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Von einer Seite auf die andere von Langholz-Transportwagen versetzbares
Leitrollenaggregat für die Führung der in die Fahrtrichtung an die Zugkraft angeschlossenen
Zugseile
Die Erfinden6 betrifft eine Vorrichtung zum Verladen von Langholz auf Fahrzeugen
unter Verwendung von mit dem einen Ende am Fahrzeug zu befestigenden, die aufzuladenden
Stämme umschlingenden und über Aufzichbäume als Rampe emporrollenden Zugseilen,
deren den Anschluß an die motorische oder tierische Zugkraft vermittelnde Enden
über Rollen geleitet sind, so daß die Zugkraft in der Fahrtrichtung zur Geltung
kommt. Die Zugseile laufen dabei über je zwei als Aggregat anzusprechende Rollen,
von denen die eine Rolle am oberen Ende, die andere Rolle am unteren Ende der das
Beladen des Fahrzeuges begrenzenden Rungen angeordnet ist. Seil die Zugkraft (fotorlastwagen,
Raupenschlepper, Sattelschlepper oder Pferdegespann) in der Fahrtrichtung zur Geltung
kommt, so ist es gleichgültig, ol) sieben dem Standort der Langholz-Transportwagen
auf der den zu verladenden Stämmen abgewendeten Seite Gräben, Steilhänge oder Teilwände
oder dichter Holzbestand bz. sumpfiges Gelände vorhanden ist, das die Verwendung
von motorisch angetriebenen Fahrzeugen oder Pferdegespannen für das Anziehen der
Seile beeinträchtigt, wenn nicht ganz verhindert.
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Das Ansetzen der Zugkraft in der Fahrtrichtung der Langholz-Transportwagen
macht es erforderlich, daß die mit ihrem einen Ende unter der Ladefläche abnehmbar
befestigten Zugseile zum Emporrollen der Holzstämme über als Rampe zur Geltung kommende
Aufziehbäume der Ladefläche nach dem Herunterklappen oder Entfernen der Rungen auf
der Ladeseite des Fahrzeuges die emporzurollende Last umschlingen und über abnehmbare
Rollen am oberen Ende der stehengebliebenen Rungen geleitet
werden,
um am unteren Ende dieser Rungen abnehmbar gelagerte Rollen zu erreichen, durch
die sie in die Fahrtrichtung umgelenkt werden und in der Fahrtrichtung den Anschluß
an die motorische oder tierische Zugkraft erhalten.
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Es ist also ein versetzbares Leitrollenaggregat notwendig, das sich
aus einer oberen Leitrolle und aus einer unteren Leitrolle zusammensetzt, von denen
die untere Leitrolle für das Umlenken der Zugseile in die Fahrtrichtung dient.
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Bei der praktischen Lösung der Aufgabe, den Zugseilen den Anschluß
an die motorische oder tierische Zugkraft in der Fahrtrichtung von Langholz-Transportwagen
zu ermöglichen, hat es sich als zweckdienlich und vorteilhaft erwiesen, die zum
Umlenken der Zugseile in die Fahrtrichtung dienende untere Rolle mit ihrer quer
gerichtet zum Fahrzeug verlaufenden Achse nicht starr anzubringen, sondern in den
durch die örtlichen Verhältnisse am Standort des zu beladenden Fahrzeuges bedingten
Grenzen nach links oder rechts verschwenkbar zu lagern. Die Zugseile erhalten damit
die richtige Führung, durch die sie in der Nut oder Spur der Lenkrolle geleitet
werden, ohne die Flanken der Nut oder Spur durch Reibung einem schädlichen Druck
auszusetzen.
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Der durch die Erfindung erreichte und erstrebte Fortschritt ist darin
zu erblicken, daß Langholz auf jedem Weg aufgeladen werden kann, selbst wenn er
nur so breit ist, daß eben ein Fahrzeug passieren kann.
