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Entleerungsvorrichtung für Braunkohlendämpfer Bei dem bekannten Fleißner-Trock:nungsverfahren
wird abgesiebte Braunkohle über i o mm Korngröße in stehenden Zylindern, die oben
und unten durch Deckel verschlossen, werden, unter Sattdampf von 18 bis
25 atü gesetzt. Diese Zylinder sind unten weiter als oben ,ausgeführt, um
das Entleeren der Braunkohle zu erleichtern. Dies gelingt aber nicht ganz, denn
während der Dämpfp-erio:dc schrumpft die Kohle rum etwa q0 % im Dämpfer zusammen.
Gleichzeitig lagern sich die einzelnen Teile dicht .aneinander und bilden, insbesondere
wenn die Kohle etwas tonhaltig ist oder Kohlenfeinkorn enthält, zusammenhängende
Massen, die an den Dämpferwandungen und dem konischen Einsatz so fest haften, d.aß
die Kohle trotz vorhandener Einhän,geketten und Stocherns mittels Stangen erst nach
zeitraubender schwieriger Arbeit entfernt werden kann. Alle diese Maßnahmen genügen
nicht, um :ein schnelles Entleeren der Dämpfer zu bewirken.
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Es ist bei Silos, bei Behältern zum Beschicken von öfen mit Brennstoffoder
Behandlungsgut oder dergleichen Einrichtungen bekannt, die Brückenbildung dadurch
zu vermeiden bzw. zu beseitigen, daß man im Innern des A.ustragteiles des Behälters
zwei einander gegenüberliegende vollwandige Bleche oder Platten vorsieht, die durch
Nockenscheiben oder Klopfvorrichtungen in eine abwechselnde, von innen nach außen
und wieder von außen nach innen schwingende Bewegung gesetzt werden. Auch ist es
bereits bekannt, an den Seitenwandungen eines Fülltrichters auf und ab bewegliche
Schienen oder Stäbe vorzusehen, die mittels von daran befestigten Hebeln von außen
bewegt werden.
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Die Erfindung, die sich auf eine Entleerungsvorrichtung für Braunkohlendämpfer
bezieht, benutzt ebenfalls nach dem Auslauf zu geneigte Leitbleche, die beweglich
aufgehängt sind.
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Die Erfindung besteht darin, daß solche Leitbleche in ihrer inneren
Endstellung auf dem geschlossenen unteren Gehäusedeckel des Braunkohlendämpfers
abgestützt und aus dieser Stellung nach der Gehäusewand zu beweglich sind.
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Durch die Erfindung soll erreicht werden, daß die für die Vermeidung
einer Brückenbildung oder die für die Beseitigung gebildeter Brücken im Gutauslauf
notwendige Bewegung der ..als Stützflächen wirkenden Leitbleche, ohne daß eine Durchbrechung
der Behälterwandung zum Zwecke der Durchführung von Antriebsmitteln erforderlich
ist, in dem gewünschten Zeitpunkt zwangsläufig stattfindet. Denn wenn den Stützplatten
durch das öffnen des unteren Gehäusedeckels das Widerlager, auf dem sie sich in
ihrer inneren Endstellung abstützen, genommen wird, so kann der von der Gutbrücke
sowie von der darüber lastenden Gutsäule auf die Stützbleche
ausgeübte
Druck zur Bewegung dieser Platten ausgenutzt werden.
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Erfindungsgemäß können ferner die Leitbleche beim Schließen des unteren
Gehäusedeckels durch ein gemeinsames Verriegelungsgestänge in ihre innere Endstellung
schwenkbar sein, wodurch das Bewegen der Leitbleche in ihre ordnungsmäßige innere
Endstellung vereinfacht wird. Außerdem können am oberen Teil der Leitbleche über
den Blechrand nach oben hervorstehende Brechzähne angeordnet sein, die sich beim
Ausschwenken der Stützbleche in das Gut einbohren und so das Zusammenbrechen der
Gutbrücke begünstigen.
