DE2419312C3 - Modulationsmechanik für Harfen - Google Patents

Modulationsmechanik für Harfen

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DE2419312C3
DE2419312C3 DE19742419312 DE2419312A DE2419312C3 DE 2419312 C3 DE2419312 C3 DE 2419312C3 DE 19742419312 DE19742419312 DE 19742419312 DE 2419312 A DE2419312 A DE 2419312A DE 2419312 C3 DE2419312 C3 DE 2419312C3
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DE19742419312
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Inventor
Anmelder Gleich
Original Assignee
Petutschnigg, Karl, I.ienz (Österreich)
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Description

Die Erfindung betrifft eine im Sattel einer Harfe angeordnete Modulationsmechanik, die über Winkelhaken und Blechlamellen mit feststellbaren Pedalen verbunden ist, deren Betätigung die schwingende Saitenlänge durch Andruck der Winkelhaken an die Saiten nach den Gesetzen der temperierten Stimmung derart verkürzt, daß die Töne der eingestimmten Skala um einen Halb- oder Ganzton erhöht sind.
Die Harfe, dieses sehr alte Saiteninstrument, gewann erst durch die von Hochbrucker im 18. Jahrhundert eingeführte Pedalharfe für die abendländische Musik Bedeutung, derzufolge auf ihr die chromatische Tonfolge und die Diatonik ermöglicht wurde. Durch die Anfang des 19. Jahrhunderts von Erard verbesserte Doppelharfe wurde es möglich, die eingestimmte Skala des Instrumentes nicht nur um einen Halbion, sondern auch um einen Ganzton zu erhöhen. Mit den sieben vorgesehenen Doppelpedalen kann nunmehr die gesamte chromatische Tonleiter vom Kontra-Ges bis zum viergestrichenen Ges gespielt werden, wodurch das Instrument einen Tonumfang aufweist, der etwa dem eines Klaviers entspricht.
Die 40 Saiten aus gedrehtem Darm, Nylon oder Perlon sind in einer Leiste auf dem Resonanzboden des Korpus eingehängt, wodurch die Saitenschwingungen direkt auf den Resonanzkörper und von diesem auf die Luft übertragen und als Schall abgestrahlt werden.
Die heute gebräuchlichen Instrumente sind in Ces-Dur eingestimmt. Die Tonhöhenänderung wird durch eine Verkürzung der schwingenden Saitenlänge mittels einer im sogenannten Sattel untergebrachten Exzentermechanik bewirkt, die über Winkelhaken und Blechlamellen mit den Pedalen mechanisch verbunden ist. Ebenfalls im Sattel sind die Stimmwirbel angeordnet, auf die die Saitenenden aufgespult sind. Durch Drehen mit einem Vierkantlochschlüssel läßt sich der Saitenzug und damit die Tonhöhe verändern.
Bei den bekannten Harfen werden die Winkelhaken an die Saiten gedruckt und an den die Verkürzung der schwingenden Saitenlänge bewirkenden festen Bolzen gezogen und zwar derart, daß zwischen diesem Bolzen und der'Andruckstelle des Winkelhakens an die Saite ein Abstand entsteht. Hierdurch erfährt die Saite durch die Verknickungen am Bolzen und am Winkelhaken eine Beanspruchung, infolge der sie vorzeitig einem Verschleiß und damit einem Reißen ausgesetzt ist. Außerdem wird die Saite durch den Andruck des Winkelhakens in die Länge gezogen, was ein laufendes ίο Nachstellen durch die Stimmwirbel erfordert, um die richtige Tonhöhe der durch die Dehnung verstimmten Saite wieder herzustellen, was vom Spieler als besonders lästig empfunden wird.
Es ist somit die Aufgabe gestellt, die vorstehend beschriebenen Nachteile zu vermeiden und somit eine Mechanik der eingangs geschilderten Art zu schaffen. bei der eine Beschädigung der Saiten unterbleibt und ein Nachstellen der Stimmwirbel zur Wiederherstellung der gewünschten Tonhöhe entfällt
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei Einrastung der Pedale jeder Winkelhaken in eine Lag? verschwenkt wird, gemäß der er genau gegenüber einem die verkürzte Saitenlänge bestimmenden Bolzen an der Saite anliegt. Hierdurch erfährt die
Z5 Saite keinerlei Zug in Längsrichtung so daß ihre Tonhöhe nmgeändert bleibt Außerdem wird die Saite weder geknickt noch gewürgt, so daß sie keinerlei mechanischer Beschädigung ausgesetzt ist, weil der Winkelhaken praktisch ohne Druck an ihr anliegt.
Eine im Rahmen der Erfindung liegende vorteilhafte Ausführung besteht darin, daß auch der die verkürzte Saitenlänge bestimmende Bolzen als verschwenkbarer Winkelhaken ausgebildet ist und bei eingerastetem Pedal dem ersten Winkelhaken gegenüber an der Saite anliegt, wobei beide Winkelhaken mechanisch gekoppelt und durch ein gemeinsames Pedal verschwenkbar ausgebildet sind und bei eingerastetem Pedal einander gegenüber an der Saite anliegen. Hierdurch wird die Saite beidseitig in gleicher Höhe erfaßt und zangenartig gehalten, wobei sie keinerlei Druck oder Zug erfährt.
