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Loseblatt-Durchschreibe-Einrichtung für doppelte Buchhaltung Die Erfindung
bezieht sich auf eine Loseblatt-Durchschreibe-Einrichtung fürkaufmännische doppelte
Buchhaltung, die den Zweck verfolgt, eine dreifache Buchung von Soll und Haben in
einem einzigen Schreibvorgang vorzunehmen. An sich sind Einzug- oder Einschriftverfahren
und Einrichtungen mit drei Blättern bereits bekannt. Nach vorliegender Erfindung
sollen hierzu Kontenblätter verschiedener Breiten verwendet werden, indem das Gegenkonten-
(z. B. Sachkonten-) Blatt mit einem über das darüberliegende schmalere Konten- (z.
B. Personenkonten-) Blatt überstehenden seitlichen Ansatze versehen ist, der das
(Personen-) Kontenblatt ergänzende Gegenbuchungsspalten enthält, die mit den Gegenbuchungsspalten
_ (Last- und Gutschriften) des darunterliegenden, abermals seitlich überstehenden
Journals übereinstimmen, wobei die Buchungsspalten des schmalen Kontenblattes gleichen
Spalten des Journals entsprechen.
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Es gibt eine Reihe von Loseblattdurchschreibebuchführungen. Nachdem
man ursprünglich die Buchungen in getrennten Journal-, Kontokorrent- und Hauptbüchern
vornahm, ging man später dazu über, nur noch die Grundbuchung entsprechend dem Journal
in einem gebundenen Buche vorzunehmen, während daneben gleichartige Buchungen auf
losen Karten oder Blättern im Wege der Durchschrift vorgenommen wurden. Hierfür
gibt es verschiedene Ausführungsarten, bei denen entweder die Eintragung im Original
im Grundbuch vorgenommen wird und auf ein unter das Blatt des Grundbuches gelegtes
Blatt oder eine Karte durchgeschrieben wird, oder es wird die Originalschrift auf
ein Blatt geschrieben, das unter Zwischenfügung eines Durchschreibepapieres auf
das Blatt des Grundbuches gelegt wird, wobei auch noch unterhalb des Blattes des
Grundbuches eine Karte oder ein Blatt unter Zwischenfügung eines Durchschreibepapieres
vorgesehen wurde. Die Blätter unterhalb und oberhalb des Grundbuchblattes waren
im wesentlichen gleichartig gehalten.
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Später ging man dazu über, eine vollständige Loseblattbuchhaltung
einzuführen. Diese Loseblattbuchführung war derart eingerichtet, daß Personen- und
Sachkontenblätter in gleicher Breite ausgeführt wurden.-Diese Buchführung, die sogenannte
Zweiblatt-oder Zweizugbuchhaltung, benötigt für jede Eintragung in der Belastungs-
bzw. Gutschriftsspalte zwei nacheinander und auf zwei
aufeinanderfolgenden
Linien erscheinende Buchungsarbeiten. Die Buchung erfolgt jeweilig immer nur auf
einem Blatt, das die Urschrift erhält, und einem Blatt, das did Durchschrift erhält.
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.Ferner wurde auch eine sogenannte Dreiblattbuchhaltung benutzt, die
sich von der Zweiblattbuchhaltung dadurch unterscheidet, daß bei der ersten Buchung
ein drittes Blatt untergelegt wird, das ein Sammelkonto darstellt, in dem eine Gruppe
von bestimmten Konten, z. B. Debitoren, Banken, Kreditoren, Unkosten o. dgl., gesammelt
wird. Bei der ersten Durchschrift ist das untere Blatt z. B. das Kreditorensammelkonto;
bei einer dann erforderlich werdenden, in einer zweiten Zeile erfolgenden Gegenbuchung
wird z. B. das Bankensaminelkontoblatt an Stelle des Kreditorensammelblattes unterlegt
und in einer zweiten Zeile die entsprechende Gegenbuchung vorgenommen.
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Eine weitere Buchführungsart besteht darin, daß über ein Blatt eines
amerikanischen Journals ein Kontenblatt, z. B. ein Personenkontenblatt, unter Zwischenlage
eines Durchschreibepapieres aufgelegt wird, worauf in das Personenkontenblatt in
Originalschrift gebucht wird, während die Gegenbuchung in einer Spalte des unteren
Blattes erfolgt, bei dem eine Reihe von Sachkontenbezeichnungen nebeneinander erscheinen.
Hierbei finden also nur zwei Blätter Verwendung, so daß die Sachkonten lediglich
im Journal erscheinen.
