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Ausbildung und Anordnung der Tintenführung bei Füllhaltern Die Erfindung
betrifft die besondere Anordnung und Ausbildung der Tintenführung bei Füllhaltern,
bei denen der Tintenleiter ringförmige, durch eine Kapillarrinne verbundene Ausgleichskammern
trägt und in eine auf dem Halterschaftkopf angeordnete Hülse eingekapselt ist. Es
sind bereits bei solchen Füllhaltern die verschiedenartigsten Formen und Anordnungsweisen
von Ausgleichskammern bekannt, wobei die den Tintenleiter und auch die Feder zum
Teil einschließende übergeschobene Hülse des Halterschaftkopfes ein Abspritzen der
Tinte beim Weglegen des Halters oder auch ein unerwünschtes Austrocknen vermeiden
sollte. Werden solche Halter, wie üblich, als Selbstfüller ausgebildet, tritt jedoch
der Nachteil ein, daß das Füllen des Tintenraumes nicht nur durch den Tintenkanal,
sondern auch durch die Ausgleichskammern hindurch erfolgt, so daß auch diese von
Anfang an völlig mit Tinte gefüllt sind. Bis zu ihrem Leerschreiben können die Ausgleichskammern
somit ihre eigentliche Aufgabe nicht erfüllen, und es verbleibt zunächst ein nur
unbefriedigend geregelter Tintenlauf. Dazu kommt, daß bei einigen bekannten Ausführungsformen
die Feder sich im Gebrauch verdrehen könnte, da sie innerhalb der Hülse auf dem
Tintenleiter nur durch Reibungsschluß gesichert war.
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Diese Nachteile werden nach der Erfindung dadurch vermieden, daß die
Ausgleichskammern und ihre Kapillarrinne nach vorn und bis auf eine Kapillarverbindung
im vordersten Bereich auch gegenüber dem Tintenkanal des Tintenleiters abgeschlossen
sind. Es besteht ferner die Möglichkeit, die Ausgleichskammern und die Kapillarrinne
auch nach hinten zu dicht abzuschließen. Mit Vorteil erfolgt die Befestigung des
Tintenleiters im Halterkopf durch die Hülse, die mit einem Absatz versehen ist,
der sich auf die Begrenzungsrippe der
vordersten Ausgleichskammer
abstützt, während die Begrenzungsrippe der hintersten Ausgleichskammer den Anschlag
am Halterkopf bildet. Hierbei kann zwischen dieser letzteren Begrenzungsrippe und
dem Halterkopf ein elastischer Dichtungs-und Ausgleichsring vorgesehen sein. Der
Abschluß der Ausgleichskammern gegenüber dem Tintenkanal kann durch eine Rippe erfolgen,
die von oben her in den Tintenkanal bis zum Grund der Ausglei.chskammern eingreift
und die gegebenenfalls im Innern der Hülse fest angeordnet sein kann. Um die kapillare
Verbindung im vordersten Bereich der Ausgleichskammern zum Tintenkanal herzustellen,
können die vordersten Ausgleichskammern entweder kapillare Eindrehungen besitzen,
die tiefer liegen als die in den Tintenkanal eingreifende Rippe, oder es kann eine
diametrale Durchbrechung im vordersten Teil des Tintenleiters angeordnet sein, die
die Kapillarrinne der Ausgleichskammern mit dem Tintenkanal verbindet. Je nach den
besonderen Bedürfnissen können entweder die Rippe, die in den Tintenkanal eingreift,
oder dieser selbst und der Luftkanal des Tintenleiters im Bereich der letzten Ausgleichskammern
abgesetzt ausgeführt werden, um das Nachströmen von Luft in den Tintenraum des Halters
zu erleichtern. Mit Vorteil ist ferner am vorderen Ende des Tintenleiters im Bereich
der Federspitze an der Oberseite des Tintenleiters ein Querkanal angeordnet, und
es kann schließlich auch die die Feder überdeckende Hülse über dem Herzloch der
Feder mit einer entsprechenden Öffnung versehen sein. Die -Verdrehung der Feder
kann in einfachster Weise dadurch beseitigt werden, daß die Hülse im Bereich der
Feder nach innen zu der Materialstärke der Feder entsprechend vorspringende Absätze
besitzt, worauf sich die seitlichen Längskanten der Feder abstützen. Schließlich
kann die Feder im hinteren Teil auch eine größere Schenkelspannweite als im vorderen
Teil besitzen, wobei seitliche Einschnitte vorgesehen sein können, die diese beiden
Teile gegenseitig abteilen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einigen Ausführungsbeispielen
schematisch veranschaulicht. Es zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch Halterkopf,
Tintenleiter und übergeschobene Hülse, Fig.'2 einen Querschnitt nach 11-II der Fig.
i, Fig. 3 einen Querschnitt nach 111-11I der Fig. i, Fig. :I einen Längsschnitt
durch die Hülse in abgeänderter Ausführungsform, Fig. 5 einen Längsschnitt durch
den Tintenleiter mit Kapillareindrehungen im vorderen Bereich der Ausgleichskammern,
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Tintenleiter nach Fig. 5, Fig.7 eine abgeänderte
Ausführungsform des Tintenleiters, Fig. 8 die Ausführung des Tintenleiters bei Verwendungeines
Füllsystems mitLuftausstoßröhrchen, Fig. 9 eine Ansicht der Feder.
