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Selbsttätige Spielvorrichtung für Zithern. Die Erfindung betrifft
eine selbsttätige Spielvorrichtung für Zithern, welche ein Spielen dieser Instrumente
ohne musikalische Vorkenntnisse gestattet und dabei einen mandolinenartigen Ton
erzeugt. Die selbsttätige Spielvorrichtung erstreckt sich hierbei jedoch nur auf
die fünfundzwanzig Melodiesaiten der Zither, welche in ihrer Stellung und Stimmung
unverändert bleiben.
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Die Benutzung der Begleitsaiten dagegen ist dem Belieben des Spielers
anheimgestellt, wird aber zweckmäßig in bekannter Weise für ungeübte Spieler am
Rande des Notenblattes notiert, welches zur Betätigung der selbsttätigen Spielvorrichtung
für die Melodiesaiten dient.
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Die Spielvorrichtung selbst besteht aus einer Schwingleiste, welche
mit ebensoviel getrennten Anreißvorrichtungen versehen ist, als Melodiesaiten vorhanden
sind, wobei das Notenblatt die Aufgabe hat, nur diejenige Anreißvorrichtung den
Saiten zu nähern, welche in dem betreffenden Musikstück vom Verfasser gewollt ist.
Sowohl das Notenblatt wie auch die Schwingvorrichtung erhalten einen gemeinsamen
Antrieb von einer Welle aus, die mittels Kurbel in Umdrehung versetzt wird. Gegenüber
den bekannten Spielvozrichtungen für amerikanische Akkordzithern mittels Notenblätter
hat die neue Spielvorrichtung den Vorteil, daß ein Einüben und Aufsuchen- der einzelnen
Töne an Hand des Notenblattes vollständig fortfällt, so daß der Spieler sofort ohne
_ Vorkenntnisse und ohne Übung das Instrument beherrscht.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der selbsttätigen
Spielvorrichtung für Akkordzithern dargestellt und zeigt Fig. i einen Grundriß der
Spielvorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie A-B von Fig. i.
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Fig.3 zeigt einen senkrechten Querschnitt durch Fig. i nach Linie
C-D.
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Die neue selbsttätige Spielvorrichtung besteht im wesentlichen aus
drei Hauptteilen: der schwingenden Anreißvorrichtung a, dem Notenblatte b und der
zwischen Notenblatt und Anreißvorrichtung angeordneten Hebelvorrichtung zum Betätigen
der vom Notenblatte vorgeschriebenen Töne. Die Anreißvorrichtung a besteht aus einem
Stab oder Balken, welcher am Rahmen d der Spielvorrichtung mittels Federn elastisch
und pendelnd aufgehängt ist. Die An-;reißvorrichtung trägt außerdem die einzelnen
aus Spiralfedern bestehenden Anreißer f, welche einzeln in entsprechende Holzwinkel
g eingesetzt sind. Die Holzwinkel g sind zu diesem Zwecke im Abstande der Melodiesaiten
in einem Rechen A auf der gemeinschaftlichen Achse i drehbar angeordnet. Der schwingende
Antrieb der Anreißvorrichtung a erfolgt durch ein auf der Antriebswelle k fest aufgesetztes
Sternrad L, welches auf die an der Anreißvorrichtung a angebrachten Antriebsrollen
»z und n wirkt, so daß sich bei einmaliger Umdrehung der Welle k eine dreifache
Schwingbewegung der Anreißvorrichtung a ergibt. Das Ende der Antriebswelle k hat
einen Triebstock o, welcher in das Stirnrad o1 der Notenblattaufwickelwalze q eingreift.
Das Notenblatt b selbst wird dabei in bekannter Weise von der über der Anreißvorrichtung
a liegenden Walze s abgewickelt; durch eine mit entsprechend tiefen Rillen versehene
Druckwalze t oberhalb des Notenblattes b wird
den
unterhalb des Notenblattes vorgesehenen, mit Spitzen u versehenen Hebeln c gestattet,
durch die Öffnungen des Notenblattes um eine bestimmte Tiefe hindurchzutreten. Um
die einzeilnen Anreißer f durch das Notenblatt in der gewünschten Weise in Tätigkeit
zu setzen, dienen die Hebel c. Sie verteilen sich in bekannter Weise fächerförmig
auf eine gemeinschaft-. liche Achse v bis zu den einzelnen Anreißern f, mit denen
sie durch Zugorgane w in nachgiebiger Weise verbunden sind, so daß die schwingende
Bewegung der einzelnen Anreißer die Einstellung der Hebel durch das Notenblatt nicht
beeinflussen kann. Der letzte Gang der Anreißer selbst ist hierbei in die Ebene
der Saiten abgebogen, so daß sie abwechselnd bald von der rechten, -bald von der
linken Seite angerissen werden. Um nach beendigtem Spiel das Notenblatt bequem zurückrollen
zu können, falls es nicht durch einneues Blatt in bekannter Weise ausgewechselt
werden soll, ist das Stirnrad o' auf seiner Achse ausrückbar, so daß dadurch die
Aufwickelwalze vom Antriebe gelöst wird. Steckt man nun die Antriebskurbel für die
Welle k auf die Welle der Abwickelwalze s, so .kann man das Notenblatt, nachdem
auch die Druckwalze t mit den einzelnen Rillen aus dem Lager entfernt ist, bequem
zurückrollen. Der Antrieb für die Anreißvorrichtung a kann selbstverständlich auch
durch einen mehrstrahligen Stern erfolgen, ebenso kann die Aufhängefeder f
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durch entsprechende Gelenkhebel ersetzt werden. Die neue Spielvorrichtung
kann auch auf die ganze Zither, also einschließlich Begleitakkorde, sinngemäß Anwendung
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