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Die Erfindung betrifft ein geländegängiges Fahrzeug, insbesondere ein Zugfahrzeug für die Holzbringung, bestehend aus einem den Antrieb, die Kabine od. dgl. umfassenden Fahrzeugaufbau, auf starrer Vorderachse gelagerten, als Antriebsfahrwerk dienenden Walzen sowie einem hinteren Fahrwerk, wobei die Walzen mit aus ihrer Umfangsfläche vorragenden, zumindest annähernd entlang von Erzeugenden flächig verlaufenden Verankerungsfortsätzen versehen sind.
Bei einem vorbekannten Fahrzeug dieser Gattung sind die Verankerungsorgane mit der Walze einstöckig ausgebildet und erstrecken sich über die gesamte Breite der Walzen. Die einstückige Ausbildung ist insofern von Nachteil, als bei Beschädigung oder Abnutzung der Verankerungsorgane eine Reparatur schwerlich an Ort und Stelle durchgeführt werden kann. Es muss vielmehr unweigerlich das Fahrzeug an einen Ort verfahren werden, an dem die notwendigen Werkzeuge, z. B. Schweissgeräte, od. dgl., die nicht ständig mitgeführt werden können, vorhanden sind. Ein insbesondere zur Holzbringung verwendetes Fahrzeug soll aber möglichst lange Zeit hindurch auch in sehr unwegsamen Gebieten arbeitsfähig erhalten bleiben.
Voraussetzung hiefür ist, dass Reparaturen und Erneuerungen von Bestandteilen möglichst einfach durchführbar sind. Vor allem sollen solche Reparaturen mit den notwendigerweise in jedem Fahrzeug mitgeführten, der Grundausrüstung zugehörigen Werkzeugen leicht bewerkstelligt werden können. Zweifellos ist diese Möglichkeit bei einstückig mit der Walze ausgebildeten Verankerungsorganen nicht gegeben.
Weiters ist es bei Fahrzeugen für die Holzbringung ein grundsätzliches Erfordernis, dass sie zuverlässig auch Hangüberquerungen bewältigen können, um zu den teils sehr abgelegenen Schlagplätzen zu gelangen. Solche Fahrzeuge sollen deshalb in optimaler Weise gegen seitliches Abrutschen gesichert sein. Mit Verankerungsorganen, die sich mit gleichbleibendem Profil über die gesamte Walzenbreite erstrecken, ist insbesondere auf feuchtem Waldboden eine solche Sicherheit nicht gewährleistet.
Derartige Überlegungen wurden allerdings bei dem erwähnten vorbekannten Fahrzeug von vornherein nicht angestellt, weil es sich bei diesem um ein Amphibienfahrzeug handelt, das vorwiegend zum Befahren morastigen Geländes, von Sümpfen od. dgl., also hauptsächlich ebenen Geländes, gedacht war. Aus diesem Grund ist dieses vorbekannte Fahrzeug auch mit grosser Bodenfreiheit gebaut und schon allein deshalb für die Verwendung im Gebirge völlig ungeeignet, weil infolge des hochliegenden Schwerpunktes die Gefahr eines Seitwärtskippens in erhöhtem Ausmass auftritt.
Das Ziel der Erfindung liegt demgegenüber in der Schaffung eines geländegängigen Fahrzeuges, das sowohl zur Bezwingung grosser Steigungen als auch zum überqueren steiler Geländeformationen gleichermassen einsetzbar ist, darüber hinaus aber auch möglichst robust ist und dessen Wartung auch unter primitivsten Verhältnissen noch in ausreichendem Mass durchgeführt werden kann.
Dieses Ziel der Erfindung wird ihrem wesentlichsten Merkmal zufolge dadurch erreicht, dass jeweils mehrere Verankerungsfortsätze entlang einer Erzeugenden in Abstand voneinander angeordnet und in die Walzen einsetzbar, z. B. einschiebbar, ausgebildet sind und dass das hintere Fahrwerk als gegenüber dem dem Schwerpunkt des Fahrzeugaufbaues näheren Antriebsfahrwerk wesentlich leichteres, vorzugsweise in Breitenmitte angeordnetes Stützfahrwerk ausgebildet ist.
Mit dieser Massnahme ergibt sich ein geländegängiges Zugfahrzeug, das alle oben geschilderten Mängel vermeidet und sich demnach dadurch auszeichnet, dass es robust und preiswert ausführbar ist. wobei sich die Kosten der Erhaltung des Fahrzeuges und die Wartungskosten auf ein optimales Minimum beschränken.
