DE649037C - Verfahren zum Vergaellen von insbesondere als Motortreibstoff dienendem Alkohol - Google Patents

Verfahren zum Vergaellen von insbesondere als Motortreibstoff dienendem Alkohol

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DE649037C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L1/00Liquid carbonaceous fuels
    • C10L1/02Liquid carbonaceous fuels essentially based on components consisting of carbon, hydrogen, and oxygen only
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12FRECOVERY OF BY-PRODUCTS OF FERMENTED SOLUTIONS; DENATURED ALCOHOL; PREPARATION THEREOF
    • C12F5/00Preparation of denatured alcohol

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Description

  • Verfahren zum Vergällen von insbesondere als Mdtortreibstoff dienendem Alkohol Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Vergällen von insbesondere als Motortreibstoff dienendem Alkohol.
  • Die Vergällung von Alkohol soll die einzige Wirkung haben, diesen für den Genuß ungeeignet zu machen, ohne dabei die sonstigen Eigenschaften des Alkohols irgendwie zu beeinträchtigen. Der Alkohol muß also wasserklar bleiben, sein Geruch soll nicht verschwinden oder muß zum mindesten nach der Vergällung vorherrschend bleiben, und vor allem darf er nach der Vergällung keine Eigenschaften aufweisen, die seine Verwendungsmöglichkeiten mindern. Beispielsweise dürfen sich bei der Benutzung des Alkohols als Treibstoff keine motorschädlichen Verbrennungsprodukte ergeben.
  • Die bisher angewandten Vergällungsverfahren arbeiteten in dieser oder jener Beziehung nicht einwandfrei. Es gibt beispielsweise Vergällungsverfahren, die in der Hauptsache auf der vergällenden Wirkung von Teersäuren beruhen. Dabei wird Steinkohlenteer mit Alkohol gemischt, wodurch die Teersäuren aus dem Teer herausgelöst werden. Durch nachfolgende Destillation wird, dann eine gewisse Reinigung bewirkt, ohne daß dadurch jedoch ein geruchloses Vergällungsmittel erzielt werden würde. Auch liefern diejenigen Vergällungsverfahren, welche Leichtöle aus der Braunkohlenschwelerei oder Destillate aus bituminösen Schiefern benutzen, außerordentlich unangenehm riechende vergällte Alkohole, wodurch deren Verwendungsbereich schon erheblich eingeschränkt wird. Für Treibstoffzwecke werden auf diese Weise vergällte Alkohole -infolge des Schwefelgehalts der Vergällungsmittel unbrauchbar.
  • Als wirksame Vergällungsmittel sind auch die Halogenphenole, beispielsweise Orthochlorphenol, bekannt. Wenn man sich auch durch Anwendung solcher und ähnlicher Vergällungsmittel bzw. -verfahren einerseits dem gewünschten Zweck nähert, z. B. den unangenehmen Geruch mildert (Anwendung von halogenierten Phenoläthern, z. B. Dichloranisol), so muß man andererseits in jedem Falle die Beeinträchtigung einer anderen Eigenschaft des- vergällten Produktes in Kauf nehmen, z. B. die Motorschädlichkeit desselben durch S- oder Cl-Gehalt.
  • Die Erfindung befriedigt das bestehende Bedürfnis nach einem Vergällungsverfahren, das den zu vergällenden Alkohol in seinen chemischen, physikalischen und technischen Eigenschaften - bei voller Vergällungswirkung - möglichst wenig beeinträchtigt.
  • Das Vergällungsverfahren gemäß der Erfindung besteht darin, dem zu vergällenden, insbesondere als Motortreibstoff dienenden Alkohol, ein Gemisch aus Alkylverbindungen des Phenols, der Cresole oder Xylenole oder Mischungen dieser Verbindungen miteinander als eine Komponente, und Phenol-, Cresol- oder Xylenolalkyläther oder Mischungen dieser Verbindungen als andere Komponente zuzusetzen.
  • Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens besteht in dem Zusatz eines Gemisches von Isopropylcresol und/oder Isopropylxy lenol mit Cresolisopropyläther und;'oder Xylenoliso ,-. propyläther zu dem zu vergällenden Stoff.
  • Das ebenerwähnte Verfahren kann erfinduii@' gemäß eine Abänderung dadurch erfahren, t@äß-,in Stelle der Isopropylverbindungen die entsprechenden Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Isobutyl-, Amyl- oder Isoamylverbindungen oder deren höhere Homologe benutzt werden. Gemäß der Erfindung kann das Vergällungsverfahren auch so ausgestaltet «-erden, daß dem zu vergällenden Alkohol ein Gemisch von rohen Alkylphenolen und. Phenolalkyläthern zugesetzt wird, das aus rohen Teerphenolen und Alkohol bzw. Alkoholgemischen durch Behandlung am Rücktlußkühler in Gegenwart eines Kondensationsmittels gewonnen wurde. Eine andere Ausführungsform dieses Verfahrens besteht darin, Phenol, Cresole, Xylenole oder Gemische derselben mit einem Alkohol (Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, Amyl-, Isoamylalkohol oder höhere Homologe) oder einem Alkoholgemisch zu versetzen, das neu entstehende Gemisch in Gegenwart eines Kondensationsmittels am Rückflußkühler zu behandeln und nach Trennung, Auswaschung und Destillation dem zu vergällenden Alkohol zuzusetzen.
  • Schließlich besteht ein besonderes Merkmal der erfindungsgemäßen Verfahren darin, die Destillate der Gemische vor der Zusetzung zu dem zu vergällenden Stoff mit Wasserdampf und Bleicherde zu behandeln.
  • Weitere Merkmale und Einzelheiten der erfindungsgemäßen Verfahren ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die gewollte Vergällungswirkung um so intensiver ist, je größer die Moleküle des Vergällungsmittels durch die erfindungsgemäße Behandlung werden.
  • Das Verfahren geht wie folgt vor sich: Rohe Teerphenole, beispielsweise ein Gemisch aus Phenol, Cresolen und Xylenolen, werden mit Alkohol oder einem Alkoholgemisch kondensiert. Es entsteht dabei ein Gemisch von A1kyI-phenolen, Alkylcresolen und Alkylxylenolen mit den entsprechenden Äthern. Nachdem die Reaktion vorüber ist, wird der ölige Anteil abgetrennt, mit Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck destilliert. Das Destillat, eine gelbliche Flüssigkeit, wird nunmehr dem zu vergällenden Alkohol, in dem es leicht löslich ist, zugesetzt. Schon durch Zusatz von nur o,2°/, des Destillats zum Alkohol wird der Geschmack desselben so beeinträchtigt, daß er für Genußzwecke unbrauchbar wird. Natürlich können auch größere oder geringere Mengen zugesetzt werden, je nachdem eine starke oder geringere Vergällungswirkung gewünscht ist. Der vergällte Alkohol nimmt keinen anderen Geruch während des erfindungsgemäßen Verfahrens oder danach an; selbst bei Zusätzen von i °/o des Destillats ändert sich sein Geruch kaum. ,...,Um den Geruch des Destillats in weitestgehendem Maße zu mildern wird dasselbe vor dem Zusatz zum Alkohol, der vergällt werden soll, mit Wasserdampf und Bleicherde behandelt.
  • Vorzugsweise kann man statt der Teerphenole schlechthin ein Cresol-Xylenol-Gemisch mit Isopropylalkohol in Gegenwart eines Kondensationsmittels am Rückflußkühler behandeln und nach der Reaktion den gewonnenen öligen Anteil abtrennen, ihn mit Wasser waschen und unter vermindertem Druck destillieren. Nach Behandlung des Destillats mit Wasserdampf und Bleicherde wird dieses zweckmäßigerweise mit o,2°,!, dem zu vergällenden Alkohol zugesetzt.
