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Elektrisch angetriebene Uhr
Die Erfindung hat eine Verbesserung der im Patent Nr. 164447 beschriebenen und dargestellten elektrisch angetriebenen Uhr zum Gegenstand, bei der der Anker eines Elektromagneten eine zum unmittelbaren Antrieb eines Schwingsystems (Gangregler) bestimmte Gewichtskraft in ihre Ausgangsstellung zurückbringt und nur der Zeitpunkt der Schliessung des Magnetstromkreises durch das Schwingsystem bestimmt, die Dauer des Stromschlusses jedoch entsprechend der zur Ankerbewegung erforderlichen Zeit vom Magnetanker oder einem von ihm abhängigen Organ gesteuert wird, wobei das Zeigerwerk mit Hilfe des Magnetankers sprungweise im Rhythmus des Schwingsystems weitergeschaltet wird. Bei diesem System wurde bisher ein in beiden Bewegungsrichtungen elektromagnetisch gesteuerter Magnetanker und eine doppelte Kontaktumsteuerung mit sechs beweglichen Kontaktstellen bzw.
Kontaktzuführungen verwendet.
Vorliegender Erfindung liegt vor allem der Gedanke zugrunde, die Kontaktanzahl soweit als möglich zu verringern und ortsbewegliche Stromzuführungen zu den Kontaktträgern vollkommen auszuschalten, um dadurch in weiterer Folge eine verhältnismässig grosse Anzahl von Kontaktschlüssen pro Hin-und Rückgang des Gangreglers zu vermeiden. Bei verringerter Kontaktanzahl ist einerseits der konstruktive Aufbau der Uhr wesentlich einfacher, anderseits die Lebensdauer der Organe der Uhr bedeutend verlängert. Es werden aber dadurch auch Fehlerquellen beseitigt, die auf den einwandfreien Gang der Uhr bisher ungünstigen Einfluss hatten. Ausserdem wird durch den nur einseitigen Magnetantrieb auch der Stromverbrauch verringert.
Verwirklicht wird dieser GedÅanke durch eine Reihe von Merkmalen, von denen das Wesentlichste darin besteht, dass der Magnetanker in einer seiner beiden Bewegungsrichtungen elektromagnetisch, in der anderen Bewegungsrichtung mechanisch angetrieben und dass einerseits eines der beiden Antriebselemente (Fallgewicht oder
Federn) des Schwingsystems den Kontaktschluss des Magnetstromkreises im Takte des Schwing- systems auslöst und dadurch den elektromagnetischen Krafthub des Magnetankers einleitet, anderseits der Magnetanker am Ende seines elektromagnetischen Krafthubes den Magnetstromkreis unmittelbar oder mittelbar unterbricht und das andere Antriebselement des Schwingsystems den mechanischen Rückgang des Magnetankers in seine Ausgangslage im Takte des Schwingsystems freigibt.
Durch diese neue Art der Steuerung des Magnetankers ist es möglich, mit einem einzigen Schaltkontakt im Magnetstromkreis auszukommen und diesen Kontakt ausserdem mit einer un- beweglichen Kontaktzuführung zum Kontaktträger auszustatten. Diese erfindungsgemässe Massnahme ist tür die Ganggenauigkeit der Uhr wesentlich, da hiedurch die die Genauigkeit bestimmenden Reibungsflächen zwischen dem Schwingsystem und dessen Antriebselementen nicht mehr stromführend und die noch vorhandenen Reibungsflächen zwischen dem Schwingsystem und dessen Antriebselementen keinen durch den Strom- übergang verursachten Veränderungen mehr unterworfen sind.
Die Ganggenauigkeit der Uhr wird erfindungsgemäss noch dadurch verbessert, dass bei Verwendung eines Pendels als Gangregler dieses von einem vorbestimmten Wert seiner Schwingungsweite an unter dem Einfluss einer zusätzlichen Rückstellkraft gestellt wird, welche die auf die normale Schwingungsweite des Schwingungselementes bezogene Schwingungsdauer über den Zeitraum ihrer Einwirkung auf das Schwingungselement in dem Masse verkürzt, dass die Auswirkung einer eventuell auftretenden Veränderung der Schwingungsweite infolge einer entsprechenden Veränderung des Anteiles der während der Einwirkung der zusätzlichen Rückstellkraft verringerten Schwingungsdauer an der Gesamtschwingungsdauer aufgehoben wird.
