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Vorrichtung zur Anzeige der widerrechtlichen Entnahme von Flüssigkeit aus einem Belüftungsrohr bei Branntweinbrennereianlagen.
Um Branntweinbrennereianlagen unter Atmosphärendruck zu halten und den Austritt überschüssiger Luft zu ermöglichen, benötigt man bekanntlich am Branntweinsammelbehälter sowie an verschiedenen Stellen der die zu Branntwein zu verarbeitenden Flüssigkeiten führenden Rohrleitungen
Belüftungsrohre. Das äussere Ende derartiger Belüftungsrohre ist meist durch eine fest angeordnete
Kappe abgeschlossen, die aber Luftaustrittsöffnungen haben muss.
Um nun die widerrechtliche Entnahme von Flüssigkeit aus derartigenBelüftungsrohren zu vermeiden, hat man die Rohre bisher etwas unterhalb der Kappe und damit unterhalb des freien Endes des Belüftungsrohres angebohrt und die Bohrung durch eine Rohrleitung mit einem durchsichtigen Sammelbehälter verbunden. Man ging dabei von der Erwägung aus, dass beim Vorhandensein von Flüssigkeit in dem durchsichtigen Sammelbehälter der Beweis einer widerrechtlichen Entnahme von Flüssigkeit aus dem Belüftungsrohr erbracht sei.
Es hat sich indessen ergeben, dass nach Ansicht der Gerichte der Eintritt von Flüssigkeit in die unterhalb des freien Endes des Belüftungsrohres liegende Bohrung und damit in den durchsichtigen Sammelbehälter kein schlüssiger Beweis dafür sei, dass aus dem freien Ende des Belüftungsrohres Flüssigkeit widerrechtlich entnommen sei. Hinzu kommt ausserdem noch, dass diese bekannte Einrichtung den Forderungen der Praxis auch aus dem Grunde nicht gerecht wird, weil man bei einer etwaigen widerrechtlichen Entnahme durch gelinde Erwärmung des Sammelbehälters die in diesem befindliche Flüssigkeit durch Verdampfen wieder austreiben konnte, ohne dass derartige Manipulationen nachträglich mit Sicherheit festgestellt werden konnten.
Die Erfindung bezweckt, diese Mängel zu beseitigen. Dies wird gemäss der Neuerung dadurch erreicht, dass unter der mit einem Luftaustritt versehenen Abschlusskappe unmittelbar am oberen Ende des Belüftungsrohres nach Art eines Überlaufes ein Auffangbecken für Flüssigkeit mit einem Ablaufrohr plombiert befestigt ist und das Ablaufrohr unlösbar mit dem plombierten Verschluss eines durchsichtigen Sammelglases verbunden ist. Zweckmässig ist das Auffangbecken mittels eines zur Befestigung dienenden ringförmigen Ansatzes auf das obere Ende des Belüftungsrohres aufgeschoben. Als Befestigungsmittel verwendet man am einfachsten einen Stift, der durch je eine Bohrung am Belüftungsrohr, am ringförmigen Ansatz des Auffangbeckens sowie des einen Endes des Ablaufrohres hindurchgreift und beiderseits verstiftet und ebenfalls plombiert ist.
Dadurch wird mit Sicherheit erreicht, dass eine durch das freie Ende des Belüftungsrohres stattgehabte widerrechtliche Entnahme zu einem Eintritt eines Teiles der entnommenen Flüssigkeit in den Auffangbehälter und damit durch das Ablaufrohr in das Sammelglas führt. Um nun ausserdem noch zu verhüten, dass etwa in dem Sammelglas befindliche Flüssigkeit durch vorsichtiges Erwärmen wieder infolge Verdampfens ausgetrieben wird, kann man in Weiterbildung der Erfindung in dem Sammelglas noch einen festen Körper, z. B. einen Stab aus leicht schmelzendem Stoff, einlegen. Ein etwaiges Fehlen oder eine Formänderung dieses Stabes deutet dann darauf hin, dass an dem Sammelglas unlautere Manipulationen vorgenommen worden sind.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Ein mit der Branntweinbrennereianlage in nicht mitgezeichneter Weise verbundenes Belüftungsrohr 1 ist an seinem oberen Ende 2
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in üblicher Weise durch eine Kappe ; abgeschlossen, die mittels einer Ringscheibe 4, zweckmässig durch Lötung, an dem Belüftungsrohr unlösbar befestigt ist. Die Ringscheibe 4 ist mit Luftdurchtrittsöffnungen 5 versehen. Statt dessen kann man auch einzelne, mit Zwischenraum angeordnete Arme zur Befestigung der Kappe 3 verwenden.
