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Schalteinrichtung für Gesellschaftsleitungs-Fernsprechapparate
Manche Fernsprechbetriebssysteme mit für mehrere Sprechstellen gemeinsamer Leitung (Gemeinschafts-oder Gesellschaftsleitung) erfordern in den Sprechapparaten Schaltmassnahmen von bestimmter Reihenfolge und Dauer. Ein solches Betriebssystem ist z. B. im österr. Patent Nr. 54945 beschrieben. Bei diesem System muss vor dem Anschalten der Sprecheinrichtung ein Relais vorübergehend prüfend zwischen einer Sprechleitungsast und Erde geschaltet werd. i. Bei besetzter Leitung ist dieser Sprechast pannungsführend, das Relais zieht seinen Anker an und verhindert die Anschaltung der Sprecheinrichtung an die Gesellschaftsleitung.
Es sind demnach nicht nur Schaltmassnahmen in bestimmter Reihenfolge notwendig, sondern es muss auch z. B. die vorübergehende Anschaltung des Prüfrelais von ausreichender Dauer sein, damit das Relais auch bei sehr rascher Handhabung des Sprechapparates seinen Anker anziehen und die nachfolgenden Schaltmassnahmen unwirksam machen kann.
Bei den bisher für das Betriebssystem nach dem österr. Patent Nr. 54945 verwendeten Sprechapparaten werden die erforderlichen Schaltmassnahmen in bestimmter Reihenfolge und Dauer im Zusammenhang mit der Bewegung des Aufhängehakens für den Handfernsprecher beim Aus-bzw. Einhängen desselben vollzogen. Mit Rücksicht auf dieses Schaltorgan wurden bisher nur Wandapparate verwendet, da bei diesen der Aufhängehaken für den Handfernsprecher ohne Schwierigkeit einen genügend langen Weg ausführen kann, um bei mässigem Gewicht des
Handfernsprechers die erforderlichen Schalt- massnahmen ausführen zu können. Bei Tisch- apparaten steht für die Auflegegabel für den
Handfernsprecher ein genügender Hub nicht zur
Verfügung.
Bei der Schalteinrichtung für Gesellschafts- leitungs-Fernsprechapparate nach der vorliegen- den Erfindung werden die erforderlichen Schalt- massnahmen nicht durch den Aufhängehaken bzw. die Auflegegabel für den Handfernsprecher bewirkt, sondern durch ein besonderes Schalt- organ, z. B. einen Taster oder Schalthebel, so dass die Ausführung nach der Erfindung sowohl für
Wand-als auch für Tischapparate verwendbar ist. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Apparate
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Betriebssysteme mit Gemeinschafts-oder Geseh- schaftsleitung verwendbar.
Fig. 1 zeigt als Beispiel für Schaltmssrhmen von bestimmter Zeitfolge und Dauer die Prüfschaltung eines Femsprechapparates für Gesellschaftsleitungen. Diese Schaltung ist nicht Gegenstand der Erfindung. Die Einrichtungen für den wahlweisen Anruf der Sprechstelle vom Amt aus sowie deren Schaltung sind nicht dargestellt.
Die Schaltung dient nur als Grundlage für die Beschreibung der Beispiele erfindungsgemässer Apparateinrichtungen, die in den Fig. 2 und 3 gezeigt sind.
Der Hebel H sowie die beiden Nockenscheiben NS1 und N in Fig. 2 sind um die gleiche Achse x und gegeneinander drehbar.
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dreht sie im Sinne der Uhrzeigerbewegung. Die Schaltnocke n. schiebt sich unter die Kröpfung Kr2 des Kontaktfederpaketes \-g, öffnet K, und Kg und schliesst K2. Durch K1 und werden in der Schaltung nach Fig. 1 die Verbindungen VI und V2 zur Sprecheinrichtung sp unterbrochen. Bei der weiteren Verdrehung der Nockenscheibe NS1 erreicht der mit ihr verbundene Mitnehmerstift M2 die Nase n2 der Nockenscheibe NS2 und verdreht auch diese.
Die Kröpfung Kr 1 des Kontaktfederpaketes K4 Ks wird durch die Schaltnocke n4 der Nockenscheibe NS2 nach links gedrückt und legt sich in die seichte Rast der Nockenscheibe NS2.
