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Dieselhydraulische Lokomotive mit vorzugsweise zweiachsigen Triebgestellen
Die Erfindung bezieht sich auf Diesellokomotiven mit hydraulischer Kraftübertragung, bei denen beide, vorzugsweise zweiachsigen Triebgestelle von einem hydraulischen Getriebe aus angetrieben werden. Es ist bekannt, von hydraulischen Getrieben über ein System von Gelenkwellen und Getrieben die einzelnen Achsen des Fahrzeuges anzutreiben ; eine exakte Systemkinematik ist jedoch nur dann gegeben, wenn jede Gelenkwelle in jeder möglichen Lage des Fahrzeug-Drehgestelles an beiden Enden den gleichen Winkel mit dem ange-
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"Eisenbahn-technische Rund-schau"Nov. 1954).
Jede Abweichung von dieser Systemkinematik ergibt eine ungleichförmige Winkelgeschwindigkeit ; überschreitet diese Ungleichförmigkeit ein gewisses, ziemlich begrenztes Ausmass, so halten die Gelenkwellen dieser zusätzlichen Belastung auf die Dauer nicht Stand.
Ferner ist es bekannt, den Antrieb des Triebgestelles derart auszubilden, dass von jedem Triebgestell nur jeweils eine, zweckmässig die gegen das Fahrzeugende zu gelegene äussere Treibachse von einem für alle Treibachsen gemeinsamen ihydraulischen Getriebe direkt angetrieben (wird, wogegen die zweite Treibachse oder die weiteren Treibachsen des Triebgestelles mit der direkt angetriebenen Achse durch Kuppelstangen, Gelenkwellen od. dgl. verbunden sind.
Bei Diesellokomotiven der vorbeschriebenen Antriebsart wird gemäss der Erfindung eine einfache betriebssichere und zugleich kinematisch günstige Ausbildung des Antriebes der Triebgestelle dadurch erreicht, dass der Antrieb vom hydraulischen Getriebe zur Treibachse des Triebgestelles über zwei Gelenkwellen mit dazwischen liegendem, im Wagenkasten befestigten und zwischen den Achsen des Triebgestelles exzentrisch zum Drehzapfen angeordneten Zwischengetriebe erfolgt, wobei die Gelenkwelle zwischen dem Zwischengetriebe und dem nachfolgenden Achsgetriebe in bekannter Weise horizontal und annähernd in der Lokomotivlängsmitte angeordnet ist und, wie gleichfalls an sich bekannt, mit zum Drehzapfen etwa symmetrisch angeordneten Gelenken versehen ist.
Hiebei ist die erste an das hydraulische Getriebe angeschlossene Gelenkwelle an beiden Enden einerseits am hydraulischen Getriebe und anderseits am Zwischengetriebe, im Wagenkasten der Lokomotive, gelagert, wogegen die zweite Gelenkwelle eine Lagerstelle am Wagenkasten und die andere am Triebgestell angeordnet hat.
Vorzugsweise wird die erste, das hydraulische Getriebe mit dem Zwischengetriebe verbindende Gelenkwelle gegenüber der zweiten Gelenkwelle, die das Zwischengetriebe mit dem Achsgetreibe der angetriebenen Achse verbindet, höher liegend annähernd horizontal bzw. leicht geneigt angeordnet, wogegen die tiefer liegende zweite Gelenkwelle horizontal gelegt wird.
Der Abstand der zu einem Triebgestell gehörigen Gelenkwellen wird durch das Zwischengetriebe überbrückt. Eine vorteilhafte Ausbildung des Zwischengetriebes besteht beispielsweise in der Anordnung zweier Kegelräderpaare mit zwischengeschalteter vertikaler oder schräger Verbindungswelle. Eine weitere vorteilhafte Ausbildung des Zwischengetriebes besteht in der Anordnung zweier Stirnräder unter Zwischenschaltung eines oder mehrer Zwischenräder.
Vorteilhaft wird, wenn es die Einbauverhältnisse gestatten, die das Zwischengetriebe und das Achsgetriebe verbindende Gelenkwelle horizontal und in Höhe der Achsmitte angeordnet, wobei das Achsgetriebe vorzugsweise lediglich aus einem Kegelräderpaar besteht. Es kann aber auch, wenn es die Einbauverhältnisse erfordern, die das Zwischengetriebe und das Achsgetriebe verbindende Gelenkwelle höher liegen als die Achsmitte, wobei dann das Achsgetriebe aus einem Stirnräderpaar und einem Kegelräderpaar besteht. Erfindungsgemäss kann die Gelenkwelle um so höher über Achsmitte gelegt werden, je länger die Gelenkwelle ist und zwar soll erfindungsgemäss die
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Höhe der das Zwischengetriebe und das Achsgetriebe verbindenden Gelenkwelle über Achsmitte höchstens 60% der Länge der Gelenkwelle, gemessen zwischen den beiden Gelenkpunkten, betragen.
