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Verfahren zur Erhöhung der antemetischen Wirkung von sehweriisliehen Salzen, insbesondere
Oxalaten, der Ceriterden.
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zu vermindern. So werden z. B. Cernitrat und andere lösliche Cersalze, ferner Ceroxalat, Lanthan-und
Didymoxalat gegen Schwangersehaftserbrechen empfohlen. Die schwerlöslichen Salze sollen dabei wirk- samer sein als die leichtlöslichen, bei denen vielfach die Wirkung überhaupt ausbleibt. Als ein Nachteil der schwerlöslichen Salze der Ceriterden wird aber empfunden, dass ihre Wirksamkeit immer noch unzu- verlässig ist, was damit zusammenhängen dürfte, dass sie je nach ihrer Beschaffenheit und nach der
Zusammensetzung des Speichels oder des Mageninhaltes bei den einzelnen Individuen verschieden stark resorbiert werden.
Es wurde nun gefunden, dass man die Wirkung der schwerlöslichen Salze der Ceriterden dadurch bedeutend zuverlässiger gestalten kann, dass man diese Salze in kolloide Form überführt. Man erhält dabei Präparate, welche infolge ihrer leichten Auflösbarkeit leicht einzunehmen sind und insbesondere in Mischung mit Stoffen, welche zur Geschmacksverbesserung, zur Formgebung (Tablettierung) usw. dienen, vorteilhafte Mittel zur Behandlung von Erbrechen bei Seekrankheit, Schwangerschaft usw. bedeuten.
Die Überführung schwerlöslicher Verbindungen in kolloide Form ist an sich bekannt. Man hat auch bereits Oxyde seltener Erden, z. B. das Ceroxyd, in Hydrosole übergeführt, wobei gesagt wird, dass das Hydrosol des Ceroxyds sehr elektrolytempfindlich sei. Die Überführung der schwerlöslichen Salze der Ceriterden, insbesondere des Ceroxalates in kolloide Form ist neu. Durch diese Überführung wird die an sich bekannte antemetische Wirkung des Ceroxalates wesentlich verbessert. Wie bereits ausgeführt, lässt sich durch einfache Überführung des Ceroxalates in ein anderes leichter lösliches Salz diese Wirkung nicht zuverlässig erzielen.
Die Herstellung der kolloiden Präparate kann auf verschiedene Weise erfolgen, besonders vorteilhaft kann man die schwerlöslichen Salze, insbesondere die schwerlöslichen Oxalate der seltenen Erden, wie z. B. Cer-, Didym-und Lanthanoxalat mit Hilfe von Salzen organischer, mehrbasischer Oxysäuren in Lösung bringen. Solche Säuren sind z. B. Zitronensäure, Apfelsäure und Weinsäure. Der Vorgang wird durch Arbeiten in alkalischer Lösung weitgehend unterstützt, doch ist alkalische Reaktion der Lösung um so weniger notwendig, je höher basisch die angewandte Oxysäure ist. Der Vorgang der Auflösung verläuft beim Natriumcitrat schon in neutraler Lösung recht befriedigend. Die Menge der verwendeten Salze der organischen Oxysäuren kann in weiten Grenzen schwanken.
Bereits verhältnismässig geringe Mengen der Salze wirken als hervorragende Peptisatoren für die schwerlöslichen Salze der seltenen Erden. Sie führen die Verbindungen, z. B. Oxalate der seltenen Erden, bei Behandlungen, die auch sonst die Bildung von Kolloiden unterstützen, wie z. B. beim Mahlen in der Kugelmühle in kolloide Lösungen bzw. Basen über. Durch Mahlen allein, ohne Zusatz der Salze der mehrbasischen organischen Oxysäuren, ist es jedoch, wie aus den nachfolgend angeführten Beispielen 1 und 2 hervorgeht, nicht möglich, eine kolloide Lösung z. B. der Oxalate zu erreichen.