Die Kontakte Kot und K 5 werden hiebei geschlossen. In dem Schaltungsbeispiel nach Fig. 1 wird dadurch das Prüfrelais P über den durch die Nockenscheibe NS, geschlossenen Kontakt K2 und den geschlossenen Kontakt K, an die a-Leitung geschaltet. Der Besetztzustand, der für mehrere Sprechstelleti gemeinsamen Leitung a, b ist im Beispiel nach Fig. 1 dadurch gekennzeichnet, dass im Amte eine geerdete Batterie an die a-Leitung geschaltet ist. Bei besetzter Leitung wird daher das Prüfrelais P in Fig. 1 und 2 seinen Anker A anziehen und dessen Fortsatz AF den Sperrzahn Z, der mit der
Nockenscheibe NS, verbunden ist, nach links
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der Sperrzahn Z in Ruhe.
Wird nun der Hebel H losgelassen, so kehrt er durch die Wirkung der Feder F1 in seine Ruhelage zurück. Unter dem Einfluss der Feder F2 dreht sich auch die Nockenscheibe NS, entgegen der Uhrzeigerbewegung zurück. Die Nockenscheibe NS2 bleibt zunächst infolge der Einklinkung der Kröpfung Kr, in der seichten Rast R der Nockenscheibe N S2 in Ruhe. Ist die Leitung besetzt und daher der Sperrzahn Z durch den Relaisanker nach links gedrückt, so stosst der Sperrzahn im Verlaufe der Weiterdrehung der Nockenscheibe NS, an die Nase n3
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aus der Rast ausgehoben und schliesslich die Kontakte und Ks nach Abgleiten der Kröpfung Kr, von der Nocke n4 geöffnet werden.
Durch Öffnen der Kontakte und K, werden die Verbindungsleitungen VI und zwischen der Sprecheinrichtung sp und der besetzte@ Leitung a, b unterbrochen und das Prüfrelais ist damit gleichfalls abgeschaltet.
Damit das Prüfrelais auch bei raschester Hinund Zurückbewegung des Hebels H genügend lange Zeit zwischen a-Leitung und Erde geschaltet ist, so dass es seinen Anker anziehen und den Sperrzahn z nach links drücken kann, bevor der Sperrzahn z an der Nase n3 vorbeigedreht hat, ist der Hebel mit der Nockenscheibe nicht starr, sondern nur kraftschlüssig durch den Mitnehmerstift M, und die Nase n, verbunden und die Geschwindigkeit, mit der sich die Nockenscheibe NS. in die Ruhelage zurückdrehen kann, durch die Luftbremse Br entsprechend verlangsamt.
Nach Abschaltung des Prüfrelais bewegt sich der Sperrzahn unter dem Einfluss einer nicht gezeichneten Feder nach rechts und gibt die Nase n3 wieder frei. Im weiteren Verlauf der Zurückdrehung der Nockenscheibe NS1 werden auch die Kontakte Ku Kg, K3 zurückgeschaltet, womit der Ausgangszustand erreicht und die Anschaltung der Sprecheinrichtung an die besetzte Leitung a, b unterblieben ist.
Ist dagegen die gemeinsame Leitung frei, das Prufrelais und der Sperrzahn z daher in Ruhe
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scheibe NS2 nicht mitgenommen, und K, bleiben geschlossen. Die Nockenscheibe NS1 schaltet die Kontakte K1-K3 schliesslich wieder zuruck. Durch Öffnen von K2 wird das Prüfrelais abgeschaltet und über die nun wieder geschlossenen Kontakte K1J K3 sowie über die geschlossengebliebenen Kontakte K4, K5 wird die Sprecheinrichtung mit der gemeinsamen Leitung a, b verbunden.
Beim Auflegen des Handfernsprechers auf die Apparatgabel G stosst die damit verbundene Stossstange st gegen den Stift m3 der Nocken- scheibe N und dreht diese in die Ruhelage, wodurch die Kontakte und K5 geöffnet und die Sprecheinrichtung sp (in Fig. 1) wieder von der Leitung abgeschaltet wird.
Fig. 3 zeigt eine andere Art der Rückführung der Nockenscheibe N bei besetzter Leitung.
Die Anordnung wird ebenso wie die nach Fig. 2 durch den Hebel H und die Nockenscheibe NS1 und NS2 gebildet. Die Nockenscheibe NS, wird in ihrer Endlage entgegen der Kraft der Rückführfeder F3 durch einen am Anker A des
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wenn das Prüfrelais P seinen Anker nicht anzieht, die gemeinsame Leitung also frei ist Bei besetzter Leitung zieht das Relais P seinen Aiikei an, der Sperrzahn z wird ausser Eingriff mit der Nase n3 gebracht und die Nockenscheibe NS2 d@eht
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nach Fig. 2. Auch bei dieser Ausführung kann die Dauer einzelner Schaltmassnahmen durch die Wirkung der Luftpumpe Br als Bremse geregelt werden.