<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Gewinnung eines Präparates zur Herstellung aromatischer Schwefelbäder.
Die Herstellung von Schwefelbädern, zu welchem Zwecke man heute entweder in dem zum Bade bestimmten Wasser den natürlichen Schwefelschlamm suspendiert oder Schwefelleber auflöst, ist mit Nachteilen, welche die erwünschte Bereitung solcher Bäder im Haushalte erschweren, verbunden. Diese Nachteile bestehen einerseits darin, dass die Bäder infolge der Zersetzung der Schwefelverbindungen unter Freiwerden von Schwefelwasserstoff, den demselben eigenen widerlichen Geruch besitzen, andererseits dagegen darin, dass zufolge des Gehaltes der beiden genannten Stoffe an unlöslichen Bestandteilen und insbesondere die Anwendung des Schwefelschlammes die Bäder trübe und schmutzig sind und ein widerliches Aussehen haben.
Als ein wesentlicher Faktor kommt noch in Betracht, dass weder der Schwefelschlamlll noch die Schwefelleber leicht versandfähig sind und beim Versande insbesondere beim ersteren an Kosten für die fremden Bestandteile, die das
EMI1.1
nicht durchführbar
Der widerliche, von der freiwilligen Zersetzung der Schw@felleber herrührende Schwefel- wasserstoffgeruch lässt sich wohl durch Parfümierung teilweise verdecken und es liessen sich
EMI1.2
willige Zersetzungsfllhigltpit hintanzuhaltf'n, so dass die mittelst solcher Präparate her- gestellten Bäder den der Gesundheit im hohen Masse schädlichen Schwefelwasserstoff ent- halten, und zwar in desto grösseren Mengen, je älter das zur Herstellung des Bades ver- wendete Präparat ist.
Die Verwendung einer im wahren Sinne des Wortes chemisch reinen, bei Gegenwart von Wasser, bei längerem Aufbewahren und beim Versande sich nicht zer- setzenden Schwefelleber ist, abgesehen von den hohen Kosten eines so reinen Präparates, aus dem Grunde schon nicht möglich, weil bei der bekannten Zusammensetzung der Schwcfolleber als Gemenge der Schwefelalkalien in verschiedenen Schwefelungsstafen eine
Roindarstellung derselben von einem ganz bestimmten chemischen Charakter nicht möglich ist.
Andererseits ist der Ersatz der leicht zersetzlicben Schwefelleber durch die einfachen, stabilen und leicht rinzugewinnenden Alkalisultiden zu diesem Zwecke aus hauptsächlich zwei Gründen nicht gut möglich. Einerseits stehen der Anwendung der einfachen Alkali- sulfide, deren nicht unwcsnntlicher, die Herstellung solcher Bäder verteuernder Preis dieser
Verbindungen in chemisch reinem Zustande im Wege, andererseits dagegen ihre geringe Wirksamkeit gegenüber den wertvollen gerade in der Scbwefelleher enthaltenen Polysulfiden ein Grund, aus welchem die reinen Alkalisulfide zu diesem Zwecke bisher nicht ver- wendet wurden-so dass der durch die vorliegende Erfindung angestrebte Effekt durch Verwendung dor bekannten,
z. B. mit Kölnisch Wasser parfümierten wässrigen Lösung der Alkalisulfide nicht erreicht wird. t Das vorliegende Verfahren, mittelst welchem vor allem ein unzersetzt haltbares
EMI1.3
<Desc/Clms Page number 2>
nächst auf die bekannte Eigenschaft der Schwefelleher, sich in starkem Weingeist auf- zulösen und in der Benutzung dieser bekannten Eigenschaft, nachdem zahlreiche Versuche die grosse Haltbarkeit solcher Lösungen ergeben haben. In der gleichzeitigen Anwendung der ätherischen, aus den Nadeln der Nadelhölzer gewonnenen, mit"Fichtenextrakt"nicht zu verwechselndem Öle liegt ein weiterer Vorteil des Verfahrens.
Es hat sich nämlich die überraschende Tatsache ergeben, dass die Haltbarkeit der weingeistigen Schwefelleberlösungen bedeutend erhöht wird, wenn denselben die genannten ätherischen Öle zugesetzt werden, und zwar wird dadurch die Zersetzungsfähigkeit der Schwefelleber selbst beim Zusammenbringen mit Wasser gänzlich hintangehalten, so dass die mit Hilfe eines solchen Präparates hergestellten Bäder selbst nicht die geringsten Spuren Schwefelwasserstoff enthalten.
Durch hauptsächlich zwei Ausführungsformen ist das Verfahren charakterisiert. Die eine besteht darin, dass man Schwefelleber in hochprozentigem Weingeist auflöst, die
EMI2.1
versetzt ; die andere Ausführungsform ist folgende : Schwefolleber wird in dem bei der Destillation der Nadeln mit Wasserdampf gewonnenen Destillate aufgelöst und die Lösung mit Alkohol durchgeschüttelt, wobei der Alkohol der wässrigen Lösung die Schwefelleber samt den ätherischen Ölen entzieht, dagegen in derselben die in der Schwefelleb6l" enthaltenen fremden Substanzen zurücklässt. Die sich abscheidende alkoholische Lösung wird abgehoben und kann direkt oder nach Zusatz weiterer Mengen ätherischer Öle verwendet worden.
Es liegt auf der Hand, dass man durch Wahl passender Mengenverhältnisse Rchwefelbäder bezw. zur Herstellung derselben dienende Präparate gewinnen kann, welche hinsichtlich ihres Schwefelgeha1tes den natürlichen Schwefelbädern gleichwertig sind.
Am zweckmässigsten erwiesen sich die folgenden Verhältnisse: In 1000 cm3 95%igem Weingeist, welcher mit etwa 180 cm3 Terpentin und 70/0 der durch Destillation der KoniferenNadeln gewonnenen ätherischen Ölo vermengt ist, werden 40 9 Schwefelleber aufgelöst. Je 200 cm : der so erhaltenen Lösung dienen zur Bereitung eines Schwefelbades, welche in der Weise erfofgt. dass man das flüssige Präparat dem zum Bade bestimmten Wasser zusetzt.
Durch die Verwendung eines solchen haltbaren, leicht und billig versandfähigen und von jedem Uhhm Geruch freien Präparates sind, wie dies sich aus vorstehendem ohne weiteres ergibt, alle diejenigen Nachteile behoben, welche den bisherigen Schwefelbadern anhafteton. Die mit Hilfe solcher Präparate hergestellten Bäder sind um so vorteilhafter,
EMI2.2
Durch die Anwendung solcher vorsandfähigen und haltbaren Präparate bietet die Darstellung der Schwefelbäder im Haushalte keine Schwierigkeiten und Unannehmlich
EMI2.3
PATENT. ANSPRÜCHE : t. Verfahren zur Gewinnung eines zur Herstellung von Schwefelbiidern geeigneten Präparates durch Auflösen von Schwefoliobor, dadurch gekennzeichnet, dass Schwefelleber in Weingeist gelost und mit ätherischen, vorzugsweise aus den Nadeln der Nadelhölzer durch Destillation mit Wasserdampf gewonnenen ätherischen Ölen versetzt wird, zu dem Zwecke der Verminderung der Zersetzungsfähigkeit der Schwefelleber bei Gegenwart von Wasser.