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Schließlich können die Leitbleche in Laschenscharnieren aufgehängt
sein, wobei die Laschenbolzen in Langlöchern, geführt sind. Das Aufhängen von außen
bewegter Platten in Langlöchern ist bei Feuerungsrosten bereits bekannt. In der
Anwendung der bekannten Plattenaufhängung bei Entleerungsvorrichtungen für Braunkohlendämpfer
besteht nicht die Erfindung: Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wieder, und zwar zeigt die Abb. i schematisch die Einrichtung eines derartigen Dämpfers
im Schnitt, Abb: a einen Längsschnitt durch das untere Ende des Dämpfers, Abb.3
einen Schnitt nach der LinieA-B der Abb. z.
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Die Kohle wird nach öffnen des am oberen Ende des Dämpfers a befindlichen
Deckels b eingefüllt, während der untere Deckel c geschlossen bleibt. Zum besseren
Auffangen des Gewichtes der Braunkohle, das in manchen Fällen 15 bis 20 t
beträgt, kann in dem p.ämpfergefäß ein Armkreuz o mit trichterförmiger Spitze p
angebracht sein. In dem unteren Teil des Dampfergefäßes sind zwei einen Trichter
bildende Bleche d angebracht, die in Laschenscharnieren (gehalten werden,
Das untere Ende dieser Bleche d wird durch Lenker g getragen, die .ihrerseits am
oberen Ende einer Stützstange h schwenkbar befestigt sind= Die Stange 12 ist an
ihrem unteren Ende mit -einer öse k versehen und stützt sich gegen den inneren Deckel
l ab, der mit -dem Abschlußdeckel e fest verbunden, ist. Ihre Länge ist zweckmäßig
mittels Schraubengewindes verstellbar, so. daß bei geschlossenem Deckel c ein dichter
Schluß zwischen den Trichterblechen .erzielt werden kann.
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Sobald der Dämpfvorgang beendet ist, werden die Schrauben ,r des Deckels
e gelöst und dieser seitlich um das Scharnier 5 herausgeklappt. Dadurch verliert
die Stange lt ihren Halt, die Kohle drückt die unteren Enden der Trichterbleche
d zur Seite und kommt durch das plötzliche Ausklappen dieser Bleche 1
Iris
Stürzen. Sie wird also. l#xäftig in sich gelockert und kann ohne Mühe aus dem Dämpfer
entleert werden. Soweit noch Kohlenteile hängenbleiben, können sie durch Schütteln
der Ketten m ebenfalls zum Nachstürzen gebracht werden. Auch können die Trichterteile
aus gelochten Blechen oder Stabrosten bestehen.
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Das Auseinandersprezen der Bleche d kann gegebenenfalls mittels Stangen,
die in das ösenartige Ende k der Stützstange h eingesetzt und nach unten gezogen
werden, unterstützt werden. Die Laschenscharniere j werden, wie gezeichnet, zweckmäßig
mit Langlöchern ausgeführt, um den verschiedenartigen Bewegungen des oberen Trichterrandes
Rechnung zu tragen. Die Scharniere, die in der Nähe der Trennfugen liegen, besitzen
vorzugsweise zwischen den einzelnen Winkelblechen ein seitliches Spiel, wie dies
die Abb:3 zeigt, so. daß an diesen Stellen die Scharniere/ auf den Laschenbolzen
seitwärts ausweichen können.
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Vorteilhaft kann man auch den oberen Rand der Trichterhälften mit
Brechzähnen n versehen, die über den Blechrand nach oben hervorstehen, sich beim
Ausspreizen der Trichterhälften in das Dämpfgut eindrücken und dieses dadurch lockern.
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Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, daß der Blechtrichter nur
aus zwei Teilen besteht, wie dies die Zeichnung zeigt, sondern er kann aus beliebig
vielen; z. B. vier oder sechs Sektoren zusammengesetzt sein. In diesem Falle ist
natürlich jeder Trichterteil mit einer besonderen Lasche g zum Abstützen bzw. Auseinanderspreizen
versehen. Ferner kann man den Trichter nicht nur rund, sondern auch vieleckig im
Querschnitt ausführen, wenn dies mit'Rücksicht auf die Form des Behälters oder das
schnellere Entleeren zweckmäßiger erscheint.