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In moorigem, sumpfigem und bergigem Gelände ist die neue Belademethode,
bei der zum Aufziehen der Stämme auf das zu beladende Fahrzeug die Zugkraft den
Fahrweg nicht zu verlassen braucht, besonders vorteilhaft, zumal sie bei überaus
einfacher und dauerhafter Konstruktion keine besonderen Anforderungen an die menschliche
Kraft, Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit stellt. Zwei Mann, ein Fahrer und ein
Beifahrer, können in 30 bis 6o Minuten einen 8- bis Io-t-Anhänger mit Io bis 14
um Rundholz beladen.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise in
einer Ausführungsform zur Darstellung gebracht.
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Abb. 1 veranschaulicht die Anwendungsweise der neuen Beladevorrichtung
an einem Fahrzeug in Stirnansicht des letzteren; Abb. 2 stellt einen Grundriß der
Abb. I dar; Abb. 3 bis 8 lassen Konstruktionseinzelheiten in größerem Maßstab erkennen.
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Das zu beladende Fahrzeug wird in einer Entfernung von etwa 2 in
neben das aufzuladende Langholz gefahren und entsprechend der Länge des Holzes auseinandergezogen.
Dann werden die Räder des Vorder- und Hinterwagens nach beiden Richtungen hin mit
Klötzen festgelegt, und die etwa vorhandenen Bremsen werden fest angezogen sowie
die Drehschemel arretiert.
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I>ie beiden Rungen 10 des Fahrzeuges, die dem zu verladenden Holz
zugekehrt sind, werden heruntergeklappt bzw. entfernt. An den Vorder- und an den
Hinterschemel wird ein etwa 2 bis 2,50 m langer Aufziehbaum 11 von etwa I2 bis 15
cm Stärke gelegt. Auf die anderen beiden Rungen 12, die dem Holz abgekehrt sind,
werden mittels der passenden Muffen I3 die Lagerstützen 14 der Rollen 15 gesteckt.
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Angenommen, daß die Zugkraft vor dem Vorderwagen zur Geltung kommen
soll, so werden zwei Seile von unterschiedlicher Länge verwendet, von denen das
kürzere Seil 16 zum Vorderwagen, das längere Seil I7 zum Hinterwagen zu führen ist.
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Beide Seile sind in der aus Abb. I ersichtlichen Anordnung am Vorderwagen
und am Hinterwagen an dort vorgesehenen Haken I8 mittels Schlaufen festzulegen.
Die Schlaufen sind ohne Kausche durch ein über die Seile gestecktes Rohr gesichert,
so daß das Seil ohne unnötige Behinderung unter den zu verladenden Stämmen, falls
diese auf dem Boden liegen, hindurchgesteckt werden kann. Die Rohrverstärkung der
Seile am Kauschenende verhindert ein Ausweichen der Seile beim Durchstecken unter
den zu verladenden und auf dem Boden liegenden Stämmen. Das andere Ende der Seile
besitzt eine gewöhnliche Schlaufe mit Kausche zum Einhängen auf den Zughaken der
abgekuppelten Zugmaschine oder des Pferdegespannes.
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Zu den Seilen gehört eine etwa 8 m lange Ausgleichkette 19 mit langen
Gliedern, die entweder an dem kürzeren Seil oder an dem längeren Seil angehängt
wird, je nachdem, ob die Entfernung des Vorderwagens vom Hinterwagen größer oder
kleiner ist und je nachdem, welcher Längenunterschied der beiden Seile gegeben ist.
Die Ausgleichkette 19 kommt beim Verladen des ersten Stammes zur Anwendung, und
der durch sie veranlaßte Ausgleich bleibt bis zur vollen Beladung des Wagens derselbe.
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Damit den Zugseilen der Anschluß an die motorische oder tierische
Zugkraft in der Fahrtrichtung des zu beladenden Langholz-Transportwagens ermöglicht
wird, ist ein Leitrollenaggregat vorgesehen, das sich aus einer oberen Leitrolle
15 und einer unteren Leitrolle 20 für das Umlenken der Zugseile zusammensetzt.
