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Steifer bzw. halbsteifer einteiliger Kragen.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von steifen bzw. halbsteifen einteiligen Kragen.
Bei der Herstellung von solchen Kragen oder auch Manschetten, die eine gewebte, gerade oder krumme
Faltlinie haben, ist es bekannt, ein mehrschichtiges Gewebe zu verwenden, welches, um dem Gewebe die Faltlinie zu geben, so gewebt ist, dass eine Schwächung des Materials über die gewünschte Breite, wo die Falte sein soll, erzeugt wird. Dies wird auf verschiedenem Wege erreicht, z. B. durch Aus- lassung bestimmter Kettenfäden oder durch Verwendung von schwächeren Kettenfäden. Im Falle, dass eine krumme Faltlinie gewünscht wird, muss das Gewebe nach der Krümmung gewebt werden oder nach dem Weben mechanisch gekrümmt werden. Auf diese Weise wird ein Kragen oder eine
Manschette erhalten, welche wohl aus einem Stück bestehen und doch aus verhältnismässig dickem
Material sind.
Die Erfindung betrifft eine Herstellungsmethode für Kragen, Manschetten u. dgl., die eine gut ausgeprägte Faltlinie haben (gerade oder gekrümmt), wobei ein einsehiehtiger gewölbter Hemden- stoff als äusseres Material verwendet wird.
Die Erfindung besteht in einem mehrlagigen Kragen bzw. einer Manschette, welcher bzw. welche ein mit einer geschwächten, zweckmässig beim Weben hergestellten und im Falle eines Kragens zweck- mässig kurvenförmigen Faltlinie versehenes Futter bzw. eine solche Zwischenlage und einen äusseren
Stoff bzw. einen Überzug aus irgendeinem beliebigen Hemdenstoff auf einer Seite oder auf beiden
Seiten dieses Futters oder dieser Zwischenlage aufweist.
Bei der Anwendung der Erfindung für die Herstellung eines Kragens aus zwei getrennten Lagen weist das Futter eines solchen Kragens eine ausgeprägte Faltlinie auf, z. B. durch Weben unter Auslassung bestimmter Kettenfäden oder durch mechanische Formung nach dem Weben.
Der äussere Stoff ist in einem Stück geschnitten und kann Popelin, Zephir, Flanell, Zellstoff oder irgendein anderes gebräuchliches Hemdenmaterial sein. Futter und Aussenstoffe werden auf irgendeine bekannte Art, z. B. durch tberziehen eines oder beider Teile mit thermoplastischem Material aneinander klebend gemacht. Z. B. kann das Futter bzw. die Zwischenlage mit einer Zellulosederivatlösung, wie Nitrozellulose, Zelluloseazetat, Benzylzellulose, Äthylzellulose, Methylzellulose, hydrochloriertem Kautschuk oder synthetischen Harzen mit oder ohne Plastizierungsmittel, wie Triphenylphosphat, Butylphtalyl, Butylglycoll, Cyelohexyl-p-toluolsulfonamid, überzogen, imprägniert, bespritzt oder bedruckt bzw. bepresst sein.
Es kann auch ein Film aus thermoplastischem Material verwendet werden, der an das Futter oder die Zwischenlage klebt, wobei der Aussenstoff bzw. die Aussenstoffe an dem Film bzw. dem Futter durch die Einwirkung von Lösungsmitteln, Hitze oder Druck oder durch zwei oder alle diese Einwirkungen zum Kleben gebracht werden, um diese miteinander zu verbinden.
Es versteht sich, dass im Falle eines dreiteiligen Kragens oder einer dreiteiligen Manschette nur die Zwischenlage eine gewebte Faltlinie enthält und nach der Behandlung mit thermoplastischem Material alle drei Teile, wie oben beschrieben, der Behandlung mit Lösungsmittel, Hitze oder Druck oder zwei oder allen drei dieser Behandlungen unterworfen werden, um die verschiedenen Lagen zu vereinigen.
Anstatt das Futter oder die Zwischenlage, wie oben beschrieben, über seine ganze Oberfläche bzw. Oberflächen an den Aussenstoff bzw. die Aussenstoffe zu kleben, kann auch nur ein Teil, d. i. über oder unter der Faltlinie oder mit andern Worten, der Kragenoberteil oder die Kragenleiste in
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dieser Weise angeklebt sein. Auf diese Art kann ein Kragen mit einer Faltlinie und mit weichem Oberteil und steifer oder halbsteifer Kragenleiste oder mit steifem oder halbsteifem Oberteil und weieher Kragen- leiste erzeugt werden.
Ferner kann der Erfindung gemäss. das mit geschwächter vorgeformter Faltlinie versehene
Futter bzw. die Zwisehenlage z. B. mit einer ammoniakalischen Kupferlosung gesteift werden, wie dies im britischen Patent Nr. 443653 beschrieben ist und der Aussenstoff bzw. die Aussenstoffe können an das Futter bzw. die Zwischenlage genäht werden, wobei zu beachten ist, dass die Aussenstoffe vor dem Nähen so dicht als möglich über das Futter bzw. die Zwisehenlage gezogen werden.