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Der Halterschaftkopf i ist mit einer in den Tintenraum 2 mündenden
Längsbohrung 3 versehen, in die der Tintenleiter 4 eingeschoben ist. Der Tintenleiter
selbst ist an seiner Oberseite mit einem Luftkanal 5 sowie mit zwei Haarkanälen
6, die als Tintenkanal dienen, versehen. Ringförmig um den Tintenleiter 4. ist eine
Vielzahl von Ausgleichskammern 7 angeordnet, die durch entsprechende ringförmige
Rippen 8 voneinander abgeteilt sind. An der Unterseite des Tintenleiters 4 ist eine
Kapillarrinne 9 angeordnet, die diese Ausgleichskammern miteinander verbindet. über
den Tintenleiter 4 und auch zum Teil über die Feder io ist eine Hülse i i geschoben,
die auf den Halterschaftkopf i aufgeschraubt ist. Diese Hülse besitzt im vorderen
Teil einen Absatz 12, der sich auf der Begrenzungsrippe 8 der 'vordersten Ausgleichskammer
abstützt, während andererseits die Begrenzungsrippe der letzten Ausgleichskammer
als Anschlag am Halterschaftkopf i dient. Zwischen dem Halterschaftkopf und dieser
letzten Begrenzungsrippe 8 ist ein elastischer Dichtungs- und Ausgleichsring 13
angeordnet. Wird die Hülse i i auf den Halterschaftkopf i aufgeschraubt, so wird
damit gleichzeitig zufolge des Absatzes 12 der Tintenleiter 4. im Halterschaftkopf
sicher befestigt. Hierbei vermittelt der Ring 13 nicht mir einen dichten
Ab schluß des Hinterendes der Ausgleichskammern, - sondern er gewährleistet
auch bei geringfügigen Abmessungstoleranzen sowohl die sichere Befestigung des Tintenleiters
als auch ein bündiges Aufsitzen des Endes der Hülse i i am Halterschaftkopf. Gleichzeitig
werden durch das feste Aufliegen des Absatzes 12 auf der Begrenzungsrippe 8 der
,vordersten Ausgleichskammer die Ausgleichskammern sämtlich nach vorn zu dicht abgeschlossen.
Bei dem wiedergegebenen Ausführungsbeispiel ist, wie Fig.2 erkennen läßt, in der
Hülse i i eine Rippe 14 angeordnet, die von oben her in den Luftkanal 5 und den
Tintenkanal 6 des Tintenleiters 4. eingreift, und die dabei bis zum Grunde der Ausgleichskammern
in den Tintenleiter hineinragt. Diese Rippe schließt somit die einzelnen Ausgleichskammern
7 auch gegenüber dem Tintenkanal 6 dicht ab; so daß eine unerwünschte Überflutung
dieser Ausgleichskammern nicht eintreten kann. Im vorderen Bereich der Ausgleichskammern
ist jedoch eine kapillare Verbindung zum Tintenkanal 6 vorgesehen. Nach Fig. 5 und
6 wird diese Verbindung durch kapillare Eindrehungen 15 bewirkt, die im Grunde der
vordersten Ausgleichskammer oder -kammern 7 angeordnet sein können. Diese kapillaren
Eindrehungen greifen tiefer in den Tintenleiter ein als die Rippe 1q., so daß sie
die Verbindung mit dem Tintenkanal bewirken. An Stelle dieser Eindrehungen kann
nach Fig. ; auch im vorderen Bereich der Ausgleichskammern 7 im Tintenleiter q.
eine diametrale Durchbrechung oder Kapillarbohrung 16 angeordnet sein, die die Kapillarrinne
9, die ihrerseits die einzelnen Ausgleichskammern 7 miteinander verbindet, mit dem
Tintenkanal 6 in Verbindung bringt.
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Im Falle der Verwendung des an sich bekannten Druckfüllsystems mit
Luftausstoßröhrchen ist die Anordnung nach Fig.8 so getroffen, daß dieses
Luftausstoßröhrchen
17 in eine Querbohrung 18 ausläuft, die ihrerseits an der Oberseite des Tintenleiters
d. in den Luftkanal ,5 mündet.
