DE19513363C1 - Zungengenerator - Google Patents
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- G10D9/00—Details of, or accessories for, wind musical instruments
- G10D9/02—Mouthpieces; Reeds; Ligatures
- G10D9/035—Reeds
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- G10D7/12—Free-reed wind instruments
- G10D7/14—Mouth-organs
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Description
Die Erfindung betrifft einen Zungengenerator nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Bei Zungenmusikinstrumenten wie Akkordeons und Mundharmonikas
ist es bekannt, als Zungengeneratoren durchschlagende Tonzungen zu ver
wenden, die im Bereich von entsprechenden, Kanzellen eines Kanzellenkör
pers zugeordneten Schlitzen an Stimmplatten angeordnet und mit ihrem
freien Ende von der Stimmplatte weggebogen sind. Bei diesen bekannten
Zungenmusikinstrumenten sind die durchschlagenden Tonzungen derart an
einer Seite der Stimmplatte angeordnet, daß der Spielwind gegen die Auf
biegung der Tonzunge gegen die Stimmplatte gerichtet ist, anderenfalls
läßt sich die Tonzunge nicht zum Schwingen bringen. Für das Druck- und
Zugwindspiel sind daher getrennte Tonzungen auf der einen und anderen
Seite der Stimmplatte mit entsprechenden Aufbiegungen vorgesehen.
Bei derartigen Zungenmusikinstrumenten ist es ferner bekannt,
über den Stimmplatten eine Haube (Cassotto) o. dgl. anzuordnen, um be
stimmte Klangfärbungen zu erreichen. Bei der Verwendung von durchschla
genden Tonzungen ist eine Beeinflussung der Klangfarbe jedoch nur in ge
ringem Umfang möglich, weshalb sich die Klangfarben eines Harmoniums,
Bandoniums, Akkordeons und einer Mundharmonika sehr ähneln. Veränderun
gen an den Tonzungen führen lediglich zu obertonärmeren Spektren auf Ko
sten der Ansprache.
Durchschlagende Tonzungen sind auch aus dem Orgelbau bekannt,
konnten sich jedoch dort gegen aufschlagende Tonzungen nicht durchset
zen, da der typische Zungenklang nicht deutlich genug veränderbar ist.
Bei Lingualpfeifen mit durchschlagenden Zungen entsteht im wesentlichen
nur eine Klangfarbe, da verschiedene Becherformen wegen ihrer Abhängig
keit von der Tonzunge nur einen relativ geringen Einfluß auf den Klang
charakter haben.
So ist in dem CH-Buch "Handbuch der Orgelkunde", Benzinger &
Co. AG, Einsiedeln/Schweiz, 1936, S. 283-291 und 318-324 die Verwendung
von durchschlagenden Tonzungen für Lingualpfeifen von Orgeln beschrie
ben, wobei die Tonerzeugung derart erfolgt, daß beim Anblasen die nach
außen aufgebogene Tonzunge durch den Blaswind aufgrund ihrer Elastizität
entgegen ihrer Aufbiegung in den Schlitz ihres Zungenrahmens hineinge
drückt wird, bis sie nach Erreichen einer Endstellung wieder zurück
schnellt und so unter dem Strömungsdruck und ihrer Federkraft in Schwin
gung gerät. Durch einen Schallbecher kann zwar der von der Tonzunge er
zeugte Ton geringfügig beeinflußt werden, jedoch dient der Schallbecher
in erster Linie als Schalltrichter.
Aus der DE-PS 42 37 528 ist ein Zungengenerator mit einer in
einem Schlitz angeordneten, durchschlagenden, gegebenenfalls an einer
Stimmplatte befindlichen Tonzunge zur Klangerzeugung mittels Luftströ
mung für Musikinstrumente bekannt, wobei die Tonzunge und der zugehörige
Schlitz im seitlichen Bereich eines kopfseitigen Abschnitts eines läng
lichen, fußseitig offenen und kopfseitig geschlossenen, einen Resonanz
raum bildenden Resonanzhohlkörpers derart angeordnet ist, daß die Anre
gung der Tonzunge durch Blaswind entgegen der Eintauchrichtung im
Schlitz erfolgt und eine den akustisch hörbaren Ton darstellende Kopp
lungsschwingung erzeugt wird. Hierdurch lassen sich Klangfarben in wei
ten Grenzen wählen. Allerdings sind mit diesen Zungen keine Labialstim
men erzeugbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Zungengenerator nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, mit dem sich Labialstimmen er
zeugen lassen.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
Bei einem derartigen, beidseitig offenen Zungengenerator liegt
der Schwingungsknoten der Grundschwingung in der Mitte des Resonanzhohl
körpers, wobei die 3. Harmonische fehlt. Hierbei ist die Tonzunge im Be
reich zwischen dem Schwingungsknoten und -bauch der erzeugten Grund
schwingung näher zum Schwingungsknoten angeordnet, um so eine möglichst
optimale Anregung der Tonzunge zu erzielen.
