DE4431904A1 - Saiteninstrument zur therapeutischen Behandlung - Google Patents
Saiteninstrument zur therapeutischen BehandlungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Saiteninstrument zur
therapeutischen Behandlung.
In der Musiktherapie wird mittels der Einwirkung von Musik
oder Klängen versucht, die seelisch-körperliche Gesamtverfas
sung eines zu behandelnden Patienten günstig zu beeinflus
sen. Dabei wird beispielsweise der entspannende und entkramp
fende Einfluß entsprechend ausgewählter Musik zur Herstel
lung des inneren Gleichgewichts der zu behandelnden Person
verwendet.
Die Aufnahme der entsprechend ausgewählten Musik erfolgt
dabei im wesentlichen ausschließlich über das Gehör, so daß
die gewünschte Wirkung erst über die Verarbeitung durch das
Gehirn und dadurch oft erst nach einer langen Behandlungs
dauer oder nur in abgeschwächter Form eintritt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben,
mit der Musik bzw. Klänge erzeugt werden können, die intensi
ver von den zu behandelnden Personen aufgenommen werden, so
daß die Intensität der therapeutischen Behandlung erhöht
wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Saiteninstru
ment zur therapeutischen Behandlung mit einem Resonanzkörper
und mindestens einem schwingungsfähigen Übertragungsorgan
gelöst, das an den Resonanzkörper akustisch angekoppelt ist
und wenigstens einen freiliegenden Kontaktbereich zur Anlage
an der zu behandelnden Person aufweist.
Ein derartiges Saiteninstrument wird zur therapeutischen
Behandlung beispielsweise wie folgt verwendet:
Das Saiteninstrument wird einer beispielsweise auf dem Rücken liegenden, zu behandelnden Person so auf die Vorder seite des Oberkörpers aufgesetzt, daß der freiliegende Kon taktbereich des Übertragungsorgans vom Beckenbereich über den Bauchbereich bis zum Brustbereich aufliegt.
Das Saiteninstrument wird einer beispielsweise auf dem Rücken liegenden, zu behandelnden Person so auf die Vorder seite des Oberkörpers aufgesetzt, daß der freiliegende Kon taktbereich des Übertragungsorgans vom Beckenbereich über den Bauchbereich bis zum Brustbereich aufliegt.
Beim Zupfen oder Streichen der Saiten beginnt der Resonanz
körper des Instruments zu schwingen, so daß aufgrund der
akustischen Kopplung zwischen dem Resonanzkörper und dem
Übertragungsorgan dieses ebenfalls in Schwingung versetzt
wird.
Die erzeugten Schwingungen werden über den Kontaktbereich
des Übertragungsorgans auf die zu behandelnde Person über
tragen und breiten sich dort im ganzen Körper aus.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung eines Saiteninstru
ments ist eine direkte Einkopplung von Musik oder Klängen in
den Körper einer zu behandelnden Person möglich. Durch die
direkte Einkopplung wird die Wirkung der Musik auf die zu
behandelnde Person deutlich verstärkt, so daß die therapeu
tische Wirkung deutlich schneller und intensiver eintreten
kann. Zusätzlich zur Aufnahme durch das Gehör werden die
Schwingungen über unmittelbaren Körperkontakt übertragen und
in die Organe geleitet. Weiterhin wird durch die direkte
Einkopplung erreicht, daß die Schwingungen im Körper wandern
und somit bis in die äußeren Gliedmaße der zu behandelnden
Person eindringen können.
Abhängig von der zu behandelnden Person kann dabei die opti
male, individuelle Ankopplung des Saiteninstruments an den
Körper der zu behandelnden Person durch Verschieben des Sai
teninstrumentes auf dem Körper der zu behandelnden Person er
reicht werden. Das Gewicht des Saiteninstruments ist übli
cherweise so gering, daß die Auflage des Instruments auf dem
Körper nicht als unangenehm empfunden wird.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
der Kontaktbereich auf der den Saiten gegenüberliegenden Sei
te des Instruments angeordnet. Durch diese Anordnung ist ge
währleistet, daß bei auf dem Patienten aufliegendem Instru
ment die Saiten im wesentlichen von oben frei zugänglich
sind, wodurch eine besonders gute Spielbarkeit des Instru
ments erreicht wird.
