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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 16622,
LOUIS ROUY IN PARIS.
Dämpfereinrichtung an Zithern und ähnlichen Saiteninstrumenten.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an Zithern und ähnlichen Saiteninstrumenten, welche oberhalb eines in Halbtöne unterteilten Griffbrettes gespannte Melodiesaiten sowie Akkordsaiten besitzen, welche Verbesserungen es ermöglichen, dass gleichzeitig und in gleichem Masse sowie auch zur gewünschten Zeit die Klangfähigkeit der durch die Akkordsaiten des Instrumentes hervorgebrachten Töne beliebig variiert werden kann, ohne dass die Hände des Spielers zu diesem Zwecke irgendeine Funktion zu verrichten hätten.
In der beiliegenden Zeichnung stellt Fig. 1 eine Draufsicht des die Verbesserungen tragenden Teiles der Zither vor, Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie A B in Fig. 1, Fig. 3 eine Unteransicht eines Einzelteils, Fig. 4 zeigt eine Längsansicht, Fig. 5 eine Seitenansicht und Fig. H eine Draufsicht des Fusstrittes der Betätigungsvorrichtung für den Mechanismus zur Verstärkung der von den Akkordsaiten des Instrumentes abgegebenen Töne.
In der beiliegenden Zeichnung bezeichnet 1 den Zitherkörper (Resonanzkasten), auf welchen die Melodiesaiten 2 und die Akkordsaiten und Basssaiten gespannt sind.
Auf dem Zitherkörper 1 ist eine Platte 4 befestigt, welche zwei Stiftenkämme 5 und 6 trägt, deren vertikale Stifte derart angeordnet sind, dass zwischen zwei aufeinanderfolgenden Saiten des Instrumentes je ein Stift eines jeden der Stege 5 und 6 zu stehen kommt.
Jeder dieser Stiftenkämme (Stifte) wird auf der Platte 4 mittels Gleitstücken 7 bozw. 8 (Fig. 3) gehalten, welche an jedem Ende des Stiftenkammes vorgesehen sind und
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gegenüberliegende, auf der Unterseite der Platte 4 befestigte Federn 13 und 14 drücken die Gleitstücke 7 und 8 gegeneinander, so dass die zwischen zwei Saiten stehenden Stifte einander genähert werden.
Eine vertikale Stange 15 (Fig. 1, 2,3) ist mit ihrem oberen Ende in der Platte 4 und mit dom unteren Ende in einem an der Unterseite der Platte 4 befestigten Bocke 16 gèlagert. Diese Stange 15 trägt am oberen Ende einen horizontalen Doppelhebel 16a, dessen Armenden an die beiden aneinander zugekehrten Stirnseiten der Gleitstücke 7 und 8, zwischen welchen er gelagert ist, anliegen.
Ein horizontaler Hebel : ! 7 (Fig. 1, 2,3) ist mit einem Ende mit der vertikalen
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Die letztere (18) führt sich mit ihrem zweiten Ende in einem Winkelstücke 19, in dessen Bohrung sie mit geringer Reibung schleift (Fig. 1, 2 und 4). Eine zwischen dem
Winkelstücke 19 und einem an der Zugstange- befestigten Bunde 21 eingespannte
Feder 20 drückt die Stange 18 von links nach rechts (Fig. 2) gegen den Hebel 17.
Auf dom Winkelstücke 19 ist endlich ein mit Gewinde versehenes Röhrchen 22 vor- gesehen, welches mit geringer Reibung auf dem mit einem Loche 23 versehenen Ende der Zugstange 18 schleift (Fig. 4). Ein dünnes Seil 24, vorzugsweise aus Metall, ist in einem schmiegsamen Rohre 25 gelagert und am unteren Ende an einem, auf einem Gestelle 27 schwingbaren Pedal 26 gelenkig befestigt. Das Gestelle 27 ist mit einem ausstreckbaren
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Teile'28 in Verbindung, auf welchem ein, Fuss des Spielers ruht, während dessen zweiter Fuss siCh auf'das Podal 26 stUtzt ; der'Til 28 dient dazu, ein Umkippen des Gestelles bei Betätigung des Pedales 26 zu vermeiden
Der Draht oder das Seil 24 geht an seinem unteren Ende durch eine Bohrung des Gestelles 27, sowie durch das mit demselben verbundene Gewindestück 31 hindurch.