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Man hat auch bereits eine Buchungsform vorgeschlagen, bei der drei
Übereinanderliegende, im wesentlichen gleich große Blätter Verwendung finden, bei
denen die Originalschrift auf dem oberen Journalbogen auf zwei Barunterliegende
Blätter durchgeschrieben wird. Hierbei wurden zunächst sämtliche Buchungsbeträge
in zwei nebeneinanderliegende Spalten eingetragen. Von diesen Eintragungen wurde
für das eine Barunterliegende Blatt in der einen Spalte, für das zweite daunterliegende
Blatt in der anderen Spalte eine Abdeckung vorgenommen. Alsdann wurde noch in nebenliegenden
Journalspalten eine Unterteilung in Kontokorrent- und Diversenkonto vorgenommen.
Die unter dem Journalbogen liegenden Blätter wurden dann in Streifen zerlegt und
auf die eigentlichen Kontenblätter aufgeklebt. Hierbei wurden also nicht die -Kontenblätter
unmittelbar beschrieben.
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Ein weiterer Vorschlag ging dahin, zwei im wesentlichen gleich große
Kontenblätter zu verwenden, die gegebenenfalls unter das Blatt eines Journals gelegt
wurden. In einem der beiden gleich großen Blätter sind die Kontenspalten »Soll und
Haben« in »Haben und Soll« umgestellt. Diese Buchungsweise ermöglicht nicht eine
Aufteilung im Journal nach Personen- und Sachkonten. Die Zahlen in dem Gegenkonto
erscheinen ferner nicht in, Originalschrift, sondern in Durchschrift. Die Kontenbezeichnung
im Kontokopf ist nicht in allen Fällen während des Durchschreibens sichtbar.
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Durch Anwendung eines unter dem Kontenblatt liegenden, seitlich überstehenden
Gegenkontenblattes mit Gegenbuchungsspalten auf dem überstehenden Rand, die mit
den Gegenbuchungsspalten des Barunterliegenden, überstehenden Journalbogens übereinstimmen,
wird erreicht, daß durch einen einzigen Arbeitsvorgang (im Einzugsverfahren) für
jede Buchung in einem Kontenblatt, z. B. Personenkontenblatt, die Gesamtschrift
einer Buchung in Originalschrift erscheint. Auf dem Barunterliegenden, breiteren
Gegenkontenblatt, z. B. Sachkontenblatt, wird die Zahl in Urschrift wiederholt.
Weitere Eintragungen auf diesem Blatt erübrigen sich. Auf dem Journal erscheinen
die sämtlichen Eintragungen im selben Schreibvorgange. Auf dem seitlich überstehenden
Teil des Journals kann durch einen kleinen Strich angedeutet werden, welche Zeile
beschrieben ist, so daß nicht zwei Buchungen auf der gleichen Zeile erfolgen können.
Durch diese Art der Eintragung ergibt sich eine Gruppenaufteilung der Konten im
Journal, so daß beispielsweise Kontokorrentposten und Sachposten getrennt erscheinen,
was für die Buchhaltungsübersicht von großem Wert ist. Außerdem entstehen auf den
einzelnen Sachkontenblättern ununterbrochen aufeinanderfolgende Eintragungen, die
es nicht notwendig machen, bei der Prüfung eines bestimmten Sachkontos das ganze
Journal zur Hand zu nehmen und hieraus die getrennt voneinander stehenden Posten
besonders zusammenzusuchen, wie dies z. B. bei dem amerikanischen Journal notwendig
ist.
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Außerdem ist man hierdurch nicht in der Anzahl der Sachkonten beschränkt,
wie dies ebenfalls beim amerikanischen Journal der Fall ist, da ein solches nur
eine begrenzte Anzahl von Sachkonten aufzunehmen imstande ist.
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Die Erfindung ermöglicht ferner, daß der Buchende die Bezeichnung
des Gegenkontenblattes (Kontenkopf) beim Buchen immer zur Kontrolle vor Augen hat.
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Dadurch, daß der Buchungsbetrag im Journal zweimal auf der gleichen
Zeile, jedoch in getrennten Doppelspalten durchgeschrieben steht, kann die übereinstimmung
des Soll-Betrages und des Haben-Betrages auf Konten-und Gegenkontenblatt, z. B.
Kontokorrent-, Einzelkonto- und Sacheinzelkontoblatt, sehr leicht geprüft und etwaige
Fehler rasch aufgedeckt werden.
Die Wiederholung des Buchungsbetrages
auf dem Ansatz des Gegenkontos hat außer den Vorteilen der automatischen Trennung
der Kontokorrent- und Sachposten im Journal, der Sichtbarkeit des Gegenkontenkopfes
während des Buchens, der Gegenüberstellung des Soll-Betrages und des Haben-Betrages
auf einer einzigen Zeile des Journals mit der dadurch geschaffenen leichten Prüfungsmöglichkeit
noch folgende Vorteile: Die getrennte Durchschrift des Soll- und des Haben-Betrages
ergibt im Journal sofort auch die Umsatzzahlen der gesamten Personenkonten, also
des Kontokorrentes, und zwar ohne Zuhilfenahme eines besonderen Sammelkontoblattes,
wie es z. B. die oben beschriebene Dreiblattbuchhaltung für die Debitoren- und Kreditoren-,
d. h. die Personenkonten benötigt.
