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Vorrichtung zur geregelten Ausgabe von lose geschüttetem Kleinstückgut
Für die Verpackung oder für die weitere Verarbeitung von Kleinstückgut, z. B. Tabletten, kleine Kugeln oder Walzen, Feuersteine od. dgl., besteht in der Regel die Notwendigkeit, das lose geschüttete Gut durch eine entsprechende Vorrichtung in genau geregeltem Ausmass bzw.
Rhythmus einer Verpackungsmaschine oder einer weiteren Verarbeitungsmaschine zuzuführen. So liegt z. B. bei der Verpackung von Feuersteinen die Aufgabe vor, jedem Verpackungsorgan der Verpackungsmaschine aufeinanderfolgend je eine bestimmte Anzahl von Feuersteinen aus einem lose geschütteten Haufen zuzubringen.
Es ist nun durch die amerikanische Patentschrift Nr. 1,448. 826 bereits eine Vorrichtung zur geregelten Ausgabe (Zählung) von Pillen od. dgl. bekanntgeworden, die einen das Gut aufnehmenden Behälter besitzt, dessen Boden mehrere vorzugsweise in radialen Gruppen angeordnete Siebbohrungen aufweist, deren Austrittsöffnungen durch eine besondere Verschlusseinrichtung derart überwacht werden, dass bei Drehung des Bodens jeweils nur eine bestimmte Anzahl der in die Siebbohrungen eingefallene Stücke zur Ausgabe gelangen.
Diese bekannte Vorrichtung besitzt nun den Nachteil, dass sie nur bei bestimmter Form, nämlich bei Kugelform der auszugebenden Stücke klaglos funktioniert, wobei aber noch immer eine sehr grosse Un- sicherheit hinsichtlich einer genauen Einhaltung der Ausgabemenge festzustellen ist, da es einerseits durchaus möglich wäre, dass in den Siebbohrungen unter Umständen auch zwei Pillen aufgenommen werden und anderseits bei der Ausgabe eventuell ein Nachfallen von weiteren Pillen im Bereich der Möglichkeit liegt.
Im Gegensatz dazu wird bei der erfindunggemässen Vorrichtung eine fehlerlose Dosierung der Ausgabemenge erreicht, u. zw. dadurch, dass die Verschlusseinrichtung durch eine unmittelbar mit dem Boden zusammenwirkende, feststehende Verschlussscheibe (Dosierscheibe) und eine unterhalb dieser vorgesehene, die Drehung des Behälterbodens mitmachende Ausgabescheibe gebildet ist, wobei beide Scheiben Bohrungen aufweisen, die zu den Siebbohrungen derart angeordnet sind,
dass bei Drehung der Scheiben aufeinanderfolgend und wechselweise eine Verbindung zwischen den Siebbohrungen und den Bohrungen der Dosierscheibe und zwischen letzteren und den Bohrungen der Ausgabescheibe hergestellt wird und daher durch die Bohrungen der Dosierscheibe jeweils eine bestimmte Anzahl von Stücken aus den Siebbohrungen übernommen und diese Stücke hierauf durch die Bohrungen der Ausgabescheibs ausgegeben werden.
Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf besonders zweckmässige bauliche Ausgestaltungen einzelner massgebender Teile der Vorrichtung zum Zwecke, die angestrebte zuverlässige Funktion derselben noch so weit als möglich zu begünstigen.
Die Zeichnung veranschaulicht einAusführungs- beispiel des Erfindungsgegenstandes, u. zw. zeigen Fig. l einen axialen Längsschnitt durch die Vorrichtung, die Fig. 2 und 3 in Draufsicht die den Behälterboden bildenden Siebscheiben, Fig. 4 in Draufsicht die Verschlussscheibe und Fig. 5 die Ausgabeschiebescheibe, ebenfalls in Draufsicht, während die Fig. 6 und 7 im Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 1 das Zusammenwirken der einzelnen Vorrichtungsteile erläutern.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Vorrichtung, mittels welcher aus einem lose geschütteten Haufen von Feuersteinen aufeinanderfolgend je fünf Stück getrennt zur Ausgabe bzw.
zur Abgabe an eine mit fünf Verpackungsorganen arbeitende Verpackungsmaschine gelangen, durch welche jeder Feuerstein mit einer gesonderten Umhüllung versehen wird. Die Verpackungsmaschine selbst ist in der Zeichnung nicht dargestellt.