Bevorzugt ist dabei der Abstand zwischen dem Kontaktbereich
und der durch die Saiten aufgespannten Ebene im wesentlichen
konstant. Dadurch liegen die Saiten, der Kontaktbereich und
der Körper des Patienten bei auf dem Patienten aufliegendem
Instrument im wesentlichen in horizontalen, zueinander paral
lelen Ebenen, so daß Patient und Instrument zu einer symme
trischen Einheit verbunden werden. Auf diese Weise wird eine
besonders gleichmäßige Einkopplung der Töne aller Saiten in
den Körper der zu behandelnden Person erreicht. Es kann je
doch auch sinnvoll sein, unterschiedliche Abstände zwischen
Kontaktbereich und Saitenebene einzustellen. Dadurch kann
beispielsweise ein Verkippen der Saitenebene um die Längsach
se des Saiteninstruments erreicht werden, wodurch in bestimm
ten Fällen, zum Beispiel bei sehr hoch oder tief liegendem
Patienten, die Spielbarkeit des Instruments weiter verbes
sert werden kann.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Über
tragungsorgan vom Resonanzkörper abnehmbar ausgebildet. Auf
diese Weise können zum einen die Abmessungen des Instruments
für einen Transport verringert werden und zum anderen unter
schiedlich ausgebildete Übertragungsorgane mit demselben Re
sonanzkörper verwendet werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfin
dung ist das Übertragungsorgan an den Resonanzkörper aku
stisch über Kopplungselemente angekoppelt. Die Kopplungsele
mente können dabei als separate Teile ausgebildet sein oder
durch Bereiche des Übertragungsorgans selbst gebildet wer
den, so daß das Übertragungsorgan direkt an den Resonanz
körper, beispielsweise durch Verklebung, Verschraubung oder
dergleichen angekoppelt ist.
Bevorzugt ist jeweils der Abstand zwischen dem Resonanzkör
per und dem Übertragungsorgan im Bereich eines Kopplungsele
ments durch dieses einstellbar. Dadurch kann die Form des
Übertragungsorgans und damit die Auflagefläche des Kontak
tbereichs sehr flexibel eingestellt werden. Beispielsweise
ist es sinnvoll, bei der Behandlung von korpulenten Personen
die Abstände zwischen dem Übertragungsorgan und dem Reso
nanzkörper so einzustellen, daß zumindest der Kontaktbereich
mehr oder weniger konkav gekrümmt ist. Dadurch wird auch bei
sehr korpulenten Patienten eine optimale Ankopplung er
reicht. Bei schlankeren Patienten können die Abstände hinge
gen so eingestellt werden, daß keine oder sogar eine konvexe
Krümmung des Kontaktbereichs vorhanden ist. Durch die erfin
dungsgemäße Ausbildung kann also mit einem einzigen Resonanz
körper und Übertragungsorgan eine optimale Ankopplung an die
unterschiedlichsten Körperformen der verschiedenen Patienten
erreicht werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfin
dung sind die Kopplungselemente mit dem Resonanzkörper
und/oder dem Übertragungsorgan lösbar verbunden, insbesonde
re verschraubt. Dadurch ist zum einen eine einfache Trennung
von Resonanzkörper und Übertragungsorgan möglich, zum ande
ren kann durch die Wahl von unterschiedlich langen Kopplungs
elementen der Abstand zwischen Übertragungsorgan und Reso
nanzkörper im Bereich des jeweiligen Kopplungselements einge
stellt werden. Der Abstand kann jedoch auch durch Verwendung
von verstellbaren Kopplungselementen, beispielsweise Tele
skopelementen oder in Gewindehülsen eingeschraubten Gewinde
stangen, eingestellt werden. -Neben einer Verschraubung der
Kopplungselemente mit dem Resonanzkörper und/oder dem Über
tragungsorgan sind auch andere lösbare Befestigungsmethoden,
wie beispielsweise eine Verrastung möglich.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung sind die Kopplungselemente an der Innenseite der Decke
des Resonanzkörpers befestigt, wobei die Saiten im wesentli
chen entlang der Außenseite der Decke verlaufen. Insbesonde
re sind dabei im Boden des Resonanzkörpers Öffnungen vorgese
hen, durch die die Kopplungselemente geführt sind. Durch die
direkte Ankopplung der Kopplungselemente an der Innenseite
der Decke des Resonanzkörpers werden die durch das Zupfen
oder Streichen der Saiten erzeugten Schwingungen der Decke
besonders gut auf die Kopplungselemente, das mit diesem ver
bundene Übertragungsorgan und somit auch auf den Körper der
zu behandelnden Person übertragen. Auf diese Weise wird die
Wirkung der Musik auf die zu behandelnde Person noch weiter
verstärkt, so daß die therapeutische Wirkung noch schneller
und intensiver eintreten kann.
