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Buchführungsgerät. In der doppelten Buchführung -werden alle buchungsfähigen
Vorgänge zeitlich geordnet aufgezeichnet (Grundbucbung) und außerdem nach ihrer
vermögensvermehrenden (Soll) und ihrer vermögensvermindernden Wirkung (Haben), also
sachlich, verbucht. Zur sachlichen Verbuchung verwendet man Konten, und zwar steht
dem Soll-Betrage des einen Kontos ein Haben-Betrag des anderen Kontos in gleicher
Höhe gegenüber. Die Summe aller Grundbuchbeträge muß daher sowohl gleich der Summe
aller Soll- als auch aller Haben-Beträge sein, wenn der Betrag jedesmal zahlenmäßig
richtig niedergeschrieben ist.
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Um hierbei Zahlenfehler zu verhüten und Zeit zu sparen, wendet man
das Durchschreibeverfahren in der Buchführung an (Durchschreibebuchführung).
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Bei den Durchschreibebuchführungen erfolgt die Durchschrift
entweder vom Grundbuchblatt auf das Kontoblatt oder umgekehrt vom Kontoauf das Grundbuchblatt.
In beiden Fällen war es bisher nur möglich, der Anordnung der Soll-und Haben-Spalten
des Kontos entsprechend im Grundbuche auf zwei Betragsspalten durchzuschreiben.
Dadurch sind aber sämtliche Beträge nur nach Soll und Haben geordnet, und da die
verschiedenartigsten Posten durcheinanderstehen, ist aus dem Grundbuche weder die
Einnahme noch die Ausgabe noch der Aufwand, ebenso nicht der Umsatz und die Veränderung
der Schuldverhältnisse zu ersehen. Diese Angaben muß aber der Wirtschafter von einer
Buchführung verlangen, denn diese Summen ergeben die Vermögenslage und den Wirtschaftserfolg.
Zwar könnte man sich die Ergebnisse aus den Kontenblättern zusammenstellen, doch
ist diese Arbeit wegen der großen Anzahl der Konten schwierig, und außerdem können
von den losen Kontenblättern einige verlorengehen, und daher ist das Ergebnis aus
ihnen nicht so zuverlässig wie das aus -einem gebundenen Buche.
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Ferner bilden Soll und Haben nur zwei Felder, in denen Fehler gesucht
werden können, während durch Bildung mehrerer Fehlerfelder die Fehler schneller
gefunden werden können.
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Man half sich nun dadurch, daß man auch in der Durchschreibebuchführung
mehrere Grundbücher verwendete, doch geht hierbei der Überblick verloren, und die
Übereinstimmung zwischen den Soll- und Haben-Summen ist nicht so leicht festzustellen,
weil diese erst nach der Zusammenstellung aus den verschiedenen Grundbüchern erfolgen
kann. Auch ist es zeit- und kraftsparender, wenn man nicht mehrere Bücher zu bewegen
braucht.
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Bei den bisherigen Durchschreibebuchführungen schrieb man entweder
auf austrenntaren Zetteln durch, die man dann auf die Kontenblätter aufklebte, oder
man mußte hierzu die zu beschreibende Zeile jedes der beiden Kontenblätter einzeln
mit der für den Posten bestimmten Grundbuchzeile durch Auf- oder Unterlegen des
Kontoblattes auf die Buchseite mit Hilfe des von beiden am Rande vorstehenden Teiles
der Zeile in eine gerade Linie bringen. Damit die Zeile später nicht noch einmal
beschrieben wird, muß außerdem auf dem am Rande vorstehenden Teil der Zeile ein
Zeichen angebracht werden.
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Die vorliegende Erfindung will die Aufgabe lösen, die zu beschreibende
Zeile im Grundbuche und auf den Kontenblättern mechanisch aufeinanderzulegen, ohne
daß ein Vermerk erforderlich ist, und die Durchschrift je nach Erfordernis
auf eine bestimmte von mehreren Betragsspalten zu bringen, so daß ein Grundbuch
mit mehreren Betragsspalten benutzt werden kann. Ferner sollen Grundbuchung und
die Verbuchung beider Kontenblätter mit einer einzigen Durchschrift erfolgen.
Diesem
Zwecke dient ein Gerät, dessen einer Teil, die Platte, unter die linke Buchseite
so gespannt wird, daß sie über den linken Blattrand hinausragt. An diesem linken
Teile der Platte befindet sich in den Abständen der verschiedenen Betragsspalten
der Grundbuchseite oben und unten jedesmal ein Stiftepaar, damit in dieses ein Kontohalter
eingehängt werden kann. Dieser hat in den Zeilenabständen des Buchblattes Erhöhungen,
die in gleicher Weise wie das Buchblatt numeriert sind, und nun können die Kontoblätter
mit der zu beschreibenden Zeile ohne weiteres auf die Erhöhung gelegt werden, welche
die zu beschreibende Zeilennummer der Buchseite trägt. Die Kontoblätter müssen zu
dem Zwecke am linken Rande in den Zeilenabständen des Kontohalters mit Lochung versehen
sein, in welche die Erhöhungen eingreifen.