In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäss ausgebildete Pendeluhr in einer beispielsweisen Ausführungsform veranschaulicht. Die Fig. 1 und 2 zeigen die Uhr von der Zeigerwerkseite in Ansicht und im Grundriss. Fig. 3 stellt die Uhr von der Pendelseite bei gleicher Pendelstellung in Ansicht dar, wobei Teile des Verbundpendels zur besseren Sicht auf die dahinter-
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liegenden Teile abgebrochen dargestellt sind.
Die zugehörige Seitenansicht der Uhr zeigt die
Fig. 4. Die Fig. 5 und 6 stellen den Magnet- anker mit seinem Ankersektor und die beiden
Fallgewichte in grösserem Massstab in Ansicht in zwei Ausführungen dar.
An der Platine 11 sind auf der Pendelseite zwei starre Achsen 18 senkrecht abstehend befestigt, auf denen mittels Hülsen 15 die beiden als Fallgewichte 12, 13 ausgebildeten Antriebs- elemente des Schwingsystems vertikal schwenkbar gelagert sind. In der Mitte zwischen den beiden starren Achsen 18 ist parallel zu diesen an der
Platine 11 eine dritte Achse senkrecht abstehend starr befestigt, welche mit 25 bezeichnet ist und eine im Querschnitt dreikantige Längsnut als
Pfanne für die in ihr lagernde Schneide 53 des
Pendels besitzt. Dieses als Gangregler dienende
Pendel 14 ist ein Verbundpendel, welches ober- als auch unterhalb seiner Drehachse je ein Ge- wicht 51, 52 besitzt, wobei der Gesamtschwer- punkt des Pendels unterhalb seiner Drehachse bzw. Schneide 53 bleibt.
Die Schneide 53 des
Pendels 14 steckt in einer ringförmigen Nabe 54, welche den Pfannenzapfen 25 mit Spiel umgibt und ausser den Stäben 14 für die beiden Pendel- gewichte 51, J2 noch zwei radial zur Pendel- drehachse 25 gerichtete Steuerarme 55,56 auf- weist. Jeder der beiden Steuerarme 55, 56 des
Pendels 14 trifft beim Ausschwingen desselben mit einem Anschlag 20 bzw. 21 des zugeordneten
Fallgewichtes 12, 13 zusammen, von denen das
Pendel 14 seine zusätzliche Schwingungsenergie erhält. Auf der Zeigerwerkseite der Platine 11 ist der Elektromagnet 1 mittels zweier
Schrauben 57, 58 befestigt, welcher zwei in Serie arbeitende Magnetspulen 2 besitzt. Der zwischen den beiden Magnetpolen schwingende Magnet- anker 4 ist auf der starren Achse 3 drehbar gelagert.
Auf dieser Achse 3 ist auch unabhängig vom Magnetanker 4 das Sekundenrad 37 und das ganze Zeigerwerk gelagert, welches später noch beschrieben wird.
Auf der Pendelseite der Platine ist in der
Ebene der Fallgewichte 12, 13 eine lange, sehr elastische Kontaktfeder 59 bei 60 am Elektro- magneten angebracht. Sie besitzt einen Kontakt 61, der mit dem Kontakt 62 einer an einer Isolier- backe 63 der Platine 11 mit der Schraube 64 befestigten Kontaktfeder 65 zusammenwirkt. Die
Kontaktfeder 65 ist wesentlich kürzer und härter als die lange Kontaktfeder 59 und so ausgebildet, dass die Bewegungsbahnen der Kontaktpunkte 61 und 62 einander kreuzen, so dass bei ihrem
Zusammentreffen eine relativ grosse Bewegungs- komponente senkrecht zu ihrer Arbeitsrichtung auftritt und dadurch eine stets dauernd einwand- freie Kontaktgabe gewährleistet ist. Mittels der Stellschraube 66 lässt sich durch Veränderung der Lage der Kontaktfeder 65 die Dauer des
Stromschlusses regulieren.
Der Kontakt 61, 62 dient zur Steuerung des Elektromagneten und ist elektrisch zwischen die beiden Magnetspulen 2 geschaltet.