Bevorzugt sind die Kopplungselemente als insbesondere zylin
derförmige Stimmstöcke ausgebildet, die an beiden Enden je
weils mit Gewinden versehen sind und mit entsprechenden, an
der Innenseite der Decke des Resonanzkörpers bzw. am Übertra
gungsorgan vorgesehenen Gegengewinden verschraubbar sind.
Die Stimmstöcke können dabei vorteilhaft als zylinderförmige
Holzstäbe ausgebildet sein, an deren Enden jeweils insbeson
dere metallische Gewindestangen konzentrisch befestigt sind.
Durch die Verwendung von Holzstäben wird ein gutes akusti
sches Übertragungsverhalten erreicht, wobei durch unter
schiedlich lange Stimmstöcke der Abstand zwischen Übertra
gungsorgan und Resonanzkörper im Bereich des jeweiligen
Stimmstockes eingestellt werden kann.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfin
dung ist das Übertragungsorgan zumindest leicht gekrümmt,
insbesondere als dünne, gekrümmte Platte ausgebildet. Abhän
gig vom Körperbau der zu behandelnden Person ist die Platte
konvex, konkav oder nicht gekrümmt. Bevorzugt ist die Platte
im Bereich ihrer beiden Enden insbesondere über die Kopp
lungselemente mit dem Resonanzkörper verbunden.
Durch die gekrümmte Ausbildung des Übertragungsorgans, insbe
sondere als dünne, gekrümmte Platte erreicht man zum einen
günstige Schwingungseigenschaften, zum anderen ist durch die
Anpaßbarkeit der Krümmung an den Körperbau der zu behandeln
den Person eine stabile Auflage des Saiteninstruments auf
dem Körper gewährleistet. Darüber hinaus kann dabei die An
kopplungsfläche vergrößert werden, so daß eine großflächige
Schwingungsübertragung auf den Körper erhalten wird.
Durch die Befestigung der Platte im Bereich ihrer beiden En
den an dem Resonanzkörper wird zum einen eine stabile Ausbil
dung des Instruments erreicht und zum anderen die akustische
Ankopplung der Platte an den Resonanzkörper verstärkt.
Darüber hinaus wird zwischen dem Resonanzkörper und der ge
krümmten Platte ein zusätzlicher Resonanzraum erzeugt, wo
durch die akustischen Eigenschaften des Saiteninstruments
weiter verbessert werden.
Das Übertragungsorgan kann aber auch beispielsweise als Git
ter ausgebildet oder durch mehrere, insbesondere parallel
verlaufend angeordnete Stäbe gebildet sein. Dadurch ist bei
spielsweise eine sehr variable Ausbildung des Krümmungsver
lauf s des Kontaktbereiches auch quer zu den Längsachsen der
Stäbe möglich.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausbildungsform der Erfin
dung ist die Platte in ihrem Mittelbereich über zumindest
ein weiteres Kopplungselement mit dem Resonanzkörper verbun
den. Dadurch wird die Stabilität des Instruments weiter er
höht, wobei durch die Wahl der Länge des weiteren Kopplungs
elements eine konvexe, eine konkave oder, bei gleicher Länge
aller Kopplungselemente, keine Krümmung der Platte erzielt
wird. Darüber hinaus wird durch zumindest ein weiteres Kopp
lungselement im Mittelbereich der Platte die akustische Kopp
lung zwischen dem Resonanzkörper und der Platte weiter ver
stärkt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfin
dung ist die freischwingende Länge der Saiten durch zumin
dest einen verschiebbaren Steg einstellbar. Bevorzugt kann
die Spannung der Saiten über Stimmwirbel eingestellt werden.