Gemäss der Erfindung ist nun in der Nähe des oberen Endes 2 des Belüftungsrohres 1 unter der Kappe 3 ein Auffangbecken 6 vorgesehen, das mittels eines zylindrischen Ansatzes 7 auf das Rohr aufgeschoben ist. Der Boden 8 des Auffangbeckens kann, wie dargestellt, gewünschtenfalls schräg ausgebildet sein. In einen Ansatz 9 des Auffangbeckens 6 ragt das eine Ende eines zweckmässig starren Rohres 10, das beispielsweise aus Kupfer bestehen kann, hinein. Zur Sicherung der Lage des Auffangbeckens und des Rohres 10 mit Bezug auf das Belüftungsrohr ist in diesen drei Teilen je eine Bohrung vorgesehen, durch welche ein Stift 11 hindurchgesteckt ist. Beide Enden des Stiftes 11 sind, wie bei 12 angedeutet ist, plombiert, so dass ein Herausziehen des Stiftes unmöglich ist.
Das Rohr 10 mündet in ein durchsichtiges Sammelglas 13. Es ist an dem Deckel 14 des Sammelglases, z. B. durch Lötung, befestigt. Der Deckel 14 ist mittels plombierter Verschraubungen 15 fest mit dem Sammelglas 13 verbunden. Ausserdem ist noch eine Schutzkappe 16 vorgesehen, welche von den oberen Enden der Schraubenbolzen der Verschraubungen 1. 5 gehalten wird. Die vorstehenden Enden der Schraubenbolzen sind ebenfalls mit Plomben 17 versehen. In dem Deckel 14 sind noch ein oder mehrere Bohrungen 18 vorgesehen, die zur Belüftung dienen.
In dem Sammelglas 13 befindet sich zunächst in üblicher Weise eine Korkkugel. ?, um auch eine vollständige Füllung des Sammelglases 13 mit wasserheller Flüssigkeit von aussen her ohne weiteres feststellen zu können. Ausserdem ist im Sinne der Erfindung noch ein Stab 20 aus leicht schmelzendem Material, z. B. Wachs, oder einer leicht schmelzenden Legierung vorgesehen.
Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist wie folgt :
Wenn durch irgendwelche Manipulationen widenechtlich. aus dem oberen Ende 2 des Belüftungsrohres 1 Flüssigkeit entnommen wird, so lässt sich nicht vermeiden, dass ein nicht unerheblicher Teil dieser Flüssigkeit in das Auffangbecken'6 hineingelangt und von diesem aus durch das Rohr 10 in das durchsichtige Sammelglas 13 eintritt. Damit ist in sicherer Weise eine widerrechtliche Entnahme erkennbar gemacht. Würde nun etwa versucht werden, den Flüssigkeitsinhalt des Sammelbehälters 13 durch Erwärmung von aussen her zu verdampfen, so lässt sich hiebei nicht vermeiden, dass der stabförmige Körper 20 infolge seines niedrigen Schmelzpunktes teilweise oder ganz schmilzt, so dass der Überwachungsbeamte auch derartige Manipulationen ohne weiteres feststellen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Anzeige der widerrechtlichen Entnahme von Flüssigkeit aus einem Belüftungs- rohr bei Branntweinbrennereianlagen, dadurch gekennzeichnet, dass unter der mit einem Luftdurchtritt versehenen Abschlusskappe am oberen Ende des Belüftungsrohres nach Art eines Überlaufes ein Auffangbecken für Flüssigkeit mit Ablaufrohr plombiert befestigt ist und das Ablaufrohr unlösbar mit dem plombierten Deckel eines durchsichtigen Sammelglases verbunden ist.