Der Magnetkern 4 trägt eine Platte, welche als Ankersektor 4 a bezeichnet ist und infolge ihrer Form und Verbindung mit dem Magnetanker eine Verlegung seines Gesamtschwerpunktes seitlich ausserhalb seiner Drehachse zur Folge hat. Durch diese Schwerpunktsverlegung sucht der Anker stets nach einer Seite in seine Ruhestellung zurückzufallen. An Stelle dieser Schwerpunktsverlegung ist es natürlich auch möglich, den Magnetanker unter die Wirkung einer Feder zu stellen, welche ihn stets in die Ruhelage zurückzuführen sucht. Auf der Zeigerwerkseite trägt der Ankersektor 4 a eine Schaltklinke 76, welche schwenkbar auf einem Achszapfen 77 sitzt, zur Fortschaltung des Sekundenrades 37 dient und ausserdem die Begrenzung der magnetisch bewirkten Ankerbewegung durch einen ortsfest an der Platine 11 angebrachten Anschlag 74 vermittelt.
Auf der Pendelseite des Ankersektors 4 a ist die Steuerung für die Fallgewichte vorgesehen.
Diese besteht aus zwei am Ankersektor 4 a befestigten Steuerstiften 67, 68 von denen der eine mit 67 bezeichnete Steuerstift das Fallgewicht 13, der andere hingegen das Fallgewicht 12 steuert.
Jedes der beiden Fallgewichte 12, 13 liegt in seiner relativen Tiefstlage, also unmittelbar nach der Energieabgabe an das Pendel 14 bzw. dem Gangregler mit einer Rast 70 am Steuerstift 68 bzw. 67 auf. An diese Rast 70 ist eine Hebekante 69 angeschlossen, an welche der Steuerstift 68 oder 67 des Magnetankers 4 während dessen Vor-oder Rückgang entlang gleitet und hiebei die Fallgewichte 12 oder 13 abwechselnd in die Bereitschaftsstellung anhebt. Weiters sind noch Rasten 71 vorgesehen, welche die Fallgewichte 12, 13 zum Aufliegen in der Bereitschaftsstellung auf den Steuerstiften 68 oder 67 benützen und mit diesen solange aufliegen, bis sie vom Steuerarm 55 oder 56 des Pendels 14 vorübergehend abgehoben werden. Diese Rasten 70, 71 bilden zu- sammen mit der Hebekante 69 eine Steuerkante mit charakteristischem Profil.
Bei dem mit 12 bezeichneten Fallgewicht schliessen die Rast 70 die Hebekante 69 und die Rast 71 unmittelbar aneinander. Beim Fallgewicht 13 schliesst an die
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71 anschliesst. Die Steuerkanten beider Fallgewichte weisen also abweichende Steuerprofile auf, die durch die verschiedenen Steueraufgaben der beiden Fallgewichte bedingt sind. Die Steuernase 72 des Fallgewichtes 13 hat den Zweck, den Steuerstift 67 des Magnetankers vor dessen mechanischen Rückfall abzufangen. Hiedurch wird gleichzeitig das Fallgewicht 13 vom Magnetanker 4 solange in der angehobenen Bereitschaftsstellung gehalten, bis es von dem Steuerarm 56 des Pendels 14 (Gangregler) ausgehoben wird.
Um eine gute Auflage auf der Nase des Fallgewichtes 13 zu erzielen, besitzt der Steuerstift 67 in der Arbeitsebene des Fallgewichtes eine ebene Auflagefläche 67 a. Die Steuernase 72 des Fallgewichtes 13 kann auch, wie Fig. 5 zeigt, mit ihrer
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ebenen Stirnkante an der Abflachung 67a des Steuerstiftes 67 anliegen.
Das Fallgewicht 12 greift mit einem Haken 73 in den Bewegungsbereich der langen Kontaktfeder 59 des einzigen elektrischen Kontaktes 61, 62 des Magnetstromkreises ein und hält diesen Kontaktarm entgegen seiner Federkraft in der Offenstellung. Erst unmittelbar nach dem Beginn der Einwirkung des Pendels 14 bzw. dessen Steuer- armes 55 auf das Fallgewicht 12 wird die lange Kontaktfeder 59 von dessen Haken 73 zur Schliessung des Magnetstromkreises freigegeben.