Auf diese Weise können entweder durch Verschieben des Steges
oder durch Erhöhen oder Verringern der Spannung der Saiten
diese auf die gewünschte Tonhöhe eingestellt werden.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung sind alle Saiten auf denselben Ton gestimmt. Dabei kann
das Instrument nur wenige oder auch sehr viele, beispielswei
se 20 bis 30 Saiten aufweisen.
Durch die Stimmung aller Saiten auf denselben Ton kann das
Instrument auf den sogenannten Eigenton der zu behandelnden
Person gestimmt werden. Dieser für jede Person individuelle
Eigenton bewirkt eine Harmonisierung des gesamten psychi
schen und physischen Zustandes der zu behandelnden Person.
Da alle Saiten niemals vollständig exakt auf denselben Ton
gestimmt werden können, entstehen Schwebungen und Obertöne,
welche die therapeutische Wirkung des Eigentons noch verstär
ken.
Da bestimmten Körperpartien und Organen bestimmte Intervalle
ausgehend von dem Eigenton zugeordnet werden können, können
bei einer einheitlichen Stimmung des Saiteninstruments durch
einfaches Verschieben des Steges diese Körperpartien bzw.
Organe gezielt therapiert werden.
Vorteilhaft ist dabei, wenn im wesentlichen alle äußeren Ab
messungen des Saiteninstruments in ganzzahligem Verhältnis
zueinander stehen. Dadurch wird die harmonisierende Wirkung
der durch die Obertonreihe vorgegebenen Ganzzahl-Verhältnis
se weiter verstärkt.
Typische Maßangaben für ein erfindungsgemäß ausgebildetes
Saiteninstrument, das vorteilhafterweise als länglicher, im
wesentlichen quaderförmiger Kasten ausgebildet ist, sind 136
cm × 24 cm × 8 cm (Länge × Breite × Höhe) und für die ge
krümmte Platte 136 cm × 24 cm × 4 mm (Länge × Breite ×
Dicke). Das erfindungsgemäß ausgebildete Saiteninstrument
kann jedoch auch deutlich kleiner oder größer ausgebildet
sein, je nachdem, wie es die Anforderungen verlangen. So
kann beispielsweise bei einem häufigen Transport des Saiten
instruments oder für eine Behandlung von Kindern das Saiten
instrument deutlich kleiner, beispielsweise halb so groß wie
das soeben angegebene Beispiel ausgebildet sein.
Bevorzugt sind die Enden der Saiten bei einer Ausbildung des
Resonanzkörpers als länglicher Kasten im Bereich der Stirn
seiten des Kastens befestigt, so daß die Saiten entlang der
Längsseite des Resonanzkörpers verlaufen. Bevorzugt ist da
bei das Übertragungsorgan an einer der Seitenwände des Ka
stens, an der keine Saiten angeordnet sind, insbesondere an
der den Saiten gegenüberliegenden Seite des Kastens befe
stigt, da dadurch die Zugänglichkeit der Saiten und damit
die Spielbarkeit des Saiteninstruments erleichtert wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht der Resonanz
körper und/oder die Platte aus Holz, da dadurch sehr gute
akustische Eigenschaften erreicht werden.
Die Dicke der Platte liegt nach einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung zwischen 2mm und 10mm, insbesondere
zwischen 3mm und 7mm und beträgt bevorzugt ca. 5mm. Dadurch
werden besonders gute Schwingungseigenschaften der Platte
erreicht.
Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der Erfin
dung wird als Resonanzkörper ein Monochord verwendet. Da
durch kann durch einfaches Befestigen einer dünnen, gekrümm
ten Platte an einem vorhandenen Monochord ein erfindungsge
mäß ausgebildetes Saiteninstrument zur therapeutischen Be
handlung kostengünstig und ohne großen Aufwand erhalten wer
den. Es ist jedoch prinzipiell die Verwendung eines beliebi
gen Saiteninstrumentes, wie beispielsweise Zither, Harfe,
Laute, Sitar, Gitarre, Geige oder dergleichen möglich.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprü
chen angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert;
in dieser zeigt:
Fig. 1 eine teilweise aufgerissene Seitenansicht eines
erfindungsgemäß ausgebildeten Saiteninstruments
mit einer schematisch dargestellten zu behan
delnden Person,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Saiteninstrument nach
Fig. 1,
Fig. 3 ein teilweise aufgeschnitten dargestelltes als
zylindrischer Stimmstock ausgebildet es
Kopplungselement sowie dessen Befestigung im
Detail,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungs
beispiels eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Saiteninstruments mit einer schematisch darge
stellten zu behandelnden Person und
Fig. 5 eine Draufsicht auf das Saiteninstrument nach
Fig. 4.
Das in Fig. 1 dargestellte Saiteninstrument umfaßt einen als
länglichen, quaderförmigen Kasten ausgebildeten Resonanzkör
per 1, entlang dessen Längsseite eine Vielzahl von Saiten 2
verlaufen. Die Saiten 2 weisen jeweils an einem Ende Ösen 3
auf, mittels derer sie an Stiften 4 eingehängt sind, welche
an dem einen stirnseitigen Ende des Resonanzkörpers 1 ange
ordnet sind.
Die anderen Enden der Saiten 2 laufen über eine Kante 15 an
der entgegengesetzten Stirnseite des Resonanzkörpers 1 und
sind an Stimmwirbeln 5 befestigt. Über die Stimmwirbel 5
kann die Spannung und damit die Tonhöhe jeder einzelnen
Saite 2 individuell eingestellt werden.
Zwischen den Saiten 2 und der Decke 16 des Resonanzkörpers 1
sind zwei Stege 6 angeordnet, durch die zum einen ein be
stimmter Abstand zwischen den Saiten 2 und dem Resonanzkör
per 1 eingestellt ist, und die zum anderen zur Einstellung
der frei schwingenden Länge der Saiten 2 in Längsrichtung
der Saiten 2 verschiebbar sind. Damit können durch Verschie
ben der Stege 6 entlang der Saiten 2 die eingestellten Tonhö
hen aller Saiten 2 gleichmäßig verändert werden.
Eine Platte 7 ist unterhalb des Resonanzkörpers 1 angeordnet
und im Bereich ihrer beiden Enden mit Verstärkungselementen
17 versehen. Die Verstärkungselemente 17 und die Platte 7
werden von Löchern 18 durchsetzt (Fig. 3). Die mit axial ver
laufenden Gewindebohrungen 19 (Fig. 3) versehenen Enden von
zwei als zylindrische Stimmstöcke ausgebildeten Kopplungsele
menten 8, 9 sind an den Verstärkungselementen 17 angesetzt
und über in die Löcher 18 eingesetzte Schrauben 20 (Fig. 3)
mit der Platte 7 verschraubt. Die Köpfe der Schrauben 20
sind vollständig in den Löchern 18 angeordnet und somit in
der Platte 7 versenkt.
Der Boden 21 des Resonanzkörpers 1 weist Öffnungen 22 auf,
durch welche die Kopplungselemente 8, 9 geführt sind. Die
beiden im Inneren des Resonanzkörpers angeordneten Enden der
Kopplungselemente 8, 9 sind mit Gewindestiften 19′ versehen
und über Muttern 23 mit der Decke 16 verschraubt. Dazu sind
die Muttern 23 in Verstärkungselemente 24 eingelassen,
welche an der Innenseite der Decke 16 befestigt sind.
Zusätzlich ist die Platte 7 in ihrem Mittelbereich über vier
weitere, als zylindrische Stimmstöcke ausgebildete Kopplungs
elemente 10 auf die gleiche Weise mit der Decke 16 des Reso
nanzkörpers 1 verbunden (in Fig. 1 ist je ein hinten liegen
des Kopplungselement 10 durch ein vorne liegendes Kopplungs
element 10 verdeckt und somit sind nur zwei Kopplungselemen
te 10 sichtbar). Die Kopplungselemente 10 besitzen eine
größere Länge als die beiden Kopplungselemente 8, 9, so daß
die Platte 7 konvex gekrümmt ist und unter Spannung steht.
