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Verfahren zur Synchronisierung der an beliebiger Stelle zugesetzten Trägerschwingung bei Sendungen mit unterdrückter Trägerfrequenz.
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Es ist bereits bekannt, dass zur Erzielung einer möglichst einfachen Synchronisierung einer auf der Empfängerseite zugesetzten Schwingung die Trägerfrequenz auf der Sendeseite nicht gänzlich unterdrückt, sondern mittels eines hinter dem Modulator eingeschalteten Bandfilters nur stark geschwächt und dann im Empfänger durch entsprechende Verstärkung auf den normalen Pegel gebracht und als
Synehronisierfrequenz verwendet wird. Dieses Verfahren hat den folgenden Nachteil : Da der Träger nicht von vornherein schon im Modulator unterdrückt, sondern zunächst miterzeugt und erst hinter dem Modulator stark gedämpft wird, muss die zur Erzeugung des Trägers aufgewendete Leistung nach- täglich wieder vernichtet werden.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Trägeramplitude, selbst wenn vollkommen durehmoduliert wird, immer noch das Doppelte, bei geringerem Modulationsgrad sogar das Drei-bis Vierfache der Amplitude des Seitenbandes beträgt, bedeutet das aber, dass der Sender mit einem wesentlich schlechteren Wirkungsgrad arbeitet als bei den Systemen mit vollkommener
Trägerunterdrückung.
Zur Synchronisierung der auf der Empfängerseite zugesetzten Trägerschwingung ist es ferner bekannt, eine vorzugsweise in einem festen Frequenzverhältnis zur Trägerfrequenz stehende Synehroni- sierfrequenz mitzusenden, welche auf der Empfängerseite zur Steuerung der Zusatzschwingung dient.
Dieses Verfahren ist aber noch nicht genau genug, um den bei Einseitenbandsendungen gestellten
Anforderungen zu genügen.
Es ist nämlich dabei notwendig, empfängerseitig entweder einen absolut frequenzkonstanten Hilfsgenerator zu verwenden, mit dessen Frequenz die ankommende Synchronisier- frequenz verglichen wird, oder einen in seiner Abstimmung völlig konstanten Sehwingungskreis vor- zusehen, der auf die Synchronisierfrequenz abgestimmt ist und bei dem die Phasenlage der auftretenden
Spannungen oder Ströme ein Mass für die Übereinstimmung der Synchronisierfrequenz mit der Kreis- abstimmung darstellt.
In beiden Fällen ist es also notwendig, vollkommen frequenzkonstante Glieder bei jedem Empfänger vorzusehen, von deren Präzision die Güte der gesamten Übertragung abhängt.
Infolgedessen können sich schon die geringsten Frequenzunterschiede zwischen Träger und Zusatz- träger in einer ungleichmässigen Veränderung der absoluten Tonhöhe der einzelnen übertragenen Töne äussern und unangenehme Verzerrungen hervorrufen.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Synchronisierungsverfahren, das die Fehler der bekannten
Verfahren vermeidet, indem bei völliger Unterdrückung des Trägers die Synchronisierung von der
Frequenzkonstanz der empfängerseitig notwendigen Abstimmungsglieder und Zusatzgeneratoren unabhängig gemacht ist.
Gemäss der Erfindung wird der ursprüngliche Sendeträger vor seiner Unterdrückung mit zwei in einem bestimmten Frequenzverhältnis zueinander stehenden Synchronisierfrequenzen moduliert, deren Frequenzverhältnis hinter der Demodulation der Hochfrequenzschwingungen zur Steuerung des Zusatzträgers dient.
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Die Erfindung sei an Hand des in der Figur dargestellten Prinzipschaltschemas näher erläutert :
In der Antenne A werden die trägerlosen Schwingungen aufgenommen, die ausser dem zu über- tragenden Seitenband die Seitenfrequenzen der beiden sendeseitig zugesetzten Synchronisierfrequenzen enthalten. Es sei angenommen, dass die beiden Synchronisierfrequel1zen, die innerhalb oder ausserhalb des Übertragungsbandes liegen können, in einem Frequenzverhältnis 1 : 2 zueinander stehen und z. B.
25 und 50 Hz betragen. Die von der Antenne kommenden Schwingungen gelangen in den Demodulator D, der von dem Oszillator 0 mit der Zusatzträgerfrequenz gespeist wird. Im Ausgang des Demodulators werden die beiden Synchronisierfrequenzen mittels der Filter und und F2 aus dem übrigen Niederfrequenz- band ausgesiebt, das in dem Niederfrequenzverstärker N verstärkt und dem Telephon T zugeführt wird. Die beispielsweise im Filter jFi ausgesiebte kleinere Synchronisierfrequenz wird in der Frequenz- vervielfachungsstufe V verdoppelt, so dass sie, wenn der vom Oszillator 0 erzeugte Zusatzträger mit dem ursprünglichen Sendeträger genau übereinstimmt, der andern Synchronisierfrequenz gleich ist.
Die beiden Synchronisierfrequenzen werden dann einer Brückenanordnung B zugeführt, in der bei
Abweichungen zwischen den beiden Frequenzen eine Regelspannung auftritt, die über die Leitung L dem Oszillator 0 zugeführt und dort zur Regelung der Frequenz des Zusatzträgers verwendet wird.
