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Überwaelmngseinr ! chtung für Kondenswasserableiter.
Kondenswasserableiter, besonders solche mit beweglichen Teilen, versagen häufig durch Ver- schmutzungen, Hängenbleiben der beweglichen Teile, Undichtwerden der Absperrorgane usw. Durch diese Störungen entstehen Kondensatanstauungen, Wasserschläge und vor allem dauernde Dampf- verluste. Deshalb ist eine ständige Überwachung der Kondenstöpfe unbedingt erforderlich. Da aber die Störungen in dem geschlossenen Gehäuse der Kondenstöpfe nicht sichtbar sind, werden sie meist gar nicht bemerkt, zumal ein Öffnen des Kondenstopfes zwecks Nachsehen der Innenteile ausserordentlich umständlich und zeitraubend ist und diese Arbeit nur nach Abstellen des Dampfdruckes durchgeführt werden kann.
Es ist bereits versucht worden, eine Überwachung der Arbeitsweise von Kondenswasserableitern dadurch zu ermöglichen, dass in die Kondensatabflussleitung hinter dem Kondenstopf Sehaugläser eingebaut werden, durch welche das ausströmende Kondensat beobachtet werden kann. Diese Sehaugläser erfüllen jedoch in der Praxis ihren Zweck nicht, da der Dampf in denselben nicht getrennt vom Kondensat strömt, sondern mit diesem durcheinanderwirbelt. In dem Schauglas dieser Apparate ist deshalb nur eine dureheinanderwirbelnde Strömung sichtbar. Ob darin Dampf enthalten ist oder nicht, kann gar nicht festgestellt werden. Ausserdem ist nicht zu erkennen, ob viel oder wenig Dampf entweicht.
Aber selbst dann, wenn es möglich wäre, mit Hilfe dieser Schaugläser zu unterscheiden, ob Dampf mit dem Kondensat entweicht, würde diese Beobachtung doch noch keinen Rückschluss auf die einwandfreie Arbeitsweise des Kondenstopfes ermöglichen. Das Kondensat, welches aus dem Kondenstopf ausströmt, ist nämlich hoch überhitzt, da es im Kondenstopf unter hohem Druck steht. Wenn nun dieses Kondensat von z.
B. 1600 Temperatur aus dem Topf in die Atmosphäre oder in die unter geringem Druck stehende Abflussleitung austritt, so entspannt es sich nahezu oder ganz auf Atmospliärendruck. Bei Atmosphärendruck ist aber nach den physikalischen Naturgesetzen eine Wassertemperatur von 160 völlig unmöglich. Dieselbe kann höchstens 1000 betragen. Aus diesem Grunde verdampft das entspannte Kondensat so lange, bis es sich durch Abgabe der Verdampfungswärme von 160 auf 100 abgekühlt hat. Es bildet sich also in der Kondensatabflussleitung eine erhebliche Dampfmenge aus dem Kondensat.
Selbstverständlich hat der Dampf, welcher auf diese Weise aus dem Kondensat entsteht, kein anderes Aussehen als der Dampf, welcher beim direkten Entweichen von Frischdampf in die Kondensatleitung gelangt. Deshalb ist es auch unmöglich, durch die bekannten Schaugläser zu prüfen, ob direkter Frischdampf entweicht oder sich Dampf aus dem Kondensat gebildet hat.
Diese grundsätzlichen Mängel der bekannten Ausführungen werden erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass das Schauglas nicht hinter dem Kondenstopf in der Abflussleitung, sondern vor dem Kondenstopf in der Zuflussleitung angeordnet und das Schauglas selbst erfindungsgemäss so ausgebildet ist, dass der durchströmende Dampf den Kondenswasserspiegel herunterdrückt, so dass der Tiefstand des Wasserspiegels gleichzeitig ein Mass für die Menge des durchströmenden Dampfes ist.
- Entsprechend der erfindungsgemässen Anordnung wird das Schauglas und das Gehäuse der Überwachungseinrichtung so kräftig bemessen, dass es dem vollen Betriebsdruck des Kondenstopfes widersteht. Die erfindungsgemässe Anordnung hat zur Folge, dass nur der tatsächliche Frisehdampf sichtbar wird, denn der aus dem Kondensat gebildete Dampf entsteht ja erst hinter dem Kondenstopf bei der Entspannung des Kondensates, er ist also in dem vor dem Kondenstopf befindlichen Schauglas noch gar nicht vorhanden. Die erfindungsgemässe Überwachungseinrichtung ermöglicht also eine eindeutige, klare Überwachung des Kondenstopfes.
Die mit den bisherigen, hinter dem Kondenstopf angebrachten
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Schaugläsern verbundenen Täuschungen sind also gänzlich vermieden, zumal die erfindungsgemässe Ausbildung, wie nachstehend geschildert, eine scharfe@ Trennung von Dampf und Wasser bewirkt.
