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Füllfederhalter
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung jener bekannten Füllfederhalter mit einer vom Tinten- vorratsraüm getrennten Vorkammer mit starren
Wänden, die mit dem Vorraum durch ein Ventil verbunden ist, wobei dieses Ventil schreibfeder- seitig durch ein nach aussen ragendes Hubmittel betätigt werden kann. Ein solcher Füllfeder- halter ist in der deutschen Patentschrift Nr. 743124 beschrieben.
Ein wesentliches Kennzeichen solcher Füllfederhalter ist in der Ausbildung des Ventilführungs- körpers als genuteter Ansatz gelegen, der in die Vorkammer reicht. Durch diese Massnahme wird nämlich gesichert, dass sich die Vorkammer in sehr kurzer Zeit, während welcher das Ventil nur geöffnet sein soll, verlässlich mit Tinte füllt, u. zw. dadurch, dass sich in den einzelnen Nutenkanälen geringste, aber zur Einleitung der
Strömung ausreichende statische Druckunterschiede ausbilden, sofern, wie dies praktisch immer der Fall sein wird, die Vorkammer bei geneigtem Halter gefüllt werden soll. Zu diesem Zwecke genügt es, das nach aussen ragende Ventilöffnungsorgan des in Schreiblage in der Hand ruhenden Halters gegen ein Widerlager zu drücken.
Es hat sich nun bei solchen Füllhaltern gezeigt, dass eine Füllung der Vorkammer nach jahrelangem Gebrauch des Halters nicht mehr klaglos gelingt, u. zw. konnte als Ursache für dieses Verhalten folgendes festgestellt werden :
Der die Nuten tragende Ventilführungskörper ist zufolge der stattgefundenen mechanischen Bearbeitung in gewissem Masse tintenabweisend.
Diese, wenn auch nur schwach ausgeprägte Oberflächenbeschaffenheit verliert sich aber im Laufe der Zeit und damit auch die Fähigkeit, bei Öffnung des Ventiles, entsprechende Schräglage des Halters vorausgesetzt, die Vorkammer augenblicklich zu füllen.
Um diesem Übelstande abzuhelfen, wird gemäss der Erfindung der Ventilkörper so ausgeführt, dass der in der Gebrauchslage des Halters oben liegende, dem Überströmen der Luft dienende Durchtrittskanal des Ventilkörpers wesentlich grösseren Querschnitt aufweist, als der darunter liegende, dem Überströmen der Tinte dienende Durchtrittskanal des Ventiles. Zweckmässig kann hiebei der in an sich bekannter Weise mit seitlichen hohlkehlenartigen Ausnehmungen versehene
Ventilführungskörper eine zusätzliche Aus- nehmung erhalten, die in einem zwei Kohlkehlen trennenden Steg mit solcher Form vorgesehen ist, dass bei offenem Ventil ein zusätzlicher Kanal entsteht, der die Vorkammer und den Tinten- vorratsraum miteinander verbindet.
Dieser zu- sätzliche Kanal wird in einfacher Weise durch eine Ausfräsung des genannten Steges erhalten.
Der Zusatzkanal gewährleistet auch nach voll- ständiger Entfettung der Teile die rasche Füllung der Vorkammer, denn er sichert die zur raschen Vorkammerfüllung unerlässliche beträchtliche
Unsymmetrie des Führungskörpers bzw. die Ungleichheit der Druckverhältnisse in den einzelnen Kanälen. Allerdings ist darauf zu achten, dass der zusätzliche Kanal in der Gebrauchslage des Halters oben liegt, d. h. es sollen Mittel vorgesehen werden, welche die einmal vorgenommene richtige Einstellung des Ventilführungskörpers mit Bezug auf die Schreibfeder bewahren, d. h. eine Drehung dieses Körpers verhindern.
Zum besseren Verständnis des Gesagten und zur weiteren Erläuterung der Erfindung sei auf die Zeichnungen verwiesen, in denen der Erfindungsgegenstand schematisch veranschaulicht ist.