In diesem Zusammenhang werden ausgezeichnete Resultate durch Verwendung von nicht ein- gegangenen bzw. nicht eingeschrumpften Aussenstoffen und einem völlig eingegangenen bzw. ein- geschrumpften Futter bzw. einer Zwischenlage und darauffolgende Auskochen des fertigen Kragens erzielt. Dadurch wird eine zusätzliche Spannung erhalten und. der Kragen hat dann, nach dem Falten und Bügeln, das nette Aussehen eines dauernd steifen oder halbsteifen Kragens, während er seinen ursprünglichen textilen Griff und sein Aussehen behält.
Das Futter bzw. die Zwischenlage kann auch, wie oben beschrieben, nur teilweise gesteift sein, d.. h. entweder der Kragenoberteil oder die Kragenleiste oder wenn erwünscht, kann der Kragen- oberteil oder die Kragenleiste durch eine zusätzliche Lage versteift werden.
Ferner kann gemäss der Erfindung das Futter oder die Zwischenlage mit vorgeformter Faltlinie über seine ganze Oberfläche oder über einen Teil seiner Oberfläche aus thermoplastischen Fäden, wie
Zelluloseazetatfäden bestehen oder solche Fäden enthalten, d. h. über diejenigen Teile, die dem Kragen- oberteil oder der Kragenleiste oder beiden entsprechen, wobei das Aneinanderhaften der gewiinsehten
Teile durch Lösungsmittel, Hitze oder Druck bzw. durch irgendeine oder alle diese Wirkungen, wie früher beschrieben, bewirkt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt ein Futter bzw. eine Zwischenlage a, welche zur Kragenform geschnitten ist und eine geschwächte kurvenförmig Faltlinie b aufweist, die beim Weben durch Auslassung bestimmter
Kettenfäden gebildet wurde. Die geschwächte Faltlinie teilt den Kragen in zwei Teile, nämlich den
Kragenoberteil c und die Kragenleiste d. Fig. 2 zeigt einen Kragen im Querschnitt, der ein Futter a aufweist, auf welchem ein Aussenstoff f dureh einen Film oder Überzug von thermoplastischem Material, wie Zelluloseazetat, befestigt ist, wobei die Klebung durch Hitze und Druck bewirkt wird.
Fig. 3 zeigt im Querschnitt einen Kragen, bestehend aus einer Zwischenlage a, auf welcher in ähnlicher Weise ein Aussenstoff y auf beiden Seiten aufgebracht ist. In beiden Fig. 1 und 2 sind, wie ersichtlich, die Ränder durch Nähen in üblicher Weise fertiggestellt. Fig. 4 zeigt einen vergrösserten Querschnitt des Futters bzw. der Zwischenlage, der die Art und Weise veranschaulicht, wie die Kettenfäden aus- gelassen sind, um die geschwächte Zone t zu erzeugen, welche die Faltlinie bildet.
Die erfindungsgemässen fertigen Kragen und Manschetten sind, obwohl sie das äussere Aus- sehen gewöhnlicher Kragen und Manschetten haben, da sie mit demselben Material überzogen werden
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und haben gleichzeitig eine klar ausgeprägte Faltlinie.
Das Futter oder die Zwisehenlage selbst kann auf jede bekannte Weise behandelt werden, um sie zu steifen, ihr Aussehen zu verbessern oder das Gewebe zu"fixieren", um gegebenenfalls ein Ver- zerren der Form des Gewebes zu verhindern.
Da bei den gemäss der Erfindung hergestellten Kragen oder Manschetten im Gewebe des Aussenstoffes keine Faltlinien geformt werden, findet keine Schwächung des Gewebes an diesem Teil statt und es wird dabei der Vorteil erzielt, dass die gefalteten Kanten weniger abgerieben werden.
Um die Faltlinie eines gesteiften Stoffes (der bereits mit eingewebter Faltlinie versehen ist) zu betonen, kann der Stoff während der Behandlung entlang dieser Faltlinie gefaltet werden, d. h. bevor dem Futter oder dem mehrlagigen Fabrikat als Ganzem eine dauernde Steife ("set") gegeben wird.
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Steifer bzw. halbsteifer einteiliger Kragen, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einer Zwischenlage bzw. einem Futter aus einem mit einer beim Weben hergestellten geschwächten Faltlinie ausgebildeten, jedoch im übrigen gleichmässig gewobenen Stück von im wesentlichen der Kragenform entsprechenden Form und aus einem Aussenstoff aus beliebigem Hemdenmaterial zu einer oder beiden Seiten dieser Zwischenlage bzw. dieses Futters besteht, wobei die Steifheit durch Behandlung der Zwischenlage bzw. des Futters mit steifendem Material oder durch Anwendung dieses steifenden Materials zur Vereinigung des Aussenstoffes mit der Zwischenlage bzw. dem Futter erreicht wird.