Liegt der Zusatzträger gegenüber dem Sendeträger beispielsweise um 10 BE zu hoch oder zu tief, so sind die Frequenzen der beiden Synchronisierschwingungen nicht mehr 25 und 50, sondern
35 und 60 bzw. 15 und 40 Hz. Das Frequenzverhältnis zwischen beiden beträgt daher nicht mehr
1 : 2, sondern in einem Falle 1 : 1-7, im andern Falle 1 : 2-7. Wie ohne weiteres erkenntlich, stellt das Frequenzverhältnis ein ausserordentlich genaues Mass für die Richtigkeit der Frequenz des Zusatz- trägers dar.
Ferner ist in der vorstehend erläuterten Anordnung gemäss der Erfindung kein einziges Glied vorhanden, von dessen Frequenzkonstanz die Synehronisierungirgendwie abhängig ist. Es ist vielmehr nur eine einfache Schaltung zur Frequenzteilung oder -vervielfachung erforderlich, die gegen äussere
Einflüsse unempfindlich ist. Die örtlich am Empfänger zugesetzte Trägerfrequenz folgt somit auto- matisch auch allen Schwankungen der ursprünglichen Sendefrequenz, so dass die Übertragungsgüte stets optimal ist.
Die Messung des Verhältnisses von zwei Frequenzen zueinander kann auf die verschiedenste Weise erfolgen. Das einfachste Verfahren ist, die tiefere Frequenz derart zu vervielfachen, dass sie bei Überein- stimmung von Sendeträger und Zusatzträger gleich der andern Synchronisierfrequenz ist. Weicht nun der Zusatzträger vom Sendeträger ab, so ist auch die vervielfacht Frequenz nicht mehr gleich der andern
Frequenz. Die beiden Schwingungen können einer Anordnung zugeführt werden, welche die Phasen-oder
Frequenzdifferenz zwischen beiden Schwingungen zu messen gestattet, z. B. einer bekannten Phasen- messbrücke. Durch diese Anordnung ist der höchste Grad von Messgenauigkeit zu erreichen, da schon
Bruchteile eines Hertz, um die sich der Zusatzträger ändert, als starke Phasenänderungen in der Phasen- messbrücke auftreten.
Der Ausgang der Brücke kann mit dem den Zusatzträger erzeugenden Oszillator verbunden sein und dessen Frequenz regeln.
Eine weitere Möglichkeit, das Frequenzverhältnis zwischen den beiden Synchronisierfrequenzen festzustellen, ist das Verfahren, zwei gleich schnell laufende Synchronmotor mittels der beiden Fre- quenzen zu steuern. Frequenzschwankungenr der Synchronisierfrequenzen äussern sieh dann in ver- schiedenen Geschwindigkeiten der Synchronmotoren. Die beiden Motore können irgendeine Differential- einrichtung antreiben, welche in Ruhe bleibt, solange die beiden Motorgeschwindigkeiten miteinander übereinstimmen, welche aber in Bewegung kommt, sobald die Motorgeschwindigkeiten voneinander abweichen. Diese Differentialeinrichtung kann wiederum zur Steuerung des Oszillators dienen, so dass der Zusatzträger automatisch konstant gehalten wird.
Voraussetzung für die Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens ist eine absolute
Konstanz des Frequenzverhältnisses der senderseitig zugesetzten Synchronisierfrequenzen. Dieses ist in einfacher Weise dadurch zu erreichen, dass die beiden Frequenzen durch Teilung oder Verviel- fachung auseinander oder aus einer dritten Grundfrequenz gewonnen sind.
Dasselbe Mass der auf der
Senderseite angewandten Teilung oder Vervielfachung wird auf der Empfängerseite bei dem ersten oben beschriebenen Ausführungsbeispiel als Vervielfachung oder Teilung wiederum angewandt, so dass die beiden Frequenzen bei richtiger Wahl des Zusatzträgers hinter der Demodulation einander gleich sind. Zweckmässigerweise erzeugt man die eine der beiden Synchronisierfrequenzen, aus der die andere dann abgeleitet wird oder die Grundfrequenz von beiden in einem frequenzkonstanten
Generator.
Die Messgenauigkeit der Frequenzabweichung des Zusatzträgers hängt von dem Verhältnis zwischen den beiden Synchronisierfrequenzen ab und steigt mit wachsendem Verhältnis. Es ist daher günstig, die Frequenzen so weit wie möglich auseinander zu legen. Hiebei gibt es allerdings eine Grenze, da die Frequenzvervielfachung und-teilung nicht oder nur mit Schwierigkeiten bis zu grossen Faktoren 'vorgenommen werden kann. Ausserdem ist man in der Wahl der Frequenzen von dem übrigen zu übertragenden Frequenzband abhängig, da die Synchronisierfrequenzen nicht mit andern zu über- tragenden Frequenzen übereinstimmen dürfen. Man legt zweckmässig die beiden Synchronisierfrequenzen oberhalb oder unterhalb des Übertragungsbandes, kann jedoch auch die eine Frequenz nach
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