Fig. 1 zeigt den Füllfederhalter im Schnitt, Fig. 2 den Ventilkörper in vergrössertem Massstabe und Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2. In den Figuren bezeichnet 1 den Griffteil, 2 den Halteteil, 3 den Tintenleiter, 4 die Ventilfeder, 5 den Führungsansatz des Ventiles, das im übrigen aus Ventilteller 6, Dichtungsscheibchen 7 und Ventilsitz 8, letzterer auf dem Griffteil ausgebildet, besteht.
Die Öffnung des Ventiles erfolgt durch Druck auf das Hubmittel 9, wie an sich bekannt.
Der Ventilführungskörper wird durch Einfräsen von Nuten 10 in einen ursprünglich zylindrischen Teil 11 gebildet, vgl. Fig. 2 und 3.
In den Steg 13, der die beiden Nuten 10'und 10" trennt, ist die aus Fig. 2 ersichtliche weitere Ausnehmung 14 eingearbeitet. Diese bildet, wie aus Fig. 1 ersichtlich, bei angehobenem Ventil einen zusätzlichen Kanal, der die Vor-
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kammer 15 und den Vorratsraum 16 miteinander verbindet. Hiebei ist die Lage des Ventilführungs- körpers mit Bezug auf die Schreibfeder zweck- mässig gesichert, so, dass der zusätzliche Kanal 14 in der Schreiblage des Füllhalters stets in dessen oberen Bereichen liegt. Dies hat zur Folge, dass die Kanäle 10'und 10"Luft, der restliche Kanal 10 (Fig. 2) indessen Tinte fördern wird.
Die Sicherungsmittel, welche eine Verdrehung des Ventilführungskörpers um seine Achse, d. h. mit Bezug auf irgendeinen Punkt des ganzen
Systems, z. B. die Schreibfeder verhindern, können verschiedenster Art sein. Im dargestellten Beispiel bestehen sie in einer Nut 20, die am unteren Ende des Führungskörpers (Fig. 3,4) ausgebildet ist und in die das der Ventilbetätigung dienende Hubmittel 9 (Fig. 1), das bekanntlich seinerseits schon in Nuten des Tintenleiters 3 geführt ist, eingreift.
Hiebei ist die Nut 20 unsymmetrisch, d. h. nicht durchgehend aus- geführt, um zu erreichen, dass der Teil 9 mit seinem ebenfalls exzentrisch ausgeführten Vorsprung 9' (Fig. 1) nur dann in diese Nut einspringt, wenn der Ventilführungskörper 5 mit Bezug auf die Schreibfeder die richtige Stellung einnimmt, d. h. in der Gebrauchslage des Halters der zusätzliche Luft-Überströmquerschnitt 14 oben liegt.
Wie schon die Zeichnungen erkennen lassen, wird der Ventilführungskörper zufolge Einarbeitung der weiteren Nute 14 zum Teil seiner Aufgabe, das Ventil zu führen, entkleidet, besonders gegen Ende der Ventil-Öffnungs- bewegung. Um dies auszugleichen, empfiehlt sich die Vorsehung von Ersatz-Führungen, wie solche, z. B. durch die, nunmehr mit entsprechend verbesserter Genauigkeit auszuführenden Teile 21 und 17 gebildet werden. Man kann aber auch eine zusätzliche Ventilführung im Griffteil 1 vorsehen, zu welchem Zwecke der Ventilteller an Fortsätzen des Teiles 8 gleiten kann ; natürlich sind aber auch zahlreiche andere Möglichkeiten einer zusätzlichen Führung gegeben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Füllfederhalter mit einer von Tintenvorratsraum getrennten Vorkammer mit starren Wänden, die mit dem Vorratsraum durch ein Ventil verbunden ist, wobei dieses Ventil durch ein federseitig nach aussen ragendes Hubmittel betätigt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Gebrauchslage des Halters oben liegende, dem Überströmen der Luft dienende Durchtrittskanal (14) des Ventilkörpers (5) wesentlich grösseren Querschnitt aufweist, als der darunter liegende, dem Überströmen der Tinte dienende Durchtrittskanal des Ventiles.