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Verfahren zur Abformung'von Gegenständen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Abformung von Gegenständen, die ihrer Gestalt nach als Arbeitsform für die Herstellung von Hohlkörpern aus Kautschuk oder kautschuk hnlichen
Kunststoffen dienen konnten. Es sind Verfahren bekannt, bei welchen Gegenstände durch Abformung nach Ton-bzw. Gipsformen hergestellt werden. Diese Ton-bzw. Gipsformen werden in der Regel als Arbeitsformeil für weitere technische Handlungen herangezogen. Mitunter können aber auch diese
Ton-bzw. Gipsformen unmittelbar als Gebrauchsgegenstände Verwendung finden. Diese bekannten
Verfahren weisen jedoch den Mangel auf, dass, je nach der Gestalt des abzuformenden Gegenstandes, die Ton-bzw. Gipsformen zwei-oder mehrteilig sein müssen. Die nach diesen Verfahren erhaltenen
Arbeitsformen bzw.
Gebrauchsgegenstände müssen daher zwangläufig Nähte aufweisen, die eine Nacharbeit erfordern. Eine oberflächengetreue Wiedergabe ist überhaupt unmöglich.
Bei der Herstellung von Metallabgüssen hat man schon vorgeschlagen, als erste Stufe der
Herstellung von dem Modell ein elastisches Negativ aus vulkanisiertem Kautschuk zu verfertigen.
Zu diesem Zweck musste das Modell vorerst mit einer Lösung aus Kautschuk überzogen werden. Die eigentliche Negativform wurde sodann durch Aufbringen von dünnen Kautsehukplatten gebildet.
Nach dem Vulkanisieren dieses Kautschuknegativs auf dem Modell wurde um das sich noch auf dem
Modell befindliche Kautschuknegativ eine Stützform aufgebaut. Das Kautschuknegativ musste sodann aufgeschnitten und vom Modell entfernt werden, wobei dieses aufgeschnittene Kautschuknegativ zusammen mit der Stützform zur weiteren Herstellung von Abgüssen verwendet wurde.
Weiters ist es auch bekannt, solche elastischen Negative aus Leimmasse herzustellen.
Es sind auch Vorschläge bekannt, nach welchen ein Positiv des Modells aus Wachs hergestellt werden soll, welches nach Einbringung in eine feuerbeständige Masse auszuschmelzen ist.
Schliesslich wurde noch ein Verfahren zur Herstellung von Metallabgüssen bekannt, bei welchem vorerst durch Giessen einer Leimmasse um ein Modell ein elastisches Negativ hergestellt und von dem Modell entfernt wird, worauf dann durch Giessen von Wachs oder anderem ausschmelzbaren
Material im Negativ ein hohles Positiv hergestellt wird, durch Giessen eines schwer schmelzbaren
Materials im vom Negativ getragenen Positiv ein das Positiv tragender Giesskern hergestellt wird, sodann das elastische Negativ entfernt wird, durch Giessen eines schwer schmelzbaren Materials um das vom Giesskern getragene Positiv eine Giessform hergestellt wird, schliesslich das Positivmaterial herausgesehmolzen und mit dem Giessmetall ersetzt wird.
Auch bei dem letztgenannten Verfahren tritt der Ubelstand von Nahtbildungen unvermeidlich auf, wenn auch in geringem Ausmass. Eine Nacharbeit muss auch in diesem Falle erfolgen.
Zur Vermeidung all dieser Nachteile und Mängel ist das erfindungsgemässe Verfahren zur Ab- formung von Gegenständen dadurch gekennzeichnet, dass von den Gegenständen eine beliebige Zahl von Abformungen nahtlos hergestellt wird, indem für eine primäre, aus elastischem Werkstoff gebildete Hilfsform eine sie umschliessende, eine Verformung verhindernde Stützform Anwendung findet. Im besonderen ist diese primäre Hilfsform aus Kautschuk oder kautsehukähnlichen Kunst- stoffen hergestellt. Die Arbeitsform selbst wird nun dadurch erhalten, dass die in der Stützform gegen
Verformung gesichert festgehaltene primäre Hilfsform mit dem gewünschten Werkstoff für die Arbeitform durch Giessen, Spritzen, Pressen od. dgl. ausgefüllt wird.
