<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung eines festhaftenden widerstandsfähigen Überzuges auf Kautsehuk- gegenständen oder mit Kautschuk überzogenen Gegenständen.
Bisher hat es Schwierigkeiten gemacht, Gegenstände aus Kautschuk sowie kautschukierten
Stoffen zu lackieren, insbesondere war es nicht möglich, haltbar und einwandfrei Nitrozelluloselack auf eine Kautsehukgrundlage aufzubringen. Daher konnten z. B. die Vorteile der Nitrozellulose- lackierung mit denjenigen der Kautschukierung von Geweben nicht gleichzeitig zur Geltung gebracht werden.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäss dadurch beseitigt, dass vor dem Aufbringen des Nitro- zelluloselackes als Zwischensehichte eine Emulsion von Latex, einer Mischung aus einem trocknenden
01 und Harz, einer ammoniakalischen Lösung von Kasein und einer Formaldehydlösung aufgetragen wird, die gleichzeitig mit der Kautsehukunterlage vulkanisiert wird.
Die Emulsion lässt sich mit dieser Grundlage fest verankern und ermöglicht einen Lacküberzug von grosser Widerstandsfähigkeit.
Das nach dem Verfahren gemäss der Erfindung hergestellte Erzeugnis lässt sich durch Einpressen von entsprechenden Narbungen u. dgl. als Lederersatz verwenden. Es hat gegenüber denjenigen zu gleichem Zweck hergestellten Erzeugnissen, die durchgängig aus Nitrozellulose bestehen, erhebliche
Vorteile. So kann die Verwendung der kostspieligen Lösungsmittel auf ein ganz geringes Mass herabgesetzt werden.
Darüber hinaus ist das Erzeugnis widerstandsfähiger, elastischer, biegsamer, undurchlässiger und geruchlos. Es hinterlässt keine Faltkniffe, insbesondere die Geruchlosigkeit ist wichtig und lässt sich bei den üblichen Verfahren unter ausschliesslicher Verwendung von Nitrozellulose nicht erreichen.
Die Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung einschliesslich der vorangehenden Kautschukierung lässt sich beispielsweise nach folgenden Regeln durchführen :
Ein Gewebe wird sooft, wie es für das gewünschte Gewicht und die gewünschte Dicke erforderlich ist, mit einer Paste überzogen, die aus gemahlenem Kautschuk und Farbstoffen (z. B. weissen Erd- farben, künstlichen, gefällten Farben aus Bleiweiss, Zinkweiss oder anderem, Kaolin, Baryt usw. ) besteht.
Um das Verfahren noch besonders wirtschaftlich zu gestalten, kann man an Stelle von Kautschuk Kautschukmilch oder ähnliche Zubereitungen aus dieser (Revertex), die kein besonderes Lösungsmittel verlangen, sondern in Wasser löslich sind, verwenden. Zu einer solchen Lösung gibt man den gemahlenen Farbstoff und gegebenenfalls noch einen bestimmten Anteil einer Kasein-AmmoniakLösung hinzu. Im einzelnen kann diese Kautschukgrundlage wie folgt erhalten werden : 1 leg Kasein wird in 10 l Wasser unter Zusatz von Ammoniak in dem Wasserbade vollkommen gelöst. Dieser Lösung werden 100 kg Farbstoff (Erdfarben) einverleibt und es werden 30-50 kg Latex von 75% Festgehalt zugegeben. Wenn das Latexkonzentrat einen geringeren Gehalt an Gummi hat, ist natürlich eine entsprechend grössere Menge erforderlich.
Die Verwendung eines grösseren Anteiles von Latex verbessert die Qualität des Erzeugnisses, steigert jedoch auch den Gestehungspreis. Für Erzeugnisse gewöhnlicher Art kann man eine Paste geringeren Gehaltes als Grundlage verwenden.
Hierauf trägt man erfindungsgemäss eine Emulsion folgender Zusammensetzung auf (die angeführten Mengen reichen ungefähr für 1200 m Gewebe) :
7 kg Latex von 75% Festgehalt (bei Verwendung von verdünnteren Latexlösungen von 60-40 eine entsprechend grössere Menge), 9 leg trocknendes Öl, das mit Kunst-oder Naturharz versetzt ist, 1-3 kg Kasein in 10 Teilen Ammoniakwasser gelöst, 0'5 kg Formalin (40%ig).
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Muster, Narbung od. dgl. auf.
Die angegebenen Mengen der verschiedenen Emulsionsbestandteile dürfen nach oben und nach unten sehwanken und es ergibt sich dennoch ein brauchbares Erzeugnis. Versuche haben jedoch gezeigt, dass man sich am besten in den angeführten Grenzen hält, wenn man günstigere Ergebnisse erhalten will.
Das in der beschriebenen Weise mit der Emulsion überzogene Kautschukgebilde wird dann in der Kälte mit Schwefelchloriir, das in üblicher Art mit Benzol, Benzin, Schwefelkohlenstoff, Tetra- chlorkohlenstoff, Xylol usw. gelost ist, vulkanisiert. Der Prozentsatz des Schwefelchlorürs hängt von der Menge Kautschuk oder Latex ab, die für die erste Schicht verwendet worden ist. Im allgemeinen jedoch muss man mit einer Menge von 5-15% der Lösung rechnen.
Mit der Vulkanisation erreicht'man den doppelten Zweck, einmal die aufgebrachte Masse zu verankern und unveränderlich zu machen, zum andern, das Dessin aufzubringen, indem der Gummi die nötige Stabilität und Elastizität erhält.
Das so erhaltene Erzeugnis wird dann noch mit einem dünnen, ein-oder mehrschichtigen Überzug aus Nitrozelluloselacken versehen, wobei man diesen Lacken Farben und plastische Stoffe zusetzen kann, die gewöhnlich bei der Herstellung von Lederersatz verwendet werden. Man kann dann auch alle die Wirkungen hervorrufen, die bei der Herstellung von Kunstleder wünschenswert sind, z. B.
Lackglanz, Zweifarbeneffekte, Antikimitation usw.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines festhaftenden widerstandsfähigen Überzuges auf Kautsehukgegenständen oder mit Kautschuk überzogenen Gegenständen mit Hilfe von Nitrozelluloselaeken, vor deren Aufbringung die Oberfläche der Gegenstände mit einer Zwischenschichte versehen und vulkanisiert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwisehensehichte aus einer Emulsion von Latex, einer Mischung aus einem trocknenden Öl und Harz, einer ammoniakalischen Lösung von Kasein und einer Formaldehydlösung besteht.