Dei Kontaktschluss 62, 61 bewirkt die Erregung des Elektromagneten, der dadurch den Magnetanker 4 in dessen Symmetriestellung zwischen den Magnetpolen in der Richtung auf den Anschlag 74 zu drehen sucht. Der Anschlag 75 ist derart in die Bewegungsbahn des Magnetankers eingerückt, dass dessen Schwerpunkt die durch die Ankerachse gedachte Vertikalebene nicht erreichen kann, so dass im Augenblick der Unterbrechung des Magnetstromkreises der Magnetanker unter dem Einfluss seines Übergewichtes das Bestreben hat, selbsttätig in seine Ausgangslage zurückzukehren.
Nach kurzer Drehbewegung trennt der Magnetanker 4 mit einem Steuerstift 35 des Ankersektors 4 a selbsttätig den elektrischen Kontakt 62, 61 durch Abdrängen der langen Kontaktfeder 59.
Der Elektromagnet 1 ist dadurch wieder energielos, der Magnetanker 4 dreht sich jedoch infolge seiner kinetischen Energie weiter, bis seine Schaltklinke
76 auf den Anschlag 74 stösst. Infolge seiner
Schwerpunktlage und unter dem zusätzlichen
Druck der abgedrängten Kontaktfeder 59 würde der Anker 4 sofort in seine Ruhestellung zurück- fallen. Er wird jedoch an seinem Steuerstift 67 von der Fangnase 72 des Fallgewichtes 13 ab- gefangen. In dieser Stellung wird der Kontakt 61,
62 weiter vom Steuerstift 35 des Ankersektors 4 a offen gehalten. Da die Einwirkung des Gang- reglers 14 auf das Fallgewicht 12 inzwischen be- endet ist, befindet sich die Kontaktfeder 59 ausser- dem wieder mit etwas Spiel im Fangbereich des
Hakens 73, so dass der Kontakt auch nach dem vollen Rückfall des Ankers nach der Einwirkung des Gangreglers auf das Fallgewicht 12 offen bleibt.
Der Rückfall des Ankers 4 wird in dessen
Ruhelage durch einen in den Bewegungsbereich des einen Ankersteuerstiftes 68 ragenden, an der
Platine 11 befestigten, Anschlagstifte 75 be- grenzt. Dieser Anschlagstift 75 steht in einem spitzen Winkel zur Bewegungsbahn des Steuer- stiftes 6B, so dass dessen Auftreffgeschwindigkeit verkleinert und ein Teil der Energie des Magnet- ankers in Reibung umgewandelt wird. Diese
Massnahme ist deshalb von Wichtigkeit, weil sie zur möglichsten Geräuschdämpfung beiträgt.
In den Zeichnungen ist der Anker stets in der
Ruhelage dargestellt.
Der elektromagnetische Krafthub des Magnet- ankers 4 wird zur Fortschaltung des Zeigerwerkes ausgenützt. Das Sekundenrad 37 des Räderwerkes ist als Sperrzahnrad ausgebildet und wird durch eine ortsfeste Bremsfeder 48 in der jeweils eingestellten Lage festgehalten. Kurz nach Beginn der Ankerbewegung greift die Schaltklinke 76, die dauernd auf dem Umfang des Sekundenrades aufliegt, in dessen Verzahnung ein und dreht diese so lange weiter, bis sie zwischen dem Anschlag 74 und dem Sekundenrad 37 abgebremst wird. Die Sperrklinke 76 prallt hiebei auf den Anschlag 74 nicht auf, sondern sie schleift auf ihm schräg zukommen unter stetig zunehmenden Bremsdruck auf.
Dadurch wird ihr Klinkenzahn in die jeweilige Zahnlücke des Sekundenrades 37 hineingedrückt und damit sowohl die Auftreff-. geschwindigkeit der Klinke 76 verkleinert, als auch deren Abfangweg vergrössert. Damit wird auch ein Teil der Energie des Magnetankers in Reibung umgewandelt und die durch das Auftreffen der Klinke hervorgerufene Schallwirkung auf ein Mindestmass herabgedrückt.
Durch das Eindrücken des Klinkenzahnes in den jeweiligen Zahnlückengrund des Sekunden- rades 37 wird auch bewirkt, dass sich das Sekunden- rad 37 trotz seiner schnellen, stossweisen Fort- schaltung nicht infolge seiner Trägheit nach Be- endigung der Fortschaltbewegung weiterdrehen kann. Der zum Abfangen der Fortsch. dtklinke
76 dienende Anschlag 74 besteht aus einer Stell- schraube, welche in einem an der Platine 11 be- festigten Anschlagschenkel 80 axial schraubbar und in jeder Stellung feststellbar sitzt. Der An- schlagschenkel 80 wird vorteilhaft etwas federnd ausgeführt.