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Die zum Umlenken der Zugseile in die Fahrtrichtung dienende untere
Rolle 20 ruht mit ihrer Achse 22 zwischen Lagerschilden 21, die oberhalb und unterhalb
der Rolle in einem den Durchtritt des Zugseiles gestattenden, aber das Entweichen
des Zugseiles aus der umlaufenden Nut oder Spur der Rolle 20 verhindernden Abstand
durch Kloben a, b fest miteinander verbunden sind. Diese Kloben a, b sind gleichachsig
von oben nach unten durchbohrt und dienen als Muffen zur Aufnahme von Lagerzapfen
c, d, welche die lösbare Anbringung der Rolle 20 am unteren Ende der Runge I2 vermitteln.
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Für diese Anbringung sind am unteren Ende der Runge 12 die Lagerstützen
e, f starr befestigt, zwischen denen die Rolle 20 mit ihren Lagerschilden 21 Platz
findet, so daß sie um die Lagerzapfen c, d nach beiden Richtungen eine Verschwenkung
erfahren kann, die der Richtung des zur Zugkraft führenden Seiles Rechnung trägt.
Das Zugseil erhält damit die richtige Führung in der Nut oder Spur g der Lenkrolle
20, und es wird gleichzeitig in
der Nut oder Spur gesichert, ohne
die Flanken der Rolle einer übermäßigen Reibung und schädlichem Druck auszusetzen.
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Die Lagerzapfen c, d sind quer durchbohrt zur Aufnahme von Bolzen
ii, i, die in Löchern der Lagerstützen e, j sitzen. Die Lagerzapfen c, d dringen
dabei durch die als Muffen dienenden Kloben a, b so weit in Richtung auf die Rolle
20 vor, daß das Zugseil am Austritt aus der Nut oder Spur der Rolle verhindert ist.
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Zur Sicherung der Lagerzapfen c, d in ihrer Verbindung mit den für
sie als Muffe dienenden Kloben a, b können an den in Richtung auf die Rolle 20 vordringenden
Enden derselben Splinte j, k vorgesehen sein.
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Sollen die Leitrollenaggregate I5, 20 von den Rungen 12 entfernt
werden und an den Rungen 10 auf der anderen Seite des Langholz-Transportwagens Verwendung
finden, so sind die Lagerstützen 14 der oberen Rollen 15 mit ihren Muffen I3 auf
die Rungen 10 zu stecken.
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Es sind ferner die Bolzen h, i aus den Lagerstützen e, f der unteren
Rolle 20 zu entfernen, damit die Rolle 20 mit ihren Lagerschilden 2I und mit den
dieseLagerschilde verbindendenKloben a, b sowie mit den Lagerzapfen c, d aus den
Lagerstützen e, f herausgezogen werden kann, um an den Rungen lo angebracht zu werden.
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Für das Versetzen der Leitrollenaggregate sind die Rungen auf beiden
Seiten des Langholz-Transportwagens in der gleichen Weise eingerichtet. Alle Rungen
passen demnach für die Anbringung der oberen Leitrolle 15 sowohl als für die Anbringung
der unteren Leitrolle 20, für die die Rungen in übereinstimmender Anordnung mit
den festen Lagerstützen e, t ausgerüstet sind.
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Nachdem die Befestigung der Seile I6, I7 an den Haken I8 erfolgt
ist und beide Seile den zu verladenden Stamm am unteren Ende der Aufziehbäume 1
1 umschlungen haben, sind die freien Enden der beiden Seile I6, I7 an den standfesten
Rungen I2 über dieRollen 15 und darauf unter den Rollen 20 hindurchzuleiten, um
dn der Längsrichtung des Fahrzeuges den Anschluß an die Zugkraft zu finden.