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In der Zeichnung ist das Verfahren in drei Abbildungen erläutert, wobei alle Darstellungen als Längsschnitte anzusehen sind.
Auf dem Gegenstand 1, beispielsweise einer gravierten Ton-bzw. Gipsform, befindet sich die bereits gebildete primäre, insbesondere aus Kautschuk oder kautschukähnlichen Kunststoffen bestehende Hilfsform 2. Über dieses System wird nun in an sich bekannter Weise eine zwei-oder mehrteilige Stützform 3 aufgebaut. Nach Vollendung dieser Arbeiten wird die Stützform 3 auseinandergenommen und die primäre Hilfsform 2 vom Gegenstand 1 abgezogen.
Würde man nun diese aus elastischem Werkstoff hergestellte primäre Hilfsform mit irgendeiner plastischen Masse ausfüllen, so könnte man zwar grundsätzlich einen nahtlosen Formling erhalten, der aber unbedingt eine Formveränderung gegenüber dem Gegenstand 1 aufweisen muss, da die primäre elastische Hilfsform 2 von dem Einfluss des Gewichtes der Füllmasse verzerrt würde. Um dies zu vermeiden, wird die Stützform zusammengesetzt, umgedreht und die primäre elastische Hilfsform eingesetzt. Sodann wird in die nunmehr in der Stützform 3 gesichert festgehaltene primäre Hilfsform 2 der gewünschte Werkstoff für die Arbeitsform durch Giessen, Spritzen, Pressen od. dgl. eingebracht. Hiebei wird sich die primäre Hilfsform 2 an die Innenflächen der Stützform 3 formgerecht anschmiegen.
Die nunmehr fertiggestellte Arbeitsform 4 zeigt keinerlei Nähte, wodurch also jede Nacharbeit erübrigt wird. Sie kann nunmehr allen üblichen bekannten Verfahren zur Herstellung von Kautschukhohlkörpern zugeführt werden.
Es liegt im mittelbaren Bereich der vorliegenden Erfindung, die hergestellte Arbeitsform 4 als Träger für die primäre elastische Hilfsform 2 zu verwenden, wenn letztere als Gebrauchsgegenstand verwendet werden soll. In diesem Fall kann die Arbeitsform als Träger beim Vulkanisationsprozess wertvolle Dienste leisten.
Lediglich beispielsweise soll noch erwähnt werden, dass als Werkstoff zur Herstellung der Arbeitsform 4 vornehmlich Gips verwendet werden kann, da Gips insbesondere für die verschiedenen Tauchverfahren am besten geeignet ist. Es soll an dieser Stelle auch noch bemerkt werden, dass mit dem erfindungsgemässen Verfahren mit geringstem Aufwand an Zeit und Kosten eine unbegrenzte Anzahl solcher Arbeitsformen aus Gips hergestellt werden kann, u. zw. mit dem Hinweis, dass bekanntlich die Lebensdauer solcher im Tauchverfahren verwendeten Gipsformen durch Verstopfen ihrer Poren sehr kurz ist. Da alle Regenerierversuche solcher verbrauchter Tauchformen versagten, musste man sich zwangläufig bislang der kostspieligen Herstellungsverfahren bedienen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Abformung von Gegenständen, die ihrer Gestalt nach als Arbeitsform für die Herstellung von Hohlkörpern aus Kautschuk oder kautschukähnlichen Kunststoffen dienen könnten, dadurch gekennzeichnet, dass von den Gegenständen (1) eine beliebige Zahl von Abformungen (4) nahtlos hergestellt wird, indem für eine primäre, aus elastischem Werkstoff gebildete Hilfsform (2) eine sie umschliessende, ihre Verformung verhindernde Stützform (3) Anwendung findet.