DE575822C

DE575822C - Fahrrad mit Schwinghebelantrieb

Info

Publication number: DE575822C
Application number: DED63009D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-02-27
Filing date: 1932-02-27
Publication date: 1933-05-03

Description

Fahrrad mit SchwinghebeIantrieb Die Erfindung betrifft ein Fahrrad mit Schwinghebelantrieb, bei dem die Tretkraft auf die Hinterachse mittels zweiarmig ausgeführter, beim Heruntertreten sich verlängernder und durch Kurbel gegenläufig bewegter Hebel übertragen wird, die zum Antrieb des Hinterrades an ihrem kürzeren Hebelarm je mit einem in ein Ritzel eingreifenden Zahnsegment ausgestattet sind.
Nach der Erfindung führen die am freien Ende der sich verlängernden Schwinghebel sitzenden Pedale beim Heruntergehen eine Kreisbewegung um die Trethebelachse und beim Heraufgehen eine Kreisbewegung um die Kurbelachse aus, so daß der heraufgehende Hebel gegenüber dem heruntergehenden entlastet ist.
Das Neue besteht darin, daß der ausziehbare, unter Wirkung einer Druckfeder stehende Teil jedes Schwinghebels durch die Steuerkurbeln beim Niedergang vor Erreichen des Umkehrpunktes unter Verkürzung des Schwinghebels in seine Führung zurückgedrückt und im Umkehrpunkt in dieser Stellung selbsttätig durch eine Sperrklinke verriegelt wird, während die Verriegelung am oberen Umkehrpunkt zwecks Verlängerung des Schwinghebels gelöst wird.
In der Zeichnung zeigt: Abb. i eine Seitenansicht eines Fahrrades mit Schwinghebelantrieb, Abb. z einen Schnitt durch das vordere Tretlager des Hebelantriebes, Abb. 3 die Getriebeseite desselben, Abb. 4 in größerem Maßstab die höchste und tiefste Stellung eines Fußhebels mit entsicherter und gesicherter Verlängerung sowie die Mittelstellung eines heraufgehenden Fußhebels.
Beiderseits des Hinterrades i ist je ein im Drehpunkt 2 des Radrahmens 3 schwingend gelagerter Schwing- oder Fußhebel 4 angeordnet, dessen kurzer Arm in bekannter Weise mit einem Zahnsegment 5 ausgestattet ist, mit dem der Schwinghebel 4 in ein Ritzel 6 eingreift, das rückwärts freilaufend auf einer der Hinterachse vorgelagerten Vorgelegwelle angeordnet ist. Auf den beiderseits angeordneten Vorgelegwellen sitzt je ein Antriebszahnrad 9, die beide wiederum mit den beiderseits auf der Hinterachse gelagerten; ebenfalls rückwärts- freilaufenden Ritzeln io in Eingriff stehen. Wird der lange Schwinghebel 4 herunterbewegt, so wird die Drehbewegung seines Zahnsegmentes 5 in bekannter Weise auf das Hinterrad übertragen. Währenddessen bewegt sich der anderseits gelagerte Sc hwinghebel4 leerlaufend aufwärts.
Jeder Schwinghebel 4 mit seinem Pedal 13 ist mit Hilfe des Halters 14, der in dem hohl ausgebildeten Schwinghebel 4 ausziehbar gelagert ist, verlängerbar. Zwei gegenläufige, je mittels Zapfen 16 in übereinanderliegenden Längsschlitzen 17 des zugehörigen Schwinghebels und Pedals eingreifende Steuerkurbeln 18 geben den Fuß- oder Schwinghebeln 4 Zwangsführung bzw. bewirken mit der Druckfeder 15 zusammen das Herausschieben der Pedale 13. Durch das Heruntertreten des einen Schwinghebels 4 wird mittels der Kurbeln 18 der andere Hebel 4 mit heraufgenommen. Damit aber beim Heraufgehen des einen Hebels dessen Pedal i3, das in der untersten Lage durch die Kurbel 18 wieder hereingezogen worden ist, durch die Feder 15 nicht herausbewegt werden kann, wird der ausziehbare Teil 14 dieses Pedales durch eine in ihm gelagerte Sperrklinke ig gesperrt, die in der Endstellung des eingezogenen Teiles unter dem Einfluß einer Feder mittels einer Nase 2o in eine Ausnehmung 22 des Fußhebels 4 einschnappt und den Halter so lange in der zurückgeschobenen