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Entlang eines gespannten Seiles durch Winddruck in Bewegung gesetztes Gerät für Reklame-und militärische Zwecke.
Die Erfindung betrifft ein entlang eines schräg gespannten Seiles beweglich geführtes Gerät für Reklame-und militärische Zwecke, welches erfindungsgemäss mit einem Segel versehen ist und sich durch den auf das gespannte Segel einwirkenden Winddruck bis zu einem Hindernis nach aufwärts fortbewegt, durch welches das Segel zum Einrollen gelangt, worauf der Winddruck unwirksam und das Gerät an dem Seil durch Eigengewicht zur Ausgangsstelle zurückrollt. Dieser Segelwagen kann an der gespannten Leine eines in der Luft befindlichen Drachens oder auch an einem mit beiden Enden an fixen Punkten gespannt verankerten schrägen Seil geführt sein.
Für Geschäftsreklame oder sonstige Propagandazwecke ist das Gerät mit besonderem Vorteil verwendbar. In einem solchen Falle kann das Segel mit der Reklamebeschriftung versehen werden und ausserdem können auf das Gerät verschiedene, für Reklame dienende Drucksorten und sonstige Gegenstände so untergebracht sein, dass beim Auftreffen des Gerätes auf das auf seiner Bewegungsbahn angeordnete Hindernis eine Haltevorrichtung ausgelöst, dadurch das Segel eingezogen wird und gleichzeitig die Reklamegegenstände zum Abwurf gebracht werden.
Für militärische Zwecke kommt der Segelwagen vornehmlich als Zielscheibe in Betracht, welche ungefähr mit der gerade herrschenden Windgeschwindigkeit in der Luft fortbewegt wird. In solcher Verwendung bildet das Gerät für die militärische Schiessausbildung einen grossen Behelf, um das Zielen, Entfernungsschätzen und Schiessen auf Flugzeuge, die durch das Gerät markiert werden können, leicht zu erlernen. Das Gerät kann ferner zum Heben kleinerer Lasten verwendet werden, als solche kommen in Betracht ein Photoapparat zum Zwecke der Drachenphotographie, Signalapparate für den militärischen Signalmeldedienst, weiters Bombenattrappen mit angehängtem kleinen Fallschirm und schliesslich diverse pyrotechnische oder andere Körper leichteren Gewichtes, welche zum Abwurf gebracht werden sollen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, u. zw. zeigt Fig. 1 das im Aufstieg befindliehe Gerät im Vertikalschnitt, Fig. 2 die dazugehörige Rückansicht, Fig. 3 das zum Abrollen bereite Gerät im Vertikalschnitt und die Fig. 4-6 Einzelheiten des Gerätes in Ansicht bzw. im Schnitt.
Das Gerät ist aus Leichtmetall und Holz oder sonstigem leichten Material hergestellt. Es besteht aus einem rechteckigen Rahmen 1, der unten zwei im Abstand voneinander befindliche Querleisten 2,3 aufweist. Diese tragen seitlich Balken 4 zur Lagerung eines Rollbalkens 5 bekannter Ausbildung. Um den Rollbalken 5 ist eine Segel 6 gewickelt, welches in gespanntem Zustand die Rahmenöffnung ausfüllt. Das Segel 6 trägt an seinem freien eingesäumten Ende einen Stab 7, der mit beiden aus dem Stoffsaum herausragenden Enden C'die Längsleisten l'des Rahmens 1 überragt und so an diesen eine Führung erhält. Die Gegenführung für den Stab 7 besteht aus zwei Drähten 8, die an den Querleisten 3, 2'des Rahmens 1 durch Ringschraube gespannt befestigt sind.
Der Rahmen 1 trägt in der Mitte der oberen Querleiste 2'einen Längsstab 9, der an seinem hinteren Ende durch zwei schräg auseinanderlaufende Streben 10 mit dem unteren Rahmenende fest verbunden und so der Rahmen 1 hinreichend versteift ist. An dem Längsstab 9 sind in gehörigem Abstand voneinander zwei Träger 11 zur Lagerung von Nutrollen 12 befestigt. Diese sind zweckmässig dreiteilig (Fig. 6), indem an einem Duraluminiumkern 13, der die eigentliche, das Seil 14 aufnehmende Bordrolle bildet, seitlich zwei konisch ausladende tellerartige Scheiben 15 angeordnet und diese Teile miteinander verschraubt sind. Die Nutrollen 12 laufen
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draht bestehen kann.