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Verwendet man grössere Mengen von Salzen der mehrbasischen Oxysäuren Ms zu molekularen Mengen und mehr derselben, so erhält man völlig klare Lösungen der schwerlöslichen Verbindungen der seltenen Erden.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die verschiedensten Stoffe, insbesondere solche aus dem Mineralreich dadurch in kolloide Form überzuführen, dass man sie unter Zusatz bestimmter organischer Salze behandelt. Hiebei soll aber durch die Salze der anzuwendenden Säuren in erster Linie eine Fällung von petisationshindernden Stoffen stattfinden. Neben der Zitronensäure wird dabei besonders die Oxalsäure in Form ihres Salzes vorgesehlagen. Die oxalsauren Salze wirken aber ebenso wie die phosphorsauren, arsensauren oder arsenigsauren Salze nicht peptisierend auf die schwerlöslichen Salze der Ceriterden ein. Der Vorschlag, schwerlösliche Salze der Ceriterden zu peptisieren, ist bisher überhaupt nicht im Schrifttum enthalten.
Die gemäss der Erfindung erhaltenen Lösungen lassen sich erhitzen und einengen, ohne ihre kolloiden Eigenschaften zu verlieren. Auch im getrockneten Zustand bleibt der kolloide Charakter enthalten. Für die Verwendung derartiger Zubereitungen ist es von besonderem Vorteil, dass die Peptisation auch ohne Zusatz von Schutzkolloid gelingt. Man kann aber auch Schutzkolloide neben den Salzen der mehrbasischen Oxysäuren verwenden (siehe Beispiel 3 und 4).
Durch die üblichen Schutzkolloide, wie z. B. Gummi arabieum, Eiweissspaltungsprodukte u. dgl.. kann man die schwerlöslichen Salze der Ceriterden ebenfalls in kolloide Form überführen. Hiebei ist es zweckmässig, die schwerlöslichen Verbindungen aus ihren leichtlöslichen Salzen bei Gegenwart des betreffenden Schutzkolloids auszufällen. Da aber die Verbindungen der seltenen Erden verhältnismässig schwer in kolloide Form überzuführen sind, genügt dieses Ausfällen bei Gegenwart von Schutzkolloiden im allgemeinen noch nicht.
Unterzieht man hingegen das ausgefällte, noch Schutzkolloid enthaltende, feuchte Produkt einem Mahlvorgang, so wird eine kolloide Lösung erhalten, die man entweder als solche verwenden, oder durch Verdunsten in ein festes, kolloidlösliches Troekenpräparat überführen kann. Es empfiehlt sich in diesen Fällen, dem ausgefällten Produkt noch weiteres Sehutzkolloid zuzusetzen und es mit diesem zu vermahlen.
Bei der Herstellung von kolloiden Metallen ist vorgeschlagen worden, zunächst eine Kathodenzerstäubung vorzunehmen und die erhaltenen fein verteilten Metalle dann durch wiederholtes Behandeln mit verdünnten Lösungen von saurem Charakter allmählich in die Form einer kolloiden Lösung überzuführen. Für die tberfiihrung der Salze von Ceriterden in die lösliche Form würde ein solches Verfahren nicht anwendbar sein. Diese Salze, insbesondere das Ceroxalat, sind nach den üblichen Methoden nicht in die kolloide Form überführbar, insbesondere nicht durch längeres Behandeln mit der Lösung eines Schutzkolloids oder durch Ausfällen bei Gegenwart eines Schutzkolloids, vielmehr müssen die einzelnen Massnahmen in der oben wiedergegebenen Reihenfolge vorgenommen werden, um das Ceroxalat in die kolloidlösliehe Form überzuführen.
Das Eindampfen kolloider Lösungen ist an sich bekannt. So hat man z. B. vorgeschlagen, eine Lösung von kolloidem Silber durch Eindampfen in die trockene Form überzuführen. In sehr vielen Fällen sind aber die Kolloide so labil, dass sie durch Erwärmen beim Eindampfen ausgeflickt werden. Es war demnach nicht vorauszusehen, wie sich die schwerlöslichen Salze der Ceriterden verhalten würden, insbesondere, da dieselben verhältnismässig schwer in die kolloide Form überzuführen sind.
