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Verfahren zur Herstellung gefärbter photographischer Schichten.
Die bis jetzt bekannten Verfahren, Farbstoffe in Kolloidschichten zu fixieren, bestanden darin, dass man entweder den substantiven Charakter mancher Azofarbstoffe dazu benutzte, sie in Gelatine festzuhalten, oder dass man wasserunlösliche Azofarbstoffe in Gelatine erzeugte. Auf letzterem Wege lassen sich auch Indophenole in Kolloidschichten in feiner Verteilung erhalten, desgleichen gelingt es, Farbstoffe im verküpten Zustand in Kolloidschichten einzuführen und nachträglich zu oyxdìeren. Diese ganzen Verfahren haben jedoch den Nachteil, dass beispielsweise die substantiven Azofarbstoffe bei höheren Konzentrationen doch noch sehr stark diffundieren, während durch die anderen Verfahren Lösungsmittel oder Reaktionsprodukte mit in das Kolloid hineinverschleppt werden,
die dann nachtäglich wieder ausgewässert werden müssen und in manchen Fällen Störungen, z. B. bei Verwendung als photographische Schichten, hervorrufen. Weiterhin wurde in unserem österr. Patent Nr. 159312 vorgeschlagen, für farbenphotographische Verfahren Halogensilberemulsionen Farbstoffzwischenprodukte einzuverleiben, die durch längere Kohlenstoffketten, insbesondere mit mehr als 5 Kohlenstoffatomen diffusionseeht gemacht worden sind.
Es wurde nun gefunden, dass zur Herstellung von gefärbten photographischen Schichten mit Vorteil solche Farbstoffe verwendet werden, die im Molekül aliphatische Kohlenstoffketten mit mehr als 5 Kohlenstoffatomen enthalten und die hiedurch gegenüber dem Bindemittel der Schicht diffusions- echt sind. Ausserdem kann man Sulfo-, Carboxyl-oder wasserloslichkeitserhohende Gruppen einführen, ohne dass hiedurch die Diffusionseehtheit der Farbstoffe leidet.
In der französischen Patentschrift Nr. 774410 wurden zwar bereits Farbstoffe beschrieben, die im Molekül aliphatische Kohlenstoffketten mit mehr als 5 Kohlenstoffatomen enthalten, aber abgesehen davon, dass es sich dabei um eine spezielle Gruppe von Farbstoffen, nämlich Polymethinfarbstoffen für Sensibilisierungszwecke handelt, ist bisher nicht erkannt worden, dass allgemein derart substituierte Farbstoffe zur Anfärbung von photographischen Schichten besonders geeignet sind, weil sie nicht aus den Schichten diffundieren.
Die Farbstoffe gemäss der Erfindung können beispielsweise in ähnlicher Weise erhalten werden, wie in dem österr. Patent Nr. 159312 für Farbstoffbildner angegeben wurde. Hienach können Aminogruppen des Farbstoffes mit Fettsäurechloriden umgesetzt werden oder Säureehloride des Farbstoffes mit Fettaminen in Reaktion treten. Desgleichen können längere Kohlenstoffketten schon von vornherein vorhanden sein, indem beispielsweise ein alkylierter Benzolring oder alkylierter Naphtolring zur Bildung des Farbstoffes verwendet wird. Die auf diese Weise erhaltenen Farbstoffe beschränken sich nicht auf eine Farbstoffgruppe, sondern sind für alle Farbstoffklassen grundsätzlich möglich.
Beispielsweise kann ein Azofarbstoff durch Diazotieren eines höheren Alkylanilins und darauffolgendes Kuppeln mit einer Phenol-oder Naphtolsulfosäure hergestellt werden.
Die Farbstoffe finden hauptsächlich Anwendung für photographische Verfahren, beispielsweise für die Mehrfarbenphotographie, besonders bei übereinander angeordneten gefärbten Mehrschichtmaterialien, für Lichthofsehutz-und Filterschichten, als Schirmfarbstoff usf. Sie bilden, in den geeigneten Kolloiden als Bindemittel untergebracht, Schichten, die sich wegen ihrer Diffusionsfestigkeit besonders als Filter-, Absehirm-und Lichthofschutzsehichten beim Aufbau eines Mehrschichtmaterials für Aufnahme und Kopie eignen. Insbesondere eignen sich solche Schichten in Kom-
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bination mit solchen des österr. Patentes Nr. 1593 ; 12 zur Herstellung eines Erzeugnisses für die Mehrfarbenphotographie.
Beispiel 1 : Ein roter, blaustichiger Farbstoff, der besonders als Filterfarbstoff für Melir- farbenphotographie geeignet ist, wird durch Kupplung von Oleyl-H-Säure mit diazotierter Sulfanil- säure erhalten.
Beispiel 2 : Ein'gelber Farbstoff folgender Zusammensetzung :
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hergestellt nach D. R. P. Nr. 594208, eignet sich besonders für Lichthofschutzzwecke.