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Durch die getrennte Durchschrift wird ferner das Auffinden etwaiger
Additionsfehler, die z. B. bei der Jahreskontrolle auf den Personenkonten sich zeigen,
erleichtert, und zwar deshalb, weil sämtliche Buchungsbeträge nicht in einer einzigen
Journaldoppelspalte, sondern in zwei journaldoppelspalten verteilt durchgeschrieben
sind. Dadurch zerfällt das Fehlerfeld bei der Gesamtumsatzkontrolle der Buchhaltung
in zwei Teile, d: h. die Kontokorrentkontendurchschriften sind in einer einzigen
journaldoppelspalte ausgesondert.
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Die Wiederholung des Buchungsbetrages in Originalschrift auf dem Gegenkonto
bringt noch den Vorteil, daß bei der Additionsarbeit und beim etwaigen späteren
Nachsehen der Buchungsbeträge diese nicht in Durchschrift gefertigt sind. Originalschrift
ist in der Regel lesbarer und auch haltbarer. Diese Tatsache führte ja auch, mit
zu der großen Verbreitung der Originalkontomethoden im Gegensatz zu den früheren
Originaljournalmethoden, die vom Journal aus auf die Konten durchschrieben.
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Weiterhin hat das getrennte Einsetzen des Buchungsbetrages auf dem
Gegenkonto den Vorteil, daß man bei etwaigen Teilposten, wie z. B. Skontobeträgen,
auf dem Gegenkonto einen anderen Betrag einsetzen kann als auf dem Konto, d. h.
beispielsweise auf dem Geldkonto den um den Skontobetrag verkürzten Betrag; der
Skontobetrag wird dann auf die Verbreiterung des Journals ausgesetzt.
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Mit derLoseblatt-Durchschreibe-Einrichtung nach der Erfindung wird
vermieden, daß wie bei bekannten Einzugverfahren die Durchschriftenblätter zerschnitten
werden müssen und der Eintrag-auf das besondere Konto aufgeklebt werden muß. Durch
die verschiedene Größe sämtlicher Kontenblätter wird ein Umwenden und Verdecken
der Originalschrift vermieden. Ferner werden keine Konten-Blätter verwendet, die
einer Umkehrung von Soll und Haben bedürfen.
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Wohl ist der eine obiger Vorteile bei dem einen früheren Verfahren,
der andere Vorteil bei einem anderen früheren Verfahren usw. schon vorhanden, jedoch
ist die Kombination dieser Vielheit von Vorteilen, wie sie die vorliegende neue
Einzugsform aufweist, nirgends zu finden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in beispielsweiser Ausführungsform
dargestellt.
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a ist ein in eine Haltevorrichtung eingespannter Journalbogen. Über
dem Journalbogen liegt unter Zwischenfügung eines Durchschreibepapieres b ein loses
Gegenkontenblatt (z. B. ein Sachkonto) c, über dem wiederum unter Zwischenfügung
eines Durchschreibepapieres d ein loses Konto- (z. B. Personenkonto) Blatt e liegt.
Das Gegenkontoblatt c ist breiter als das Kontoblatt e, indem es erfindungsgemäß
mit einem seitlichen Ansatz versehen ist, der über das Kontoblatt e übersteht und
zwei Buchungsspalten enthält, die mit den Gegenbuchungsspalten des Barunterliegenden
Journals a übereinstimmen.
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Ein Buchungsvorgang gestaltet sich so, daß zuerst der ganze Buchungstext
nebst Datum, Kontozeichen und Betrag urschriftlich in das Konto- (Personenkonto-)
Blatt e eingetragen wird, wobei diese Angaben gleichzeitig auf das Gegenkonto- (Sachkonto-)
Blatt c und auf das Journal a durchgeschrieben werden. Dann setzt man in dem. gleichen
Schreibvorgang den Buchungsbetrag urschriftlich in die Gegenbuchungsspalte auf dem
überstehenden Ansatz des Gegenkontos c, wobei gleichzeitig die Durchschrift in die
übereinstimmende Gegenbuchungsspalte des Journals a erfolgt. Der Buchungsbetrag
ist also sowohl in das Konto e als auch in das Gegenkonto c urschriftlich eingetragen,
wie es den Regeln der doppelten Buchführung entspricht. Gleichzeitig ist der Buchungs-
und der Gegenbuchungsbetrag im Journäl a getrennt durchgeschrieben. Dabei ist zu
beachten, daß bei dem ganzen Buchungsvorgang kein Formular ausgewechselt, verschoben
oder abgehoben werden muß. Von jeder der drei Buchungen auf Konto, Gegenkonto und
Journal können naturgemäß auch bei der Buchung Durchschriften in beliebiger Zahl
gemacht werden, so daß hierbei dementsprechend mehr als drei Eintragungen entstehen.