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Einrichtung einer Buchführung Die Entwicklung dex Buchführung vom
fest gebundenen Buch über das Lose-Blatt-Buch zur Karte! brachte in der Hauptsachedas
rasche Aufschlagen der Konten und das gleichzeitige Durchschreiben von journal und
Kontokarte. Man schaltete dadurch Übertragungsfehler aus, was ohne Zweifel einen
Fortschritt bedeutete.
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Der Arbeitsvorgang ist aber heute noch so, daß der Buchen-de die Abfassung
der' Buchung zunächst geistig vorbereitet und dann zur Niederschrift die Konten
aufschlagen muß, wodurch das Gehirn gezwungen wird, sich örtlich, sei es in sachkontenweis-er
oder alphabetischer Reihenfolge, einzustellen. Liegen dann Konto und Gegenkonto
vor, muß der Buchende vor Niederschrift die Buchung nochmals geistig verarbeiten,
so daß durch den ständigen Wechsel der Gedankenrichtung die Buchungsarheit als lästig
empfunden wird. Psychotechnisch sind also diese Verfahren nicht vorangekommen. Das
deutsche Eiü.heitsbuch, früher auch amerikanisches joumal genannt, wurde diesem
Mißstand durch tabellenweises; Aneiiianderreihen der Konten gerecht und erfreut
sich daher bei einem kleineren KontenTabmen allgemeiner Beliebtheit.
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Für einen größeren Kontenrahnien. ist es aber unbrauchbar, da es zu
unhandlich wird. Für solche -großen Kontenrahmen hat man vorgeschlagen, dieSoll-undHaben-Buchungen
in Durchschrift der journalbuchung (Grundbuchung) auf zwei weiter-en Blättern als
Zweitschriften in Form von zeilenweise aufgeschnittenen schmalen Streifen zu gewinnen
und diese Streifen zeilenweise auf Konten zu kleben oder umzudrucken.
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Bei diesen Buchführunken ist das zeilerrweise Aufkleben oder Umdrucken
Üer Streifen auf die Kontokarten eine Arbeit, die zeitlich mindestens der schriftlichen
übertragung gleichkommt, so daß sie lediglich den Vorteil der fehlerfreien übertragung
für sich hat.
Praktisch kommt dazu, daß die sehr schmalen Streifen
für das notwendige kontenweise Ordnen und Addieren der Posten sehr unhandlich sind.
'Ferner kann bei Klebebuchführungen das spätere Loslösen der Streifely; das Sichwerfen
der Kontokarten, das Azn#,i. einanderkleben und Beschmutzen der KoneY karten stören.
Wegen dieser Mängel haben sich diese Buchführungen nicht durchsetzen können. Das
wurde auch dadurch nicht geändert, daß die schmalen, zeilenhohen Klebe!-streifen
durch besondere, abtrennbare Zwischenstreifen zwecks leichterer Bearbeitung vergrößert
wurden.
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Durch die Erfindung sollen diese Mängel beseitigt werden, indem ein
neuer Weg beschritten wird, der alle Nachteile der bislierigen Einrichtungen zur
Buchführung vermeidet. Das zu schützende Neue besteht darin, daß die Konten als
Sammlungen geschichteter Vordrucke aus-ebildet sind und jeder Vordruck eine Wiedergabe
einer Grundbuchung enthält, die z. B. als Durchschrift oder Umdruck gewonnen ist.
Damit ist das bisherige Kontenbild mit den zeilenweise untereinanderstehenden' Soll-
und Haben-Eintragungen überhaupt fallen gelassen worden. An die Stelle schmaler
Streifen von Zeilenhöhe treten Vordrucke von einer solchen Größe, daß mit ihnen
bequem gearbeitet werden kann. Anstatt die einzelnen schmalen Streifen einkleben
oder umdrucken züi müssen, werden die Vordrucke, die je eine Buchung enthalten,
in äußerst einfacher und bequemer Weise kontenweise hintereinander-oder übereifiandergeschichtet,
was in Ordnern oder Kästen leicht geschehen kann. Diese Anordnung hat weiter den
Vorteil, #daß an Hand der Belege, etwa mit Hilfe einer Rechenmaschine, die Kontenumsätze
schnell zusammengezählt werden können. Weiter können im Kontokorrent die bezahlten
und unbezahlten Posten pretrennt werden, wodurch die Abstimmung des Kontokorrents
oder die Aufstellung eines Kontoauszuges sowie das Mahnwesen erleichtert werden.
