-
Selbsttätiger Verdichter für Gase Gegenstand vorliegender Erfindung
ist ein selbsttätiger Verdichter für Gase mittels einer unter Druck stehenden Flüssigkeit.
-
Es sind schon solche Verdichter bekannt, welche aus einem dicht abgeschlossenen,
mit vier abschließbaren Öffnungen oder öffnungsgruppen versehenen Behälter bestehen,
von welchen Öffnungen die eine als Einlaß für Flüssigkeit unter Druck, die andere
als Auslaß für dieselbe, die dritte als Einlaß für das zu verdichtende Gas und die
vierte als Anlaß für das verdichtete Gas dient, wobei die Abschlußorgane diese öffnungen
durch einen von der Flüssigkeit im Behälter beeinflußten Schwimmer betätigt werden.
-
Die Erfindung betrifft nun einen derartigen Verdichter, bei welchem
jedoch die Anordnung derart getroffen ist, daß, dem Bekannten gegenüber, der Schwimmer
eine plötzliche Hammerstoßwirkung auf die Abschlußorgane ausübt, wodurch eine sichere
Betätigung dieser Organe auch im Fall kalkhaltiger Wasser stets erreicht wird.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist auf der Zeichnung in :einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb. i den senkrechten axialen . Schnitt nach der
Linie 1-I der Abb. 2, Abb. 2 den waagerechten Schnitt nach der Linie 11-II der Abb.
i, Abb.3 den senkrechten Schnitt einer Einzelheit in größerem Maßstab.
-
Die Vorrichtung besteht aus einem zylinderförmigen Mantelgehäuse i,
das an beiden Enden mittels der durch Bolzen verstrebten Böden 2, 2' dicht abgeschlossen
ist.
-
Im Innern des Zylinders ist zwischen den Bolzen 2, 2' ein senkrechtes
Rohr ¢ angeordnet, das an jedem Ende eine mit Lasche versehene Hülse 5 zur Aufnahme
des durch die Mittelebene des Rohres 4 hindurchragenden Zapfens 8 trägt, auf dem
Stangen 7 bzw. 7' schwingbar angeschlossen sind. Die Stangen oder Arme 7' tragen
einen unteren Schwimmer 6', die Arme 7 einen oberen Schwimmer 6.
-
Auf dem Rohr 4 ist ein konzentrisches Rohr i9 verschiebbar, das durch
den auf dem Rohr i9 befestigten konzentrischen Schwimmer 18 hindurchragt. Anderseits
ist im Innern des Rohres 4 eine Platte 9 längsverschiebbar, die sich etwa über den
größten Teil des Rohres 4 erstreckt. Die Platte 9 trägt an beiden Enden einen Zapfen
12 bzw. 12', der durch dieselbe hindurchragt und auf beiden Seiten der Platte einen
mit einem Schnabel 17 bzw. i 7' versehenen Teil 13 bzw. 13' trägt, wobei der betreffende
Schnabel unter dem Einfluß einer am Teil 13, i 3' und einem Stift 15 an der
Platte 9 befestigten Feder 14 durch eine Öffnung 16 bzw. 16' hindurch
nach außen vorspringen kann, sobald der Schnabel sichi vor dieser Öffnung befindet.
-
Der Abstand zwischen den Öffnungen 16, 16' und den Zapfen 12, 12'
ist derart bemessen, daß die oberen Schnäbel nicht in ihre entsprechenden Öffnungen
eindringen können, wenn die unteren Schnäbel sich in derselben Stellung befinden.
Die Schnäbel sind derart
gestaltet, daß die oberen Schnäbel nur
beim. Niedergehen der Platte 9, die unteren Schnäbel nur beim Hochgehen der Platte
g wieder ins Innere des. Rohres 4 eintreten können.
-
Das Rohr ig ist an beiden Enden mit diametral gegenüberliegenden Öffnungen
2o, 2o' versehen, in die die Schnäbel 17, 17' hineinragen. können, wenn dieselben
aus dem_ Rohr 4 herausragen.
-
Andererseits besitzt das Rohr an beiden Enden zwei längliche Öffnungen,
in die Ansch12,gstifte i o, i o' der Platte 9 hineinragen, wobei der untere Anschlagstift
io' unterhalb der Arme 7', der obere Anschlagstift jedoch oberhalb der Arme 7 liegt.
-
Im unteren Zylinderboden 2' sind öffnungen 23', eine für die Zufuhr
von Flüssigkeit unter Druck, die andere für das Abfließen der Flüssigkeit nach der
Verdichtung des Gases im Zylinder (s. Pfeilrichtung, Abb.2) vorgesehen, wobei diese
Öffnungen 23' an Leitungen 24' .angeschlossen sind.