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Ist eine Zugmaschine oder ein Motorlastwagen vorhanden, so ist es
zweckdienlich, wenn diese zum Auffahren der Stämme rückwärts fahren, damit der Fahrer
sieht, wie das Aufziehen vor sich geht und sofort halten kann, wenn die Last genügend
weit gezogen worden ist. Durch die Art der Seilführung ist es möglich, die Stämme
vollkommen quer über den Wagen bezw. beliebig weit zu ziehen. Zum Herauffahren sind
nur einige Schritte je nach der Entfernung der Stämme vom Fahrzeug erforderlich.
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Zu Beginn des Verladen ist es vorteilhaft, die Stämme einzeln auf
das Fahrzeug zu bringen, bis die unterste Lage Stämme die volle Ladebreite einnimmt.
Darauf können mehrere Stämme zugleich, vorteilhaft drei oder fünf Stämme, verladen
werden.
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Nach jeder Beladung des Fahrzeuges mit einer Lage Stämme wird der
letzte Stamm durch einen Keil gegen Abrollen gesichert.
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Während des Beladens der ersten Schicht werden die Seile neben dem
Schemel unter den Stämmen hindurchgezogen. Bei der zweiten bzw. dritten Schicht
sind die Seile über die bereits aufgezogenen Stämme hinwegzuführen und wieder am
Befestigungspunkt der Runge festzulegen. Auf diese Weise kann man die Stämme quer
über die anderen Stämme hinweg bis zur feststehenden Runge heranziehen. Bis zum
Höchstpunkt der feststehenden Rungen kann eine Schicht der Stämme nach der anderen
den Wagen beladen. Als Schlußbeladung sind so viel Stämme auf einmal zu nehmen wie
nach der beabsichtigten Ladelast erforderlich sind. Die Schlußbeladung wird in der
gleichen Weise vorgenommen wie die voraufgegangene Beladung. Mit der Zugkraft sind
die hochgezogenen Stämme so lange festzuhalten, bis nach der Entfernung der Aufziehbäume
II die heruntergeklappten Rungen 10 hochgestellt und arretiert worden sind. Dann
kann die Zugkraft die Seile nachlassen, um sie nach dem Lösen von ihrem Befestigungspunkt
herauszuziehen.
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Nach dem Lösen der Seile vom Befestigungspunkt an den Rungen genügt
ein kurzer Zug der Zugkraft, um die Seile herauszuziehen. Die Spannketten der Rungen
sind dann anzuschließen und die Seile aufzurollen, um den beladenen Wagen nach der
Entfernung der seine Räder blockierenden Keile in Fahrt zu setzen.
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Das Abladen der Stämme wird erleichtert, wenn um die ganze Ladung
in der Mitte eine Spannsicherungskette gelegt war. Nach dem Lösen der um die Mitte
der Ladung geschlossenen Spannsicherungskette und der Spannketten zwischen den Rungen
ist der Stahlkeil der Rungen mit einem mittelschweren Schäger zunächst durch ein
paar Schläge zu lockern und zum Schluß mit einem kräftigen Schlag herauszuschlagen.
Hierbei sitzt der Arbeiter unter dem Wagen, so daß er vor Verletzungen bewahrt bleibt.
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Kommt die Zugkraft hinter dem Hinterwagen zur Anwendung, so ist die
Seilführung entgegengesetzt zu der beschriebenen Anordnung einzurichten.
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Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß gegenüber dem
Darstellungsbeispiel der Zeichnung Abänderungen in der Ausführung und in den Maßverhältnissen
der einzelnen Teile der neuartigen Vorrichtung zum Verladen von Langholz auf Fahrzeugen
nach Wunsch oder Bedarf vorgenommen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung
überschreiten zu müssen.
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Es wird ferner bemerkt, daß die Vorrichtung außer zum Verladen vom
Baumstämmen auch zum Verladen von anderen langen Gegenständen Anwendung finden kann.