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Ist das Kontoblatt in Staffelform gehalten, d. h. stehen die
Soll- und Haben-Beträge untereinander, so legt man das Kontoblatt, auf das die Gutschrift
kommen soll, ebenso wie das Kontoblatt, auf das die Belastung gehört, auf die mit
der Buchzeile numerierte Erhöhung, und zwar benutzt man zum Auflegen auf die Erhöhung
das Loch der Kontoblätter, welches sich an der zu beschreibenden Zeile des Kontoblattes
befindet. Durch Verwendung von blauem Farbpapier über der Grundbuchseite und rotem
Farbpapier über dem Kontoblatt, das die Gutschrift erhalten soll, kann dann mit
einer Durchschrift die Belastung und die Gutschrift auf beiden Kontoblättern und
die Eintragung in das Grundbuch erfolgen. Dabei unterscheidet sich die Gutschrift
von der Lastschrift durch rote Schrift.
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je nachdem der Kontohalter auf einen der Stifte gehakt wird, liegen
die Betragsspalten beider Kontenblätter auf der Betragsspalte, die für die Verbuchung
in das Grundbuch in Betracht kommt.
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Die Betragsspalten im Grundbuche sind derart gewählt, daß das Vermögen
in drei Gruppen geteilt ist: Wertbestand der Barmittel (Geld= G), der Wertbestand
der nur aus der laufenden Rechnung der Konten hervorgehenden Mittel (Kontokorrent
= X), und der Wertbestand des Aufwandes und Erlöses, aus welchen beiden sich
der Erfolg ergibt (E). Schließlich kann man noch durch eine vierte Gruppe
die algebraische Summe aller Vermögenswerte ermitteln, welche das Reinvermögen (R)
ergeben muß. Dieser Betrag ist Stegs das anfängliche Reinvermögen, weil jeder Posten
einmal positiv (Soll) und einmal negativ (Haben) zum anfänglichen Reinvermögen addiert
ist, jeder Vorgang das Reinvermögen also unverändert läßt.
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Wenn man die durchgeschriebene Grundbuchung zugleich als Soll-Buchung
einer der Gruppen betrachtet, kann man auf der rechten Seite des Buches die gleichen
Gruppenspalten einrichten, um hier die Gutschrift der Gruppen zu verbuchen. Diese
ist zugleich die Kontrolle über die Eintragungen auf der linken Seite. Da letztere
mit dem blauen Farbpapier bedeckt ist, wird der Buchhalter gezwungen, die Verbuchung
auf der rechten Seite des Buches wieder nach den Buchungsbelegen vorzunehmen, er
kann also die Beträge nicht von der linken. Seite abschreiben. Das hat den Vorteil,
daß etwaige Zahlenfehler auf der linken Seite durch die Eintragungen der rechten
Seite entdeckt werden, denn die Gesamtsumme aller Eintragungen auf der linken Seite
des Grundbuches (Soll) muß gleich der Gesamtsumme aller Eintragungen auf der rechten
Seite (Haben) sein.
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Aus der Differenz der Summen von je zwei gleichbezeichneten
Gruppenspalten ist der Überblick über die jeweilige Vermögenslage ermöglicht, wogegen
aus den einzelnen Kontenblättern die Einzelheiten zu erfahren sind. Dabei muß die
Summe der auf den zu einer Gruppe gehörenden Kontoblättern verbuchten Posten natürlich
mit der Summe der in derselben Gruppe des Grundbuches verbuchten Beträge übereinstimmen.
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Der Vorteil, der sich aus der vorliegenden Erfindung ergibt, besteht
darin, daß durch Benutzung der numerierten Erhöhungen des Kontohalters ohne weiteres
sowohl die zu beschreibende Zeile der beiden Kontoblätter als auch die des Grundbuches
zusammenfallen, eine Zeile also nicht doppelt beschrieben werden kann.
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Ferner war es bisher, selbst bei Verwendung von Staffelkonten, nicht
möglich, beide Kontenblätter und das Buch mit einer Durchschrift sowie eine beliebige
Buchspalte zu beschreiben, denn man hätte dann jede der zu beschreibenden Zeilen
der Kontenblätter mit dem Grundbuche in eine Linie bringen müssen, was aber nicht
möglich ist, weil sich das untere Blatt beim Auflegen des darüberbefindlichen Kontoblattes
verschieben würde.
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Natürlich kann das Gerät außer zu handschriftlichen Eintragungen auch
in Verbindung mit einer addierenden Schreibmaschine gebracht werden, wie solche
bereits als flachschreibende, addierende Schreibmaschinen allgemein bekannt sind.
