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Bei den bekannten Fliegerabwehrgeschützen muss das herankommende Ziel entweder im Spiegel des Geschützes gesucht oder in den Kreis des Sehrohres gebracht werden. Diese Manipulation ist zeitraubend und für auf Zeit tempierte Geschosse nachteilig, weil keine Sicherheit dafür gegeben ist, dass das auf Zeit tempierte Geschoss rechtzeitig das Rohr verlässt. Auch sind die bekannten Abwehrgeschütze an eine bestimmte Winkelstellung des Rohres gebunden und müssen immer waagrecht in Ladestellung gebracht werden, was nicht nur mit einem Zeitverlust, sondern auch mit der Notwendigkeit neuerlichen Einriehtens verbunden ist.
Die Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, dass Geschützrohr und Lafette mit dem Sitz des Visierenden fest verbunden sind und gemeinsam um eine verstellbare Achse drehbar gelagert sind, so dass in jeder Winkelstellung ein direktes Visieren und sofortiges Schiessen ermöglicht wird, nachdem das Öffnen des Verschlusses, das Laden des tempierten Geschosses und Schliessen des Verschlusses inzwischen von der Bedienungsmannschaft besorgt worden ist.
Dadurch, dass der Sitz mit dem Visierenden sich mit der Lafette mitbewegt, ist ein rasches Einrichten und Schiessen in jeder Winkelstellung ermöglicht, das noch dadurch erleichtert wird, dass mit Hilfe eines mit der Hauptachse verbundenen Tarierungsrohres das Körpergewicht des Visierenden von diesem vom Sitz aus durch ein einstellbares Gegengewicht ausbalanziert werden kann.
Die wichtigsten Grundbedingungen für eine erfolgreiche Abwehr von Fliegerangriffen, rasches Erfassen des Zieles, leichte Handhabung des Geschützes sowie erhöhte Feuergeschwindigkeit, werden durch die Erfindung erfüllt, weil der Visierende alle Bewegungen mit dem Flieger mitzumachen in der Lage ist und dabei in an sich bekannter Weise vom Sitz aus das Höhen-und Seitensteuer gleichzeitig betätigen kann und die Schussauslösung mittels eines durch Druckknopf betätigten Fusshebels zu bewirken vermag, ohne durch die Lademanipulation gestört zu werden.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsmöglichkeit veranschaulicht. Fig. 1 zeigt eine Fliegerabwehrkanone in Seitenansicht mit durch den Lafettenober-und Lafettenunterteil geführten Schnitt. Fig. 2 zeigt die Fliegerabwehrkanone von hinten gesehen. Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Sperre der Höhensteuerung.
In Fig. 1 ruht auf dem Lafettenunterteil , auf welchem ein Zahnkranz 2 montiert ist, auf Stahlwalzen. 3 drehbar gelagert der Lafettenoberteil 4, der durch die Befestigungsschraube 5 gegen Abheben und Kippen gesichert ist. Die im Seitenständer 8 vertikal geführte Seitensteuerachse 7 trägt am unteren Ende ein Zahnrad 6, welches mit dem Zahnkranz 2 in Eingriff steht. Die Seitensteuerung wird mittels des unteren Steuerrades 9 oder des oberen Steuerrades 10 betätigt. In den beiden Lagerständern 11 ist in Gleitlagern die Hauptachse 12 verstellbar gelagert, auf der die beiden Sitzstützen 1. 3 befestigt sind. In diesen Stützen ist eine Achse 14 gelagert, die den Fusshebel 15 trägt. Das Kniebrett 16 des Sitzes kann seitlich ausgehängt werden, um das Einsteigen zu erleichtern.
Das Sitzbrett 17 und die Rücken- lehne 18 haben je zwei Anschnallöcher. Im Fussbrett 19 ist der Druckknopf 22 für den Fusshebel 15 angebracht. Zur Einstellung des Fusshebels dient z. B. eine Druckfeder 21 unter dem Druckknopf .
Auf der Hauptachse ist auch die Geschützlafette 23 montiert. An dem einen Ende der Hauptachse ist das obere Zahnrad der Höhensteuerung 24 angeordnet, das mit dem im Lagerständer 11 und einem daran befestigten Aussenlager 26 gelagerten unteren Zahnrad der Höhensteuerung 25 in Eingriff steht und durch das Handrad 27 vom Sitz 17 aus betätigt werden kann.