Beispiel 3 : Ein geeigneter gelber Farbstoff von der Formel :
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wird erhalten, indem man das 2-Met11Y1-3-methyl-benzthiazolmethylsuIfat mit p-Amino-benzaldehyd kondensiert und dieses Kondensationsprodukt mit Undecansäurechlorid in Gegenwart von Pyridin umsetzt.
Beispiel 4 : Ein gelber Farbstoff von der Formel :
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wird erhalten, indem man 1 Mol. Diaminophenol mit 1 Mol Essigsäureanhydrid unter Zusatz von 1 Mol Natriumacetat umsetzt. Das Reaktionsprodukt wird mit 1 Mol Stearinsäurechlorid kondensiert, in das Oxazol übergeführt und dessen Dimethylsulfat mit Veratrumaldehyd kondensiert.
Beispiel 5 : Man kondensiert 6-Aminochinaldindimethylsulfat und p-Dimethylaminobenzaldehyd und setzt das Kondensationsprodukt mit Undecylsäurechlorid in Gegenwart von organisehen Basen um. Man erhält einen roten Farbstoff von der Formel :
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Beispiel 6 : Das Kondensationsprodukt aus 1, 2,3, 3,-Tetramethyl-5-methoxyindoleniumacetat und o-Aminobenzaldehyd wird mit Caprinsäurechlorid in Gegenwart von organischen Basen umgesetzt. Man erhält einen gelbroten Farbstoff von der Formel :
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Beispiel 7 : Das Kondensationsprodukt aus 2-Methylthiazolindimethylsulfat und p-Amino- benzaldehyd wird in Gegenwart von organischen Basen mit Undecylensäurechlorid umgesetzt.
Man erhält einen hellgelben Farbstoff von der Formel :
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Beispiel 8 : Das Kondensationsprodukt aus 2-Methyl-6-dimethylaminobenzthiazoldimethyl- sulfat und p-Aminobenzaldehyd wird in Gegenwart von organischen Basen mit Undecylsäureehlorid umgesetzt. Man erhält einen rötlichen Farbstoff von der Formel :
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Beispiel 9-Das Kondensationsprodukt aus 2-Methyl-4-phenylthiazoldimethylsulfat und 4-Aminobenzaldehyd-3-sulfosäure wird in Gegenwart von organischen Basen mit Ricinolsäurechlorid umgesetzt.
Man erhält einen hellgelben Farbstoff von der Formel :
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Beispiel 10 : 1- (3'-Amino-5'-sulfo)-phenyl-3-methyl-5-pyrazolon wird in Gegenwart von organischen Basen mit Stearinsäurechlorid umgesetzt und mit p-Dimethylaminoanilin in Gegenwart eines Oxydationsmittels gekuppelt. Als Oxydationsmittel kann beispielsweise Ferrioyankalium in alkalischer Lösung verwendet werden. Man erhält einen roten Farbstoff von der Formel :
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Beispiel 11 : 5-Amino-a-naphtol wird in Gegenwart von organischen Basen mit Stearinsäurechlorid umgesetzt, sulfuriert und mit p-Dimethylaminoanilin in Gegenwart eines Oxydationsmittels gekuppelt.
Man erhält einen blauen Farbstoff von der Formel :
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Beispiel 12 : Die Dimethylsulfatverbindung des 2-Methylbenzoxazol-5-earbonsäure-dodecyl- amids wird in einem alkalischen Medium mit Piperonal umgesetzt. Der gebildete intensiv gelbe Farbstoff hat folgende Formel :
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Beispiel 13 : 1- (4'-Oleylaminocarboxyphenyl) -3-methyl-5-pyrazolon wird in alkoholischer Lösung unter Zusatz von stickstoffhaltigen Kondensationsmitteln mit p-Dimethylaminobenzaldehyd kondensiert. Es entsteht ein gelbroter Farbstoff von der Formel :
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Beispiel 14 : 2-Methylbenzthiazol-dodecylbromid wird mit Veratrumaldehyd kondensiert.
Es entsteht ein gelber Farbstoff von der Formel :
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Beispiel 15 : Die Dimethylsulfatverbindung des 2-Methyl-5, 6-dioxybenzthiazol-di-decyl- äthers wird unter Zuhilfenahme organischer Basen mit p-Dimethylaminobel1zaldehyd umgesetzt. Es entsteht ein besonders intensiv gelbroter Farbstoff von der Formel :
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Beispiel 16 : In alkalischer, wässeriger Acetonlösung wird p-Octodecylphenol mit diazotierter Sulfanilsäure gekuppelt. Der gebildete gelbe Farbstoff hat folgende Formel :
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1.
Verfahren zur Herstellung gefärbter photographischer Schichten, dadurch gekennzeichnet dass zur Anfärbung der Emulsion, der Gelatine oder eines andern geeigneten kolloidalen Bindemittels solche Farbstoffe verwendet werden, die im Molekül beliebig substituierte oder unsubstituierte, aliphatische, gesättigte oder ungesättigte Kohlenstoffketten mit mehr als 5 Kohlenstoffatomen enthalten.