Durch die Krümmung der Platte 7 nach außen wird zwischen der
Unterseite des Resonanzkörpers 1 und der Platte 7 ein zusätz
licher Resonanzraum 11 geschaffen.
Das Saiteninstrument liegt über einen Kontaktbereich 12 an
der Außenseite der Platte 7 auf der Oberseite des Körpers
einer zu behandelnden Person 13 auf. Dabei steht das Saiten
instrument über den Kontaktbereich 12 der Platte 7 mit dem
Becken-, dem Bauch- und dem Brustbereich der zu behandelnden
Person 13 in Verbindung.
Zur weiteren Verbesserung der akustischen Eigenschaften des
Instruments sind in der Seitenwand des Resonanzkörpers 1
zwei Schallöcher 14 ausgebildet.
In der in Fig. 2 gezeigten Draufsicht des Saiteninstrumentes
ist in gestrichelter Darstellung zum einen die Anordnung der
Verstärkungselemente 24 und der Kopplungselemente 8, 9 und
10 und zum anderen die Platte 7 zu erkennen. Die Platte 7
ersteckt sich annähernd über die gesamte Breite des Resonanz
körpers 1, so daß ein großflächiger Kontaktbereich 12
geschaffen wird.
Zur therapeutischen Behandlung werden zunächst die Kopplungs
elemente 8, 9, 10 durch die Öffnungen 22 im Boden 21 des Re
sonanzkörpers 1 hindurchgeführt und über die Muttern 23 mit
der Decke 16 verschraubt. Anschließend werden die Schrauben
20 durch die Löcher 18 in der Platte 7 hindurchgeführt und
mit den aus dem Resonanzkörper 1 herausragenden Enden der
Kopplungselemente 8, 9, 10 verschraubt. Dadurch wird die
Platte 7 mit den Kopplungselementen 8, 9, 10 und damit auch
mit der Decke 16 des Resonanzkörpers 1 fest verbunden. Die
Kopplungselemente 8, 9, 10 werden dabei bezüglich ihrer Län
ge so ausgewählt, daß die Platte 7 nach der Montage eine
Krümmung erhält, die eine optimale Form des Kontaktbereichs
12 abhängig von dem Körperbau der zu behandelnden Person 13
gewährleistet.
Anschließend wird das Saiteninstrument mit der schwingungsfä
higen Platte 7 auf den Körper der zu behandelnden Person 13
aufgesetzt, so daß die in Fig. 1 dargestellte Position er
reicht wird. Dabei ist zu beachten, daß ein guter Kontakt
zwischen dem Kontaktbereich 12 der Platte 7 und dem Körper
der zu behandelnden Person 13 vorhanden ist. Der optimale
Kontakt kann dabei durch Verschieben des Saiteninstruments
in Längsrichtung ermittelt werden.
Durch Zupfen der Saiten 2 bzw. Streichen über die Saiten 2
wird der Resonanzkörper 1 und insbesondere die Decke 16 zu
Schwingungen angeregt, die sich über die Kopplungselemente
8, 9, 10 auf die gekrümmte Platte 7 übertragen und diese
ebenfalls zum Schwingen anregen.
Die Schwingungen werden über den Kontaktbereich 12 der Plat
te 7 auf den Körper der zu behandelnden Person 13 übertragen
und breiten sich dort unter Einbeziehung des Knochengerüstes
aus. Bei einer Stimmung der Saiten auf den Eigenton der zu
behandelnden Person wird auf diese Weise eine intensive Ein
kopplung des Eigentons und dessen Obertöne in den Körper der
zu behandelnden Person erreicht, was eine Harmonisierung des
Körpers bewirkt.
In dem in Fig. 4 abgebildeten Ausführungsbeispiel ist der
als länglicher, quaderförmiger Kasten ausgebildete Resonanz
körper 1 so mit der Platte 7 verbunden, daß die durch die
Saiten 2 aufgespannte Saitenebene senkrecht zur Platte 7
angeordnet ist. Die gekrümmte Platte 7 ist an der Unterseite
des Resonanzkörpers 1 mit ihren beiden Enden über als Vier
kanthölzer ausgebildete Kopplungselemente 8, 9 befestigt.
