DE254920C

DE254920C -

Info

Publication number: DE254920C
Application number: DENDAT254920D
Authority: DE
Publication date: 1912-12-18

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 254920 KLASSE 51 #. GRUPPE

JOSEF BUSCH in DÜSSELDORF.

Die Erfindung betrifft ein klavierartig spielbares Musikinstrument mit Saiten oder anderen Klangkörpern, die auf umlaufenden Trommeln o. dgl. angeordnet sind.
In der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel wiedergegeben. Fig. ι zeigt die Gesamtanordnung zum Teil im Schnitt, zum Teil in Ansicht; die Fig. 2 bis 5 zeigen Einzelheiten.

ίο In einem Gestell α sind in drei Reihen Walzen b übereinander gelagert, welche mit Saiten c bespannt sind. In den beiden Enden b¹ der Walzen sind abwechselnd Anhängestifte d^x und Wirbel d befestigt. Die Saiten laufen von den Wirbeln aus über Stege f und auf der anderen Seite durch geeignete Bohrungen dieser Stege f zu ihren Anhängestiften d¹ (Fig. 5). Durch diese Art der Saitenführung wird es ermöglicht, auf einer Walze zwei verschiedene Töne zu erzeugen, z. B. c und eis.

Die Walzen b werden in Umdrehung versetzt, und zwar erfolgt der Antrieb von einer Welle g aus, welche durch Fußtritt, einen Motor o. dgl. bewegt wird. Um die Reibung der Walzenlagerung auf ein Minimum zu reduzieren, können die Walzen in Spitzen laufen. Das Ertönen der Saiten c wird folgendermaßen bewirkt: Auf einer Querleiste h (Fig. 3 und 4), ist eine Gummiplatte i, z. B. durch Aufleimen o. dgl., befestigt. Hierauf ist vermittels einer Schnur k ein gebogener Draht / gelagert, dessen Form aus Fig. 3 und 4 ersichtlich ist. An dem nach rückwärts gewendeten Bügel dieses Drahtes I ist eine Zugschnur r (s) befestigt; von den ösen für den 40

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Durchgang der Schnur k aus sind die Enden des Drahtes I rechtwinklig nach abwärts abgebogen. Der eine dieser nach abwärts gebogenen Teile führt wieder nach aufwärts und ist hier zu einer öse umgebogen, durch welche eine Schraube 0 gesteckt wird, die mittels Unterlagscheiben und Gummischeiben ft einen Klöppel η trägt. Der letztere besteht aus einem mit Schnur oder dünnem Draht umwickelten Draht 0. dgl. Je zwei Anschläger, deren einer Klöppel mit Draht und deren anderer mit Schnur umwickelt ist, sind durch je eine Schnur r bzw. s, welche nach dem Boden der Vorrichtung, dort bis zur Mitte und alsdann wieder nach aufwärts geführt sind, mit einer Taste q der in der Mitte der Vorrichtung angeordneten Klaviatur verbunden. Über die nach abwärts gebogenen Teile des Drahtes I ist ein Gummiband Z¹ gespannt, welches bestrebt ist, diese Teile und somit auch den Klöppel η in senkrechte Lage zu bringen, wodurch es auch ermöglicht wird, mit größerer Schnelligkeit zu spielen.

Um nun piano oder forte spielen zu können, ist die in Fig. 2 der Zeichnung wiedergegebene Anordnung getroffen. An jeder Taste q sind zwei Zugschnüre r und s befestigt, welche durch ösen t zweier miteinander verbundener Leisten u und ν geführt sind. Darnach kreuzen sie sich und laufen über eine Stange w. Die Leisten u und ν sind in Leisten geführt und stehen unter dem Drucke einer Feder x, welche bestrebt ist, sie stets nach links (Fig. 2) zu schieben. Werden die Leisten u und υ vermöge eines Drahtes y nach rechts gezogen, so ziehen dieselben vermittels der ösen t die

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Zugschnüre r und s ebenfalls nach rechts. Die Stange w liegt senkrecht unter dem Befestigungspunkte der Zugschnüre r und s an der Taste und ist nicht beweglich. Bei der Rechtslage der Leisten u, ν wird die Schnur r nach rechts geführt. Sie muß nach Durchlaufen der öse t jedoch über die Stange w laufen und wird dadurch unten wieder nach links geführt. Hierdurch wird sie sehr straff gezogen, während die Schnur s von ihrem Befestigungspunkte an der Taste q aus fast einen geraden Weg durchläuft und dadurch sehr schlaff ist.

Wird nun das in Fig. 2 rechte Ende der Taste q nach abwärts gedrückt, so überträgt sich auf die Zugschnüre r und s ein Zug nach aufwärts. Die Schnur r, welche sehr straff angespannt ist, überträgt diesen Zug auf den Anschläger, mit welchem sie verbunden ist, während die Schnur s nur weniger schlaff gezogen wird, jedoch keinen Einfluß auf den mit ihr verbundenen Anschläger ausübt. Umgekehrt liegt der Fall, wenn die Leisten u und ν nach links bewegt wurden; die Schnur s wird jetzt straff angezogen, während die Schnur r lose wird. In diesem Falle wird bei einem Drucke auf das rechte Ende der Taste q die Schnur r nur weniger schlaff gezogen, während die Schnur s diese Bewegung auf den mit ihr verbundenen Anschläger überträgt. Der Klöppel des betreffenden Anschlägers wird dadurch gegen die Saiten der sich drehenden Walze gedrückt und erzeugt einen Ton. Je nachdem der betreffende Klöppel mit Draht oder Schnur umwickelt ist, ist dieser Ton piano oder forte.

Da die Walzen mit in zwei Tonhöhen gestimmten Saiten bespannt sind, können auf jeder Seite der Walzen je zwei Anschläger angeordnet und somit auch zwei Töne auf jeder Walze gespielt werden, was die Anzahl der anzuordnenden Walzen bedeutend verringert.

Statt der Saiten können auch andere Klangkörper, z. B. Glocken, Metallzungen, Glasstreifen und ähnliches, gewählt werden. .

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Musikinstrument mit auf umlaufenden Trommeln 0. dgl. angeordneten Klangkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß die gegen die Klangkörper beweglichen Anschlagkörper mit einer Klaviatur in Verbindung gebracht sind, beispielsweise mit Hilfe von Schnurzügen.

2. Musikinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Klangkörper durch einen Anschlagkörper aus hartem oder einem aus weichem Material zum Ertönen gebracht wird.

3. Musikinstrument nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß von jeder Taste aus eine Schnur sowohl zu dem Forteanschläger wie auch zu dem Pianoanschläger führt und die Bewegung des einen oder anderen Anschlägers durch Änderung der Spannung in den zugehörigen Schnurzügen geschieht.

4. Musikinstrument nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagkörper Klöppel bilden, welche auf ihrer Oberfläche gerippt sind und auf die Klangkörper nachgiebig einwirken.

5. Musikinstrument nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Klöppel aus einem der Länge nach biegsamen Körper, beispielsweise aus einem Stück Draht, besteht, der mit hartem oder weichem Material, z. B. Draht oder Bindfaden, überzogen bzw. umwickelt ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.