<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Vergällung von Spiritus.
Man hat bereits vorgeschlagen, die bei der Destillation von Iehthyolschiefer übergehenden niedrigsiedenden Öle zur Vergällung von Spiritus zu verwenden ; auch andere Schieferöl, ferner Benzol und Petroleum sind bereits als Vergällungsmittel empfohlen worden. Alle diese Mittel weisen Nachteile auf :
Die Gewinnung der Ichthyolöle ist praktisch an ein einziges und beschränktes Vorkommengeblmden, andere Schieferöl können nur zusammen mit andersartigen Vergällungsmitteln, z. B. Knochenölen, zu Denaturierungszwecken verwendet werden. Petroleum und Benzol sind zur Denaturierung wenig geeignet, weil sie den Geruch und Geschmack des Alkohols nicht intensiv genug beeinflussen und auf verhältnismässig einfachem Wege wieder weitgehend aus ihm entfernt werden können.
Es wurde nun gefunden, dass die bei der Verschwelung von Braunkohle aus dem Schwelgas
EMI1.1
darstellen. Wenn der Alkohol zu technischen Zwecken dienen soll, verwendet man zweckmässig die bei der Verschwelung gewonnenen rohen Leichtöle. Infolge ihres widerlichen Geruchs und Geschmackes genügt schon der Zusatz geringer Mengen, um die Verwendbarkeit des Alkohols zu Genusszwecken auszuschliessen. Eine Beseitigung dieser Geruch-und Geschmackstoffe durch chemische Behandlung des Alkohols ist praktisch undurchführbar, weil Braunkohlenleichtöl kein chemisch einheitliches Produkt, sondern ein Gemisch aus Körpern verschiedenster Art ist.
Gerade die intensiv riechenden und schmecken- den Bestandteile, wie gewisse ungesättigte Verbindungen, Sticktsoff- und Schwefelkörper, können weder auf chemischem noch auf physikalischem Wege durchgreifend aus dem damit versetzten Alkohol ent- fernt werden.
Gegenüber Methylalkohol hat das neue Vergällungsmittel den Vorteil, durch seinen Geruch und Geschmack ohne weiteres sich bemerkbar zu machen, wodurch die Vergiftungsgefahr beträchtlich verringert wird.
Gegenüber den vielfach verwendeten, teueren Pyridinbasen hat das Braunkohlenleichtöl den grossen Vorzug der Billigkeit. Ausserdem ist es ein viel komplizierteres Gemisch als die Pyridinbasen, da die Leichtöle ausser Stickstoffbasen auch Schwefelkörper, stark ungesättigte Verbindungen u. dgl. enthalten. An Stelle der Braunkohlenleichtöle können auch ihre einzelnen Fraktionen oder deren durch Lösungsmittelbehandlung oder auf chemischem Wege isolierte Einzelbestandteile verwendet werden.
Bei der Benutzung des denaturierten Alkoholes zu kosmetischen Zwecken oder im Haushalt kann der aufdringliche Geruch des rohen Leichtöles seiner Verwendbarkeit als Denaturieiungsmittel hindernd im Wege stehen. In solchen Fällen ist es vorteilhaft, das Leichtöl oder seine Fraktionen vorher einer Raffination zu unterziehen, die in bekannter Weise unter Anwendung der üblichen Raffinationsmittel wie z. B. Schwefelsäure, Natronlauge, Aluminiumoxyd, durchgeführt werden kann. Dadurch werden die ekelerregenden Geruchsstoffe beseitigt, während der widerliche Geschmack, der für die Verwendbarkeit des Leichtöles als Vergällungsmittel Voraussetzung ist, in hinreichendem Masse erhalten bleibt. Das so behandelte Produkt kann in jedem Falle als Vergällungsmittel für Spiritus verwendet werden.
Das rohe oder ganz oder teilweise raffinierte Leichtöl kann natürlich auch im Gemisch mit bekannten Vergällungsmitteln zur Denaturierung von Spiritus benutzt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Vergällung von Spiritus, dadurch gekennzeichnet, dass als Denaturierungsmittel die bei der Versehwelung von Braunkohle gewonnenen rohen Leiehtöle, deren Fraktionen oder deren durch Losungsmittelbehandlung oder auf chemischem Wege isolierte Bestandteile verwendet werden.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.