Die Platte bzw. der Rahmen liegt dann ebenfalls unter dem linken Buchblatt. Den
Gruppenspalten des Buches entsprechend sind in diesem Falle die Addierwerke zu benutzen
(Abb. 4), die einen Wagenanschlag in bekannter Weise tragen. Durch diesen gelangt
der Wagen der Schreibmaschine auf die richtige Stelle, damit die aufzuschreibenden
Zahlen zwecks automatischer Addition der dazu gehörenden Gruppenspalten richtige
Lage untereinander erhalten.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt:
Abb. i zeigt
das Gerät mit der benutzten linken und rechten Grundbuchseite,
Abb. 2 den Kontenhalter, Abb. 3 die Verbuchung mit Hilfe des Geräts und Abb.
4 die Verbindung des Geräts mit einer addierenden Schreibmaschine, Abb.
5 eine Ab-
änderung des Kontenhalters.
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Es ist a, b, e, d eine Platte aus Metall, Holz
oder anderem Material, die unter der Buch-.seite e, f, g, h liegt.
Diese ist durch die Klemmschiene i, k, f, lt befestigt. In
b befindet sich eine bewegliche, dachartig geformte Schiene, durch welche
das blaue und das rote Farbpapier befestigt sind, die beide die linke Buchseite
bedecken. Am linken Rande der Platte sitzen vier Paare Stifte G,
K, E, R, und der Kontohalter L ist in G eingehakt.
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Abb. 2 zeigt den Kontohalter L aufgeklappt, auf dessen rechter Seite
sich in dem Zeilenabstande des Buchblattes Erhöhungen 1 befinden. Die Nummern
der Erhöhungen stimmen mit der Reihenfolge der Zeilennummern überein. Die linke
Seite des Kontenhalters ist mit Löchern in versehen, die beim Umklappen der linken
Seite auf die Erhöhungen 1 der rechten Seite greifen.
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Abb. 3 zeigt die beiden Kontoblätter mit der zu beschreibenden
Zeile auf die Erhöhung 6
gelegt und den Kontohalter auf die Stifte
E gehakt: die Durchschrift ist erfolgt. Es handelt sich hier um die Buchung
der Belastung des Unkostenkontos (Symbol Erfolg - Unkosten - Aufwand
EUA) mit 40 Mark und der gleichzeitigen Gutschrift dieses Betrages auf das Kassenkonto
(Symbol Geld - Casse GC). Die Buchung kommt dadurch auf die Soll-Seite des
Grundbuches in die Betragsspalte »Erfolg« (»E« erster Buchstabe des Symbols). Der
Kontohalter L muß zunächst auf das Stiftepaar G gehakt werden, dann decken
sich die Spalten »Nr.«, »Tag« und »Vorgang« der Kontoblätter mit den gleichen Spalten
des Buches. Während das blaue Farbpapier stets über dem Buchblatte liegenbleibt,
wird das rote Farbblatt zwischen die Kontenblätter gelegt.
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'%#,'ürde die Buchung in die Betragsspalte »Geld« hineingehören, so
könnte auch der Betrag sofort geschrieben werden, weil sich die Betragsspalte der
Kontenblätter mit der Betragsspalte »Geld« im Grundbuche deckt. Im vorliegenden
Falle handelt es sich aber um eine Buchung, die in die Spalte »Erfolg« gehört, und
darum mußte der Kontohalter L auf das Stiftepaar E gehakt werden. Dadurch
decken sich die Betragsspalten der Kontenblätter mit der Betragsspalte »Erfolg«
der Grundbuchseite.
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Um das Einhaken des Kontohalters zu erleichtern, können, wie in Abb.
5 gezeigt, statt der Stifte sich Vertiefungen, also z. B. Löcher, bei
G, K, E und R befinden in die mittels einer beweglichen
Schiene das gtiftepaar P je nach Erfordernis hineingerückt werden kann. Das
Stiftepaar kann unterhalb des Kontohalters, und zwar der eine oben und der andere
unten, angebracht sein, so daß durch Drehen des Kontohalters L nach links die Stifte
aus den Vertiefungen gehoben werden.
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Die Klemmschiene i, f, k, A hält nicht nur das Buchblatt
fest, sondern verhindert auch, daß durch das Auflegen des Kontohalters L auf die
entgegengesetzte Seite der Platte diese aus dem Buche herauskippt. Die Klemmschiene
ist außerdem mit den Zeilennummern des Buches versehen, und es kann an ihr ein verstellbarer
Zeiger -7 angebracht werden, der die zu beschreibende Zeile angibt (Skala).
Wenn man aber die Buchungsbelege vorher' der Reihe nach derart numeriert, daß man
nach der letzten Zeilennummer einer Seite wieder mit )i« beginnt, kann man an der
Nummer des Buchungsbeleges ohne weiteres die Zeilennummer erkennen und weiß dann,
ohne die Skala der Klemmschiene, welche Erhöhung des Kontohalters zu benutzen ist.
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Die Platte ist nach unten lt, d, o verlängert, um gleichzeitig
als Armstütze beim Schreiben der unteren Zeile des Buches zu dienen. Der Teil der
Platte, der unter der Buchseite liegt, kann auch fortfallen, so daß die Platte nur
einen Rahmen a, b, f, e, A, d, g, c bildet.