Das erfindungsgemässe Fahrzeug ist imstande, auch schwierigste Bodenverhältnisse zu bewältigen, starke Steigungen zu überwinden, sich auch aus tiefen Löchern selbst zu befreien und es ist durch die sinvolle Gestaltung der auf den Walzenoberflächen angeordneten Vorsprünge absolut zuverlässig gegen Durchrutschen sicherbar. Davon abgesehen lassen diese Walzen infolge ihrer Masse und ihres Gewichtes das Fahrzeug wünschenswerterweise kopflastig werden.
Die Verankerungsorgane können im Rahmen der Erfindung vorteilhafterweise als im wesentlichen dreieckförmig profilierte, allenfalls mit einer verbreiterten, z. B. als gemeinsame Leiste mehrerer Fortsätze ausgebildeten Basis versehene Prismen ausgebildet sein.
Durch eine Massierung aller gewichtigen Bestandteile des Fahrzeuges im Bereich des Walzenfahrwerkes in Verbindung mit der Anordnung des Stützfahrwerkes, das in Fahrzeuglängsrichtung von den Walzen distanziert ist, erreicht man eine aussergewöhnliche Stabilität (Dreipunktlagerung) und eine volle Ausnutzung der Antriebskraft im Bereich des Antriebsfahrwerkes infolge voller Verwertung des Fahrzeuggewichtes für die zur Fortbewegung erforderliche Reibung zwischen diesem Fahrwerk und dem Boden. Die Anordnung mehrerer Walzen. z. B. eines Walzenpaares, verleiht dem Fahrzeug eine ausgezeichnete Wendigkeit, insbesondere dann, wenn jede Walze gesondert antreibbar bzw. bremsbar ist.
Anderseits ist vorteilhafterweise eine Differentialsperre vorzusehen, um besondere Schwierigkeiten hinsichtlich der Fortbewegung in schwierigem Gelände von Fall zu Fall meistern zu können.
Das erfindungsgemässe Zugfahrzeug kann-wie an sich bekannt-an einer oder beiden Stirnseiten, vorzugsweise im Bereich des Stützfahrwerkes diverse Arbeitsgeräte, z. B. Hebe-und Fördervorrichtungen, Planierschilde od. dgl. tragen. Mittels solcher Seilwinden kann das Fahrzeug zum Befördern fremder Lasten benutzt werden, es kann sich aber mit deren Hilfe fallweise auch selbst aus besonderen Situationen befreien.
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Bedarfsweise kann ein erfindungsgemässes Fahrzeug, etwa nach temporärer Entfernung sämtlicher Verankerungsorgane, auch als Strassenwalze eingesetzt werden, z. B. zum Bau von Forstwegen, Güterwegen u. dgl.
Weiters ist es möglich, ein solches Fahrzeug, das eine aussergewöhnlich feste Haftung mit dem Boden eingeht, mit einem Planierschild, einem Erdhobel od. dgl. Grab-, Planier-bzw. Erdbaugerät auszustatten. Solcherart wird ein erfindungsgemässes Fahrzeug sehr vielseitig einsetzbar und verwendbar sein können.
An Hand der Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes im folgenden erläutert.
Fig. l zeigt das Fahrzeug in einer axonometrischen Ansicht, Fig. 2 stellt zwei Verankerungsorgane auf der Walzenoberfläche in einem Schnitt dar und Fig. 3 ist eine axonometrische Ansicht eines einzelnen Verankerungsorgans gemäss Fig. 2, die Fig. 4 bis 7 betreffen in Draufsichten bzw. einer Längsansicht eine Variante und einen Querschnitt.
Der Fahrzeugrahmen --1-- des in Fig. l dargestellten Fahrzeuges trägt einen beliebig nutzbaren Aufbau - sowie ein Gehäuse-3-für einen Antriebsmotor beliebiger Art mit mindestens 60 PS. Das Fahrerhaus mit den Bedienungselementen für den Motor und die Seilwinden kann abkippbar auf dem Fahrzeugrahmen-l--lagern, um solcherart die Zugänglichkeit des Motors und des Getriebes zu wahren.
