DE517061C - Verfahren zur Gewinnung von Bouquetstoffen aus Trinkbranntweinen und Maischen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Bouquetstoffen aus Trinkbranntweinen und Maischen

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DE517061C
DE517061C DEF63611D DEF0063611D DE517061C DE 517061 C DE517061 C DE 517061C DE F63611 D DEF63611 D DE F63611D DE F0063611 D DEF0063611 D DE F0063611D DE 517061 C DE517061 C DE 517061C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12HPASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
    • C12H6/00Methods for increasing the alcohol content of fermented solutions or alcoholic beverages
    • C12H6/02Methods for increasing the alcohol content of fermented solutions or alcoholic beverages by distillation

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Bouquetstoffen aus Trinkbranntweinen und hIaischen Bekanntlich bestehen die gesclmiack- und geruchgebenden Bestandteile eines Trinkbranntweines zum Teil aus bekannten chemischen Verbindungen und zum kleineren Teil aus unbekannten chemischen Stoffen. Diese letzteren bilden die charakteristischen Bouquetstoffe. Diese Bouquetstoffe finden sich in so geringen Mengen vor, daß sie bis heute nicht genau identifiziert und noch weniger synthetisch dargestellt werden können. Sie bestimmen die Qualität der edlen Trinkbranntweine. Ihre Entstehung hängt von der Eigenart des Rohproduktes, aus dem sie stammen, von den vegetationsklimatischen und mykologischen Verhältnissen und der Art der Herstellung in den Ursprungsländern in weitem Maße ab. Dies beweist die Tatsache, daß Trinkbranntweine aus dem gleichen Obst, welches aber in zwei verschiedenen klimatischen Regionen wächst, weitgehende qualitative Unterschiede aufweisen, «-elche auch ein Laie ohne weiteres erkennt. Namentlich die in heißen Erdregionen gewonnenen Trinkbranntweine stellen einen begehrten Handelsartikel dar; dieser bat aber infolge des hohen Alkoholgehaltes und der damit verbundenen hohen Zollgebühren und Transportkosten keine allgemeine Verbreitung gefunden.
  • Das vorliegende Verfahren bezweckt, die charakteristischen Bouquetstoffe der verschiedenen bodenständig-typischen Trinkbranntweine so zu gewinnen, daß diese einerseits dem Verkehr im praktisch alkoholfreien Zustand als Essenzen übergeben «>erden können, andererseits der zurückbleibende Alkohol für Trinkbranntweine weiterhin geeignet bleibt. Hierdurch gewinnt man die natürlichen Bouquetstoite in höchster Konzentration. Diese können im Konsumland mit Alkohol und Wasser versetzt und weiter der üblichen kellerwirtschaftlichen Behandlung unterworfen werden und ergeben dann einen Trinkbranntwein, der in keiner Beziehung vom Originalprodukt zu unterscheiden ist.
  • Die Gewinnung der charakteristischen Bouquetstoffe geschieht durch Adsorpfion. Die Rohstoffe, also die Trinkbranntweine bzw. deren Maischen, werden nach dem neuen Verfahren so verarbeitet, daß durch das Adsorptionsmittel die charakteristischen Bouquetstoffe restlos aufgenommen werden.
  • Die Entfernung von geschmackstörenden oder geruchsfremden Aromastoffen mit Hilfe von Tierkohle und ähnlicher Adsorptionsmittel ist an sich bekannt. Mit einer derartigen Behandlung war naturgemäß auch die unfreiwillige teilweise Extraktion von Bouquetstoffen verbunden. Ein Verfahren zur restlosen Extraktion der Bouquetstoffe mit Hilfe von Adsorptionsmitteln war indessen bisher nicht bekannt; eine derartige restlose Entfernung der Aromastoffe hätte vielmehr dem Zweck der älteren Verfahren durchaus widersprochen. Viehmehr wurde bei der Behandlung von Weinen und anderer alkoholischer Getränke zur Entfernung von unangenehmen Geruchs- und Geschmacksfehlern mit Hilfe vegetabilischer oder animalischer Kohle die teilweise Mitentfernung von wertvollen Bouquetstoffen als schädliche Nebenerscheinung empfunden.