Die Blockierung des Sekundenrades 37 wird unmittelbar nach erfolgtem Abfangen der Schalt- klinke 76 und damit des Magnetankers 4 wieder aufgehoben, da der Magnetanker sich sofort so- lange in Richtung auf seine Ruhelage zurückdreht, bis sein Steuerstift 67 auf der Fangnase 72 des
Fallgewichtes 13 zur Auflage kommt. Das Se- kundenrad 37 ist in dieser Stellung des Ankers 4 ebenso wie in dessen Ruhelage zwecks Zeit- einstellung im Uhrzeigersinn verdrehbar.
An dem prinzipiellen Aufbau der elektrisch angetriebenen Uhr wird nichts geändert, wenn an Stelle von Fallgewichten 12, 13 Federkräfte zur Wirkung kommen. Diese Federn können ebenfalls ähnlich wie die Fallgewichte auf der Platine 11 angeordnet sein und mittels Steuerflächen mit den Steuerstiften 67, 68 des Magnetankers 4 in der bereits beschriebenen Weise zusammenwirken.
Federn würden nicht auf Zapfen gelagert, sondern mit ihren Enden starr befestigt werden. Es ist auch möglich, die beiden Steuerpronle statt auf den Fallgewichten 12 und 13 auf dem Ankersektor 4 t1 (wie die Fig. 8 zeigt) anzuordnen, wobei die Steuerstifte 67, 68 auf den Fallgewichten befestigt werden und das sinngemässe Zusammenwirken dieser Elemente ebenfalls dasselbe bleibt.
Die Wirkungsweise der elektrisch angetriebenen Uhr sei nachstehend beschrieben, wobei von der in der Zeichnung veranschaulichten Stellung der Organe ausgegangen wird.
Der Magnetanker 4 befindet sich in der Ruhelage am Anschlag 75 und nimmt mit seinen Steuer-
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stiften 67 und 68 die Stellung I ein (Fig. 5). Das als Gangregler dienende Pendel 14 bewegt sich bereits in freier Schwingung von rechts nach links, nachdem ihm kurz zuvor vom Fallgewicht 13, das sich jetzt in der relativen Tiefstlage befindet, die zusätzliche Schwingungsenergie zugeführt worden war. Das andere Fallgewicht 12 wird durch den Steuerstift 68 des Magnetankers 4 an der Rast 71 in der Bereitschaftsstellung erhalten und der einzige elektrische Kontakt 61, 62 des Magnetstromkreises ist unterbrochen, da der lange federnde Kontaktarm 59 von dem Haken 73 des Fallgewichtes 12 entgegen der Federwirkung gefangengehalten wird.
Wenn nun das Pendel 14 am Ende seiner nach links erfolgenden Schwingung mit seinem Steuerarm 55 auf den Anschlag 20 des Fallgewichtes 12 trifft und dieses noch etwas anhebt, so wird die lange Kontaktfeder 59 freigegeben und damit eine Reihe von weiteren Funktionen ausgelöst, die alle während der Einwirkung des Fallgewichtes 12 auf das Pendel 14 in rascher Folge stattfinden und nachstehend angeführt sind.
Die freigegebene Kontaktfeder 59 schliesst mit den Kontaktpunkten 61, 62 sofort den Magnetstromkreis, so dass der dadurch erregte Elektromagnet 1 seinen Magnetanker 4 in Richtung auf dessen Stellung II dreht. Der Steuerstift 35 des Magnetankers 4 trennt sodann den Magnetstromkreis nach einer bestimmten Drehung automatisch durch Mitnahme der Kontaktfeder 59. Der Anker 4 dreht sich jedoch infolge der erhaltenen kinetischen Energie weiter bis in Stellung II, bis seine Schaltklinke 76, die inzwischen die Fortschaltung des Sekundenrades übernommen hat, auf den Anschlag 74 (Fig. 1) aufläuft. Während dieser Drehung des Magnetankers 4 hat dessen Steuerstift 67 das Fallgewicht 13 in die Bereitschaftstellung gebracht und befindet sich nunmehr mit Spiel links von der Fangnase 72 des
Fallgewichtes 13.
