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Radschlepper, insbesondere für die Förderung von Langholz
Die Erfindung bezieht sich auf Radschlepper, insbesondere zur Aufbringung und Förderung von Langholz in schwierigem Gelände.
Der Zweck der Erfindung ist, ein unter ge- ringstem Aufwand hergestelltes Kraftfahrzeug zu schaffen, welches befähigt ist, Holz aus nahezu unzugänglichen Schlägen, welches dort verfaulen müsste, auf gute Fahrstrassen zu bringen.
Die üblichen Radschlepper und Zugmaschinen können Holz nur aus solchen Schlägen einholen, zu denen verhältnismässig breite, gut erhaltene und nicht zu steile Strassen führen. Sind diese
Bedingungen nicht erfüllt, dann versagen sie vollständig. Da aber günstig gelegene Schläge zum Grossteil ausgeholzt sind, und auch Raupen- schlepper trotz der hohen Anschaffungs-, Er- haltungs-und Brennstoffkosten die gestellte
Aufgabe nicht lösen können, liegt ein dringendes
Bedürfnis nach einem wenigen, jede Steigung überwindenden Fahrzeug vor, welches geeignet ist, schwer zugängliches Holz durch geeignete
Beförderung nutzbar zu machen.
Diese Schwierigkeiten werden gemäss der
Erfindung durch die Vereinigung folgender an sich bekannter Merkmale überwunden. Der
Schlepper erhält eine, Gebirgskarren ent- sprechende, geringe Spurweite, eine organisch eingebaute, vom Antriebsmotor vorzugsweise über dessen Geschwindigkeitswechselgetriebe an- getriebene Seilwinde und enthält eine Einrichtung zum Aufsatteln eines Anhängers mit dem Auf- lagepunkt (Aufsattelbolzen) vor der Schlepper- hinterachse. Gegebenenfalls kann auch eine vom
Antriebsmotor angetriebene Riemenscheibe als
Spillwinde ausgebildet und vorzugsweise über das Geschwindigkeitswechselgetriebe angetrieben werden.
Durch die Vereinigung dieser an sich bekannten
Merkmale entsteht ein Schlepper, der die Holz- aufbringung auch unter den schwierigsten Ver- hältnissen in ausserordentlich wirtschaftlicher
Weise ermöglicht. Wegen seiner kleinen Spur- weite vermag er auch schmale, gewundene
Gebirgswege zu befahren, kann also in den meisten Fällen das geschlägerte Holz unmittelbar aus dem Schlag holen. Holz aus mehr oder weniger nicht zugänglichen Holzschlägen kann der Schlepper dann mit Hilfe seiner Seilwinde so weiterbefordem, dass es aufgelegt und dann zur Strasse gebracht werden kann. Die Auf- sattelung ermöglicht die Erreichung eines genügend hohen Reibungsgewichtes und gewährleistet bei Anordnung des Auflagepunktes vor der Hinterachse die Beibehaltung der Lenkfähigkeit des Fahrzeuges auch bei Aufbringung hoher Zugkräfte.
Die Möglichkeit der Anwendung der Seilwinde erlaubt in besonders schwierigen Fällen die Überwindung auch stärkster Steigungen. Dabei ist der Schlepper leicht und billig und benötigt unter den praktisch vorliegenden Verhältnissen nur einen kleinen und schwachen Antriebsmotor, so dass auch der Brennstoffverbrauch sehr niedrig gehalten werden kann. Der Schlepper ist auch auf Grund seiner allgemeinen Eigenschaften in der Landwirtschaft verwendbar.
