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Verfahren zur Lösung von Kesselstein und Verhinderung der Kesselsteinhildnng.
Es ist schon vorgescblagen worden, zur Kesselsteinlösung bzw. zur Verhinderung der Kessel- steinbildung Harze zu verwenden. Man benutzte entweder lösliches Gummiharz oder Genusehe von
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man durch Vermischen von unlöslichen Harzen mit gummiartigen Stoffen Gemische her, welche der Zusammensetzung löslicher Gummiharze entsprachen. Ferner sind harzhaltige und mit ätherischen Ölen versetzte Gemische vorgesehlagen worden.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Beseitigung des Kesselsteines bzw. die Verhinderung der Kesselsteinbildung mit Hilfe eines einzigen hochwirksamen, in bezug auf die Kesselwandungen und Armaturen aber praktisch vollkommen unschädlichen Stoffes. Das neue Kesselsteinlösungs-und-ver- hütungsmittel ist künstliche bzw. isolierte Harzsäure, die als solche in den Kessel eingebracht oder zum Speisewasser zugegeben wird. Harzsäure, die man bekanntlich durch Verseifen von Harzen und Ansfällung durch Säuren aus den Harzseifenlösungen erhalten oder synthetisch herstellen kann, ist in kaltem Wasser etwa zu 10/"löslich, in heissem zu 20.
Es wurde gefunden, dass trotz der geringen Löslichkeit der Harzsäure diese ein ausgezeichnetes Kesselsteinentfernungsmittel ist, denn die zu verwendenden Mengen sind sehr gering. Man kann schon mit etwa 30--50 g ! m3 Wasserinhalt des Kessels auskommen.
Diese Mengen genügen zum Lösen vorhandenen Kesselstein sowie zur Verhinderung der Neubildung. Die Wirkung ist physikalisch, die Lösung eine kolloidale. Die Erneuerung des Harzsäurezusatzes erfolgt in etwa einmonatlichen Abständen. Nach diesen Zeiträumen setzt man die oben genannten Mengen zu.
Der Kesselstein löst sich in Schiefern meistens in der Gesamtdicke des Belages ab, teilweise auch
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in amorpher Form und nicht kristallin, weswegen eine Neubildung von Kesselstein ausgeschlossen ist.
Der sieh bildende Schlamm sinkt zu Boden und trübt das Kesselwasser nicht. Da die Harzsäure eine äusserst schwache und zugleich hochmolekulare Säure ist, werden die Kesselwandungen und Armaturen durch sie nicht angegriffen.
Erfindungsgemäss benutzt man also aus Harz isolierte Harzsäure, wie Abietinsäure, Primarsäure, Guajaconsäure oder sonst künstliche Harzsäure, die nicht einmal im reinen Zustande vorzuliegen braucht.
Zwecks Erzielung grösserer Wirksamkeit und besserer Lösliehkeit kommt auch die Verwendung der Harzsäuren in leicht oxydiertem oder polymerisiertem Zustande in Frage. Man kann also erfindungsgemäss die Harzsäure erst noch einem Oxydationsprozess unterwerfen. Die einfachste Art der Oxydation besteht darin, dass man die Harzsäuren bis zum Siedepunkt erhitzt. Auf diesem Wege kann auch eine Polymerisation erreicht werden. Je nach dem gewünschten Grad der Oxydation oder Polymerisation ist die Erhitzungsdauer und die Temperatur für das Erhitzen zu wählen.
Eine unangenehme Eigenschaft der Harzsäure ist die schwere Benetzbarkeit durch Wasser. Dadurch bleibt sie während längerer Zeit schwimmend auf der Oberfläche des Kesselwassers oder Speisewassers, wird deshalb kaum gelöst und sinkt auch nicht, obwohl das spezifische Gewicht höher ist als dasjenige des Wassers. Um diesem Übelstand zu begegnen, empfiehlt sich die Zumischung von Gummi oder gummiartigen Stoffen. Es genügt schon die Zugabe geringer Mengen. Gewöhnlich setzt man Mengen
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dierten wie auch bei der nichtoxydierten Harzsäure. Unter Umständen bewirkt man die Einverleibung des gummiartigen Zusatzstoffes in die Harzsäuremasse nnter Verwenduns : geeigneter Lösungsmittel.
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Vorteilhaft reibt man Harzsäure mit Glyzerin, Tragant oder ähnlichen Stoffen zu einer Paste an, die dann sofort niedersinkt und die Verteilung und damit den Lösungsvorgang der Harzsäure im Wasser begünstigt.
Aus dem gleichen Grunde verwendet man zweckmässig auch solche Harzsäure, die kolloidal gebundenes Wasser enthält.
Harzsäure mit kolloidal gebundenem Wasser ist solche, wie sie durch Fällung unmittelbar erhalten
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Säure. Die dabei anfallende und abfiltrierte Harzsäure ist wasserhaltig und besitzt nicht den Ubelstand der schweren Benetzbarkeit durch Wasser.
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bei der Verarbeitung die Verwendung der Harzsäure in gelöstem Zustande.
Beispielsweise geht man der Erfindung gemäss wie folgt vor.
Durch Fällung erhaltene Harzsäure wird so wie sie anfällt, also mit etwa kolloidal gebundenem Wasser mit etwa. 4% Tragant oder anderen Gummiarten vermischt und die Masse als Kesselsteinverhütungs- mittel benutzt. Wenn die Harzsäure kolloidal gebundenes Wasser enthält, wird die Bildung einer Paste wesentlich erleichtert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Lösung von Kesselstein und Verhinderung der Kesselsteinbildung, dadurch gekennzeichnet, dass künstliehe bzw. isolierte Harzsäure in den Kessel oder zum Speisewasser zu'es'ebcn wird.