Erfolgt die Kupplung der beiden Achsen jedes Triebgestelles mittels einer die beiden Achsgetriebe verbindenden Gelenkwelle, so wird erfindungsgemäss das Achsgetriebe der angetriebenen Achse mit einem zusätzlichen Stirnräderpaar ausgerüstet, wobei an einem Stirnrad die antreibende Gelenkwelle und am anderen Stirnrad die die beiden Achsen kuppelnde Gelenkwelle angreift.
In den Fig. der Zeichnung sind Ausführungs- beispiele dieser hydraulischer Lokomotiven gemäss der Erfindung schematisch dargestellt, u. zw. in Fig. 1 eine Lokomotive mit einem Kegelradzwischengetriebe und Kupplung der beiden Achsen jedes Triebgestelles mittels Kuppelstangen, im Aufriss ; in Fig. 2 die gleiche Lokomotive im Grundriss ; in Fig. 3 eine Lokomotive mit Stirnradzwischengetriebe und Kupplung der beiden Achsen jedes Triebgestelles mittels einer Gelenkwelle, im Aufriss ; in Fig. 4 die gleiche Lokomotive im Grundriss ; in Fig. 5 eine vorteilhafte Ausbildung der Kupplung der beiden Achsen jedes Triebge- stelles mittels einer Gelenkwelle.
In Fig. 1 und 2 ist eine vorteilhafte Ausführung einer dieselhydraulischen Lokomotive gemäss der Erfindung schematisch in Auf- und Grundriss dargestellt. Es bezeichnet 1 den Dieselmotor, 2 das hydraulische Getriebe, 3 den Wagenkasten und 4 die Triebgestelle der Lokomotive. Die Triebgestelle 4 werden durch Drehzapfen. 5 geführt. Der Antrieb der Endachsen jedes Triebgestelles erfolgt beim gezeichneten Ausführungsbeispiel über ein am Wagenkasten 3 gelagertes Zwischengetriebe 6, das im vorliegenden Falle als schrägstehendes Kegelradgetriebe mit 2 Kegelräderpaaren 15-18 und einer Verbindungswelle 19 besteht.
Das Zwischengetriebe 6 wird vom hydraulischen Getriebe 2 mittels der Gelenkwelle 7 angetrieben : wenn es die baulichen Verhältnisse gestatten, kann diese Verbindungswelle auch horizontal gelegt und dann als einfache Welle ausgeführt werden, die vorteilhaft elastische Kupplungen an beiden Enden erhält.
Die Verbindung zwischen dem Zwischengetriebe 6 und dem Achsgetriebe 8 der angetriebenen Achse 9 wird durch die annähernd horizontal liegende Gelenkwelle 10 hergestellt, die im gezeichneten Ausführungsbeispiel in der Höhe der Achsmitte liegt. Die Gelenkwelle 10 ist symmetrisch zum Drehzapfen 5 angeordnet, das heisst der Abstand der Gelenkpunkte von Mitte Drehzapfen ist auf beiden Seiten gleich, wie dies in Fig. 1 angegeben ist.
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12;bunden ; das Achsgetriebe 27 besteht wieder aus dem Kegelräderpaar 26 und 28.
Bei der Ausführung nach Fig. 5 müssen die Antriebsgelenkwelle 10 und die Kupplungsgelenkwelle 25 in gleicher Höhe, u. zw. in Höhe der Achsmitte der Lokomotive liegen.
Es sind noch andere vorteilhafte Ausführungen von Lokomotiven gemäss der Erfindung als die in den Abbildungen dargestellten möglich ; so kann insbesondere die erfindungsgemässe Antriebsart auch dann vorteilhaft angewendet werden, wenn zwei Dieselmotore auf zwei getrennte oder auch auf ein gemein-) sames hydraulisches Getriebe arbeiten. Weiters kann mit Vorteil die erfindungsgemässe Antriebsart sinngemäss auch bei Lokomotiven mit dreiachsigen Triebgestellen angewendet werden.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Dieselhydraulische Lokomotive mit vorzugsweise zweiachsigen Triebgestellen, bei der von jedem Triebgestell nur jeweils eine, Zweckmässig gegen das Fahrzeugende zu gelegene äussere Treibachse von einem für alle Treibachsen gemeinsamen hydraulischen Getriebe direkt angetrieben ist, wogegen die zweite Treibachse oder die weiteren Treibachsen des Triebgestelles mit der direkt angetriebenen Achse durch Kuppelstangen, Gelenkwellen od. dgl.
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb vom hydraulischen Getriebe (2) zur Treibachse (9) des Triebgestelles (4) über zwei Gelenkwellen (7, 10) mit dazwischen liegendem, im Wagenkasten (3) befestigten und zwischen den Achsen (9, 13) des Triebgestelles (4) exzentrisch zum Drehzapfen (5) angeordnetem Zwischengetriebe (6) erfolgt, wobei die Gelenkwelle (10) in bekannter Weise horizontal und annähernd in der Lokomotivlängsmitte angeordnet ist und, wie gleichfalls bekannt, mit zum Drehzapfen (5) etwa symmetrisch angeordneten Gelenken versehen ist.