-
Desgleichen sind ün oberen Zylinderboderi 2 ähnliche Öffnungen 23,
die eine für die Zufuhr von zu verdichtendem Gas, die andere für den Auslaß des
verdichteten Gases vorgesehen.
-
Die Öffnungen 23, 23' können je durch ein Abschlußorgan 26, 26', Klappe,
Ventil, Hahn u. dgl. abgeschlossen werden, wobei die Abschlußorgane durch eine Stange
2 i betätigt werden, die hinter dem Rohr 4 liegt und von dem Schwimmer 18 beeinflußt
wird.
-
Die Klappen 26' sind derart angeordnet, daß, wenn die eine offen ist,
die andere geschlossen ist. Das gleiche gilt für die Klappen 26. Außerdem sind die
unteren Arme 21 durch Verbindungsstangen 22 mit den oberen Armen derart verbunden,
daß das Öffnen und Schließen der Einlaßklappe für Flüssigkeit unter Druck das Schließen
und Öffnen der Einlaßklappe für zu verdichtendes Gas veranlaßt, und umgekehrt, und
daß das Öffnen und Schließen der Auslaßklappe für Flüssigkeit das Schließen und
Öffnen der Auslaßklapp-.e für verdichtetes Gas herbeiführt.
-
3 bezeichnet einen Wasserstandsanzeiger für den Behälter i.
-
Die Wirkungsweise der Verdichtung ist folgende: Der Schwimmer 18 ist
in seiner untersten Stellung (vgl. Abb. i) und in Eingriff mit den Schnäbeln 17',
die in den Öffnungen 2o' liegen. Die Einlaßöffnung für Flüssigkeit unter Druck (Wasser
der Stadtleitung z. B.) sowie die Auslaßöffnung für verdichtetes Gas sind geöffnet;
die anderen Öffnungen sind geschlossen, und die Vorrichtung wird vorher mit zu verdichtetem
Gas (z. B. atmosphärischer Luft) angefüllt. Das unter Druck stehende Wasser tritt
in den Zylinder i ein und hebt den Schwimmer 6' an, während der Schwimmer 6 unbeweglich
bleibt. DerWasserspiegel steigt allmählich und veranlaßt eine allmähliche Steigerung
des Luftdruckes. in der Vorrichtung und dem Preßluftbehälter. Wenn das Wasser an
den oberen Schwimmer 6 kommt, so wird dasselbe angehoben, und die Tragarme desselben
sind bestrebt, eine waagerechte Stellung einzunehmen; bei dieser Bewegung kommen
die Arme 7 mit den oberen @ Anschlagstift-en io in Eingriff, heben die Platte 9
im Rohr 4 an und ziehen die Schnäbel i7' in das Rohr 4 hinein. Der auf diese Weise
frei gewordene Schwimmer 18 steigt plötzlich an dem Rohr 4 empor, bis er mit den
Schnäbeln 17 in den Öffnungen 2o in Eingriff kommt. Bei seiner Aufwärtsbewegung
trifft der Schwimmer i8 auf die oberen Arme 21 und ,ändert die Stellung der Klappen
26 und demnach diejenige der Klappen 26', so daß die Ein- und Auslaßöffnungen für
verdichtetes Gas (oder besser die den Zylinder i mit der Preßluftglocke verbindende
Öffnung) geschlossen, die anderen jedoch geöffnet werden. Das Wasser fließt aus
dem Zylinder ab und wird durch atmosphärische Luft ersetzt. Der Schwimmer 18 bleibt
hierbei in seiner oberen Stellung. In dem Zeitpunkt, wo das Wasser fast vollständig
abgeschlossen ist, verläßt der Schwimmer 6' seine obere Stellung (Abb. i) und nach
Maßgabe des Fallens des Wasserspiegels gelangen dessen Arme 7' in Eingriff mit den
Anschlagstiften io', die die Platte 9 mitnehmen und so den Schwimmer 18 freimachen.
Letzterer fällt dann dem Rohr 4 entlang herunter, wird von den unteren Haken aufgefangen
und kehrt so die Stellung der Klappen 26, 26' wieder um.
-
Diese selbsttätig aufeinanderfolgenden Bewegungen dauern so lange,
bis das Gas in der Gasglocke den Druck des Wassers erreicht, und dieselben beginnen
wieder von neuem, sobald der Druck in der Gasglocke unter denjenigen des Wassers
fällt.