Beispiel 1 : 5 Teile frisch gefälltes Ceriterdenoxalat werden mit einem Teil Wasser, 0-05 Teilen Natriumeitrat und 0'12 Teilen 20% iger Natronlauge 48 Stunden lang vermahlen. Die Oxalate der seltenen Erden gehen kolloid in Lösung.
Beispiel 2 : 5 Teile frisch gefälltes Ceriterdenoxalat werden mit einem Teil Wasser, 0'12 Teilen 20% iger Natronlauge ohne Peptisatoren 48 Stunden lang wie in Beispiel 1 vermahlen. Es tritt keinerlei Peptisation ein. Fügt man nachträglich 0'06 Teile Natriumeitrat hinzu, so beginnen die Oxalate schon nach kurzer Zeit in Lösung zu gehen.
Beispiel 3 : 1 Teil frisch gefälltes Ceriterdenoxalat wird mit 0'05 Teilen Natriumeitrat, 0-10 Teilen 20% iger Natronlauge, 1 Teil Gummi arabieum und 1'5 Teilen Wasser vermahlen. Man erhält eine kolloide Lösung.
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Lösung.
Beispiel 5 : 4 Teile frisch gefälltes Ceroxalat werden mit 1 Teil Wasser, 0#06 Teilen Natrium- eitrat und 0#12 Teilen 20%iger Natronlauge 48 Stunden lang vermahlen. Man erhält eine kolloide Lösung.
Beispiel 6 : 1 Teil Ceriterdenoxalat (enthält alle Cerit-und Yttererden. die im Monazitsand. dem Hauptgewinnungsmaterial für seltene Erden, vorhanden sind) wird mit 2 Teilen Natriumtartrat, 10 Teilen Wasser und 6 Teilen 100 iger Natronlauge unter Riihren erhitzt. Es tritt vollständige Auf-
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Beispiel 7 : 1 Teil reines Ceroxalat wird mit 4 Teilen apfelsaurem Natrium. 15 Teilen Wasser und 3 Teilen Natronlauge gekocht. Es tritt Auflösung ein.
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Beispiel 8 : 1 Teil reines Didymoxalat wird mit 2 Teilen Natriumtartrat, 10 Teilen Wasser und
3 Teilen 10% iger Natronlauge unter Rühren gekocht. Das Oxalat geht vollständig in Lösung.
Beispiel 9 : 1 Teil reines Lanthanoxalat wird mit 2 Teilen Natriumtartrat, 10 Teilen Wasser und 3 Teilen 10%iger Natronlauge unter Rühren gekocht. Das Oxalat geht in Lösung.
Beispiel 10 : 10 Teile C'eriterdennitrat, gelöst in 1000 Teilen destilliertem Wasser fällt in gleicher
Lösung von 15 Teilen Oxalsäure und 3 Teilen Gummi arabicum in 100 Teilen Wasser. Der Niederschlag wird absitzen gelassen, zwei-bis dreimal mit Wasser gewaschen und nass unter Zusatz von 2 Teilen Gummi arabicum in einer Kugelmühle vermahlen. Nach einiger Zeit hat sich eine kolloide Lösung von Ceroxalat gebildet, aus welcher man durch Eindunsten ein festes, kolloidlösliches Trockenpräparat erhalten kann. Ausser Giumm arabicum kann man auch andere Schutzkolloide, z. B. Oxydationsprodukte oder Spaltungsprodukte von Eiweissstoffen verwenden.
Beispiel 11 : 10 Teile Cernitrat, gelöst in 1000 Teilen destilliertem Wasser werden mit einer Lösung von 21 Teilen Natriumphosphat und 7 Teilen Gummi arabicum in 100 Teilen Wasser gefällt.
Der Niederschlag wird gewaschen und nass vermahlen. Nach längerem Mahlen erhält man eine kolloide Lösung von Cerphosphat.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erhöhung der antemetischen Wirkung von schwerlöslichen Salzen, insbesondere Oxalaten, der Ceriterden, dadurch gekennzeichnet, dass man sie in kolloide Form überführt.