In der Zeichnung sind drei Ausführungen des Erfindungsgenstandes era nschaulicht.
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an den Eintrittsstutzen des Kondenswasserableiters 7t angeschlossen ist. Die Trennung des Dampfstromes vom Kondensatstrom erfolgt erfindungsgemäss durch einen Leitwulst c, dessen unterste Kante unterhalb der Sohle des Eintritts- und Austrittsstutzens a, g liegt und in eine Mulde d hineinragt. Das Kondensat, welches zum Kondenstopf h fliesst, füllt also zuerst die Mulde d an und kann erst dann weiter zum Kondenstopf fliessen, wenn die Mulde bis zur Sohle der Stutzen a, g angefüllt ist.
Dann steht der Wasserspiegel f aber so hoch, dass der Leitwulst c in den Wasserspiegel hineintaueht. Durch diese erfindungsgemässe Ausbildung des Dureiflusskanals wird erreicht, dass die Mulde d, solange kein Dampf entweicht, bis zum Leitwulst c immer ganz mit Wasser gefüllt ist, ganz gleich ob viel, wenig oder gar
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Mulde d angebracht ist, zeigt sieh also, solange nur Kondensat durchfliesst, immer Wasser auf der ganzen Länge des Sehauglases zwischen dem unteren Rand des Leitwulstes c und dem Boden der Mulde d.
Sobald aber Dampf zum Kondenstopf strömt, ändert sich das Bild sofort grundsätzlich. Der Dampf muss ja ebenfalls unter dem Leitwulst c vorbeiströmen. Da er spezifisch viel leichter ist als Wasser,
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Schauglas e deutlich beobachtet werden. In besonderen Fällen kann auch ein geriffeltes Glas verwendet werden, welches durch Reflexwirkung eine besonders deutliche Sichtbarmachung des Wasserstandes erzeugt. Durch die erfindungsgemässe Ausbildung ist es aber nicht nur möglich, die Tatsache, dass Dampf entweicht, deutlich festzustellen, sondern es kann gleichzeitig auch die Menge des durchströmenden Dampfes geschätzt werden, da ja das Mass, um welches der Wasserstand heruntergedrückt wird, gleichzeitig ein Mass für die durchströmende Dampfmenge ist.
Der Durchflusskanal der Überwachungseinrichtung ist im Querschnitt erfindungsgemäss so gross bemessen und so geformt, dass Dampf und Wasser völlig wirbelfrei in laminarem Strome hindurchfliessen.
Ein Durcheinanderwirbeln findet also nicht statt. Wichtig ist auch dass der ruhende Dampf nicht mit angezeigt wird (Fig. 1), sondern nur der strömende Dampf, so dass also tatsächlich nur derjenige Dampf sichtbar ist, der aus dem Kondenstopf entweicht, also als Verlust in Frage kommt.
Oberhalb des Leitwulstes c kann erfindungsgemäss noch ein Umgehungskanal vorgesehen werden
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Hiedurch wird erreicht, dass kleine unbedeutende Verluste (z. B. durch Wärmestrahlung des Kondenstopfes usw.), welche meist unvermeidlich sind, nicht zu einer unnötigen Überholung des Kondenstopfes Anlass geben.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen Fig. 4 und 5. Der vom Dampf verdrängte Wasserspiegel befindet sich hiebei in einem haubenförmigen Körper k, welcher aus Glas hergestellt oder mit einem durchsichtigen Fenster versehen ist. Das Kondensat tritt wieder bei a in das Gehäuse b hinein
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entweichen kann, drückt er den Wasserspiegel f je nach der Dampfmenge mehr oder weniger stark herunter (Fig. 5). Genau wie bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1-3 bedeutet also ein Sinken des Wasserspiegels ein Durchströmen von Dampf.
Ausserdem kann wiederum, je nachdem wie weit der Wasserspiegel heruntergedrückt wird, die Menge des ausströmenden Dampfes geschätzt werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann aber ferner noch das direkte Hochsteigen des Dampfes in Blasenform beobachtet werden, da die Dampfblasen zuerst durch die über der Eintrittsöffnung i stehende Wassersehicht hochsteigen müssen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Überwachungseinrichtung für Kondenswasserableiter, dadurch gekennzeichnet, dass das Schau- glas vor dem Kondenswasserableiter in der Eintrittsleitung angebracht und der Durchflusskanal so ausgebildet ist, dass der durchströmende Dampf den Kondenswasserspiegel herunterdriickt, so dass der Tiefstand des Wasserspiegels gleichzeitig ein Mass für die Menge des durchströmenden Dampfes ist.