Zusätzlich ist die gekrümmte Platte 7 in ihrem Mittelbereich
über ein weiteres, als Vierkantholz ausgebildetes Kopplungs
element 10 mit dem Resonanzkörper 1 verbunden. Das Kopplungs
element 10 besitzt eine größere Höhe als die beiden Kopp
lungselemente 8, 9, so daß die Krümmung der Platte 7 festge
legt wird und die Platte 7 unter Spannung steht.
Durch die Krümmung der Platte 7 nach außen wird zwischen der
Unterseite des Resonanzkörpers 1 und der Platte 7 ein zusätz
licher, durch das Kopplungselement 10 zweigeteilter Resonanz
raum 11′ geschaffen.
In der in Fig. 5 dargestellten Draufsicht des Saiteninstru
mentes nach Fig. 4 ist zu erkennen, daß auf beiden Seiten
des Resonanzkörpers 1 Saiten 2 angeordnet sind und daß die
Platte 7 sowie die Kopplungselemente 8, 9, 10 sich über
beide Seiten des Resonanzkörpers 1 hinaus erstrecken, so daß
der Kontaktbereich 12 großflächig ausgebildet ist. In der
Oberseite des Resonanzkörpers 1 sind wiederum zwei Schall
löcher 14 ausgebildet. Auch in der Unterseite des Resonanz
körpers 1 zur Platte 7 hin sind Schallöcher vorgesehen, die
in den Fig. 4 und 5 nicht sichtbar sind.
Durch die senkrechte Anordnung der Saiten kann bei sehr hoch
liegenden Patienten eine günstigere Spieleigenschaft des
Instruments erreicht werden. Außerdem können durch das
Bespannen beider senkrechter Seitenflächen des Resonanzkör
pers mit Saiten unterschiedliche Stimmungen eingestellt
werden und somit eine noch größere Flexibilität in der Anwen
dung für das Instrument erreicht werden. Beispielsweise kön
nen die Saiten auf der einen Seite des Instruments ein
heitlich auf einen Ton gestimmt werden, während die Saiten
auf der anderen Seite des Instruments auf unterschiedliche
Tonhöhen gestimmt werden, so daß mit diesen Saiten Melodie
folgen gespielt werden können.
Durch die erfindungsgemäße intensive, direkte Einkopplung
der Schwingungen in den Körper kann gegenüber einer herkömm
lichen Klangaufnahme lediglich über das Gehör eine deutlich
verbesserte therapeutische Wirkung erzielt werden. Darüber
hinaus tritt die therapeutische Wirkung deutlich schneller
als bei herkömmlichen Verfahren auf.
Claims (27)
1. Saiteninstrument zur therapeutischen Behandlung mit einem
Resonanzkörper (1) und mindestens einem schwingungsfähi
gen Übertragungsorgan (7), das an den Resonanzkörper (1)
akustisch angekoppelt ist und wenigstens einen freiliegen
den Kontaktbereich (12) zur Anlage an der zu behandelnden
Person (13) aufweist.
2. Saiteninstrument nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktbereich (12) auf der den Saiten (2) gegen
überliegenden Seite des Instruments angeordnet ist.
3. Saiteninstrument nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen dem Kontaktbereich (12) und der
durch die Saiten (2) aufgespannten Ebene im wesentlichen
konstant ist.
4. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Übertragungsorgan (7) vom Resonanzkörper (1)
abnehmbar ausgebildet ist.
5. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Übertragungsorgan (7) an den Resonanzkörper (1)
akustisch über Kopplungselemente (8, 9, 10) angekoppelt
ist.
6. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils der Abstand zwischen dem Resonanzkörper (1)
und dem Übertragungsorgan (7) im Bereich eines Kopp
lungselements (8, 9, 10) durch dieses einstellbar ist.
7. Saiteninstrument nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopplungselemente (8, 9, 10) mit dem Resonanz
körper (1) und/oder dem Übertragungsorgan (7) lösbar
verbunden, insbesondere verschraubt sind.