Durch die beschriebene Ausbildung der Nutrollen 12 wird ein Abgleiten derselben vom Seil wirksam verhindert und ausserdem können eventuelle Knoten im Seil leicht überwunden werden.
Das obere Ende des gespannten Segels 6 wird mittels eines am Stab 7 angebrachten Ringes 18 (Fig. 4) an einer sich selbsttätig auslösenden Haltevorrichtung befestigt. Die Haltevorrichtung besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer am vorderen Ende des Längsstabes 9 um einen Bolzen 19 vertikal verschwenkbaren Gabel 20, z. B. aus Bambusrohr, die an ihrem kürzeren unteren Hebelende an zwei Gliedern 21 einen Splint 22 trägt. Dieser wird beim Fixieren des gespannten Segels 6 in zwei an dem Stab 9 angeordneten Ösen. 23 und den Ring 18 eingeführt.
Befindet sich nun der Segelwagen mit solcherart gespanntem Segel 6 an der Halteleine 14 eines hochgelassenen Drachens oder Drachengespanns, so wird er infolge des Winddruekes (s. Pfeile) entlang der Drachenleine bis zu einem angeschalteten Hindernis 24 gleiten. Dieses besteht z. B. aus einer quadratischen Platte 25, welche mittels zweier Winkel 26 und Klemmschrauben 27 an der Halteleine 14 befestigt ist. Damit das Hindernis von der Seite an der Leine 14 befestigt werden kann, ist die Platte 25 mit einem radialen Einschnitt versehen (nicht ersichtlich). Gegen die Platte 25 stösst die das Halteseil
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Segel 6 wird durch die Feder des Selbstrollers 5 aufgerollt. In diesem Augenblick ist die Wirkung des Winddruckes auf den Segelwagen aufgehoben und dieser rollt durch sein Eigengewicht entlang des Seiles 14 nach abwärts.
Um ein allzurasches Abwärtsfahren des Segelwagens zu verhindern, sind in den vertikalen Rahmenleisten Distanzlöcher 28 zum Einstecken von Anschlagbolzen 29 vorgesehen. Werden in korrespondierenden Löchern 28 zwei solche Bolzen 29 eingesteckt, sie befinden sich dieselben mit ihren freien Enden in der Bewegungsbahn der Enden 7'des Segelstabes 7. Beim Auslösen des gespannten Segels 6 trifft der Stab 7 mit seinen Enden 7'gegen die Bolzen 29 und das Segel 6 kann nicht weiter zusammengerollt werden. Der noch gespannt verbleibende Teile des Segels bildet dann bei der Abwärtsfahrt des Segelwagens einen Luftwiderstand von genügender Bremswirkung.
Auf dem Splint 22 können auch die zum Abwurf bestimmten Gegenstände gehängt werden, die dann bei Auslösung des gespannten Segels freigegeben werden und abfallen. Zu diesem Zwecke kann auch eine zweite Haltevorrichtung vorgesehen sein, die ebenfalls durch das Hindernis 25 ausgelöst wird.
Ohne das Wesen der Erfindung zu ändern, kann die Rückbewegung des Gerätes auch durch eine andere Kraft als die Schwerkraft erfolgen, so dass eventuell auch ein horizontal gespanntes Seil verwendet werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Entlang eines gespannten Seiles sich bewegendes Gerät für Reklame- und militärische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät mit einem Segel (6) versehen ist und sich durch den auf das gespannte Segel einwirkenden Winddruck entlang des Seiles (14) bis zu einem Hindernis (24) fortbewegt und durch dieses das Segel selbsttätig zum Einziehen gebracht wird, worauf der Segelwagen, z. B. bei schräg gespanntem Seil, durch Eigengewicht zur Ausgangsstelle zurückrollt.