An der der Steuerachse 7 zugekehrten Seite trägt die Hauptachse knapp am Lagerständer 11 einen- Bremskloben 28 mit Sperrad 29, die zur Fixierung der Achse 12 und somit zur Entlastung der
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beiden Höhensteuerräder 24 und 25 während der Schussabgabe dienen. Zwischen der Geschützlafette 23 und dem Höhensteuerrad 24 ist beiderseits der Hauptachse 12 je eine Platte 30 befestigt, welche ein mit diesen Platten fest verbundenes Rohr 31 tragen, in welchem ein Gegengewicht 32 zum Ausgleich des Körpergewichtes des Visierenden beweglich angeordnet ist und vom Sitz aus mittels einer durch die Schraube 34 in ihrer Lage feststellbaren Stange 33 betätigt werden kann.
Im oberen Teil der Geschützlafette 23 gleitet das Geschützrohr 35 mit dem darauf befindlichen Korn 36, zu dessen beiden Seiten die zwei Federstangen 37 angeordnet sind, die den V orholiedern 38 und den Stossplatten 39 als Führung dienen und in ihrer Gleitbewegung durch die Rohrmuttern 40 begrenzt sind.
Im Rohrkopf ist der an sich bekannte keilförmige Verschluss 51 eingebaut, der durch eine in seinem oberen Teil angeordnete Gleitschraube 52 am Herausfallen gehindert wird. In den Verschluss ist die Zündschraube eingeschraubt, in welcher in bekannterweise der Anschlagbolzen mit Feder montiert ist. Der Patronenauswerfer 54 ist linksseitig angebracht. Der Geschützaufsatz 55 ist mit Grinsel und Stricheinteilung versehen ; ein durch die Kurbel 56 betätigtes, im Rohrkopf versenkt angeordnetes
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für die Horizontalstellung. Mit 59 sind die für die Schmierung vorgesehenen Sehmiervasen bezeichnet.
Zur Bedienung der Fliegerabwehrkanone genügen vier Mann, die im folgenden mit A, B, a und D bezeichnet werden sollen. Die Handhabung bis zur Schussabgabe spielt sich wie folgt ab. A tariert zunächst vom Sitz 17 aus sein Gewicht im Rohr 31 aus und stellt die Stange 33 samt Gegengewicht 3. 2 mittels der Schraube 34 fest. Bei Herannahen eines Zielobjektes ermittelt B, der als Beobachter dient, nach bekannten Methoden die Distanz. C stellt mittels Kurbel 56 und Zahnrad 57 den Aufsatz 55 ein und bedient den Verschluss 51.
D tempiert den Zeitzünder, ladet und ist bereit, mit der linken Hand auf Kommando durch Drehen des Sperrades 29 die Hauptachse während der Schussabgabe zu sperren. A hält inzwischen durch gleichzeitige Betätigung des Seitensteuerrades 9 oder 10 mit der linken Hand und des Höhensteuerrades 25 mit der rechten Hand den Flieger am Korn und macht dessen Bewegungen mit.
Vor Schussabgabe betätigt D auf Kommando das Sperrad 29. Hierauf löst A durch Druck mit dem Fuss auf den Knopf 22 des Fusshebels 15 den Schuss aus. Auf ein weiteres Kommando gibt D durch Lüften des Sperrades 29 die Steuerung wieder frei. Die Fliegerabwehrkanone ist wieder schussbereit.
Das Laden kann in jeder Winkelstellung vorgenommen werden ; es gibt keinen Zeitverlust durch Zurückgehen in die Ladestellung. Da A nur die Steuerung so zu führen hat, dass er den Bewegungen des Fliegers folgt, kann-dank der leichten Handhabung des Geschützes - die Feuergeschwindigkeit bis zu acht gezielten Schüssen in der Minute gesteigert werden, womit die wichtigsten Grundbedingungen für das erfolgreiche Abwehren eines Fliegers gegeben sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fliegerabwehrgeschütz, dadurch gekennzeichnet, dass das Geschützrohr 35) gemeinsam mit dem Sitz (17) für den Visierenden um eine Achse (12) drehbar in der Oberlafette gelagert ist, die zusammen mit Sitz (17) und Geschützrohr (35) um eine gedachte zur Achse (12) senkrechte Achse verschwenkbar ist.