Unmittelbar nach dem Auflaufen in Stellung II beginnt der Magnetanker infolge seiner Schwerpunktslage und unter dem zusätzlichen Druck der Kontaktfeder 59, sich in
Richtung auf Stellung I zurückzudrehen, wird aber in Stellung III abgefangen, indem sein
Steuerstift 67 auf der Fangnase 72 des Fall- gewichtes 13 zur Auflage kommt und dieses gleich- zeitig in der Bereitschaftsstellung erhält. Die
Kontaktfeder 59 liegt in Stellung III immer noch auf dem Steuerstift 35 an. Das Fallgewicht 12 ist durch den Stellungswechsel des Steuerstiftes 68 freigegeben, d. h. es kann beim Zurückschwingen des Pendels 14 nunmehr solange auf dieses ein- wirken, bis es in seiner relativen Tiefstlage mit seiner Rast 70 auf den Steuerstift 68 auftrifft.
Die Kontaktfeder 59 befindet sich jetzt mit Spiel ausserdem wieder im Fangbereich des Hakens 73.
Da das Fallgewicht 12 während des Vorganges der Freigabe, also der Ankerbewegung, angehoben ist und daher nicht mit dem Steuerstift in Verbindung steht, ist die Geschwindigkeit der. Anker- bewegung, die von der Grösse der Betriebsspannung abhängt, ohne Einfluss auf den dem Pendel zugeführten Energiebetrag. Dies wäre z. B. bei dauernder elastischer Verbindung zwischen dem Fallgewicht und dem freigebenden Organ nicht der Fall.
Wenn das Pendel 14 gegen Ende seiner Schwingung von links nach rechts durch Auftreffen seines Steuerarmes 56 auf den Anschlag 21 des Fallgewichtes 13 dieses anhebt, so wird der Steuerstift 67 von der Fangnase 72 freigegeben und der Magnetanker 4 kann sich nunmehr in seine Ruhestellung I zurückdrehen. Hiebei kommt der Steuerstift 67 auf dem Anschlag 75 zur Auflage. Durch den Stellungswechsel der Steuerstifte 68, 67 wird dabei das Fallgewicht 12 wieder in die Bereitschaftsstellung gebracht und das Fallgewicht 13 freigegeben. Die Kontaktfeder 59 würde dem Steuerstift 35 des Ankers 4 bis zur Berührung der Kontaktpunkte 61, 62 nach rechts folgen, wird aber vom Haken 73 des Fallgewichtes 12 zurückgehalten, so dass der Kontakt weiterhin offen bleibt.
Das Fallgewicht 13 wirkt auf das nunmehr wieder zurückschwingende Pendel so lange ein, bis es mit der Rast 70 am Steuerstift 67 aufliegt. Damit haben alle Organe wieder die Ausgangstellung erreicht und das beschriebene Spiel wiederholt sich.
Die am Anfang der Beschreibung erwähnte zusätzliche Rückstellkraft, die ab einer gewissen Grösse der Schwingungsweite des Pendels auf dieses einwirkt, wird im Ausführungsbeispiel durch die beiden Fallgewichte 12, 13 verkörpert.
Durch geeignete Wahl der Schwingungsweite, bei der die Einwirkung der Fallgewichte 12, 13 auf das Pendel beginnt, wird erreicht, dass die ansonsten bei Veränderungen der Gesamtschwingungsweite des Pendels auftretenden Änderungen von dessen Schwingungsdauer weitgehendst eliminiert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrisch angetriebene Uhr nach Patent
Nr. 164447, dadurch gekennzeichnet, dass der
Magnetanker in einer seiner beiden Bewegung- richtungen elektromagnetisch, in der anderen Bewegungsrichtung mechanisch angetrieben und dass eines der beiden Antriebselemente (Fallgewichte oder Federn) den Kontaktschluss des Magnetstromkreises im Takte des Schwingsystems auslöst und dadurch den elektromagnetischen Krafthub des Magnetankers einleitet, anderseits der Magnetanker am Ende seines elektromagnetischen Krafthubes den Magnetstromkreis unmittelbar oder mittelbar unterbricht und das andere Antriebselement des Schwingsystems den mechanischen Rückgang des Magnetankers in seine Ausgangslage im Takte des Schwingsystems freigibt.