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Durchschreibeeinrichtung für Abrechnungsvordrueke od. dgl.
In vielen Fällen des Abrechnungswesens, insbesondere bei der Verrechnung der Einnahmen aus Fahrkarten, Eintrittskarten u. dgl., wird derart verfahren, dass man die Zahl der in einem bestimmten Zeitraum verkauften, fortlaufende Nummern tragenden Karten dadurch feststellt, dass man von der Laufnummer der letzten unverkauften Karte die Laufnummer der letzten unverkauften Karte des vorhergegangenen Abrechnungszeitraumes abzieht, wodurch dann die Differenz gleich der Stückzahl der verkauften Karten ist. Z. B. : Ein Schaffner der Strassenbahn hat fünf Blocks verschiedener Kartensorten übernommen. Er wird die Nummer der obersten Karte jedes Blocks in einen Abrechnungsvordruck eintragen ("den Stand aufnehmen"). Am Abend nach Verkehrsschluss wird wieder der Stand aufgenommen und dann abgerechnet.
Diese am Abend aufgenommenen Zahlen bilden am nächsten Tage wieder die Reehnungsgrundlage. Also müssen in die Liste des folgenden Tages wieder diese Zahlen als Stand des Vortages eingetragen werden.
Die letztverkaufte Karte des Abrechnungstages trug z. B. die Nummer 425, die letzte vom Vor- tage war 225, somit Verkauf 200. Am folgenden Tag sei die letzte Nummer 630, die des Vortages ist 425, somit Verkauf 205. Während also die Zahl 425 am ersten Abrechnungstage als Minuend in der ersten Zeile der Abrechnung steht, fällt sie am folgenden Abrechnungstage als Subtrahend in die zweite Zeile.
Selbstverständlich kann diese äusserliche Anordnung auch anders gehalten sein als im obigen
Beispiele. Immer aber ergibt sich die Folgerung, dass die vom Vortage zu übernehmende, daher wieder- kehrende Ziffer eben wegen der äusserlichen Gleichheit der Vordruck bei ihrer Wiederkehr eine andere räumliche Stelle einnehmen muss und daher bei Verwendung von Vordruckpapier nicht etwa im Durch- schreibeverfahren schlechthin übertragen werden kann.
Gerade eine solche Durchschrift ist aber sehr zweckmässig. Denn wenn eine grössere Anzahl ver- schiedener Kartensorten täglich zu verrechnen ist oder wenn es sich um hoehstellige Zahlen handelt, ist das Abschreiben der Stückzahlen an Stelle des Durchschreiben nicht nur mühevoll und zeitraubend, sondern erfordert auch eine gewisse Sorgfalt, deren Nichtanwendung erfahrungsgemäss eine bedeutende
Fehlerquelle bildet.
Die Erfindung beseitigt diesen Mangel in folgender Weise :
Zur Verrechnung dient entsprechend ausgestattetes Vordruckpapier. Die einzelnen Blätter haben an einer oder mehreren Seiten je ein oder mehrere Löcher, in welche entsprechende Erhöhungen (Zapfen,
Leisten) od. dgl. einer Unterlagsschreibplatte passen. Hiebei ist die Anordnung so getroffen, dass jedes Blatt des Vordruckpapiers in zwei gegeneinander verschiedenen Stellungen auf der Unterlage fixiert werden kann. Die Verschiedenheit der Stellungen hat den Zweck und ist so zu bewirken, dass während der Eintragung der Endzahl (Minuend) auf dem Abreehnungsblatte das darunterliegende für die nächst- folgende Abrechnung bestimmte Blatt im Durchschreibeverfahren diese Zahl an der für die Anfangszahl (Subtrahend) vorgesehenen Stelle aufnimmt.
