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Scherenstromabnehmer, insbesondere für hohe Geschwindigkeiten
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Scherensystem aufweisen (vgl. die britische Patentschrift Nr. 295392) ; die oberen horizontalen Stangen dieses Scherensystems sind durch Kuppelstangen, die zwischen hebelartigen Fortsätzen der oberen Scherenarme angeordnet sind, zur Stromabnehmerbasis parallel geführt und tragen einen kleinen trapezförmigen Stromabnehmer, der im wesentlichen aus drei miteinander sowie mit den schrägen oberen Scherenarmen gelenkig verbundenen Schleifstücken besteht ; an diesen Gelenkspunkten sind Stangen angelenkt, welche in Löchern der genannten Tragstangen vertikal geführt sind. Ausserdem sind diese Gelenkspunkte mit Druckfedern gegen diese Tragstangen abgestützt.
Die durch die Federn ermöglichte Vertikalbewegung der Gelenkspunkte ist aber nur gering und würde ganz entfallen, wenn nur ein Schleifstück vorgesehen wäre, wie das bei hoher Fahrdrahtspannung gegebener geringer Stromstärke üblich ist.
Demgegenüber weist der neue Scherenstromabnehmer ein oder mehrere über der grossen Schere angeordnete, das bzw. die Schleifstücke tragende kleine Scherensysteme auf, welche erfindungsgemäss in einem am oberen Teil der grossen Schere angeordneten Rahmen gelagert sind, so dass das obere Scherensystem sich vollkommen unabhängig vom unteren Scherensystem bewegen und durch ein normales an seinen unteren Armen angreifendes Federsystem betätigt werden kann, welches einen relativ grossen Hub der kleinen Schere zulässt.
Die Anordnung kann auch fallweise so getroffen werden, dass das untere grosse Scherensystem um 90 gegen die Fahrtrichtung verdreht ist, also die Ebene des unteren Scherensystems senkrecht zur Fahrtrichtung steht.
Die kleine Schere hat gegenüber der Wippe den wesentlichen Vorteil, dass sie durch den Winddruck (Luftdruck) nicht abgedrückt wird, und genügend leicht ist, um jähen Höhenänderungen der Fahrleitung oder einem sonstigen
Impuls, der die untere Schere wegen ihres Gewichtes zum Abspringen veranlasst, in ihrer Auswirkung zu begegnen.
In den Zeichnungen sind beispielsweise schematisch zwei Konstruktionen dargestellt, u. zw zeigt Fig. 1 den Aufriss eines Scherenstrom- abnehmers in normaler Lage mit kleiner oberer
Schere, senkrecht zur Fahrtrichtung gesehen.
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Fig. 2 zeigt den Kreuzriss eines Scherenstromabnehmer in um 90'zur Fahrtrichtung verirehter Lage mit kleiner oberer Schere, in der Fahrtrichtung gesehen. Die Fig. 3,4 und 5 zeigen beispielsweise zwei Konstruktionen zum Einziehen der kleinen Schere beim Senken der grossen Schere.
In Fig. l bedeutet 1 einen auf der Lokomotive befestigten Rahmen, in welchem zwei Wellen 2 gelagert sind, die mit dem unteren Schrägarme 3 des Scherenstromabnehmers starr verbunden sind.
Damit die Schrägarme 3 immer symmetrisch aufsteigen, werden die Wellen 2 durch Hebel 4 und ein oder mehrere Kuppelstangen 5 in an sich bekannter Weise verbunden. An den oberen Gelenken der unteren Schrägarme 3 sitzen die oberen Schrägarme 6 deren obere Gelenke 7 zur Bildung der Basis für die kleine Schere durch zur Basis 1 der unteren Schere parallele Stangen 8 verbunden sind. Die oberen Schrägarme 6 sind in bekannter Weise derart durch Hebel 9 und Kuppelstangen 10 miteinander verbunden, dass die Stangen 8 zur Basis 1 parallel geführt werden.
Es kann auch eine an sich bekannte, für mehrere Wippen bestimmte Scherenstromabnehmerkonstruktion verwendet werden. Hiebei können die Lagerungen zweier dieser Wippen als Lager für die kleine Schere benützt werden, wenn die Entfernung derselben in allen Höhenlagen gleich ist. Wenn dies nicht zutrifft, kann man über die beiden oberen Achsen den Stangen 8 (in Fig. l) entsprechende Stangen legen, welche auf einer der oberen Achsen gelagert sind und von der anderen oberen Achse aber mittels Langloch oder sonstwie gerade geführt werden, so dass die oben erwähnte Distanzänderung nicht mehr hinderlich wird.