  • Das vorliegende Verfahren beschränkt sich indessen nicht auf die bloße Anweisung, die Bouquetstoffe restlos zu entfernen, vielmehr hat der Erfinder erstmalig festgestellt, daß eine derartige Extraktion nur nach weitgehender Verringerung des Alkoholgehaltes der Ausgangsmaterialien möglich ist.
  • Ais Adsorptionsmittel verwendet man zweckmäßig hochaktive Kohle, Silikagel u. dgl., gegebenenfalls unter Mitverwendung geringer Mengen hochxno@ekularer Lösungsmittel, z. B. fette oder mineralische öle, wie Paraffinöl usw., die in verdünnten alkoholischen Flüssigkeiten unlöslich sind, für Bouquetstoffe jedoch gute Lösungsmittel bilden. Diese Eigenschaft der Fettmaterialien ist schon bekannt und wird bei der En$eurage von Blüten von jeher angewendet; sie wurde auch zur Extraktion von Kaffeebohnen zwecks Gewinnung von deren Aromastoften, wobei jedoch diese nicht in ihrer Gesamtheit gewonnen werden können, durch die deutsche Patentschrift 48 i0,6 vorgeschlagen. Die Wirkung des Adsorptionsmittels kann durch Anwendung von Gemischen organischer und anorganischer Adsorptionsmittel weitergesteigert werden.
  • Um- das Adsorptionsmittel möglichst günstig-zur Wirkung zu bringen, ist es wichtig, die Rohmaterialien so vorzubereiten, daß eine an charakteristischen Bouquetstoffen möglichst reiche Lösung entsteht. Dies kann einerseits dadurch geschehen, daß der Alkoholgehalt, welcher- der Adsorption hemmend entgegensteht, in den Ausgangsstoffen niedriggehalten wird, und andererseits dadurch, daß während des Adsorptionsvorganges der Alkoholgehalt fortlaufend verringert wird. Hierbei arbeitet man bei Temperaturen, bei welchen der Alkohol flüchtig ist, während die schwerer siedenden -Bouquetstofie, durch DephIegmation Miedergeschlagen, im Adsorpti;onsmittel fixiert werden und so sich anreichern.
  • Die Behandlung von Wein mit Adsoiptionsmitteln ist ferner zum Zwecke der Geschmacksbeeinflussung bekannt, z. B. aus der Zeitschrift »AVein und Rebe«, VII. Jahrgang, Seite i0,3 bis i0,6. Danach wird aber lediglich der Wein als solcher mit bestimmten Adsorptionsmitteln behandelt. Es mag an sich gelingen, schlechte Geruchs- und Geschmackseigenschaften von Weinen durch Behandlung mit aktiver Kohle, wie Eponit, zu beseitigen; aber es besteht hierbei stets die Gefahr, daß auch die edlen Aromastoffe des Weines mit angegriffen werden. Aus diesem Grunde wird bei dem bekannten Verfahren ausdrücklich empfohlen, die notwendige gponitmenge so klein wie nur irgend möglich zu halten. Demgegenüber ist das Wesen des vorliegenden Verfahrens darin zu erblicken, daß zunächst eine weitgehende Verringerung des Alkoholgehaltes der Ausgangsmaterialien stattfindet. Erst hierdurch wird der Erfolg gemäß vorliegender Erfindung erreicht.
  • Bekannt war ferner, das Aroma. aus Kaffee durch Vaseline oder ,ähnliche fett- oder ölhaltige Substanzen zu extrahieren. Ein entsprechendes Verfahren für Wein oder Branntwein, also flüssige Stoffe, konnte daraus nicht entnommen werden.
  • Ein weiterer Unterschied dieser bekannten Maßnahme gegenüber dem vorliegenden Verfahren besteht darin, daß .eine Konzentration .erst nach der Behandlung des flüssigen Kaffee-Extraktes mit Fett erfolgen soll. Soweit gemäß der Erfindung überhaupt organische Lösungsmittel zur Extraktgewinnung verwendet werden, handelt es sich stets um die kombinierte Anwendung in Verbindung mit aktiven Adsorptionsmitteln, wie Kohle u. dgl.
