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Vorrichtung zum Entleeren von Autoklaven.
Bei dem bekannten Fleissner-Trocknungsverfahren wird abgesiebte Braunkohle über 10 nun Korngrösse in stehenden Zylindern, die oben und unten durch Deckel verschlossen werden, unter Sattdampf von 18 bis 25 atü gesetzt. Diese Zylinder sind unten weiter als oben ausgeführt, um das Entleeren der Braunkohle zu erleichtern. Dies gelingt aber nicht ganz, denn während der Dämpfperiode schrumpft die Kohle um zirka 40% im Dämpfer zusammen.
Gleichzeitig lagern sich die einzelnen Teile dicht aneinander und bilden insbesondere, wenn die Kohle etwas tonhaltig ist oder Kohlenfeinkorn enthält, vollständig zusammenhängende Massen, die an den Dämpferwandungen und dem konischen Einsatz so fest haften, dass trotz vorhandener Eil1hängeketten und Stochern mittels Stangen die Kohle erst nach zeitraubender schwieriger Arbeit entfernt werden kann. Alle diese Massnahmen genügen nicht, um ein schnelles Entleeren der Dämpfer zu bewirken.
Gemäss der Erfindung wird die Entleerung dadurch bewirkt, dass ein an sich bekannter, aus mehreren gelenkig aufgehängten, durch eine Verriegelung in Stellung gehaltenen Einzelteilen bestehender Hohlkegel im Autoklaven oberhalb eines dicht verschliessbaren unteren Abschlussdeckels so angeordnet ist, dass die Einzelteile des Kegels zwecks leichter Entleerung des Autoklaven nach den Wandungen desselben hin aufklappbar sind.
Bei Beschickungsvorrichtungen für Gaserzeuger, also auf einem andern Fachgebiet als dem hier in Frage stehenden, ist es bereits bekannt, in der Mitte der Beschickungsvorrichtung einen aufklappbaren Kegel vorzusehen, der den Zweck hat, die aufzugebende Füllung während des Öffnens der unteren Beschickungsklappe im Beschickungsbehälter zurückzuhalten und erst freizugeben, wenn die untere Beschickungsklappe ganz geöffnet ist. Dieser Kegel, der aus einem über einzelne Streben gespannten Drahtgewebe besteht, hat bei der bekannten Beschickungsvorrichtung lediglich die Aufgabe einer Absperrklappe. Abgesehen davon aber wäre ein solcher Kegel für die Verwendung bei Autoklaven völlig unbrauchbar, da er sich durch die zusammenbackende Braunkohle vollständig zusetzen würde und nicht mehr bewegt werden könnte.
Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder, u. zw. zeigt Fig. 1 schematisch die Einrichtung eines derartigen Dämpfers im Schnitt, während die Fig. 2 einen Längsschnitt durch das untere Ende des Autoklaven darstellt. Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie B der Fig. 2.
Die Kohle wird nach Öffnen des am oberen Ende des Dämpfers a befindlichen Deckels b eingefüllt, während der untere Deckel c geschlossen bleibt. Zum besseren Auffangen des Gewichtes der Braunkohle, das in manchen Fällen 15-20 Tonnen beträgt, kann in dem Dämpfergefäss ein Armkreuz o mit trichterförmiger Spitze p angebracht sein. In dem unteren Teil des Dämpf ergefässes sind zwei halbkegelförmige Bleche d angebracht, die in Scharnieren t gehalten werden. Nach unten zu stützen sich die Halbkegel auf Lenker g und eine Stützstange h. Die Stützstange ruht mit ihrem unteren Ende auf dem inneren Deckel i auf und ist an ihrem unteren Ende mit einer Öse k versehen.
Die Stange h wird zweckmässig mittels Schraubengewindes verstellbar angeordnet, so dass in der gezeichneten Stellung ein dichter Schluss zwischen den Halbkegeln erreicht wird.
Sobald der Dämpfvorgang beendet ist, werden die Schrauben l'des Deckels c gelöst und dieser seitlich herausgeklappt. Dadurch verliert die Stange h ihren Halt, die Kohle drückt die unteren Enden der Halbkegel d zur Seite und kommt durch das plötzliche Ausklappen der Halbkegel ins Stürzen. Sie wird also kräftig in sich gelockert und kann ohne Mühe aus dem Dämpfer entleert werden. Soweit
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noch Kohlenteile hängen geblieben sein sollten, können sie durch Schütteln der Ketten m ebenfalls zum Nachstürzen gebracht werden. Der innere Deckel i ist mit dem äusseren Deckel c, der beim Lösen um das Scharnier s schwingt, fest verbunden.
Falls die Kohle so fest sitzt, dass sie nicht von selbst die Halbkegel d zur Seite drängt, kann das Bedienungspersonal mit Stangen in das ösen artige Ende 7c der Stützstange h greifen und durch Ziehen die beiden Halbkegel auseinanderspreizen. Die Gelenke t werden, wie gezeichnet, zweckmässig mit Langlöchern ausgeführt, um den verschiedenartigen Bewegungen des oberen Kegelrandes zu entsprechen.
Vorteilhaft kann man auch den oberen Rand der Kegelhälften mit Brechzähnen n versehen, die beim Ausspreizen der Kegelhälften sich in das Dämpfgut eindrücken und dieses dadurch lockern.
Der Blechtrichter kann nicht nur, wie die Zeichnung zeigt, aus zwei Teilen, sondern aus beliebig vielen, z. B. vier oder sechs Sektoren zusammengesetzt sein. In diesem Falle ist natürlich jeder Trichterteil mit einer besonderen Lasche g zum Abstützen bzw. Auseinanderspreizen versehen. Ferner kann man den Trichter nicht nur rund, sondern auch viereckig im Querschnitt ausführen, wenn dies mit Rücksicht auf die Form des Behälters oder das schnellere Entleeren zweckmässiger erscheint.
Durch die Erfindung ist es möglich, stark aneinanderhaltende Massen aus Autoklaven, z. B.
Braunkohle aus Dämpfern, in kurzer Zeit zu entleeren. Hiedurch erspart man kostspielige Handarbeit und erzielt einen wesentlichen Zeitgewinn, so dass mit einem Dämpfer oder Autoklaven eine grössere Tagesleistung erzielt werden kann. Die Vorrichtung gestattet ferner die Trocknung oder Behandlung kleinstückiger oder z. B. durch Ton-oder Lettenzusatz stärker klebender Massen, die in den bisher üblichen Dämpfern haften blieben und sich nur schwer entfernen liessen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Entleeren von Autoklaven, die zur Herstellung von Trockenkohle nach dem Fleissner-Verfahren dienen, dadurch gekennzeichnet, dass ein an sich bekannter, aus mehreren gelenkig aufgehängten, durch eine Verriegelung in Stellung gehaltenen Einzelteilen bestehender, im Autoklaven oberhalb des dicht schliessenden unteren Abschlussdeckel angeordneter Hohlkegel von diesem Deckel derart abgestützt wird, dass beim Öffnen desselben ein Auseinanderklappen der Mantelteile nach den Wänden des Autoklaven hin erfolgt.