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PETER PAULY IN PLATTEN (RHEINPREUSZEN).
Uhrwerk mit langem Gang.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Uhrwerk,. bei welchem durch Einschaltung eines besonderen Aufzugwerkes die Gangdauer innerhalb der natürlichen Grenze beliebig verlängert werden soll, indem nach teilweisem Ablauf des Gang-oder Schlagwerkes diese beiden Werke durch das eingeschaltete Aufzugwerk wieder teilweise aufgezogen werden, während letzteres ebenfalls nach teilweisem Ablauf wieder durch das Schlag-oder Gangwerk teilweise aufgezogen wird, so dass also ein vollständiges Ablaufen der Uhr erst dann erfolgt, wenn alle drei Werke vollständig abgelaufen sind.
In der Zeichnung ist das Schema eines solchen Uhrwerkes dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Ansicht, Fig. 2 eine Draufsicht und Fig. 3 eine Einzelheit.
Das Uhrwerk besteht aus dem Aufzugwerk A, Gangwerk B und Schlagwerk C, welche im nachstehenden der Reihe nach beschrieben werden.
Das Aufzugwerk A besteht aus dem Aufziehrade 1, mit welchem gemeinsam auf derselben Welle 7 die Arretierscheibe 6 und die Schnur- oder Federtrommel 2 sitzen. In der Zeichnung sind sämtliche Werke als Gowichtswerke dargestellt. Das Aufziehrad 1 ist an seinem Umfange gezahnt und die Scbnur- oder Federtrommel 2 in bekannter Weise ausgestattet welch letztere ebenfalls mit einem Zahnlrranzù vorsehen ist. Der Zahnkranz des Aufziehrades greift in den Trieb 3 eines Schaltrades- ein, welches zweckmässiger Weise mit einem Windfang 8 verbunden ist. In den Zahnkranz der Trommel 2 greift der Trieb 9 eines Kettenrades 5 ein.
An der Rückseite des Aufziehrades 1 sind nahe dem Rande die beiden sich diametral gegenüberstehenden Mitnehmerstifte 10 angebracht. In
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eingeschnitten. In der Ruhelage des Aufzugwerkes ist der Sperrhaken 12 stets mit seiner Nase im Eingriff mit einer dieser Kerben 11. Der Sperrhaken 12 ragt von dem um 13 schwingenden AusWsehehel 14 nach abwärts und trägt einen Arm 15, gegen welchen sich in der Ruhelage des Aufzugwerkes ein Anschlagstift 16 am Schaltrade 4 legt. Mit dem kurzen Arme des Hebels 14 ist eine Ausrückstange 17 gelenkig verbinden, welche am Untorende die beiden Kottcnrollen 18 trägt.
Das Gangwerk B ist auf bekannte Weise eingerichtet, nur sitzt auf der Write j der Schnur- oder Federtrommel 20 am Vorderende ein Kurbelarm 21.
Das Schlagwerk C besteht aus dem Triebrad 22, der mit demselben gemeinschaftlich auf der Welle 28 sitzenden Schnur-oder Federtrommel 24, dem mit seinem Triebe mit dem Triebrade 22 im Eingriff stehenden Schlagrade 25, dem gleichfalls mit dem Triebrad'' im Eingriff stehenden Stunden rade 26, auf dessen Welle eine Hebedaumenscheibe 27 (in Fig. 3 im Schnitt und in Draufsicht dargestellt) sitzt und auf welcher Welle noch ausserdem eine Kettenrolle 28 und ein Windfang 29 angebracht sind. Am inneren Ende ist ein dem Kurbelarm 21 des Gangwerkes gleicher Kurbelarm 30 befestigt und mit dem ersteren durch ein VerbindungsstÜck 31 gekuppelt.
