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Klavierlern-bzw. Notenschreibapparat.
Die Erfindung betrifft einen Klavierlern-bzw. Notenschreibapparat und besteht darin, dass hinter den Tasten ein Papierband von Tastaturbreite vorgesehen ist, auf welchem den einzelnen Tasten ent- sprechend Längslinien gezogen sind, so dass jeder Linie eine bestimmte Note entspricht, welche auf dieser Linie durch deren Verdiekung kenntlich gemacht wird. Der Schreibapparat mitsamt dem Schreibband und dessen Führungen wird unabhängig vom Klavier von zwei Ständern getragen und ausserdem mittels verstellbarer Klammern unverrückbar an das Klavier befestigt. Über dem Klavier sind spulenartige
Walzen von Klaviaturbreite angeordnet, welche zum Auf-und Abwickeln einer ebenso breiten Notenrolle dienen. Beim Lernen wird das Papier von oben in der Richtung zu den Tasten nach unten bewegt.
Kurz vor den Tasten ist eine Umkehrrolle vorgesehen, über welche der Streifen läuft, um wieder nach oben geführt und aufgewickelt zu werden. An der Umkehrstelle ist am Lernapparat ein schräges, kammförmig auf den Tasten aufruhendes Lineal vorgesehen, welches mit einer lotrechten Lineatur versehen ist, zwecks Auffindung der zu betätigenden Taste. Diese Linien bilden die Fortsetzungen der Linien, welche sich auf dem sich bewegenden Papierstreifen befinden. Auf diesen genannten Linien, welche sich genau in der Mitte einer jeden Taste befinden, sind die dicker gezogenen Anschlagzeichen ersichtlich. Die Zeit zum Passieren der Berührungsstelle zwischen Streifen und Lineal entspricht der Anschlagzeit. Von den Anschlagzeichen gehen nach links und rechts wie bei den gewöhnlichen Noten Linien weg, welche anzeigen, ob die rechte oder linke Hand den Anschlag vornehmen soll.
Für den allerersten Anfang werden die Fingersätze nicht mit Ziffern, sondern mit dem Anfangsbuchstaben des Fingers versehen. Also : K, R, M, Z und D.
Fig. 1 zeigt die Seitenansicht des Apparates sowohl zum Lernen als auch zum Schreiben der Noten.
Der Schreibapparat kann für den Schüler entfallen. Beim Gebrauch des Schreibapparates entfällt die Führung des Papierstreifens in der Art, wie ihn der Lernende benötigt. Der Komponist nimmt die volle Walze von der Stelle, wo sie der Schüler benötigt, aus dem offenen Lager heraus und gibt sie an die Stelle der leeren Aufrollwalze. Der Streifen wird nun nach rückwärts unter einer hiezu montierten Schreibwalze hindurchgeführt, um dann auf die nunmehrige Aufrollwalze aufgewickelt zu werden.
Mit St ist einer der zu beiden Seiten des Klaviers stehenden Ständer bezeichnet, welche nicht nur den ganzen Apparat zu tragen haben und mit verstellbaren Klammern unverrückbar gemacht werden, sondern die hohl ausgebildeten Ständer führen rechts das Sammelkabel von der hinter dem Lineal angebrachten Kabelhülse zu den oben befindlichen Schreibmagneten, links das eventuell vom linken Fuss zu betätigende Antriebskabel, welches wie bei den Zahnbohrern als biegsame Welle zur Antriebsrolle nach oben geführt ist. 1 bedeutet die Papierführung. Mit 1 a sind die von der Feder F betätigten Spannrollen bezeichnet.
