AT156432B - Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels gegen Kokkeninfektionen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels gegen Kokkeninfektionen.

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AT156432B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels gegen Kokkeninfektionen. 



   Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels gegen
Infektionskrankheiten, wie sie durch Pneumokokken, Gonokokken, Streptokokken, Meningokokken u. dgl. verursacht werden. 



   Es ist bekannt, dass Galle bzw. gallensaure Salze, wie sie aus der Galle oder synthetisch gewonnen werden   können, eine auflosende Wirkung gegenüber verschiedenen Infektionserregern besitzen.   Indessen ist es bisher nicht gelungen, diese Tatsachen zur Herstellung eines wirksamen Heilmittels gegen derartige Infektionen, insbesondere gegen die bisher als unheilbar angesehene Streptokokkeninfektion oder Sepsis auszunutzen. 



   Die vorliegende Erfindung betrifft nun (auf letzterer Tatsache aufgebaut) ein Mittel, das, wie klinische Versuche gezeigt haben, in völlig sicherer Weise eine Heilung bei derartigen Infektionskrankheite. n herbeizuführen imstande ist. Zur Herstellung dieses Mittels wird Eiweiss bis zu einem Stadium abgebaut, in dem es nicht mehr koagulierbar ist, Diese Verbindung zeigt in Anwesenheit gallensaurer Salze in schwach alkalischem Zustand die oben beschriebene Wirkung. Unter schwach alkalischem Zustand ist hiebei eine Wasserstoffionenkonzentration (ein pH-Wert) zwischen 8 und 14 zu verstehen. 



  Zweckmässig wird man den pH-Wert auf etwa 9 halten. 



   Zur Herstellung der Lösung des abgebauten Eiweisses verwendet man, soweit es sich um ein Heilmittel für Menschen handelt, in erster Linie menschliches   Eiweiss,   während für die Zwecke der Tier-   heilkunde   auch anderes, insbesondere tierisches Eiweiss Verwendung finden kann. Wichtig ist hiebei die Verwendung eines Blutkörperchen enthaltenden Eiweisses. So können insbesondere Blut als solches, zweckmässig in Form von Blutkuchen bzw. blutreichen Organen, dem Abbau unterworfen werden. 



  Daneben können auch menschliche Fibrinogen enthaltende Trans-oder Exsudate, wie die bei Bauchwassersucht sich ansammelnde Flüssigkeit (Ascites), die bei Wasserkopf vorhandene Flüssigkeitansammlung   (Hydrozelenflüssigkeit),   die nach   Lungen-oder   Rippenfellentzündung entstehende Flüssigkeitsansammlung (Leuraexsudat), ferner Lymphe und Chylus Verwendung finden. 



   Als gallensaure Salze kommen in erster Linie taurocholsaures Natrium, aber auch Verbindungen, der Glykocholsäure oder der Cholsäure in Betracht, die aus der Galle gewonnen, aber auch synthetisch hergestellt sein können. Diese gallensauren Salze werden in Konzentrationen zwischen etwa   0'01   und   5%   zweckmässig zwischen   0'1   und   0'5%   angewandt, wobei man die Lösung in reinstem, zweckmässig zweifach destilliertem Wasser vornimmt. Die Einstellung des erforderlichen pH-Wertes erfolgt zweckmässig 
 EMI1.1 
 in Galle. Es kann hiebei natürliche Ochsengalle, oder auch eine synthetische Mischung der wesentlichsten Bestandteile der Galle, die ebenfalls diese lösende Wirkung zeigt, verwendet werden.

   Eine solche Mischung kann beispielsweise aus gallensauren Alkalien, Lezithin, Cholesterin, Harnstoff und   Harnsäure   hergestellt werden. Die Lösung erfolgt bis zum Auftreten einer Sättigung. Gegebenenfalls wird das erzielte Präparat von dem ungelösten überschüssigen Eiweiss abgegossen. Die Anwesenheit von gallensauren Salzen, insbesondere taurocholsaurem Natron in derartigen Lösungen genügt unter Umständen bereits zur Erreichung der im Sinne der Erfindung erforderlichen Konzentration an diesen Stoffen in der fertigen Lösung, so dass ein besonderer weiterer Zusatz von taurocholsaurem Natron zu der erhaltenen Lösung von abgebautem Eiweiss nicht mehr erforderlich ist. 