In das Stundenrad 26 greift eine Falle 32 ein, während das f@llenartige Ende 33 des um 34 schwingenden Hebels 35 au t dem nielhtgezahnten Teil des Umfanges des Stundenrades schleift und nur nach jedesmaliger vollständiger Umdrehung desselben, das ist nach 24 Stunden in eine Kerbe 36 einfallen
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Der Auslösehammer 39 schwingt um 40 und ist auf dessen Welle ein Hebearm 41 angebracht, welcher auf der Hebodaumenscheibe 27 schleift. Vom Verbindungsstücke 31 der beiden Kurbelarms 21, 30 reicht eine angelenkte Zugstange 42 bis hinter die Rückseite des Aufxiohrades 1 und bildet dort mit ihrem Ende einen Haken 43. Die Zugstange 42 ist mittelst eines Kottchens 44 oder dgl. aufgehängt.
Sind nun Aufzugwerk sowohl als auch Gang-und Schlagwerk aufgezogen und ist die Uhr in Gang gesetzt, so heginnen das Gang-und Schlagwerk abzulaufen, wobei sich auch die Kurbelarme 21 und 30 drehen, und zwar in solchem Sinne, wie dies in der Zeichnung durch den Pfeil angedeutet ist.
Nehmen nun dieselben die in der Zeichnung dargestellte Lage ein, das heisst, kommt das hakenförmige Ende der Zugstange 42 in Eingriff mit einem der Mitenhmerstifte 10, so hat auch das Stundonrad 26 mittlerweile eine ganze Umdrehung gemacht, so dass das fallenförmige Ende 33 des Hebels 35 in die Kerbe 36 einfallen kann und derselbe durch seine eigene Schwere mit der Ausrückgabel 37 nach aufwärts schwingt und die Aufzugkette 38 vom Kettenrade 5 abhebt, während gleichzeitig die Hebedaumenscheibe 27 in
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eine solche Stellung geraten ist, dass der Hebearm 41 in ihre Ausnehmung 45 einfallen kann.
Hiedurch schwingt der Hammer 39 nach abwärts und schlägt auf den langen Arm des Auslösehebels 14, wodurch wieder letzterer nach abwärts schwingt, so dass der kurze
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mit dem Anschlagstift 16 kommen, so dass das Aufzugwerk A ablaufen kann und das Aufzugrad 1 sich in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles dreht. wobei durch den Stift 10 die Zugstange 42 mitgenommen und erst nach etwas mehr als einer halben Umdrehung freigegeben wird. Hiedurch werden die Kurbelarme 21 und 30 wieder zurückgedreht und das Gang-und Schlagwerk um das abgelaufene Mass wieder aufgezogen. Die Bewegung der Kurbelarme entspricht einer Viertelumdrehung.
Mittlerweile wurde der Hammer 39 in seine Ruhelage zurückgebracht und ist die zweite Kerbe 11 vor die Nase der Sperrklinke 12 gelangt, so dass also dieselbe einfallen kann, wodurch der Hebel 14 wieder in seine Ruhelage zurückschwingt, die A. urUckstange 17 nach abwärts geschoben wird und der Arm 15 wieder vor das Schaltrad 4 gelangt und in Eingriff mit dem Anschlagstift 16 kommt, so dass also die Bewegung des Aufzugwerkes gehemmt wird.
Gleichzeitig hiemit kommt auch die Falle 33 ausser und die Falle 32 in Eingriff mit dem Stundenrad 26, wobei der Hebel 35 mit seinem Oberende gehoben wird und die Ausrilckgabel 37 sinkt ; durch das Sinken der Ausrückstange 17 kommt die über die Rollen 18 an derselben und über die Rolle 28 auf der Wolle des Stundenrades 26 geführte Aufzugkette in Eingriff mit dem Kettenrade 5, so dass also beim weiteren Ablaufen von Gang-und Schlagwerk durch die überschüssige Kraft des Schlagwerkes mittels der Aufzugkette 38 das AufzugwerkAaufgezogenwird.
Der vorbeschriebene Vorgang wiederholt sich so lange, bis dass zuerst das Aufzugwerk abgelaufen ist, worauf Gang-und Schlagwerk selbst ablaufen.
Verzahnung und Übersetzungsverhältnisse sowie Hebelverhältnisse und Gewichtsbelastung oder Federkraft worden dem Bedürfnisse entsprechend gewählt.
Das Aufzugwerk wird vorteilhaft derart angebracht, dass dasselbe in die Symmetrie- ebene des Uhrwerlws zu liegen kommt.