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Feuerspritze mit selbsttätiger Steuerung des Saughahnes. Moderne Feuerspritzen
sind gewöhnlich so gebaut, daß sie das Löschwasser sowohl aus einem in die Spritze
eingebauten Wasserkasten als auch durch ein in ein Bassin., Bach usw. einzutauchendes
Saugrohr entnehmen können. Ein mit der Hand zu steuernder Hahn verbindet die Pumpen
mit dem Wasserkasten oder mit dem Saugrohr, je nachdem er im einen oder anderen
Sinne um go` gedreht wird. Da nun die Spritzen bei ländlichen Feuerwehren, besonders
in den entscheidenden ersten Minuten der Löschtätigkeit, oft von unkundigen Leuten
bedient werden, so kann es in der Verwirrung bei Ausbruch eines Brandes vorkommen,
daß der genannte Hahn falsch gestellt wird, daß also die Pumpen entweder mit dem
leeren Wasserkasten oder mit der nicht ins Wasser
tauchenden Saugleitung
in Verbindung stehen und infolgedessen nur Luft schöpfen können. Bis zur Ankunft
eines Fachmanm,es verstreicht dann kostbare Zeit, was sehr nachteilig ist, da die
Löschtätigkeit während des Entstehens eines Brandes am wirksamsten ist.
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Der erwähnte Fehlgriff wird dadurch unmöglich .gemacht, daß man den
Hahn mit einer selbsttätigen Steuerung versieht, welche die Pumpen mit dem Wasserkasten
in Verbindung setzt, wenn derselbe gefüllt ist, und nicht mit der nicht ins Wasser
tauchenden Saugleitung, dagegen bei leerem Wasserkastzn die Pumpen mit der in das
Wasser tauchenden Saugleitung verbindet.
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Abb. i und 2 veranschaulichen im Aufriß die Hahnsteuerung in einer
Ausführungsform. Die Steuerung und der zu steuernde Hahn werden am besten im Wasserkasten
nahe am Boden desselben angebracht. Am Druckbaum b, welcher um die an der Spritze
festliegende Achse a schwingen. kann, ist im Punkte e die. Stange d angelenkt, welche
bis zum Punktee reicht. Hier ist sie durch ein Gelenk mit der Stange/ verbunden,
welche um die Achseg drehbar ist. Die Achseg sitzt starr an dem Lagerbock i, welcher
am Boden k des Wasserkastens festgeschraubt ist. Am Punkte e ist weiter eine kurze
Stange angelenkt, die mit dem an ihr befestigten Doppelhaken (Pfeilhaken)
lt frei schwingen kann, jedoch nur in der Ebene, die durch den Druckbaum
b und die Stangen d und f geht. L ist die Achse des zu steuernden Saughahns.
Die Schwingung des Pfeilhakens k wird durch die Bolzen n und o begrenzt, welche
an der Steuerscheibe m festsitzen und zusammen mit der Steuerscheibe m und dem Steg
p einen viereckigen Rahmen bilden, aus dem der Pfeilhakenh niemals ganz heraustreten
kann. Die Steuerscheibe m, an der die Bolzen n und o befestigt sind, ist
mit dem zu steuernden Saughahn derart verbunden, daß. in der Stellung nach Abb.
2 (Bolzen n nach rechts, Bolzen o nach links) die Pumpen mit dem Wasserkasten keine
Verbindung haben, wohl aber mit der in das Wasser tauchenden Saugleitung. Die in
Abb.2 dargestellte Tieflage des als Schwimmer ausgebildeten Pfeilhakens h tritt
nur bei leerem Wasserkasten ein. Wird nun gepumpt, so bewegt sich der Pfeilhaken
k abwechselnd nach rechts und links (aus der Lage nach Abb. 2 in die Lage nach Abb.
i und umgekehrt) ohne die Steuerscheibe m zu beeinflussen. Die Spritze nimmt das
Wasser durch die Saugleitung. Wird nun Wasser in den Wasserkästen _ gebracht, so
-steigt der Pfeilhaken h°, erfaßt den: Bolzen n und reißt denselben bei seiner Linksbewegung
nach links, und die Steuerscheibe m und der mit ihr verbundene Saughahn werden um
9o° gedreht. Hierdurch wird die Verbindung der Pumpe mit der Saugleitung unterbrochen,
und die Pumpe wird mit dem Wasserkasten, in Verbindung gesetzt. Dann bewegt sich
der Pfeilhaken h, den Bewegungen des Druckbaumes b folgend, abwechselnd nach rechts
und links, ohne auf die Steuerscheibe m einzuwirken. Sinkt aber- der Wasserspiegel
im Wasserkasten infolge mangelnder Wasserzufuhr so tief, daß der Pfeilhaken lt sinkt,
so faßt derselbe den Bolzen o, reißt denselben nach links,, und die Steuerscheibe
m wird so gedreht, daß die Pumpe nicht mehr mit dem Wasserkasten, sondern mit der
Saugleitung in Verbindung steht.
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Der Handgriff, mit dem üblicherweisie der erwähnte Hahn gesteuert
wird, kann beibehalten -werden. Wird dann die Stange d vom Druckbaum gelöst, so
kann der Hahn mit der Hand gesteuert werden.
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Eine über den Steuermechanismus angebrachte Kuppel bewirkt, daß keine
auf den Schwimmer k stürzenden Wassermassen das freie Spielen desselben hindern
können. Die genannte Kuppel kann mit einer Durchbrechung versehen werden, durch
welche die Luft nach oben austreten kann. Man kann auch den .ganzen Steuermechanismus
in eine siebartig durchlöcherte Umhüllung einbauen, damit sein Funktionieren nicht
durch im Löschwasser befindliches Gras o. dgl. gestört wird.