AT158487B - Verfahren zum Verändern der Eigenschaften von Polyvinylverbindungen. - Google Patents

Verfahren zum Verändern der Eigenschaften von Polyvinylverbindungen.

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AT158487B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Verändern der Eigenschaften vom   Polyvinylverbiudungen.   



   Es wurde gefunden, dass die Eigenschaften von Polyvinylalkoholen verschiedensten Polymersationsgrades und ihrer teilweise, insbesondere bis zur   Quellbprkeit   in Wasser oder   Wasserlöslichkeit,   verseiften Ester, Acetale und Äther oder von Gemischen solcher Stoffe mit oder ohne Zusätze anderer Art in ganz überraschender Weise verändert werden können, indem man sie einer   Härtung   bzw.

   Beizung, 
 EMI1.1 
 u. a. ihre Viskosität, Elastizität, Zähigkeit, Reiss-, Biege-und Druckfestigkeit, Temperatur-und Kochbeständigkeit, Undurchlässigkeit gegen Gase, Dämpfe und Flüssigkeiten und ihre Beständigkeit gegen Wasser und organische Lösungsmittel nicht nur in   überraschendem     Masse erhöhen,   sondern je nach Wahl der Bedingungen die gewünschten Veränderungen in abgestufter Weise vornehmen. Es hat sich dabei gezeigt, dass die genannten Wirkungen schon durch Mengen an oxydierend wirkenden Schwermetall verbindungen ausgelöst werden, die unter   30%, berechnet   auf die Menge der angewendeten   Polyvinylverbindung,   liegen. 
 EMI1.2 
 Bichromate oder Chromsäure in Betracht.

   Je nach dem gegebenen Fall und der photokatalytischen Wirksamkeit der Metallverbindung kann die erfindungsgemässe   Veränderung der Polyvinylverbindungen   durch Belichtung und gegebenenfalls auch Erwärmung unterstützt bzw. in eine besondere Richtung 
 EMI1.3 
 



   Ein besonderer Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, dass es nicht nur auf die eingangs genannten Polyvinylverbindungen in zerkleinerter,   verpasteter, gelöster, geschmolzener   bzw. plastifizierter Form anwendbar ist, sondern auch eine   nachträgliche Veränderung   der Eigenschaften von aus solchen Stoffen hergestellten Formlingen, wie beispielsweise Fäden, Bändern, Filmen, Platten, Röhren, Schläuchen,   Kapseln, Presslingen   usw. gestattet, u. zw. auch dann, wenn das Material die in der Technik der plastischen Massen üblichen Zusätze, wie Weichmacher, Fiillstoffe, Pigmente   usw.,   oder andere plastische Massen, wie andere   Polyvinylverbindungen, Kondensationsprodukte, Zelluloseprodukte   u. dgl. enthält.

   Deshalb wird es durch das vorliegende Verfahren auch ermöglicht, ungünstige Nebenwirkungen einzelner Komponenten, wie beispielsweise eine unerwünschte Beeinflussung der Löslichkeitseigenschaften durch den   Weichmacher   u.   dgl.,   wettzumachen. Die Abstufbarkeit der Wirkung   ermög-   licht es dabei, je nach   Wunsch   nur die oberflächlichen Schichten beispielsweise eines Films oder Schlauches mehr oder weniger zu modifizieren bzw. eine Tiefenwirkung zu erzielen. 



   Eine   Einwirkungvonoxydierendwirkenden Schwermetallverbindungenauf Polyvinylverbindungen   ist bisher nur in einer vom Erfindungsgegenstand völlig abweichenden Form vorgeschlagen worden. 



  Es handelt sieh dabei um den in der deutschen Patentschrift Nr. 531475 gemachten Vorschlag, Reservedruckfarben für die Küpenfärberei aus Polyvinylalkohol und Oxydationsmitteln, wie beispielsweise Natriumbichromat, derart zusammenzusetzen, dass das Oxydationsmittel in erheblichen Mengen vorhanden ist, wodurch eine starke Oxydation des Polyvinylalkohols erreicht wird. Hieraus war die oben beschriebene von einer thermischen Behandlung grundsätzlich unabhängige, dagegen einer photochemischen Beeinflussung   zugängliche   Wirkung bedeutend geringerer Mengen von oxydierend wirkender Schwermetallverbindungen nicht zu entnehmen. 



   Beispiel 1   :   Man taucht einen Film aus Polyvinylalkohol oder eines noch   wasserlöslichen   Derivats desselben eine Minute in eine ungefähr   4% ige Kaliumbiehromatlösung,   wässert dann 10 Sekunden und setzt den so behandelten Film einige Minuten dem Sonnenlicht aus. Man erhält einen Film, der sich u. a. durch erhöhte Wasserbeständigkeit sowie durch   Unlöslichkeit   in den ver- 
 EMI1.4 
 Härte, Undurehlässigkeit gegen Gase, Dämpfe und Flüssigkeiten,   Widerstandsfähigkeit   gegen chemische Agentien und Temperaturbeständigkeit auszeichnet. Taucht man einen solchen Film in Wasser, so wird er nicht mehr benetzt. 



   Die Stärke und Tiefenwirkung der   Veränderung   ist von der Art der   Schwermetallverbindung,   ihrer Konzentration und der Anwendungsform abhängig. Im allgemeinen wirkt beispielsweise Chrom- 
 EMI1.5 
 lösung an, so erweist sich die Wirkung bei der   5% eigen   als um weit mehr als das Doppelte gesteigert. 