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Wird der Füllhalter wie üblich mit seinem vorderen Ende in die Tinte
getaucht und dabei die Füllpumpe, gleichviel welche Ausführung diese besitzt, betätigt,
so kann die Tinte nur über den Tintenkanal 6 und den Luftkanal 5 in den Tintenraum
2 des Halters eingesaugt werden. Um ein besonders leichtes Ansaugen der Tinte und
beim späteren Schreiben auch eine gute Verteilung der Tinte im Bereich der Federspitze
zu sichern, ist mit Vorteil im vorderen Teil des Tintenleiters im Bereich der Federspitze
ein Querkanal r9 angeordnet, der sowohl den Tintenkanal 6 als auch den Luftkanal
5 schneidet. Des weiteren kann auch in der Hülse io, und zwar über dem sogenannten
Herzloch der Feder eine Bohrung i9° vorgesehen sein, die zusätzlich das Ansaugen
von Tinte erleichtert. Dieser Querkanal verleiht ferner dem vordersten Ende des
Tintenleiters q eine gewisse Elastizität, so daß sich das Ende des Tintenleiters,
ohne besondere Maßnahmen zu erfordern, beim Zusammenbau der Form der Feder, die
auch in der Spitze leicht gekrümmt verlaufen kann, sehr gut und dicht schließend
anpaßt. Da die Tinte beim Füllen des Halters nur in den Tinten- und Luftkanal eingesaugt
wird und da die Ausgleichskammern 7 und die Kapillarrinne 9 nach vorn zu durch den
Absatz 12 der Hülse i i dicht abgeschlossen sind, bleiben die Ausgleichskammern
7 selbst während des Füllvorganges leer. Der Halter ist daher sofort nach dem Füllen
in vollem Umfang schreibbereit, ohne daß Schwierigkeiten, wie sie bisher durch die
überfüllten Ausgleichskammern eintreten konnten, zu befürchten sind.
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Dagegen können sich die Ausgleichskammern infolge ihrer kapillaren
Verbindung im vorderen Teil mit dem Tintenkanal 6 durch die Eindrehungen 15 oder
die Kapillarverbindung 16 (Fig. ; ) während des Gebrauchs des Halters leicht auffüllen
und wieder entleeren, so daß ein gleichmäßiger Tintenfluß gewährleistet ist.
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Eine unerwünschte Überflutung der Kammern 7 jedoch wird durch die
von oben her in den Tintenkanal 6 eingreifende Rippe 14 verhindert, die an dieser
Stelle den Hauptteil der Kammern 7 zuverlässig gegenüber dem Tintenkanal abriegelt.
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Mit Vorteil ist, wie aus Fig. i und 4. ersichtlich, vor der Begrenzungsrippe
8 der vordersten Ausgleichskammer in der Hülse i i ein Ringraum 20 angeordnet, der
jederzeit den Zutritt von Luft über die Öffnung 21 und den Luftkanal 5 ins Halterinnere
sicherstellt. Je nach Bedarf z. B. bei Verwendung einer Feder mit sehr hohem Tintenbedarf
kann die in den Tintenkanal 6 eingreifende Rippe 14 in ihrem hinteren Teil, wie
Fig. q. zeigt, an der Stelle 22 abgesetzt sein, woraus sich eine Verbindung der
hintersten Ausgleichskammern 7 mit dem Luftkanal 5 ergibt, so daß an dieser Stelle
ebenfalls ein Luftausgleich bewirkt werden kann. Ebenso ist es auch möglich, wie
beispielsweise aus Fig. 5 ersichtlich, an Stelle des Absatzes 22 der Rippe 1.4 einen
entsprechenden Absatz 23 am Luft- bzw. Tintenkanal 5, 6 des Tintenleiters 4 vorzusehen.
Ebenso besteht auch die Möglichkeit, die Rippe 1.4, die aus Gründen der einfachen
Herstellung zweckmäßigerweise mit der Hülse i i aus einem Stück besteht, getrennt
von dieser Hülse herzustellen und im Luft- und Tintenkanal 5, 6 des Tintenleiters
4 anzuordnen.
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Wird die Hülse im Falle ihrer Herstellung mit der Rippe 14 aus einem
Stück auf @d;en Tintenleiter q aufgeschoben und auf den Halterkopf i aufgeschraubt,
so wird der Tintenleiter während des Aufschraubens der Hülse i i mitgedreht. Besonders
in diesem Falle ist es vorteilhaft, den vorderen Teil der Hülse ii im Bereich der
Feder i o, wie Fig. 3 zeigt, mit nach innen mindestens um die Materialstärke der
Feder io vorspringenden Absätzen 24 zu versehen, auf welchen sich die Längskanten
der Feder io abstützen. Hierdurch ist die Feder in wirksamster Weise gegen unbeabsichtigte
Verdrehung .gegenüber dem Tintenleiter q. gesichert. Die Feder io kann hierzu in
ihrem hinteren Teil eine größere Schenkelspannweite besitzen als in ihrem vorderen
Teil, so daß sie in die Öffnung der Hülse i i sicher haftend eingeschoben werden
kann. Um die Federung des hinteren Teiles der Feder beim Einschieben vom vorderen
Federteil fernzuhalten, kann die Feder weiter mit seitlichen Einschnitten 25 versehen
sein, die Vorder- und Hinterteil der Feder gegenseitig abteilen.