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Beim Verarbeiten von Fäden aller Art ist es wichtig, dass die Fäden, was Stärke, Form, Durchmesser, Fadenreinheit usw. anbelangt, von Anfang bis Ende gleichmässig sind. Ganz besonders muss dies bei künstlichen Fäden der Fall sein. Bislang wurde die Kontrolle über die oben erwähnten Eigenschaften in verschiedenen voneinander räumlich und zeitlich getrennten Arbeitsgängen durchgeführt.
Dies war auch möglich, solange die künstlichen Fäden noch in die Strangform übergeführt und in dieser fertiggestellt und geprüft wurden. Bei dem neuerdings in der Kunstseidenindustrie eingeführten abgekürzten Herstellungsverfahren, bei dem die Strangform vermieden wird, ist eine solche Kontrolle so gut wie ausgeschlossen. An sich sind Reinigungsvorrichtungen für Fäden, beispielsweise solche mit einem mit Filz überzogenen Friktionsblock sowie mit Drahtgaze überzogene Rollen, zwischen denen der Faden hindurchläuft, bekannt ; anderseits ist auch an sich bekannt, unegale Stellen im Faden durch bestimmte Vorrichtungen aufzuzeichnen. Mit allen diesen Vorschlägen wird aber nicht das Ziel erreicht, welches sich die vorliegende Erfindung gesteckt hat.
Gegenstand der Erfindung sind nun ein Verfahren und Vorrichtungen, die es gestatten, trotz der Vermeidung der Strangform in einem Arbeitsgang einen von Flusen und sonstigen Unreinheiten befreiten und überdies Millimeter für Millimeter auf Festigkeit und Garnstärke untersuchten Faden zu erhalten.
Bei Anwendung der Erfindung auf künstliche Fäden werden die von der Spinnspule oder vom fertig behandelten und getrockneten Spinnkuchen ablaufenden Fäden zwischen zwei Backen od. dgl., die mit einem reinigenden Überzug, vorzugsweise aus kurzgeschorenem Fell überzogen sind und mit regelbarer Kraft aufeinander gepresst werden, hindurchgeführt. Diese Backen erfüllen einen dreifachen Zweck. Insbesondere werden die Fäden durch sie gründlich von Flusen, Spinnfinken u. dgl. gereinigt. Gleichzeitig wird durch das Zusammenpressen der beiden Reinigungsbacken dem Faden die zum vor- schriftsmässigen Aufbau der Spule erforderliche Spannung erteilt. Schliesslich werden die Fäden infolge der für jede Garnstärke einstellbaren Spannung ununterbrochen auf schwache Stelle geprüft.
Zur Sicherheit kann noch hinter diese Vorrichtung eine zusätzliche Reinigungsvorrichtung in Form eines verstellbaren Schlitzes oder einer Öse eingeschaltet werden, um bei einer etwaigen Störung der Backenvorrichtung die hier zurückgehaltenen Unreinheiten nicht auf die Spule gelangen zu lassen. Nachdem der Faden diese beiden Vorrichtungen durchlaufen hat und einwandfrei gereinigt ist, durchläuft er noch eine Tastvorrichtung. Diese Tastvorriehtung hat den Zweck, den Faden auf gleichmässige Dicke zu prüfen. Sie weist beispielsweise zwei Metallärmchen auf, die um eine gemeinsame Achse drehbar sind und durch eine Feder oder durch eigenes Gewicht gegeneinander gedrückt werden.
Sobald Verdickungen des Fadens (hervorgerufen beispielsweise durch plötzliches Aussetzen des Spinnspulenantriebes) oder Verdünnungen des Fadens (hervorgerufen beispielsweise durch Aussetzen des Kolbens der Kolbenspinnpumpe) in diese Tastvorrichtung gelangen, werden die beiden Tastärmchen im ersteren Falle auseinander, im zweiten Fall zusammengepresst. In beiden Fällen wird durch die Bewegung der Tastärmchen mittels entsprechender Winkelübertragl1ng auf elektrischem oder mechanischem Wege eine Vorrichtung ausgelöst, die ein Abreissen des Fadens bewirkt. Die betreffende nunmehr erkannte dicke oder dünne Stelle
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im Faden kann dann von Hand aus herausgeknotet werden, so dass ein vollkommen gleichmässiger Faden auf die zum Weber oder Wirker gelangende Spule aufläuft.
Da für verschiedene Verwendungszwecke der Faden imprägniert werden muss, kann im Anschluss an die oben beschriebene Vorrichtung der Faden noch über eine teilweise in das betreffende Imprägnierungsmittel eintauchende Walze geführt werden. Durch eine besondere Regelung der Umfangsgeschwindigkeit kann man auf den Faden eine mehr oder weniger grosse Menge des Mittels aufbringen. Diese Menge ist ferner auch von der Länge, mit der der Faden auf der Präparationswalze aufliegt, abhängig.
Hiedurch hat man die Möglichkeit, mit ein und derselben Konzentration des Mittels den Faden verschieden stark zu imprägnieren. Erfordert ein wässriges Mittel noch ein Trocknen, so wird der Faden noch über eine beheizte Walze geleitet, um dann auf die Endspule zu gelangen. Selbstredend kann statt der oben beschriebenen Walze auch eine andere, geeignete Imprägniervorrichtung verwendet werden.
Das Verfahren gemäss der Erfindung kann aber auch angewendet werden, wenn der Faden von einem Strang abläuft.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum fortlaufenden Reinigen und Prüfen von Textilfäden aller Art auf Festigkeit und äussere Gleichmässigkeit, bei dem der zu prüfende Faden durch mit regelbarer Kraft zusammengedrückte Backen und durch eine Tastvorrichtung hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Fäden während der Herstellung oder Weiterverarbeitung in einem Arbeitsgang selbsttätig gereinigt, sodann geprüft und während desselben Arbeitsganges, gegebenenfalls unmittelbar anschliessend an das Reinigen präpariert werden.