Zur Veranschaulichung solcher Anordnungen sind im folgenden vier Beispiele dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Unterlagssehreibplatte mit zwei Zapfen A und B, Fig. 2 ein Abrechnungsvordruck- blatt mit vier Löchern, Li, L2, L3 und L4'Die Lochpaare sind in diesem Beispiele untereinander und neben- einander angeordnet. Wenn die Stifte des Brettes an der Längsseite angebracht sind, dann muss die
Lochung nach Fig. 3 angeordnet werden.
Wenn man nun ein Blatt mit den Löchern L3 und L4 auf die Zapfen A und B steckt und darüber ein anderes Blatt legt, jedoch dessen Löcher Li und L2 auf die Stifte steckt, so ist klar, dass die Linierung
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und der Text des unteren Blattes um eine Zeile höher liegt als die des oberen Blattes. Bringt man sodann ein Blaupapier zwischen beide Blätter, so kommen die Zahlen, welche auf dem oberen Blatt auf die erste
Zeile geschrieben werden, beim unteren Blatte auf die zweite Zeile zu stehen. Nach Eintragung des Standes entfernt man das Blaupapier und rechnet sodann auf dem oberen Blatte ab.
Am nächsten Tage findet man den Anfangsstand im Durchschreibeverfahren auf dem Unterblatt bereits übertragen, verwendet dann dieses als Oberblatt mit einem neuen Unterblatte und verfährt nun weiter in gleicher Weise wie am Vortage (vgl. auch Fig. 6 und 7).
Bei einem weiteren Beispiel (Fig. 4) ist an Stelle der Löcher L1 und L2 der Schlitz 81, an Stelle der Löcher L3 und L4 der Schlitz 82 vorgesehen. Den Schlitzen entspricht die Leiste N1 des Unterlagsbrettes. Wird der Schlitz senkrecht zu den Querlinie der Blätter angebracht, dann würde nach Fig. Ï ein einziger Schlitz 83 auf jedem Blatte genügen, der jedoch die Länge der Leiste N1 um ein der gewollten Verschiedenheit der Lage entsprechendes Stück übertreffen muss. Das obere Blatt wird dann so gelegt, dass das obere Ende des Schlitzes auf dem oberen Ende der Leiste aufsitzt, während das untere Blatt so gelegt wird, dass das untere Ende des Schlitzes auf dem unteren Ende der Leiste aufsitzt.
Das untere Blatt kommt daher um die Längendifferenz des Schlitzes gegenüber der Leiste höher zu liegen. Im übrigen ist das Durchschreibeverfahren ebenso, wie oben beschrieben, anzuwenden.
Sollen die Lagen der Vordruck statt um die Zeilenhöhe um die Kolonnenbreite gegeneinander versetzt werden, so verwendet man die Unterlagssehreibplatte in einer gegenüber den Fig. 1 bis Ï um 90 verdrehten Stellung, so dass die Lagenänderung der Vordruck statt in der Längsrichtung (um die Zeilenhöhe) in der Querrichtung (um die Kolonnenbreite) stattfindet.
Statt Zwischenlagerung von Farbpapier kann selbstverständlich als Durchschreibemittel jedes beliebige andere Durchschreibeverfahren angewendet werden.
Erwünschtenfalls kann das Festhalten der Blätter auf der Unterlage durch eine der zu diesem Zwecke bekannten Vorrichtungen unterstützt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Abrechnungsvordruek mit am Rande angeordneten Löchern, die zum Aufstecken auf die Er- höhungen (Zapfen) einer Unterlagsschreibplatte dienen, insbesondere für die Abrechnung von Fahrkarten u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass der Vordruck ein oder mehrere, vorteilhaft jedoch zwei Loehpaare (LI, L3, L2, L4) besitzt, deren Löcher um den Zeilen-oder Kolonnenabstand voneinander entfernt sind und auf eine oder mehrere Erhöhungen (Zapfen) der Unterlagsschreibplatte aufgesteckt werden können, zum Zwecke, die Vordruck beim Durchschreiben in einer um den Zeilen-oder Kolonnenabstand gegeneinander versetzten Lage auf der Sehreibplatte festzuhalten (Fig. 1 bis 3).