Im nachstehenden wird die Erfindung an Hand der Figuren der Zeichnung eingehend beschrieben, doch soll sie nicht auf diese Möglichkeiten ihrer Verwirklichung beschränkt sein.
F i g. 1 und 2 zeigen die herkömmliche Anordnung einer die Tonerhöhung bewirkenden Mechanik, und zwar F i g. 1 mit unverschwenktem und F i g. 2 mit verschwenktem Winkelhaken,
F i g. 3 und 4 eine erste Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung, ebenfalls in Ausgangs- und Arbeitsstellung des Winkelhakens, und
Fig.5 und 6 eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung, bei der auch der die wirksame Länge der Saite bestimmende Bolzen als verschwenkbarer Hebel ausgebildet ist. Alle Ausführungen sind schematisch dargestellt.
Bei der in den F i g. 1 und 2 gezeigten Ausführung einer bekannten Mechanik wird der im Sattel 4 der Harfe schwenkbar angeordnete Winkelhaken 1 (s. Pfeil) in einem Abstand vom dem die Saitenverkürzung bestimmenden Bolzen 2 an die Saite 3 angedrückt. Dadurch erfährt deren gerader Verlauf eine Knickung (Fig. 2} mit einer Zugbeanspruchung, die die straff gespannte Saite in verhältnismäßig kurzer Zeit dehnt, so daß der Spieler ihre Stimmung laufend überprüfen und die Saite durch Verdrehen der Wirbel nachspannen muß. Wegen der straffen Saitenspannung muß der Winkelhaken 1 auch sehr stark an die Saite angedrückt
werden, wodurch diese an den Knickstellen besonders stark beansprucht wird.
Bei der erfindungsgemäßen Ausführung nach den Fig.3 und 4 sind diese Nachteile dadurch vermieden, daß der verschwenkte Winkelhaken 1 an der Saite 3 s direkt gegenüber dem Bolzen 2 anliegt. Hierdurch wird nur ein gelinder Druck auf die Saite 3 ausgeübt, wobei jegliche Längsdehnung oder gar Knickung entfällt. Die Saite erfährt somit keinerlei Beschädigung und braucht wegen der Betätigung durch die Pedale nicht nachgestellt werden. Gerade dies ist für den Spieler eine erwünschte Erleichterung, weil jedes Pedal die Note, auf die der betreffende Mechanismus Bezug hat, der ganzen Ausdehnung der Tonleiter nach, also nicht bloß einzeln für sich, erhöht. Das Fis-Pedal z. B. erhöht somit nicht bloß ein bestimmtes F, sondern zu gleicher Zeit alle anderen F der ganzen auf dem Instrument vorgesehenen Tonreihe. Damit ist der Spieler gezwungen, in verhältnismäßig kurzen Abständen alle vierzig Saiten der Harfe nachzustimmen, was bei einer Ausführung nach dem Vorschlag der Erfindung entbehrlich wird.
In den F i g. 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung gezeigt. Hier ist auch der Bolzen 2 als schwenkbarer Winkelhaken ausgebildet. Vorteilhaft werden die beiden Winkelhaken I, 2 mit einem Pedal verbunden und gleichzeitig üo gegen die Saite e geschwenkt, daß sie einander gegenüber an dieser anliegen. Bei dieser Ausführung wird auf der Saite 3 keinerlei Druck ausgeübt, und die Winkelhaken 1, 2 liegen zangenartig an ihr an. Die Saite 3 bleibt stets in gleicher Lage und wird weder gebogen noch geknickt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. fm Sattel einer Harfe angeordnete Modulationsmechanik, die über Winkelhaken und Blechlamellen mit feststellbaren Pedalen verbunden ist, deren Betätigung die schwingende Saitenlänge durch Andruck der Winkelhaken an die Saiten nach den Gesetzen der temperierten Stimmung derart verkürzt, daß die Töne der eingestimmten Skala um einen Halb- oder Ganzton erhöht sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei Einrastung der Pedale jeder Winkelhaken (1) in eine Lage verschwenkt wird, gemäß der er genau gegenüber einem die verkürzte Saitenlänge bestimmenden Bolzen (2) an der Saite (3) anliegt.
2. Modulauonsmechanik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (2) gleichfalls als verschwenkbarer Winkelhaken ausgebildet ist und bei eingerastetem Pedal dem ersten Winkelhaken (1) gegenüber an der Saite (3) anliegt, wobei beide Winkelhaken (1, 2) mechanisch gekoppelt und durch ein gemeinsames Pedal verschwenkbar sind und bei eingerastetem Pedal einander gegenüber an der Saite (3) anliegen.
DE19742419312 1973-05-11 1974-04-22 Modulationsmechanik für Harfen Expired DE2419312C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT416773A AT324816B (de) 1973-05-11 1973-05-11 Modulationsmechanik für harfen
AT416773 1973-05-11

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2419312A1 DE2419312A1 (de) 1974-11-28
DE2419312B2 DE2419312B2 (de) 1975-10-23
DE2419312C3 true DE2419312C3 (de) 1976-06-10

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