8. Saiteninstrument nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saiten (2) im wesentlichen entlang der Außenseite
der Decke (16) des Resonanzkörpers (1) verlaufen und die
Kopplungselemente (8, 9, 10) an der Innenseite der Decke
(16) befestigt sind.
9. Saiteninstrument nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Boden (21) des Resonanzkörpers (1) Öffnungen (22)
vorgesehen sind, durch die die Kopplungselemente (8, 9,
10) geführt sind.
10. Saiteninstrument nach einem der Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopplungselemente (8, 9, 10) als insbesondere
zylinderförmige Stimmstöcke ausgebildet sind, die an
beiden Enden jeweils mit Gewinden (19) versehen und mit
entsprechenden an der Innenseite der Decke (16) des
Resonanzkörpers (1) bzw. am Übertragungsorgan (7) vorge
sehenen Gegengewinden (20, 23) verschraubbar sind.
11. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Übertragungsorgan zumindest leicht gekrümmt,
insbesondere als dünne, gekrümmte Platte (7) ausgebildet
ist.
12. Saiteninstrument nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (7) abhängig vom Körperbau der zu behan
delnden Person konvex, konkav oder nicht gekrümmt ist.
13. Saiteninstrument nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (7) im Bereich ihrer beiden Enden,
insbesondere über die Kopplungselemente (8, 9) mit dem
Resonanzkörper (1) verbunden ist.
14. Saiteninstrument nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (7) in ihrem Mittelbereich über zumindest
ein weiteres Kopplungselement (10) mit dem Resonanzkör
per (1) verbunden ist.
15. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die frei schwingende Länge der Saiten (2) durch
zumindest einen verschiebbaren Steg (6) einstellbar ist.
16. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannung der Saiten (2) über Stimmwirbel (5)
einstellbar ist.
17. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Saiten (2) auf denselben Ton gestimmt sind.
18. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im wesentlichen alle äußeren Abmessungen des Saiten
instruments in ganzzahligem Verhältnis zueinander
stehen.
19. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Resonanzkörper (1) zumindest ein Schalloch (14)
ausgebildet ist.
20. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Resonanzkörper als länglicher, im wesentlichen
quaderförmiger Kasten (1) ausgebildet ist.
21. Saiteninstrument nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saiten (2) im Bereich der Stirnseiten des
Kastens (1) befestigt sind.
22. Saiteninstrument nach Anspruch 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Übertragungsorgan (7) an einer der Seitenwände
des Kastens (1), an der keine Saiten (2) angeordnet
sind, insbesondere an der den Saiten (2) gegenüberliegen
den Seite des Kastens (1) befestigt ist.
23. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest der Resonanzkörper (1) und/oder die Platte
(7) aus Holz besteht.
24. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Platte (7) und/oder der Resonanzkörper
(1) aus Metall, Kunststoff oder Verbundwerkstoff
besteht.
25. Saiteninstrument nach einem der Ansprüche 11 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Platte (7) zwischen 2 mm und 10 mm,
insbesondere zwischen 3 mm und 7 mm, bevorzugt 5 mm
beträgt.
26. Saiteninstrument nach einem der Ansprüche 11 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke der Platte (7) entsprechend dem Elastizi
tätsmodul des Werkstoffs ausgebildet ist.
27. Saiteninstrument nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Resonanzkörper (1) ein Monochord verwendet wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4431904A DE4431904A1 (de) | 1993-09-20 | 1994-09-07 | Saiteninstrument zur therapeutischen Behandlung |
DE9422455U DE9422455U1 (de) | 1993-09-20 | 1994-09-07 | Saiteninstrument zur therapeutischen Behandlung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4331891 | 1993-09-20 | ||
DE4431904A DE4431904A1 (de) | 1993-09-20 | 1994-09-07 | Saiteninstrument zur therapeutischen Behandlung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4431904A1 true DE4431904A1 (de) | 1995-03-23 |
Family
ID=6498101
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4431904A Ceased DE4431904A1 (de) | 1993-09-20 | 1994-09-07 | Saiteninstrument zur therapeutischen Behandlung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4431904A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1994
- 1994-09-07 DE DE4431904A patent/DE4431904A1/de not_active Ceased
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