AT122782B - Verfahren zur Lösung von Kesselstein und Verhinderung der Kesselsteinbildung. - Google Patents

Verfahren zur Lösung von Kesselstein und Verhinderung der Kesselsteinbildung.

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AT122782B
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Johann Dr Billwiller
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Lösung von Kesselstein und Verhinderung der   Kesselsteinhildnng.   



   Es ist schon vorgescblagen worden, zur   Kesselsteinlösung   bzw. zur Verhinderung der Kessel-   steinbildung   Harze zu verwenden. Man benutzte entweder   lösliches   Gummiharz   oder Genusehe von   
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 man durch Vermischen von   unlöslichen   Harzen mit   gummiartigen   Stoffen Gemische her, welche der Zusammensetzung   löslicher   Gummiharze entsprachen. Ferner sind harzhaltige und mit   ätherischen   Ölen versetzte Gemische vorgesehlagen worden. 



   Die vorliegende Erfindung bezweckt die Beseitigung des Kesselsteines bzw. die Verhinderung der Kesselsteinbildung mit Hilfe eines einzigen hochwirksamen, in bezug auf die Kesselwandungen und Armaturen aber praktisch vollkommen unschädlichen Stoffes. Das neue   Kesselsteinlösungs-und-ver-   hütungsmittel ist künstliche bzw. isolierte Harzsäure, die als solche in den Kessel eingebracht oder zum Speisewasser zugegeben wird. Harzsäure, die man bekanntlich durch Verseifen von Harzen und Ansfällung durch Säuren aus den Harzseifenlösungen erhalten oder synthetisch herstellen kann, ist in kaltem Wasser etwa zu   10/"löslich,   in heissem zu 20.

   Es wurde gefunden, dass trotz   der geringen Löslichkeit   der Harzsäure diese ein ausgezeichnetes   Kesselsteinentfernungsmittel   ist, denn die zu verwendenden Mengen sind sehr gering. Man kann schon mit etwa 30--50   g ! m3 Wasserinhalt   des Kessels auskommen. 



  Diese Mengen genügen zum Lösen vorhandenen Kesselstein sowie zur Verhinderung der Neubildung. Die Wirkung ist physikalisch, die Lösung eine kolloidale. Die Erneuerung des Harzsäurezusatzes erfolgt in etwa einmonatlichen Abständen. Nach diesen Zeiträumen setzt man die oben genannten Mengen zu. 



   Der Kesselstein löst sich in Schiefern meistens in der Gesamtdicke des Belages ab, teilweise auch 
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 in amorpher Form und nicht kristallin, weswegen eine Neubildung von Kesselstein ausgeschlossen ist. 



  Der sieh bildende Schlamm sinkt zu Boden und trübt das Kesselwasser nicht. Da die Harzsäure eine äusserst schwache und zugleich hochmolekulare Säure ist, werden die Kesselwandungen und Armaturen durch sie nicht angegriffen. 



   Erfindungsgemäss benutzt man also aus Harz   isolierte Harzsäure,   wie Abietinsäure, Primarsäure, Guajaconsäure oder sonst künstliche Harzsäure, die nicht einmal im reinen Zustande vorzuliegen braucht. 



  Zwecks Erzielung grösserer Wirksamkeit und besserer Lösliehkeit kommt auch die Verwendung der Harzsäuren in leicht oxydiertem oder polymerisiertem Zustande in Frage. Man kann also erfindungsgemäss die Harzsäure erst noch einem   Oxydationsprozess   unterwerfen. Die einfachste Art der Oxydation besteht darin, dass man die Harzsäuren bis zum Siedepunkt erhitzt. Auf diesem Wege kann auch eine Polymerisation erreicht werden. Je nach dem gewünschten Grad der Oxydation oder Polymerisation ist die Erhitzungsdauer und die Temperatur für das Erhitzen zu wählen. 



   Eine unangenehme Eigenschaft der Harzsäure ist die schwere Benetzbarkeit durch Wasser. Dadurch bleibt sie   während längerer   Zeit schwimmend auf der   Oberfläche   des Kesselwassers oder Speisewassers, wird deshalb kaum gelöst und sinkt auch nicht, obwohl das spezifische Gewicht höher ist als dasjenige des Wassers. Um diesem Übelstand zu begegnen, empfiehlt sich die Zumischung von Gummi oder gummiartigen Stoffen. Es genügt schon die Zugabe geringer Mengen. Gewöhnlich setzt man Mengen 
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 dierten wie auch bei der nichtoxydierten Harzsäure. Unter Umständen bewirkt man die   Einverleibung   des gummiartigen Zusatzstoffes in die   Harzsäuremasse     nnter Verwenduns : geeigneter Lösungsmittel.   

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   Vorteilhaft reibt man Harzsäure mit Glyzerin, Tragant oder   ähnlichen   Stoffen zu einer Paste an, die dann sofort niedersinkt und die Verteilung und damit den Lösungsvorgang der   Harzsäure im   Wasser begünstigt. 



   Aus dem gleichen Grunde verwendet man   zweckmässig   auch solche Harzsäure, die kolloidal   gebundenes Wasser enthält.   



   Harzsäure mit   kolloidal gebundenem Wasser   ist solche, wie sie   durch Fällung unmittelbar erhalten   
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 Säure. Die dabei anfallende und abfiltrierte Harzsäure ist wasserhaltig und besitzt nicht den Ubelstand der schweren Benetzbarkeit durch Wasser. 
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 bei der Verarbeitung die Verwendung der Harzsäure in gelöstem Zustande. 



   Beispielsweise geht man der Erfindung gemäss wie folgt vor. 



   Durch   Fällung   erhaltene Harzsäure wird so wie sie anfällt, also mit etwa kolloidal gebundenem   Wasser mit etwa. 4% Tragant oder anderen Gummiarten vermischt und die Masse als Kesselsteinverhütungs-   mittel benutzt. Wenn die Harzsäure kolloidal gebundenes Wasser   enthält, wird   die Bildung einer Paste wesentlich erleichtert. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Lösung von Kesselstein und Verhinderung der Kesselsteinbildung, dadurch gekennzeichnet, dass künstliehe bzw. isolierte Harzsäure in den Kessel oder zum   Speisewasser     zu'es'ebcn wird.  

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Harzsäure in leicht oxydiertem bzw. polymerisiertem Zustande benutzt wird. EMI2.3 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Harzsäure mit Glyzerin, Dextrin. Tragant od. dgl. zu einer Paste angerieben wird, um sofortige Benutzung herheizunihren. a. Verfahren nach den Ansprüchen l bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Harzsäure verwendet EMI2.4
AT122782D 1925-09-01 1926-08-14 Verfahren zur Lösung von Kesselstein und Verhinderung der Kesselsteinbildung. AT122782B (de)

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