Die zur Schwingungserzeugung nötige Rückstellkraft wird von
der Luftsäule hervorgerufen, die innerhalb des beidseitig offenen Reso
nanzhohlkörpers infolge Anblasens der Tonzunge in Schwingung versetzt
wird. Die Tonzunge ist insbesondere gerade, kann aber auch mit ihrem
freien Ende einwärts in den Resonatorraum des Resonators gebogen sein,
und ist in bezug auf den Resonatorraum innenseitig befestigt. Der Reso
nator beeinflußt dabei das resultierende Klangspektrum, so daß durch
entsprechend gewählte Resonatoren die gewünschte Klangfarbe bestimmt
werden kann. Hierbei entsteht als resultierende Frequenz eine Kopplungs
frequenz, die dem Eigenton des schwächer gedämpften Teils (das durch den
Resonator gebildet wird, während die Tonzunge das stärker gedämpfte Teil
des gekoppelten Systems darstellt) näher als dem Eigenton des stärker
gedämpften Teils liegt. Dementsprechend wird die Kopplungsschwingung
durch den Resonator und damit maßgeblich von dessen wirksamer Länge und
Form bestimmt. Durch die erzwungenen Schwingungen des Luftraumresonators
können im Spektrum des abgestrahlten Klanges Obertöne der Tonzungen
schwingungen zum Teil stark hervortreten, allerdings können diese Teil
töne in völlig anderer relativer Stärke als an der Tonzunge erscheinen.
Je nach Frequenzlage und Dämpfung der Eigenschwingungen des Resonators
können auch bestimmte Obertonbereiche gleichbleibender Tonhöhe (Forman
ten) verstärkt werden.
Die derart angeordnete, mit einem Resonator gekoppelte Tonzun
ge liefert somit einen Klang, dem man die Herkunft von einer durchschla
genden Tonzunge nicht mehr anhört. Die weite Spanne zwischen leisestem
Pianissimo und stärkstem Forte ist durch Anblasen mit Spielwind spiel
bar, ohne daß sich die Frequenz merklich ändert. Die Abstimmung des Tons
wird durch Wahl der Länge des Resonanzhohlkörpers vorgenommen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten
Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 und 2 zeigen jeweils schematisch einen Längsschnitt ei
nes Ausführungsbeispiels eines Zungengenerators.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform des Zungengenerators
im Schnitt.
Der in Fig. 1 dargestellte Zungengenerator umfaßt einen läng
lichen, beidseitig offenen, einen Resonanzraum 1 bildenden Resonanzhohl
körper 2 mit kreisförmigem Querschnitt, der im seitlichen Bereich, und
zwar im Bereich zwischen dem Schwingungsknoten K und -bauch der erzeug
ten Schwingung näher zum Schwingungsknoten K (vgl. Fig. 3), eine Öffnung
3 aufweist, die von einer einen Schlitz 5 aufweisenden Stimmplatte 6 ab
gedeckt ist, die eine den Schlitz 5 im wesentlichen abdeckende, innen
liegende Tonzunge 7 trägt. Die Tonzunge 7 erstreckt sich in Axialrich
tung des Resonanzhohlkörpers 2, wobei das freie Ende der Tonzunge 7 vor
zugsweise zum näheren Ende des Resonanzhohlkörpers 2 gerichtet ist. Die
Grundfrequenz der Tonzunge 7 entspricht in etwa der Resonanzfrequenz des
Resonanzhohlkörpers 2.
Die Tonzunge 7 kann wahlweise (wie in Fig. 1 dargestellt) eine
in den Resonanzraum 2 gerichtete Aufbiegung aufweisen oder gerade, d. h.
parallel zum Schlitz 5 und damit zur Wandung des Resonanzhohlkörpers 2
verlaufen (vgl. Fig. 2).
Die Tonzunge 7, eine Metall- oder Kunststoffzunge, kann auch
direkt am Resonanzhohlkörper 2 angeordnet sein, der dann mit dem Schlitz
5 zu versehen ist, so daß man auf die Stimmplatte 6 verzichten kann. So
kann der Resonanzhohlkörper 2 mit der Tonzunge 7 einstückig aus Kunst
stoff gespritzt sein.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform ist ferner an
dem Resonanzhohlkörper 2 ein Anblasmundstück 8 vorgesehen, über das der
Spielwind - erzeugt durch Hineinblasen mit dem Mund oder über einen
Balg, Gebläse o. dgl. - an der Tonzunge 7 vorbei in den Resonanzhohlkör
per 2 geleitet wird. Hierdurch wird die Tonzunge 7, die den Schlitz 5
unter Belassung eines geringen Spiels abdeckt, in Schwingung versetzt.
Der erzeugbare Ton entspricht der resultierenden Kopplungsfrequenz von
Tonzunge 7 und Resonanzhohlkörper 2.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist der Reso
nanzhohlkörper 2 beidseitig sich trichterförmig erweiternd ausgebildet,
wobei zusätzlich im trichterförmigen Bereich seitliche Öffnungen 9 vor
gesehen sein können, die die Klangfarbe zusätzlich beeinflussen.