  • Die beschriebenen Verfahren sind im großen ganzen qualitativ gleichwirkend, sie unterscheiden sich lediglich in der Intensität, d. h. die Wirkungskraft hängt von der jeweiligen Molekularbeschaffenheit der zuzusetzenden Destillate ab, nach der sich auch die Quantität des Zusatzes richten dürfte.
  • Für den Umfang und die technische Bedeutung der Erfindung ist es daher gleichgültig, ob alle oder wie viele Einzelkomponenten der zur Reaktion gebrachten Gemische aus Phenolen, Cresolen und Xylenolen mit Alkoholen Anwendung finden; wesentlich ist stets das Entstehen von Alkylen der Teerphenole und der entsprechenden Äther.
  • Die gewonnenen Destillate sind durch keine den Aufwand lohnende chemische oder physikalische Behandlung völlig aus dem vergällten Alkohol wieder zu entfernen. Da sie außerdem weder Schwefel noch Halogene enthalten, sondern nur aus C, H und O bestehen, sind sie für die Verwendung zur Vergällung von Treibstoffspiritus außerordentlich gut geeignet.
  • Beispiel i iio Gewichtsteile rohe Teerphenole (ein Gemisch von Phenol, Cresolen und Xylenolen) werden mit 7o Teilen Alkoholgemisch (Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, Amyl-, Isoamyl-) in Gegenwart eines Kondensationsmittels am Rückflußkühler behandelt. Nachdem die Reaktion vorüber ist, wird der gewonnene ölige Anteil abgetrennt, mit Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck destilliert.
  • Beispiel 2 i2o Gewichtsteile Cresol-Xylenol-Gemisch werden mit 6o Teilen Isopropylalkohol in Gegenwart eines Kondensationsmittels am Rückflußkühler behandelt. Nachdem die Reaktion vorüber ist, wird der gewonnene ölige Anteil abgetrennt, mit Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck destilliert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zum Vergällen von insbesondere als Motortreibstoff dienendem Alkohol, dadurch gekennzeichnet, daB dem zu vergällendem Alkohol ein Gemisch aus Alkylverbindungen des Phenols, der Cresole oder Xylenole oder Mischungen dieser Verbindungen miteinander als eine Komponente, und Phenol-, Cresol- oder Xylenolalkyläther oder Mischungen dieser Verbindungen als andere Komponente zugesetzt wird. a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß dem zu vergällenden Alkohol ein Gemisch von Isopropylcresol und/oder Isopropylxylenol mit'Cresolisopropyläther und/oder Xylenolisopropyläther zugesetzt wird. 3. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daB an Stelle der Isopropylverbindungen die entsprechenden Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Isobutyl-, Amyl- oder Isoamylverbindungen oder deren höhere Homologe benutzt werden. q.. Verfahren zum. Vergällen von insbesondere als Motortreibstoff dienendem Alkohol, dadurch gekennzeichnet, daB dem zu vergällenden Alkohol ein Gemisch von rohen Alkylphenolen und Phenolalkyläthern zugesetzt wird, das aus rohen Teerphenolen und Alkohol bzw. Alkoholgegemischen durch Behandlung am RückfluB-kühler in Gegenwart eines Kondensationsmittels gewonnen wurde. 5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daB Phenolcresole, Xylenole oder Gemische derselben mit einem Alkohol (Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, Amyl-, Isoamylalkohol oder noch höhere Homologe) oder Alkoholgemisch versetzt wird, das neu entstehende Gemisch in Gegenwart eines Kondensationsmittels am RückfluBkühler behandelt, und nach Trennung, Auswaschung und Destillation dem zu vergällenden Alkohol zugesetzt wird. 6. Verfahren nach den Ansprüchen q. und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillate der Gemische vor der Zusetzung zu dem zu vergällenden Alkohol oder Treibsprit mit Wasserdampf und Bleicherde behandelt werden.
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