Auf dieser in einer der beschriebenen Arten geschaffenen Basis kann die kleine Schere aufgesetzt werden, u. zw. derart, dass in zwei Lagern auf den Stangen 8 je eine Welle 11 angeordnet ist, die mit einem unteren Schrägarm 12 der oberen Schere fest verbunden ist. Diese Schrägarme 12 sind in ähnlicher Weise wie bei der unteren Schere durch ein Kupplungsgestänge 13, 14 symmetrisch geführt, wogegen die oberen Arme 15 der oberen Schere im Lager 16 miteinander verbunden sind, das auch die Drehachse 17 irgendeines oder mehrerer Schleif stücke 19 trägt.
Der vorteilhafterweise beim Zusammendrücken ansteigende Gegendruck der kleinen Schere oder
Scheren wird durch Federn 18 bewirkt, welche beispielsweise in den Seitengelenkswellen 18 a der kleinen Scheren geeignet eingehängt werden.
Vorteilhafterweise kann auch die kleine Schere als Sechseckkonstruktion ausgeführt werden, wobei das Ausgleichgestänge sich unter Umständen erübrigt, wenn das Schleifstück sich nach der
Oberleitung einstellen kann.
Der in Fig. 2 dargestellte Höchstgeschwindig- keitsstromabnehmer, dessen Scherensystem senk- recht zur Fahrtrichtung steht, hat im Prinzip genau dasselbe Scherengestell wie der Strom-
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notwendigerweise sehr lange kleine Schere solid abzustützen.
20 ist der Rahmen, 21 sind die Wellen mit dem Kupplungsgestänge 22 und 23, 24 die unteren, 25 die oberen Schrägarme, 26 die oberen Achsen, auf welche die kleine Schere aufgesetzt ist. 27 ist die obere zur Basis parallele Stange, 28 und 29 das obere Kupplungsgestänge. Auch hier kann, wie bei dem Stromabnehmer nach Fig. 1, irgendeine bekannte Mehrfachwippen-Stromabnehmerkon- struktion, eventuell mit Langlochstange, verwendet werden.
Die obere Schere gleicht vollkommen der in Fig. 1 dargestellten.
Damit die obere Schere beim Einziehen der grossen Schere ebenfalls eingezogen wird, ist ein geeignetes Hebelgestänge zwischen der oberen Schere und einem der Schrägarme der unteren Schere angeordnet. Eine derartige Einrichtung zeigt beispielsweise Fig. 3 ; 30 ist ein mit dem oberen Schrägarm 6 der grossen Schere fest verbundener Hebel, 31 eine Langlochstange oder ein flexibles Zugorgan, Hebel 32 ist mit dem unteren Arm 12 der kleinen Schere fest verbunden.
Durch das Langloch ist die Beweglichkeit der kleinen Schere in der Arbeitslage gesichert. In Fig. 3 ist die gesenkte Lage strichpunktiert eingezeichnet.
Diese Aufgabe kann auch, wie die Fig. 4 und 5 zeigen, dadurch gelöst werden, dass an einer oder beiden unteren Wellen 7 der kleinen Schere mindestens ein gegen die Mitte derselben ragender
Hebel 33 derart angeordnet ist, dass er oeim
Senken der grossen Schere durch einen auf dem
Rahmen 1 befestigten Anschlag 34 nach oben verschwenkt wird, wodurch die kleine Schere eingezogen wird.
Die angeführten zwei Konstruktionen (Fig. 1 und 2) sind nur Hauptbeispiele der Anwendung der Erfindung. Es können eventuell auch mehrere untere Scheren aufeinander gesetzt werden, ausserdem sind viele Variationen möglich durch
Kombinationen mit der Kreuzschere, d. h., dass sich ein Teil oder alle Schrägarme der grossen oder kleinen Scheren kreuzen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Scherenstromabnehmer, insbesondere für hohe Geschwindigkeiten mit einem oder mehreren über der grossen Schere angeordneten, das oder die Schleifstücke tragenden kleinen Scheren- systemen, dadurch gekennzeichnet, dass dieses oder diese Scherensysteme in einem, am oberen Teil der grossen Schere angeordneten, starren Rahmen gelagert sind, so dass sich das obere Scherensystem vollkommen unabhängig vom unteren Scherensystem bewegen kann.