An der Hinterseite sind zwei Seilwinden --4-- und ein Schutzblech --5-- für das dort mit dem einen Ende aufliegende Holz vorgesehen, ferner das aus einem Radpaar bestehende Stützfahrwerk --6-- angeordnet.
Das Holz kann aber auch so nachgeschleift werden, dass es an einem Ende nicht hochgehoben wird. Insofern entspricht das Fahrzeug der üblichen Bauweise eines Schleppfahrzeuges ; das Stützfahrwerk dient allerdings nicht der Lenkung, sondern ausschliesslich der Abstützung.
Das eigentliche, in der Nähe des Fahrzeugschwerpunktes befindliche Tragfahrwerk besteht aus den beiden, beidseits des Motorgehäuses-3--angeordneten Walzen--7--, die an einer von Tragarmen des Fahrzeugrahmens--l--gelagerten Achse befestigt und mit erfindungsgemässen Verankerungsorganen--8-versehen sind. Die Walzen --7-- können Stahlwalzen sein, es kann sich aber auch um Walzen mit einem Stahlkern und einer Gummi- oder Kunststoffauflage handeln.
Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, das Fahrzeug--2--gefedert auf den Fahrwerken zu lagern.
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Prismen ausgebildet, die mit einer Basisfläche an der Walzenoberfläche befestigt sind und mit einer zumindest annähernd in Richtung der Walzenachse verlaufenden Kante --9-- über die Walzenoberfläche ausragen ; diese Kante--9--kann mehr oder weniger scharf ausgebildet sein. Allenfalls kann die Kante ausgerundet oder abgeflacht ausgebildet werden, um nicht allzuleicht beschädigt werden zu können, doch stellt sich eine solche Abflachung oder Ausrundung durch den Gebrauch allmählich ohnehin von selbst ein. Die quer zur Fahrtrichtung
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vorgebeugt ist.
Wie die Fig. 2 und 3 verdeutlichen, können die Verankerungsorgane--8--eine Basis--10--mit seitwärts ausragenden zur Befestigung an der Walze--7--dienenden Flanschen aufweisen ; gegebenenfalls sind die Verankerungsorgane --8-- mit dieser Basis--10--im Körper der Walze--7--versenkt angeordnet, wie dies die Fig. 2 veranschaulicht.
Die Befestigung der Verankerungsorgane--8--an der Walze --7-- kann im Rahmen der Erfindung grundsätzlich beliebig erfolgen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel dienen zur Befestigung Schrauben die in Gewindebohrungen der Walze--7--verankert und mit versenkten Schlitzköpfen--12-- versehen sind. Bei dieser Befestigung sind die Verankerungsorgane --8-- leicht lösbar und austauschbar.
Auf einer als gemeinsame Leiste--10'--ausgebildeten Basis können aber-wie die Fig. 4 bis 7 lehren-auch jeweils mehrere Verankerungsorgane--8'--angeordnet sein. Zur Befestigung an einer Walze - können beispielsweise solche Leisten --10'-- in - etwa schwalbenschwanzförmig profilierte-Nuten - der Walzenoberfläche (Fig. 4 und 7) eingeschoben und auf diese Art formschlüssig an der Walze befestigt werden.
Das erfindungsgemässe Gerät ist in der erfindungsgemässen Ausbildung sehr handlich und robust ; seine Gesamtlänge wird zweckmässig mit etwa 350 cm zu bemessen sein, seine Breite mit 220 cm. Für die Walzen - empfiehlt sich ein Durchmesser von etwa 120 cm und eine Breite von 70 cm. Die Höhe der Verankerungsorgane --8-- ist bei einer Breite von etwa 12 cm den jeweiligen Bodenverhältnissen entsprechend zu wählen, und wird etwa zwischen 5 und 15 cm betragen. Für die Stützräder genügt ein Durchmesser von etwa 40 cm und eine Breite von etwa 20 cm. Inwieweit eine Federung an gewissen Teilen des Fahrzeuges notwendig ist, ergibt die Praxis. In dieser Ausbildung ist das Gerät sehr preiswert herstellbar und ist befähigt, auch Steigungen von mehr als 40% und bei der Holzbringung auch beträchtliche Gegensteigungen zu bewältigen.
Anderseits ist aber das erfindungsgemässe Fahrzeug ohne besondere Schwierigkeiten für die Fortbewegung auf üblichen Strassendecken adaptierbar, indem dann die Verankerungsorgane für solche überstellfahrten einfach zur Gänze demontiert werden können.