Es ist weiterhin von Vorteil, wenn der Schlepper in an sich bekannter Weise mit einer vom Antriebsmotor angetriebenen Riemenscheibe ausgerüstet ist, die erfindungsgemäss zu einer Spillscheibe gestaltet ist und ihren Antrieb vorzugsweise über das Geschwindigkeitswechselgetriebe erhält. Dadurch kann das Langholz in einfacher gelagerten Fällen sehr wirtschaftlich zur Ablage geschafft werden.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. I eine Seitenansicht der aus Schlepper und Anhängerlast gebildeten Einheit bei abgenommenem linken Hinterrad des Schleppers, Fig. 2 eine Ansicht des Schleppers von hinten, Fig. 3 eine Ansicht des Anhängers von rückwärts auf einem Gebirgswege und Fig. 4 eine Darstellung der
Einholung von Langholz mit Hilfe der Seilwinde in schwierigem Gelände.
Auf dem Schlepper 1 ist der Anhänger 2 aufgesattelt, auf dem das Langholz aufgeladen ist.
Der Schlepper weist einen Antriebsmotor 4, ein Wechselgetriebe 5, eine Hinterachse 6, eine vom Motor über das Wechselgetriebe angetriebene
Seilwinde 7, die mit einer besonderen Bremse versehen ist und eine ebenfalls über das Wechsel- getriebe angetriebene'Riemenscheibe 8, die zu einer Spillscheibe gestaltet ist, auf. Die Spur- weite SI des Schleppers ist gering, sie entspricht der Spurweite eines Gebirgskarren, also un- gef'áhr 850 mm. (Die Grenzen der Spurweite von Gebirgskarren liegen zwischen 700 und 1000 mm) Die Spurweite 52 des Anhängers 2 ist ungefähr 900 mm. Der Anhänger ist am
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Bolzen 9 aufgesattelt, der vor der Hinterachse angeordnet ist.
Bei einer beispielsweisen Ausführung ist das Gewicht des Schleppers etwa 580 kg. Er vermag selbst bei einer Leistung der Brennkraftmaschine von nur 8 PS eine aufgesattelt Nutzlast von 2300 kg in Reibungsfahrt zu fördern, eine Menge, die ohnedies wegen der Beschaffenheit der in gebirgigen Gegenden vorhandenen Wege kaum überschritten werden kann, u. zw. auf Steigungen bis zu 10%. Dies genügt in den meisten Fällen, weil die < Holzaufbringung in der Regel zum Tal hin erfolgt und höchstens kurze Gegensteigungen überwunden werden müssen. Um steilere Gegensteigungen zu überwinden, wird die Seilwinde 7 verwendet, mit der bei einer grössten Zugkraft von 850 kg Steigungen von 1700 bewältigt werden können.
Den leeren Anhänger zieht der Schlepper in Reibungsfahrt über Steigungen von 31%, mit Hilfe der Seilwinde kann er Steigungen von 90% befahren. Wenn in besonders schwierigen Fällen der Schlepper 1 mit dem Anhänger 2 nicht unmittelbar zum
Schlag fahren kann, so wird das Langholz je nach Lage entweder mittels der Seilwinde 7 oder der Riemenscheibe 8 zur Ablage geschafft. Der
Antrieb derselben über das Wechselgetriebe 5 ermöglicht es hiebei immer, günstige wirtschaft- liche Verhältnisse zu erreichen.
Diese Art der Aufbringung von Langholz ist 10 Fig. 4 veranschaulicht. Zu diesem Zweck wird der Schlepper an einem Baum 10 verankert, für die Auflage des Seiles werden einige Baumstämme 11 aufgelegt und das zu fördernde Langholz 12, je nach Gewicht einzeln oder mehrere zusammen, am Seilende 13 festgemacht. Die . Brennkraftmaschine wird angelassen und über das Wechselgetriebe derselben die Windentrommel betätigt und das Holz eingebracht. Dieselbe Art der Aufbringung ist auch über senkrechte Felswände möglich. Dadurch kann Holz aus ganz unzugänglichen Stellen, wie Steilhängen, über Felswände, Gräben u. dgl., zu Tal gebracht werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Radschlepper, insbesondere für die Förderung von Langholz, gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender an sich bekannter Merkmale : a) eine, Gebirgskarren entsprechende, geringe
Spurweite, b) eine organisch eingebaute, vom
EMI2.1
Schlepperhinterachse (6).