  • " Die Erfindung kann, beispielsweise folgendermaßen ausgeführt werden: i. Verarbeitung von Trinkbranntweinen Da Trinkbranntweine in einer Stärke von 15 bis 70, Volumprozent im Handel erscheinen, wird durch. Vorversuch die günstigste Stärke- des zu verarbeitenden Branntweines ermittelt. Hierauf bringt man den Branntwein in einen Rektifizierapparat mit Dephlegmator, in dessen Blase. sich eine bestimmte, dem vorhandenen Branntwein angepaßte Menge des Adsorptionsmittels befindet. Wird nun rektifiziert, so geht im Verlauf, je nach der Natur des behandelten Branntweines, entweder sofort ein. neutraler Alkohol von hoher Stärke oder .ein, niedriger, als Alkohol siedender Anteil über, der für den Branntwein charakteristisch sein kann. In letzterem Fall sammelt man die Fraktion besonders. Bei der kontinuierlichen Destillation nimmt der Alkoholgehalt der Blase kontinuierlich ab, während die Flüssigkeit an Bouquetstoffen angereichert wird. Hierdurch wird deren restlose Adsorption bewirkt. Die charakteristischen Bouquefstöffe sind gewöhnlich höher siedend als der Alkohol und gelangen während der Rektifikation durch den Dephlegmator in die Blase zurück. Nenn kein Alkohol mehr übergeht, wird der Blaseninhalt filtriert und so das Adsorptionsmittel mit den -charakteristischen Bouquetstoffen gewonnen.
  • Zwetschgenbranntwein mit einem Alkoholgehalt von 24,80,'o wurde durch Zumischen von 3 Teilen Wasser auf einen Alkoholgehalt von 6.2 Voltrmprozent verdünnt.
  • Versuch i r 1 des verdünnten Branntweines wurde mit 2 g aktiver Kohle 3o Minuten lang in einem mit einem gläsernen Dephlegmatoraufsatz versehenen Kolben bei einer Temperatur von 8 bis g2'- destilliert. Die überdestillierende Flüssigkeit besteht im wesentlichen aus neutral schmeckendem wasserhaltigem Alkohol. Der im Destillationskolben verbleibende Flüssigkeitsrückstand besteht aus .einer wäßrigen Flüssigkeit, die nur noch wenig Alkohol -.und praktisch keinerlei Aromastoffe mehr enthält.
  • Das gesamte im Originalbranntwein enthaltene Aroma ist von dem Adsorptionsmittel aufgenommen.
  • Versuch i l des gleichen verdünnten Brannti%-viines wurde mit 2 g des gleichen Adsorptionsrnittels ebenfalls bei einer Temperatur von 7 8 bis oo 3o Minuten lang erwärmt, dieses Mal jedoch am Rückilußkühler. Die im Kolben verbleibende Flüssigkeit enthält noch große Mengen von Aronrastoffen. Das anwesende Adsorption.smittel hat nur einen geringen Teil. der Aromastoffe aufgenommen.
  • Daß die beiden Muster der Adsorptionsmittel tatsächlich ganz verschiedene Mengen von Aromastoffen adsorbiert haben, kann ohne weiteres durch einen kleinen Laboratoriumsversuch festgestellt werden, indem man gleiche Mengen beider Muster mit der gleichen, möglichst geringen Äthermenge auf einem kleinen Filter ausäthert. Nach Verdunsten des Äthers läßt sich die Anwesenheit der verschiedenen Mengen der charakteristischen Bouquetstoffe ohne weiteres feststellen.
  • Bei der Beurteilung der Versuche ist noch besonders zu beachten, daß auch beim Kochen am Rückflußkühler eine gewisse Verringerung des Alkoholgehaltes der behandelten Flüssigkeit eintritt, da der Alkohol während des Erhitzens sich im wesentlichen im Rückflußkühler befindet.