  Je nach der Stärke der Einwirkung färbt sieh dabei der Film mehr oder weniger. 



   Auf diese Weise lassen sich auch nur einseitig gegerbte bzw. gehärtete Filme, Schläuche u. dgl. aus Polyvinylalkohol herstellen. Dies ist u. a. auch von Bedeutung für die schon vorgeschlagene Verwendung von Stoffbahnen von Polyvinylalkohol für Spezialkleidung, -wäsche u. dgl. Man erhält so 

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 beispielsweise äusserlich gegen Wasser und organische   Lösungsmittel beständige, innerlich aber Feuchtig-   keit aufnehmende Schutzkleidung. 



   Im übrigen ist das Verfahren selbstverständlich nicht nur auf Filme und einseitig oder doppelseitig mit Textilgewebe kaschierte Filmbahnen od. dgl. anwendbar, sondern auch auf geformte Gebilde überhaupt, wie z. B. Fäden, Schläuche, insbesondere auch Schläuche für Treibstoffleitungen, Röhren, Presslingen aller Art, Schallplatten,   Sicherheitsgirs   mit einseitig aufgebrachter, gegen Splitterung sichernder Schicht aus Polyvinylverbindungen, zur Gerbung der Kanten von Zwischenschichten von aus Polyvinylalkohol bestehenden Verbundglas usw. 



   Die härtend bzw. beizend oder gerbend wirkende Schwermetallverbindung kann auch schon den zur Herstellung der geformten Gebilde dienenden Lösungen, Suspensionen oder Pasten zugesetzt werden. 



   Beispiel 2 : Ein Schlauch, dessen Material zu   25% aus   Polyvinylalkohol und im übrigen aus Weichmacher und Füllstoff besteht und der beim Einlegen in kochendes Wasser innerhalb 3 Minuten verquollen und völlig deformiert ist, wird eine Minute in eine   5% wässrige   Lösung von Chromsäure getaucht, 15 Sekunden gewässert und 1/2 Stunde diffusem Sonnenlicht ausgesetzt. Beim Einhängen in kochendes Wasser tritt innerhalb 3 Minuten keinerlei Quellung und Deformation mehr ein. Die äussere Oberfläche des Schlauches wird von Wasser nicht benetzt und fühlt sieh lederartig an. Diese lederartige   Aussenschicht   geht stetig in die Grundmasse über ; sie bildet also keine abziehbare Haut, sondern ist mit den tieferen Schichten der Schlauchwandung   verwachsen.

   Solche Schläuche   sind dank ihrer ausserdem gegebenen Alkohol-, Benzin-bzw. Ölfestigkeit und ihrer hervorragenden mechanischen Eigenschaften insbesondere für den   Kraftfahrzeug-und Flugzeugbetrieb   von hohem Wert. Weitere 
 EMI2.1 
 überhaupt überall da, wo eine hohe Beständigkeit gegen organische Lösungsmittel, chemische Agentien und Wasser zugleich mit hervorragenden mechanischen Eigenschaften verlangt wird. 



   Das bisher an der Wirkung von Chromverbindungen erläuterte Verfahren kann   sinngemäss   auch mit andern Agentien ausgeführt werden, die modifizierte Wirkungen ergeben. 



   Beispiel 3 : In einer Glasröhre wird in einer 9%igen wässrigen Lösung von Polyvinylalkohol höheren Polymerisationsgrades 1% Ferriehlorid aufgelöst. Die Viskosität der Lösung steigt bereits während der Auflösung auf das ungefähr Vierfache an. Innerhalb einiger Stunden ist die Lösung bis zur gallertartigen Konsistenz erstarrt. 



   Abgesehen von der Auswahl verschiedenenartiger oxydierend wirkender   Schwermetallver-   bindungen, ihrer Kombination, der zweekentspreehenden   Variierung   der Anwendungsform, wo   angängig   oder erforderlich, photochemische Wirkung bzw. Beeinflussung u. a. m., kann das Verfahren dem gegebenen Ziel dadurch noch genauer angepasst werden, dass man es mit andern Verfahren zur Ab- änderung der   Eigensehaften   von Polyvinylalkohol und seinen Derivaten kombiniert. Beispielsweise bietet die Kombination mit der Beeinflussung der   Eigensehaft   durch Farbstoffe, wie beispielsweise Kongorot, durch Anhydride, Aldehyde, Gerbstoffe u. dgl. sowie mit   thermischen Behandlungsmethoden   in manchen Fällen Vorteile.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : EMI2.2 Stoffen hergestellten Formlingen, die auch Zusätze, wie Weichmacher und Füllstoffe, oder andere plastische Massen, wie andere Polyvinylverbindungen, Kondensationsprodukte, Zelluloseprodukte od. dgl., enthalten können, dadurch gekennzeichnet, dass man auf diese Stoffe oxydierend wirkende Schwermetallverbindungen in Mengen einwirken lässt, die 30%, berechnet auf die Menge der angewendeten Polyvinylverbindung, nicht übersteigen, wobei als Hilfsmassnahme gelindes Erwärmen oder Belichten angewendet werden kann.
AT158487D 1935-06-05 1936-05-30 Verfahren zum Verändern der Eigenschaften von Polyvinylverbindungen. AT158487B (de)

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