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Verfahren zur Herstellung eines Veredlungsproduktes für Pelze, Haare oder Textilien jeder Art.
Es ist bekannt, Halogenderivate höherer aliphatiseher Kohlenwasserstoffe mit organisehen
Stickstoffbasen, wie Pyridin, zu wasserlöslichen Körpern umzusetzen, die als Textilhilfsmittel, d. h. vorwiegend zu Netz-, Emulgier-und Reinigungszwecken, z. B. nach der britischen Patentschrift Nr. 379396 verwendet werden.
Zur Gewinnung der genannten Halogenderivate war man bisher gezwungen, in den meisten Fällen von den in der Natur vorkommenden Fetten und Ölen auszugehen und zunächst die Fettsäuren durch Verseifen zu gewinnen, welche man dann über die Ester bei hohem Druck und hoher Temperatur zu den Alkoholen reduzierte. Diese dienten dann erst als Ausgangsmaterial zur Darstellung der entsprechenden Alkylhalogenide.
Es wurde nun gefunden, dass man gleichfalls zu brauchbaren Produkten gelangt, wenn man als Ausgangsstoff ein durch Chlorieren einer Petroleumfraktion vom Kp = 160-283 bei einer 400 nicht übersteigenden Temperatur, vorzugsweise im Dunkeln, erhältliches, der Hauptmenge nach aus Monochlorparaffinen bestehendes Gemisch verwendet. Ebenso erhält man gleichwertige Produkte, wenn man an Stelle von heterocyclischen Stickstoffbasen aromatische isocyelische Amine, z. B. Anilin oder Naphthylamine, verwendet.
Die erfindungsgemäss hergestellten Kondensationsprodukte sind leicht löslich im Wasser und werden durch Säuren, wie Schwefelsäure, und Laugen, wie Natronlauge, nicht zersetzt. Sie geben mit Kalksalzen, wie Calciumchlorid, keine Niederschläge und sind auch gegen Magnesiumsalze, wie Bittersalz, beständig. Sie können in mannigfache Weise verwendet werden. So eignen sie sich zur Veredlung von Fellen und Tierhaaren, insbesondere zur Wiederherstellung der ursprünglichen Ge- schmeidigkeit und des ursprünglichen Glanzes nach dem Waschen und Bleichen. Die gleiche weichmachende, ölende und glättende Wirkung wird auch bei Anwendung der genannten Kondensationsprodukte auch auf alle andern Textilien, selbst reine Zellulosetextilien, wie Kunstseide und Zellwolle, erzielt.
Auch hat sich gezeigt, dass die neuen Produkte mit Vorteil bei der Herstellung von künstlichen Fäden sowohl in der Spinnlösung als auch in den Spinnbädern verwendet werden können.
Ausserdem können sie auch als Netzmittel und als Zusatz zu Färbebädern oder beim Karbonisationsprozess oder beim Waschen, insbesondere von Wolle, oder bei der Imprägnierung von Textilien in Anwendung gebracht werden. Als ausgesprochen kationaktive Stoffe eignen sie sich je nach den entsprechenden Vorbedingungen als Dispergierungsmittel bei positiv geladenen Körpern oder aber als Ausflockungsmittel von negativ geladenen Teilchen und andern mehr.
Beispiel 1 : In 10l bzw. 7-8 kg technisches Petroleum vom Siedepunkt 160-280'wird bei einer 400 nicht übersteigenden Temperatur, gegebenenfalls unter Kühlung, so lange Chlor eingeleitet, bis eine Gewichtszunahme von 2 kg stattgefunden hat. Die im Dunkeln langsam verlaufende Reaktion kann durch den Zutritt von gedämpftem Sonnenlicht oder zerstreutem Tageslicht, gegebenenfalls auch durch künstliche Belichtung, beschleunigt werden. Die erhaltenen gelblich gefärbten öligen Chlorierungsprodukte im Gewicht von 9-8 kg werden zunächst mit Wasser und dann mit 1 iger Sodalösung zweckmässig zweimal gewaschen. Bei der zweiten Waschung empfiehlt es sich, der Sodalösung 0'5% Natriumhydroxyd zuzugeben.
Hierauf wird mit Wasser nachgewaschen, das Produkt von den Waschwässern abgetrennt und mit Caleiumehlorid getrocknet.
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1 kg dieses Chlorierungsproduktes v : ird mit 500 g Pyridin versetzt und das Gemisch im Autoklaven zwischen 150 und 180 acht Stunden lang erhitzt. Dann wird das feste Kondensationsprodukt von den flüssigen Anteilen abgetrennt und durch Wasserdampfdestillation von noch anhaftendem überschüssigem Pyridin und sonstigen flüchtigen Verunreinigungen befreit. Das so gewonnene Produkt ist wasser-und säurelöslich.
Statt von gereinigtem Pyridin kann man auch von gewöhnlichen handelsüblichen Pyridinbasen ausgehen.
Beispiel 2 : 1 kg der nach Beispiel 1 dargestellten Chlorierungsprodukte des Petroleums werden mit 700 g Chinolin oder Isochinolin vermengt und acht Stunden lang am Rücksechlusskühler bis zum schwachen Sieden erhitzt. Dann wird das feste Kondensationsprodukt von den flüssigen Anteilen getrennt und von überschüssigem Chinolin bzw. Isochinolin durch Wasserdampfdestillation gereinigt.
Beispiel 3 : 2 kg der nach Beispiel 1 dargestellten Chlorierungsprodukte des Petroleums werden mit 1'1 kg Anilin drei bis vier Stunden unter Rückfluss erhitzt. Schon nach kurzer Zeit scheidet sich aus dem Reaktionsgemisch ein Öl aus, das sich zusehends vermehrt. Nach Beendigung der Reaktion, die man daran erkennt, dass sieh kein neues Öl mehr bildet, wird der ölige Anteil von den nicht umgesetzten flüssigen Produkten abgetrennt. Er ist gut wasserlöslich und stellt das gewünschte Kondensationsprodukt dar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines Veredlungsproduktes für Pelze, Haare oder Textilien jeder Art, durch Kondensation von Halogenderivaten höherer aliphatischer Kohlenwasserstoffe mit hetero-
EMI2.1
verwendet.