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Durch. diese Vordrucke für die zu schichtenden Soll- und Haben-Belege
erhält das Journal, das die Grundbuchungen enthält, eine besondere Form in der:
Weise, daß auch für jede Grundbuchung eine. 'begrenzte Fläche in den Ausmaßen der
zu schichtenden Soll- und Haben-Vordrucke vorgesehen ist.
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Damit der Betrag nur einmal in einer Betragsspalte geschrieben zu
werden braacht und trotzdem ersichtlich ist, ob er auf dem Vordruck als Soll oder
Haben zu betrachten ist, empfiehlt es sich, daß die in jedem Vordruck enthaltenen
Spalten für den Eintrag des Soll- und Haben-Kontos auf allen Vordrucken die gleiche
Stelle einnehmen, aber im Soll-Vordruck die Spalte für das Haben-Konto und im Haben-Vordruck
die Spalte für das- Soll-Konto einen überdruck, z. B. Linienüberdruck, trägt, der
den betreffenden Ein-,#t4g zwar erkennen läßt, aber ihn als auf dIesem. Vordruck
ungültig kennzeichnet.
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Für die im Anspruch i enthaltenen Einzelmerkmale wird ein.selbständiger
Patentschutz nicht beansprucht, vielmehr soll nur ihre Vereinigung unter Patentschutz
gestellt sein. Auch sollen die Gegenstände Ader Ansprüch#e 2 und 3 nur im,
Zusammenhang mit dem Gegenstand des Anspruches i Patentschutz genießen.
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Auf den Zeichnun-en ist eine Ausführungsform des Erfindungsggegenstandes
in drei Kont-eriblättern (Abb.'I, 2, 3) dargest#Ilt, die unter Zwischenlege-n
von Kohlepapier übereinandergelegt und in einem Arbeitsgang beschrieben werden.
Das oberste Blatt (Abb. i) stellt das Journal dar, das unzerteilt aufbewahrt werden
soll, die beiden anderen Blätter (Abb.2,3) enthalten die Soll- und Haben-Belege.
Für jede Buchung ist ein Vordruck vorgesehen, der auf allen Blättern übereinstimmt
und an den gleichen Stellen Spalten für den Text, den Betrag, das Konto und Gegenkonto,
das Datum, eine laufende Nummer und gegebenenfalls noch weitere Einträge aufweist.
Auf dem Blatt für die Soll-Belege (Abb. 2) ist die Spalte für das Haben,-Konto und
auf dem Blatt für die Haben-Belege (Abb. 3) die Spalte für das Soll-Konto
mit einem Linienüberdruck versehen.
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Die Vordrucke für die Soll- und Haben-Belege (Abb. 2, 3) können
durch Lochlinien zur Trennung voneinander vorbereitet und mit Löchern zum Einheften
in Schnellhefter oder Ordner versehen sein. Das jourrialblatt zeigt keine Trennlinien
(Abb. i).
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Wie die Abbildungen zeigen, stimmen die eingeschriebenen' Buchungen
auf all-en Blättern überein, und die besondere Ausgestaltung durch den Linienüber-druck
gibt sofort an, ob es sich um einen Soll- oder Haben-Beleg handelt, läßt aber zugleich
das Gegenkonto erkennen.
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Es-ist möglich, die Soll- und Haben-Belege auch -noch d urch
verschiedene Farben zu unterscheiden.
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Die Arbeitsweise ist kurz die, daß die Grundbuchungen ohne Aufschlagen
von Konten fortlaufend niedergeschrieben werden. Danach wird der Umsatz an Grundbuchungen
addiert, und die als Durchschrift oder.Umdruck gewonnenen Soll- und Haben-Belege
werden kontenweise geordnet und mittels eines Zählwerks addiert. Die Ergebnisse
können in einem zeitlich ,gleichgeordnet - geführten Hauptbuch nach Art des
Einheitsbuches bzw. des amerikanischen Journals sofort festgehalten
und
die sogenannte Journalpräbe gemacht werden. Daraufhin werden die Vordrucke kontenweise
abgelegt, so daß die zahlenmäßige Entwicklun 9 dem Ilauptbuch und die sachliche
Aufklärung den Vordrucken zu entnehmen ist.