  • 2. Verarbeitung von Maischen Die Obstmaische wird durch eine Filterpresse filtriert, wobei man einen klaren Obstwein und die festen Bestandteile des -Obstbranntweines gewinnt. Der Obstwein wird nun in einen Rektifizierapparat mit Dephlegmator gebracht und eine bestimmte, der vorhandenen Maische angepaßte Menge des Adsorptionsmittels zugesetzt. Dann -wird, wie bei der Verarbeitung vorn Trinkbranntweinen beschrieben ist, destilliert. Hierbei gewinnt man die charakteristischen Bouquetstoffe restlos und ferner einen konzentrierten neutralen Alkohol. Dieser Alkohol -wird nun mit dein Filterrückstand der Obstmaische vereinigt, die nötige Menge Wasser hinzugesetzt und das Ganze einer einfachen Destillation unterworfen. Gewöhnlich verbleiben in dem festen Rückstand der -Maische noch solche Mengen an charakteristischen Bouquetstoffen, daß sich die Destillation wohnt. Der hierbei gewonnene Trinkbranntwein wird, wie dies bei der Verarbeitung von Trinkbranntweinen beschrieben ist, mit- Adsorptionsmitteln behandelt. Die charakteristischen Bouquetstöffe lassen sich aus Maischen auch dadurch gewinnen, daß man diese in einem gewöhnlichen Destillierapparat abbrennt und hierbei so viel Branntwein gewinnt, als ohne Schädigung des Blaseninhaltes möglich ist. Hierauf wird die Destillation unterbrochen und der Blaseninhalt mit so viel. Wasser versetzt, als dem Volumen der ursprünglich vorhandenen Maische entspricht. Destilliert man hierauf weiter, so gehen die in der Maische zurückgebliebenen charakteristischen Bouquetstoffe in das Destillat über, aus welchem sie mit AdgorptionsmitteIn gewonnen -werden können.
  • Auf diese Weise gelingt es, die ganzen charakteristischen Bouquetstoll-e eines Trinkbranntweines sowohl diesem al.s auch der Maische zu entziehen. Bisher wurden bei Erzeugung von Trinkbranntweinen große Teile der wertvollen charakteristischen Bouquetstoffe vernachlässigt, -weil kein wirtschaftlich einwandfreies Verfahren zu ihrer restlosen Gewinnung zur Verfügung stand. Das beschriebene Verfahren vermag diesen Cbel.-ständen abzuhelfen.
  • Zur näheren Erläuterung mögen folgende Beispiele dienen: Beispiel s 200i WachhoIderbranntwein von 5oVolumprozentwerden mit 80o 1 Wasser vermengt. Der milchig trifte Branntwein von etwa io#, olnmprozent -wird in einen Rextifiziera.pparat von r goo 1 Blaseninhalt der langsamen Rektifikation unterworfen. Als Adsorptionsmittel -werden 2k- hochaktive Kohle verwendet. Nach erfolgter Rektifikation erhält man 112,51 neutralen Alkohol. von 88 Volumprozent. lIanfi?-triert den Blaseninhalt und gewinnt 2 kg lufttrockenes Adsorptionsmittel, -welches die Bouquetstoffe des ZVachholderbranitweines enthält, Beispiele rooo 1. einer vergorenen, zerquetschten Weichselmaische werden auf einer Traubenpresse abgepreßt und der Saft durch eine Filterpresse filtriert, wobei etwa 85o1 klarer Saft und i 5o 1 Filterrückstand gewonnen werden. Dieser Saft wird, wie im Beispiel i, in die Blase des Rektifizierapparates gebracht und 2250 g aktive Kohle samt ioo g Paraffinöl zugesetzt. Als Rektifikat .erhält man 791 54volumprozentiges neutrales Destillat und nach dem Filtrieren des -Blasenrückstandes 3,5 kg lufttrockeneAdsorptionskohle,welche die Bouquetstoffeenthält. Zur Gewinnung der Bouquetstoffe der Weichseltrester werden die obengenannten i 5o 1 Filterrückstand m einen einfachen Branntweinkessel gebracht, mit den oben gewonnenen 791. 54volumprozentigem Alkohol versetzt, 22o 1 des letztgenannten Filtrates zugegeben und langsam abdestilliert. Das gewonnene Destillat von 1771 hat eine Stärke von 28 Volumenprozent und :entspricht in der Qualität den üblichen Handelsprodukten. Die Bouquetstoffe dieses Branntweines können ähnlich wie im Beispiel i gewonnen werden.