Eine Tonhöhenänderung kann durch Verändern der wirksamen Länge
des Resonanzhohlkörpers 2 bzw. der darin schwingenden Luftsäule gesche
hen, indem die seitlichen Öffnungen 9 des die Schallröhre bildenden Re
sonanzhohlkörpers 2 durch einen Klappenmechanismus oder verstellbare
Ringelemente gegebenenfalls mehr oder weniger geöffnet bzw. geschlossen
werden und/oder der Resonanzhohlkörper 2 durch ein aufgesetztes, ver
schiebbares, rohrförmiges Ansatzstück verlängert wird. Hierdurch kann
ein Stimmen bzw. Nachstimmen vorgenommen werden.
Anstelle einer Tonzunge 7 können mehrere Tonzungen 7 geringfü
gig voneinander verschiedener Grundfrequenz oder für eine Grundfrequenz
und verschiedene Obertonfrequenzen nebeneinander angeordnet sein.
Neben zylindrischen und trichterförmigen Formen des Resonanz
hohlkörpers 2 sind auch alle zum Beispiel aus dem Orgelbau bekannten Be
cherformen verwendbar, etwa kurze oder längere Rohre mit und ohne Kröp
fungen oder in sonstigen besonderen Becherformen. Als Materialien für
den Resonanzhohlkörper 2 eignen sich Kunststoffe, Metalle, Holz oder
sonstige aus dem Musikinstrumentenbau bekannte Werkstoffe.
Über Tasten, Klappen, Hebel und/oder Ventile kann der Spiel
wind zur Betätigung eines oder mehrerer Zungengeneratoren gesteuert wer
den.
Die Tonzunge 7 befindet sich, wie in Fig. 3 dargestellt, in
einem Abstand A vom Schwingungsknoten K der erzeugten Schwingung, der
seinerseits in der Mitte des Resonanzhohlkörpers 2 liegt, während die
Schwingungsbäuche B an den offenen Enden des Resonanzhohlkörpers 2 auf
treten. Der Abstand A, der näher zum Schwingungsknoten K als zum Schwin
gungsbauch B liegt, wird optimal etwa so gewählt, daß er sich etwa im
stärksten Anstiegsbereich zwischen Schwingungsknoten K und -bauch B be
findet.
Claims (7)
1. Zungengenerator mit einer in einem Schlitz (5) angeordne
ten, durchschlagenden, gegebenenfalls an einer Stimmplatte (6) befindli
chen Tonzunge (7) zur Klangerzeugung mittels Luftströmung für Musikin
strumente, wobei die Tonzunge (7) und der zugehörige Schlitz (5) im
seitlichen Bereich eines länglichen, einen Resonanzraum (1) bildenden
Resonanzhohlkörpers (2) derart angeordnet ist, daß die Anregung der Ton
zunge (7) durch Blaswind entgegen der Eintauchrichtung im Schlitz (5)
erfolgt und eine den akustisch hörbaren Ton darstellende Kopplungs
schwingung erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Resonanzhohlkörper (2) beidseitig offen ist, wobei die Tonzunge (7) im
Bereich zwischen dem Schwingungsknoten und -bauch der erzeugten Grund
schwingung näher zum Schwingungsknoten liegt.
2. Zungengenerator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tonzunge (7) zum Resonanzhohlkörper (2) hin innenliegend befe
stigt ist.
3. Zungengenerator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tonzunge (7) gerade ist.
4. Zungengenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tonzunge (7) in Längsrichtung des Resonanzhohl
körpers (2) verläuft.
5. Zungengenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tonzunge (7) eine Metall- oder Kunststoffzunge
ist.
6. Zungengenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, das der Resonanzhohlkörper (2) entsprechend den Schall
bechern von Zungenpfeifen in trichterförmiger oder zylindrischer, kurz-
oder langröhriger Bauart mit oder ohne Kröpfungen ausgebildet ist.
7. Zungengenerator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Änderung der wirksamen Länge
des Resonanzhohlkörpers (2) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19513363A DE19513363C1 (de) | 1995-04-08 | 1995-04-08 | Zungengenerator |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19513363A DE19513363C1 (de) | 1995-04-08 | 1995-04-08 | Zungengenerator |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19513363C1 true DE19513363C1 (de) | 1996-03-21 |
Family
ID=7759245
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19513363A Expired - Fee Related DE19513363C1 (de) | 1995-04-08 | 1995-04-08 | Zungengenerator |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19513363C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19911554A1 (de) * | 1999-03-16 | 2000-09-28 | Vogel Hans Juergen | Verfahren zur Herstellung von Holzpfeifen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4237528C1 (de) * | 1992-11-06 | 1994-01-20 | Hohner Ag Matth | Zungengenerator |
DE9409913U1 (de) * | 1994-06-21 | 1994-08-18 | Riha-Plastic GmbH, 79215 Biederbach | Zungengenerator für Blasinstrumente |
-
1995
- 1995-04-08 DE DE19513363A patent/DE19513363C1/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19911554A1 (de) * | 1999-03-16 | 2000-09-28 | Vogel Hans Juergen | Verfahren zur Herstellung von Holzpfeifen |
DE19911554C2 (de) * | 1999-03-16 | 2003-07-31 | Hans-Juergen Vogel | Verfahren zur Herstellung von Holzpfeifen |
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Legal Events
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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