Fig. 2 zeigt eine schwarze und eine weisse Taste in natürlicher Grösse (8 und 9). 10 ist der offene Klaviertastendeckel, und davor ist der von den Ständern getragene, aus Aluminium hergestellte Lagerbock 2 angeordnet. Dieser trägt oben die Führungsrollen 1 und unten die Umkehrwalze 4 sowie das Lineal 5. 6 ist der Kabelkanal, von welchem zu jeder Taste eine Leitung zu einer Kontaktfeder 11 geht, welche durch den blossen Anschlag der vorher niedergedrückten Taste gehoben werden kann. 7 ist der Kontakt, welcher beim Niederdrücken der Taste den Stromkreis schliesst, wenn die Feder beim Niederdrücken ihn berührt. 12 ist die Isolierung der Feder. 3 zeigt den in Bewegung befindlichen Papierstreifen beim Lernen und Lesen.
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Fig. 3 stellt den oberhalb des Klaviers befindlichen Teil der Apparatur vor. Der Papierstreifen 3 wird durch den Antrieb 13 von der einen Walze abgerollt, nach unten geführt und auf der andern Walze aufgewickelt. Im Falle des Schreibens wird der Papierstreifen P 1 von dem entgegengesetzt sich drehenden Antrieb unter der Schreibwalze S durchgezogen, wobei die Schreibrolle 14 die Tastenmittellinien ständig darauf aufzeichnet und die jeweilig vom Elektromagneten 18 angedrückte Schreibrolle 17 die dicken Anschlagnotenzeichen schreibt. 15 sind Farbkissen, 16 ist das Auflager beim Zurückfallen des Notenschreibers.
Die Antriebswalzenaehse ist in einem Schlitz gelagert, welcher ermöglicht, dass die beim Betriebe des Apparates auftretenden Schwankungen des Durchmessers der Auf-und Abwiekelwalze ausgeglichen werden.
Fig. 4 zeigt verschiedene Walzenbreite je nach dem Bedürfnis, da für die erste Lernzeit es sich billiger stellen dürfte, kleinere Papierstreifen zu verwenden.
Fig. 5 zeigt die Wirkungsweise des kammartigen Lineals 5. Der Papierstreifen 3 führt einige Notenbeispiele zur Anschlagstelle.
Fig. 6 zeigt den Anfang eines zum Lernen bestimmten Streifens und wie es dem Schüler vor Augen geführt wird, dass die bisher querlaufenden Notenlinien, wenn sie lotrecht gestellt und so weit auseinandergezogen werden, auf die Mittellinien bestimmter Tasten zu liegen kommen. In diesem Falle sind die fünf Linien links und die fünf Linien rechts strichliert.
Die lotrecht gestellten Notenlinien sind mit SN, die divergierenden mit D S N bezeichnet. Wenn der Papierstreifen gleich am Anfang bei der Stelle, wo die Namen der einzelnen Tasten auf den Linien stehen, zum Anhalten gebracht wird, wird es für die bei der Übung immer wiederkehrenden Noten ein leichtes sein, sich vorher über die Namen der diesmal zur Verwendung gelangenden Noten zu informieren.
Die Dauer des Niederdrücken der Taste ist durch die Länge des Tonzeichens angezeigt, und so ist ein Lernen ohne Lehrer möglich. Später, wenn die Übung schon auswendig spielbar ist, kann man nach den waagerechten, richtigen Noten ebenso spielen. Zweckmässig ist ein Hilfspedal vorgesehen, welches z. B. mittels des rechten Fusses betätigt wird, u. zw. jedesmal beim Schreiben der ersten Note eines Taktes, also beim Zählen des Taktes auf"1". Durch das Niederdrücken des Pedals wird auf irgendeine Weise ein über das laufende Liniensystem sich erstreckender Querstrich gedruckt, welcher den Taktstrich ersetzt, der sich bei dem üblichen horizontalen Liniensystem zwischen je zwei Takten vorfindet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Klavierlern-bzw. Notenschreibapparat, dadurch gekennzeichnet, dass hinter den Tasten ein Papierband von Tastaturbreite vorgesehen ist, auf welchem den einzelnen Tasten entsprechende Längslinien gezogen sind, so dass jeder Linie eine bestimmte Note entspricht, welche auf dieser Linie durch eine Verdickung derselben kenntlich gemacht ist.