  • Beispiel 3 In einem 5oo-l-Branntweinkessel werden 4501 vergorene Aprikosenmaische abdestil. liert, bis das Destillat alkoholfrei abläuft. Man gewinnt 95 1 2ovolumprozentigen Aprikosenbranntwein, dem, wie im Beispiel i, die Bouquetstoffe entzogen werden können.
  • Der im Brennkessel zurückgebliebenen Maische setzt man von neuem 951 Wasser zu und destilliert so lange, als sich in dem übergehenden Wasser Bouquetstoffe nachweisen lassen, was man durch Geschmacksproben verfolgt. Bei den charakteristischen Bouquetstoffen ist eine Verdünnung von 5oobis 2ooofach und darüber noch wahrnehmbar, während die bouquetstoffarmen Anteile eines zerlegten Trinkbranntweines die Geruchs- und Geschmacksschwelle unter i oofacher Verdünnung zeigen. Als Ausbeute erhält man 651 riechendes Wasser, zu welchem man 50o g hochaktive Kohle und 50o g aktive Tonerde gibt. Das Ganze bringt man in einen Kessel und erhitzt nahezu zum Sieden. Die Adsorption ist beendet, wenn das Wasser geruchlos ist. Hierauf wird die :Mischung der Adsorptionsmittel abfiltriert und getrocknet.
  • Die Anreicherung einer bestimmten Fraktion des Trinkbranntweines an charakteristischen Bouquetstoffen kann auch durch Ausfrierenlasseh geschehen. Es ist auch möglich, die Dämpfe der bouquetstoffreichen Fraktion durch das Adsorptionsmittel streichen zu lassen.
  • Das mit Bouquetstoffen beladene Adsorptionsmittel wird bei gelinder Temperatur getrocknet und kann seinem Gehalt nach behandelt werden. Es kann aber auch zwecks Gewinnung der Bouquetstoffe mit Lösungsmitteln extrahiert und nach Verdampfen derselben die Bouquetstoffe isoliert gewonnen werden.
  • Die Einzelfraktionen des Trinkbranntweines sind als Rückstände des vorangegangenen Adsorptionsverfahrens aufzufassen und nehmen im Rahmen des Verfahrens die Stellung von neuartigen, bisher noch nicht im Verkehr gewesenen, jedoch für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wichtigen Nebenprodukten ein- Da bei dem geschilderten Verfahren nur ein praktisch unbedeutender Verlust an Alkohol eintritt, Fremdstoffe aber nicht zugeführt werden, sind diese Einzelfraktionen des Trinkbranntweines nach Zusammenmischen unter Einhaltung gewisser praktischer Regeln zum Genuß brauchbar. Die natürlichen Trinkbranntweine sind im allgemeinen an Bouquetstoffen -so reich, daß sie eine weitgehende Streckung mit Alkohol vertragen. Sollten dem Trinkbranntwein alle Bouquetstoffe entzogen sein, so sorgt man durch Zumischung eines Teiles Originalbranntweines für den entsprechenden Ersatz an Bouquetstoffen. Man kann aber die Entziehung der Bouquetstoffe von vornherein so abmessen, daß der restierende Trinkbranntwein konsumfähig bleibt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Bouquetstoffen aus Trinkbranntweinen, Weinen oder Maischen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bouquetstoffe aus diesen während oder nach weitgehender Verringerung des Alkoholgehaltes der Ausgangsmaterialien durch Destillation, Ausfrieren, Anwendung von Vakuum, Druck oder ähnlichen Maßnahmen mit Hilfe von Adsorptionsinitteln, wie aktive Kohle, Silikagel, Tonerde o. dgl., gewonnen werden, worauf die zurückbleibenden Fraktionen des Ausgangsmaterials, welche gegebenenfalls noch nicht -adsorbierte Bouquetstoffe enthalten, mit Alkohol, bouquetstoffarmen oder gegebenenfalls bouquetstoffreichen Trinkbranntweinen versetzt werden können.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß organische und anorganische Adsorptionsmittel, gegebenenfalls unter Verwendung geringer Mengen schwerflüchtiger LösungsmitteI, gleichzeitig verwendet werden.
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