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 EMI2.1 
 



   Da man bei der Herstellung des neuen Mitteln vielfach auf solches Eiweiss angewiesen ist, dessen
Sterilität nicht absolut gesichert ist, da aber anderseits die Herstellung einer absolut sterilen Lösung naturgemäss Bedingung ist, so empfiehlt es sich, mit dem Eiweissabbau eine Sterilisation der Lösung zu verbinden. Diese erzielt man durch Erhitzen der zweckmässig mit einem Konservierungsmittel, wie Carbolsäure,   versetzten Eiweisslosung   auf   Temperaturen über 100 ,   u. zw. zweckmässig mit über- hitztem Wasserdampf. 



   Von der so gewonnenen Lösung des abgebauten Eiweisses werden der oben erwähnten, auf die geeignete Wasserstoffionenkonzentration eingestellten Lösung von taurocholsaurem Natron etwa 1 bis   4%, zweckmässig etwa 2%   bis   3%   zugesetzt. Enthält die Eiweisslösung bereits genügend gallensaure
Salze, so ist es lediglich nötig, sie entsprechend zu   verdünnen   und auf die geeignete Wasserstoffionenkonzentration einzustellen. 



   Das so gewonnene Erzeugnis behält seinen einmal eingestellten pH-Wert lange Zeit unverändert bei und kann somit als völlig stabil bezeichnet werden. 



     Ausführungsbeispiel   :
15 g menschlicher   Blut1. î1chen   werden in einer Mühle fein zerrieben und mit 50   g   sterilisierter
Oehsengalle sowie 0'5% Carbolsäure innig vermischt. Das Gemisch wird im   Schüttelapparat   zweckmässig unter Zusatz von sterilen Stahlspänen oder Glasperlen etwa eine Stunde   geschüttelt.   (An Stelle von Blutkuchen können 15 g Pleurapunktat od. dgl. Ex-bzw.

   Transsudat mit 50 g Ochsengalle gemischt   und anschliessend im Schüttelapparat eine Stunde lang mit Glasperlen geschüttelt werden. ) Das aus  
Blutkuchen und Galle (bzw. aus Pleurapunktat und Galle) erhaltene flüssige, aber noch ziemlich inhomogene Gemisch wird während etwa zwei Wochen bei einer Temperatur von 37 bis   400 gehalten,   bis nur noch geringe Reste des Blutkuchens in Form von Klümpchen festzustellen sind und aus einer Probe durch Sättigung mit Ammonsulfat keine   Eiweissstoffe   mehr abgeschieden werden. Es sind also   , nicht   nur die Globuline, sondern auch die Serumalbumine abgebaut bzw. in unfällbare Verbindungen übergeführt. Die Flüssigkeit wird von den Resten des Blutkuchens sowie den Glasperlen bzw.

   Stahlspänen abgetrennt und hierauf eine Stunde lang im Dampfstrom bei etwa   1000 behandelt.   



   20   cm3   der steril filtrierten Lösung werden einem Liter einer sterilen   0'1   bis   l'obigen   wässerigen Lösung von taurocholsaurem Natrium zugesetzt (der Prozentgehalt der taurocholsauren Natriumlösung richtet sich nach dem jeweils verwendeten taurocholsauren   Natriumpräparat),   worauf man diese Lösung mit   V10     M   Natronlauge auf einen pH-Wert von 8-9 bis   9'0   einstellt. Der pH-Wert bleibt praktisch auch bei monatelangem Lagern konstant, so dass die Lösung für Injektionen verwendbar ist. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen eines Heilmittels gegen Kokkeninfektion, dadurch gekennzeichnet, dass man Eiweiss bis zu einem Stadium abbaut, in welchem es nicht mehr koagulierbar ist, worauf man diese Verbindung in verdünnter Lösung in Anwesenheit gallensaurer Salze auf eine Wasserstoffionenkonzentration (pH-Wert) von etwa 8 bis 14, vorzugsweise von 9, einstellt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass menschliches, insbesondere Blutkörperchen enthaltendes Eiweiss, z. B. Blutkuehen, verwendet wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass als gallensaures Salz taurocholsaures Natron verwendet wird, dessen Konzentration in der fertigen Lösung zweckmässig zwischen 0'01 und 5% liegen soll.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Eiweissabbau durch Auflösen in Galle erfolgt.
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Eiweissabbau zweckmässig nach mehrstündigem Stehenlassen der Lösung durch Erhitzen auf Temperaturen in der Gegend von 100 vervollständigt wird.
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhitzung gleichzeitig zum Zwecke der Sterilisation auf Temperaturen über 100 , zweckmässig mit überhitztem Wasserdampf erfolgt.
AT156432D 1936-02-28 1937-02-05 Verfahren zur Herstellung eines Heilmittels gegen Kokkeninfektionen. AT156432B (de)

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