdocht wird ferner vermieden, daß Schmutz und Wasser in den Ölbehälter
dringen. Das während der Fahrt an der jeweils rückwärts liegenden Seite des Schmierdochtes
b herausgedrückte Öl wird durch die anliegenden Schleifleisten daran gehindert,
am Schmiermittelbehälter herunterzulaufen. Die Schleifleisten c liegen mit ihrer
einen Fläche über die ganze Länge auf dem Schmiermittelbehälter a auf, der also
zugleich als Stütze für sie dient und deshalb gestattet, sie sehr stark abzunutzen,
bevor sie aus dem Betrieb genommen werden müssen. Es kann also im Gegensatz zu den
bisherigen Ausführungsformen die dritte Schleifleistenfläche auch dann noch verwendet
werden, wenn die beiden übrigen bereits durchgeschliffen sind. Die Befestigung der
beiden Einzelschleifstücke c erfolgt an den Endstücken e mittels Schrauben
d. Ist eine Schleiffläche abgenutzt, so wird die Schleifleiste c nach Lösung
der Schrauben herausgenommen und mit einer unbenutzten Fläche nach oben wieder eingesetzt.
Gleichzeitig wird die Schmierdochthöhe der neuen Schleiffläche angepaßt. Das Gesamtschleifstück
ist auf dem Rohr f, das durch den Ölbehälter a und durch die Endstücke e geführt
und an beiden Enden mittels Bügelmuffen g befestigt ist, drehbar gelagert.
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In den Abb. 4 bis 6 wird ein Schleifstück mit Einzelschleifleiste
k von U-förmigem Profil gezeigt. Die Schenkel sind als Schleifflächen ausgebildet.
Die Stege liegen an dem Schrniermittelbehälter 1a an. Dieser Behälter h weist unten
eine Erweiterung auf, die als Behälter für das Schmiermittel dient und zugleich
den Schwerpunkt des Gesamtschleifstückes unterhalb der Drehachse verlegt. Der Docht
i ragt über die ganze Schleiflänge einerseits an die Schleiffläche, anderseits in
das Schmiermittel. Die Schleifflächen sind symmetrisch gewölbt, und zwar derart,
daß die Höhe der Schleifleiste k von der Mitte aus gegen die Enden kleiner wird.
Zwecks Gewichts- und Materialersparnis sind Aussparungen q vorgesehen. Die Befestigung
erfolgt mittels durchgehender Schrauben l an den Endstückenm. Das ganze Schleifstück
ist um die beiden Peitschenrohrzapfen iz, die in entsprechende Ausbohrungen der
Endstücke m hineinragen, drehbar. Die Stellringe o auf dem Peitschenrohr dienen
als seitliche Führung des Schleifstückes und die Stellringschraube p als Zapfenbefestigung-