In Fig. 1 bezeichnet 1 den zur Aufnahme des Kleingutes (z. B. lose geschüttete Feuersteine 2) dienenden Behälter, dessen Boden durch eine Scheibe 3 gebildet ist, in welcher, wie Fig. 2 erkennen lässt, eine grosse Anzahl von vorzugsweise in radialen Gruppen angeordneten Siebbohrungen 4 vorgesehen ist. Diese Siebbohrungen sind in ihrem Durchmesser auf die Grösse der Feuersteine abgestimmt und an ihrem oberen Ende mit einer konischen Erweiterung 5 versehen, die das Einfallen der Feuersteine in die Bohrungen erleichtert. Die Scheibe 3 ist mit dem Behälter 1 fest verbunden und sitzt axial verschiebbar, auf dem Endzapfen 6 einer im Ständer 7 der Vorrichtung drehbar gelagerten Welle 8.
Unterhalb der Scheibe 3 ist eine zweite Scheibe 9 angeordnet,
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die ebenfalls mit Siebbohrungen 10 ausgestattet ist, deren Austeilung mit jener der Siebbohrungen 4 in der Scheibe 3 übereinstimmt (Fig. 3). Die
Scheibe 9 ist ebenso wie die Scheibe 3 mit der
Welle 8 auf Drehung gekuppelt.
Die Austrittsöffnungen der Bohrungen 10 werden durch eine feststehende Platte (Scheibe) 11 überwacht, die bei 12 am Ständer 7 angebracht ist und die, wie Fig. 4 zeigt, mit nur einer einzigen radialen Gruppe von Bohrungen 13 ausgestattet ist. Unterhalb der Verschlussscheibe (Dosier- scheibe) 11 ist eine mit der Welle 8 auf Drehung gekuppelte Scheibe 14 (Ausgabescheibe) an- geordnet, welche Bohrungen 15 aufweist, die in ihrer Anzahl und Austeilung mit den Bohrungen der Scheiben 3 und 9 übereinstimmen. Die
Scheibe 14 ist dabei auf der Welle 8 so angeordnet, dass die radialen Gruppen der Bohrungen 15 gegenüber jenen der Bohrungen 4 und 10 der
Scheiben 3 und 9 winkelversetzt sind, u. zw. vorzugsweise so, dass die radialen Gruppen der
Bohrungen 15 in die Winkelhalbierenden der radialen Gruppen der Bohrungen 4 und 10 zu liegen kommen (Fig. 5).
Die Scheibe 14 ist mit einem Zahnkranz 16 versehen, mit welchem das auf der Antriebswelle 17 sitzende Antriebsritzel 18 kämmt.
Im Ständer 7 sind unterhalb der Scheibe 14 mehrere Führungsrohre 18 befestigt, deren obere, dicht unterhalb der Scheibe 14 liegende Mündungen mit den Bohrungen 13 der Dosierungsscheibe 11 fluchten. Die Rohre 18 haben die Aufgabe, die von der Scheibe 14 ausgegebenen Feuersteine zu einer Verpackungsvorrichtung bzw. einer weiteren Verarbeitungsvorrichtung zu leiten.
Durch die Welle 17 und die Zahnradübersetzung 16, 18 erhalten die Scheibe 14, die Scheiben 3 und 10 und damit auch der Behälter eine Drehbewegung um die Achse der Welle 8.
Gleichzeitig damit wird der Bodenscheibe 3 und dem Behälter- 1 eine auf-und abgehende, stossweise Schüttelbewegung erteilt, um das Einfallen der Feuersteine 2 in die Siebbohrungen 4 zu erleichtern. Die Schüttelbewegung wird dabei z. B. von einer Steuernocke 20 abgeleitet, die mit dem einen Ende des Übertragungs- hebels 21 zusammenwirkt, dessen anderes Ende über die Stossstange 22 und das Kugelgelenk 23 mit dem Fortsatz 24 der Bodenscheibe 3 verbunden ist. Um bei der Schüttelbewegung des Behälters 1 und der Bodenscheibe 3 eine dauernde Verbindung zwischen den Siebbohrungen 4 und den als Fortsetzung derselben anzusehenden Siebbohrungen 9 sicherzustellen, sind z. B., wie Fig. 6 in vergrösserter Darstellung zeigt, in den Bohrungen4 VerlängerungsbuchsenJ angebracht, welche in die Bohrungen 10 hineinragen.