Stellung hält, bis sich der Fußhebel 4 wieder in der Höchststellung befindet, in der ein auf dem Kurbelzapfen 16 angebrachter Nocken 21 der oben ankommenden Steuerkurbel 18 den Sperrhebel ig umlegt und damit dessen Nase 2o aus der Ausnehmung 22 des Hebels 4. heraushebt, worauf die Feder 15 _ zur Wirkung kommen kann und den Halter 14 mit der nach unten gehenden Steuerkurbel 18 zusammen hinausschiebt. Der Zapfen 16 dieser Kurbel bleibt bei der Abwärtsbewegung des Fußhebels mit nach hinten weisendem Nocken 2i an der hinteren Begrenzung des Schlitzes 17 des sich unter der Wirkung der Druckfeder 15 heraus- und durch die Kurbel 18 wieder hereinschiebenden Pedalhalters 14 anliegen und schiebt sich in dem Schlitz 17 des Pedalhalters nur beim Heraufgehen des Schwing- oder Trethebels 4 nach vorn, währenddessen der Pedalhalter 14 gegen Verschieben gesichert ist. Dadurch, daß der Kurbelzapfen 16 am unteren Umkehrpunkt nicht bis an das hintere Ende der Sperrklinke ig heranreicht, sondern sich gegen einen festen Anschlag i7a des Schlitzes 17 legt und damit den ausziehbaren Teil 14 in die sperrende Endstellung führt, läßt er die Sperrklinke ig in der untersten Stellung einschnappen.
Die gegenläufige Bewegung der Steuerkurbeln 18 wird dadurch erreicht, daß dieselben durch ein Planetengetriebe ineinandergreifen. Danach greift ein auf der in der Hohlachse 24 der einen Kurbel gelagerten Vollachse 25 festsitzendes Zahnrad 23 in zwei auf Zapfen 26 der Hohlachse 24 gelagerte Laufräder 2311 ein, die in einen zum Zahnrad 23 konzentrischen Zahnkranz 27 eingreifen und sich durch die Bewegung der Kurbel mit Vollachse 25 konzentrisch um deren Zahnrad 23 herum bewegen. Dadurch bewegt sich, während die eine Kurbel 18 heruntergeht, die andere Kurbel 18 nach oben, wobei die Füße sich auf einer längeren Bahn herunter und auf einer kürzeren Bahn herauf bewegen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Fahrrad mit Schwinghebelantrieb, bei dem die Tretkraft auf die Hinterachse mittels zweiarmig ausgeführter, beim Heruntertreten sich verlängernder und durch Kurbel gegenläufig bewegter Hebel übertragen wird, die zum Antrieb des Hinterrades an ihrem kürzeren Hebelarm je mit einem in ein Ritzel eingreifenden Zahnsegment ausgestattet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der ausziehbare, unter Wirkung einer Druckfeder (15) stehende Teil (14) jedes Schwinghebels (4) durch die Steuerkurbeln (18) beim Niedergang vor Erreichen des Umkehrpunktes unter Verkürzung des Schwinghebels in seine Führung (4) zurückgedrückt und im Umkehrpunkt in dieser Stellung selbsttätig durch eine Sperrklinke (ig) verriegelt wird, während die Verriegelung am oberen Umkehrpunkt zwecks Verlängerung des Schwinghebels gelöst wird.
2. Fahrrad mit Schwinghebelantrieb nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der ausziehbare Teil (14) des Schwinghebels in einem Schlitz (17) von dem Führungszapfen (16) der Steuerkurbel (18) erfaßt wird und am Ende dieses Schlitzes eine mit der Hülse (q.) des Schwinghebels zusammenwirkende Sperrklinke (ig) und eine Leitkurve (i7a) trägt, durch welche der Führungszapfen (16) am oberen Umkehrpunkt zwecks Lösen der Verriegelung gegen die Sperrklinke gedruckt wird.
3. Fahrrad mit Schwinghebelantrieb nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der Führungszapfen (16) mit einem Nocken (2i) zum Ausheben der Sperrklinke (ig) versehen ist.
4. Fahrrad mit Schwinghebelantrieb nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenläufige Bewegung der Steuerkurbeln (18) durch ein im Kugellager angeordnetes Planetengetriebe (23, 23a, 27) bewirkt wird.