Das Pedal 26 ist in dem Gestelle 27 vertikal sowie auch seitlich bewegbar gelagert, so dass es nach Belieben in die tiefer gelegene Ausnehmung des Gestellvorderteiles 29 eingelegt oder in seine Höchststellung gebracht werden kann und umgekehrt.
An jeder der beiden Seiten trägt das schmiegsame Rohrstück 25 einen geraden hohlen und starren Teil ; auf diesen Teil wird ein kurzes zylindrisches Gewindestück 30 bezw. 33 aufgeschraubt, welches wieder das Gegengewinde zu den Gewindestücke 22 bezw. M trägt. Das Ende des Drahtes 24 wird zu einem Haken 32 ausgebildet, welcher in das Loch 23 der Stange 18 eingehängt werden kann.
Durch Drehung der Gewindestücke 30 kann dasselbe soweit auf den steifen Teil des Rohres 25 aufgeschraubt werden, dass der Haken 32 in das Loch der Stange eingeführt werden kann. Zur Sicherung desselben dreht man nachher das Gewindestück 30 im entgegengesetzten Sinne und schraubt es auf das Gewindestück 22.
Es ist leicht einzusehen, dass, wenn die Zither auf einen Tisch gestellt wird, vor welchem der Spieler sitzt, der Draht 24 in die Stange 18 eingehängt und das Pedal 26 sowie der streckbare Teil 28 des Gestelles 27 unter dem Tische derart aufgestellt werden, dass der Spieler bequem mit seinen Füssen bis zu dem Gestelle 27 reicht, derselbe das Pedal 26 mit einem seiner Füsse betätigen und dasselbe in der tieferen oder höheren Lage einstellen kann, wobei in dem Falle, als das Pedal in den niedrigen Einschnitt eingestellt werden soll, eine kleine Verschiebung des Pedales von links nach rechts (Fig. 5) erforderlich sein und die Stange 18 entgegen der Kraft der Feder 20 von rechts nach links (Fig. 2) bewegt und der Hebel 17 gezogen werden wird.
Durch die Verstellung des genannten Hebels 17 wird auch die Stange 15 und der Doppelhebel 16 in Drehung versetzt ; letztere wird die Kraft der Federn 13 und 14 überwinden und die beweglichen Gleitstücke 7 und 8 verschieben, wodurch sich die beiden Stiftenkämme in einander entgegengesetztem Sinne bewegen und sich mit den Stiften an die Saiten 3 anlegen, so dass der eine Stift an die eine, der andere Stift an die gegen- überliegende Saite anzuliegen kommt. Hiedurch wurde der schwingende Teil der Saiten und infolgedessen auch die Klangfähigkeit der von ihnen abgegebenen Töne für alle Saiten gleichzeitig und in gleichem Masse geändert.
Wenn nun der Spieler wieder mit seinem Fusse den Fusstritt 26 in seine obere End- stellung zurückbringt, wird die Feder 20 die Stange 18 und die Federn 13 und 14 die
Gleitstücke 7 und 8 und mit ihnen die Stiftenkämme 5 und 6 in ihre ursprüngliche Lage zurückbringen und das Instrument seine ursprüngliche Tonstärke wieder erlangen.
Es ist besonders hervorzuheben, dass der Draht 24 und die Stange 18 sehr leicht ein-bezw. ausgehängt werden kann und das Gestelle 27 durch den zusammenlegbaren Arm 28 wenig Raum einnimmt, wodurch die ganze Vorrichtung leicht transportabel wird.
Es ist noch zu erwähnen, dass der Lagerbock 16 für die Stange 18 aus zwei auf der
Platte 4 zu befestigenden Armen bestehen und auf dem Resonanzkasten des Instrumentes eine Öse 34 befestigt werden kann, durch welche die Stange 18 hindurchgeht und gegen welche sich die Feder 20 stützt, so dass durch Einschrauben des mit Gewinde versehenen
Endes der Stange 18 in das Kopfstück 35 (Fig. 2), welches mit dem Hebel 17 in Ver- bindung steht, eine Einstellung des richtigen Abstandes der beiden Gleitstücke 7 und 8 der Stiftenkämme erfolgen kann.