Die Bohrungen 4, die Verlängerungsbüchsen 25 und die Bohrungen 10 besitzen, wie die Zeichnung erkennen lässt, eine solche Gesamtlänge, dass mindestens je zwei der auszugebenden Feuersteine Platz finden, von denen jeweils der untere zur Ausgabe vorgesehen ist.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung sei nun an Hand der Fig. 6 und 7 näher erläutert :
Durch die Schüttelbewegung des Behälters 1 und des Bodens 3 fallen die Feuersteine in die
Siebbohrungen 4 und 10 bzw. die Büchsen 25 ein, u. zw. kommen mindestens je zwei Feuer- steine darin zu liegen. Bei Verdrehung der
Scheiben 3 und 9 gelangt nun eine der radialen
Bohrungsgruppen über die Bohrungen 13 in der feststehenden Dosierscheibe 11, was zur
Folge hat, dass die in dieser Bohrungsgruppe befindlichen Feuersteine in die Bohrungen 13 abfallen. Die Höhe (Dicke) der Scheibe 11 ist so bemessen, dass sie im wesentlichen der Länge eines Feuersteines entspricht. Die Bohrungen 13 sind dabei nach unten so weit abgeschlossen, dass die Feuersteine nicht durchfallen können.
Bei weiterer Verdrehung der Scheiben 3 und 9 und damit auch der Ausgabescheibe 14 gelangt eine der radialen Bohrungsgruppen 15 der letzteren in den Bereich der Bohrungsgruppe 13 der Dosierscheibe, so dass nun die in den Bohrungen 13 befindlichen Feuersteine durch die Bohrungen 15 hindurch in die in ihrer Lage mit den Bohrungen 13 übereinstimmenden Führungsrohre 18 abfallen können und damit zur Ausgabe gelangen. Es kommen also beim dargestellten Ausführungsbeispiel aufeinanderfolgende je fünf Feuersteine gleichzeitig zur Ausgabe, da sich der vorerwähnte Vorgang bei Weiterdrehung der Scheiben 3, 9 und 14 wiederholt.
Um zu verhindern, dass durch die Feuersteine selbst, u. zw. durch das untere Ende des jeweils untersten Steines (Fig. 6) eine Blockierung eintreten kann, sind die oberen Ränder der Bohrungen 13 mit einer einseitigen Abschrägung 26 versehen. Man sieht aus der Zeichnung deutlich, dass bei Weiterdrehung der Scheiben 3 und 9 der aus der Scheibe 9 vorstehende Feuerstein durch die Abschrägung 26 in die Bohrung ss] bzw. die Büchse 25 zurückgedrückt wird.
Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, könnte natürlich die Anzahl und Austeilung der Siebbohrungen 4 und 10 bzw. der Ausgabebohrungen 15 ohneweiters abgeändert werden. 1 Auch wäre es möglich, die Anordnung so zu treffen, dass in den einzelnen Ausgaberohren 18 mehr als ein Stein aufeinanderfolgend zur Ausgabe gelangt, was z. B. dadurch möglich wäre, dass man die Höhe (Dicke) der Dosierscheibe 111 so wählt, dass sie einem entsprechenden Vielfachen der Länge der Feuersteine entspricht. Unter Umständen müssten dann auch die Bohrungen 4 und 10 bzw. die Verbindungsbüchsen 25 in ihrer Länge entsprechend vergrössert werden, damit 1 jeweils eine genügende Menge von Feuersteinen zur Ausgabe bereitgestellt wird. Es erweist sich dabei als vorteilhaft, die Länge der Bohrungen 4 und 10 so zu bemessen, dass sie um mindestens einen der Feuersteine, z.
B. zwei Feuersteine, i mehr aufnehmen können als eine Bohrung 13 der Dosierscheibe 11. Der Vorgang bei der Ausgabe wäre derselbe wie oben beschrieben,
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